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Rolex Grand Slam magazine - Number 4

20 CSIO SPRUCE MEADOWS ‚MASTERS‘ 2015 E s sind nicht die großen Worte, die Geschichte schreiben. Es sind die Momente. Einzigartige Momente, die der Zeit selbst den Atem rauben, sie stillstehen lassen, solange sie geschehen. Und dabei unvergesslich werden. Für die Ewigkeit. Scott Brashs Moment kam am 13. September 2015. Schon in der nasskalten Herbstluft, die sich im Morgengrauen wie eine Decke über den legendären „International Ring“ breitete, lag das Versprechen, dass das Finale des Spruce Meadows ‚Masters’ anders werden sollte als jene unbeschwerten Turniertage zuvor. Ganz plötzlich war der Sommer dahin. Doch weder Regen noch die eisige Brise konnten Tausende von Besuchern davon abhalten, an diesem Nachmittag mitanzusehen, wie ein junger Mann aus Großbritannien die Welt des Reitsports verändern sollte. So souverän wie die Qualifikation für den „CP International Grand Prix presented by Rolex“ meistert Scott Brash auch den ersten Umlauf des Majors. Wie bereits in Aachen liefern er und sein Jahrhundertpferd „Hello Sanctos“ den schnellsten Nullfehler-Ritt und dürfen somit in der alles entscheidenden Finalrunde als letztes Paar an den Start gehen. Elf Reiter sind vorher an der Reihe, darunter die beiden Belgier Gregory Wathelet, amtierender Vize-Europameister, und Pieter Devos, Major-Sieger von 2013, Kanadas Nationalheld Ian Millar, Major-Sieger von 2014, sowie Beezie Madden und McLain Ward aus den USA. Jeder von ihnen zählt zur internationalen Elite. Doch heute scheint keiner den Herausforderungen des Parcours gewachsen zu sein. Die Stangen fallen, die Zeit rennt ihnen allen davon. Und so rückt er immer näher, sein Moment. Von Starter zu Starter. Er reitet in den Parcours ein. Er weiß, mit einer fehlerfreien Runde hat er es geschafft. Doch er weiß auch, wie schnell er scheitern kann. Zwischen ihm und dem Grand Slam Titel liegen 14 gewaltige Sprünge. 14 Bewährungsproben unter dem Druck der verstreichenden Zeit, von der er wieder einmal hofft, dass sie für ihn ein klein wenig langsamer vergeht. Der erste Sprung, der zweite, der dritte, immer weiter  –  bis zum Schluss bleiben die Stangen liegen. Und als einer von Tausenden blickt er auf die Anzeigetafel des Stadions. Null Fehler. 70,75 Sekunden. Die Zeit steht still. „Als es soweit war, als mein Traum endlich in Erfüllung ging, sind auf einmal ganz viele Gefühle gleichzeitig über mich hereingebrochen“, erinnert er sich. „Die Stimmung, das Publikum, die Atmosphäre. Alles war so intensiv, einfach unbeschreiblich! Dieser Sieg bedeutet mir alles, ich werde ihn niemals vergessen.“ Er nicht und ebenso wenig all jene, die ihn mit ihm erleben durften. Den Moment, als Scott Brash mit seinem Sieg im Rolex Grand Slam of Show Jumping zur lebenden Legende wurde. CSIO SPRUCE MEADOWS ‹ MASTERS › 2015 C e ne sont pas des mots qui écrivent l’Histoire, mais des moments. Des moments uniques, suspendus dans le temps, qui coupent le souffle et durent éternellement  : des moments inoubliables. Scott Brash a vécu un tel moment le 13 septembre 2015. La brume automnale humide qui recouvrait comme un duvet le légendaire «  International Ring  » annonçait que cette finale du Spruce Meadows ‹  Masters  › ne se déroulerait pas dans la même légèreté estivale que les jours de compétition précédents. Soudain, l’été n’était qu’un souvenir. Mais ni la pluie, ni le vent glacé n’auraient pu empêcher les milliers de spectateurs de braver les éléments cet après midi pour voir un jeune britannique changer à jamais le monde du sport équestre. Aussi souverain que lors de sa qualification pour le « Grand Prix CP International présenté par Rolex », Scott Brash maîtrise avec brio la première manche du Majeur. Comme à Aix-la-Chapelle, il réalise avec son cheval du siècle « Hello Sanctos » le parcours sans faute le plus rapide, ce qui lui permet de s’élancer en dernier dans la manche finale. Onze concurrents doivent passer avant lui, notamment les belges Gregory Wathelet et Pieter Devos, respectivement le vice champion européen en titre et le vainqueur de l’édition 2014, le héros national canadien Ian Millar, vainqueur de l’édition 2015, ou CSIO SPRUCE MEADOWS ‘MASTERS’ ROLEX GRAND SLAM MAGAZINE


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