28 CHI GENF 2015 N och über dem letzten Sprung löst er sie aus. Eine gewaltige Welle des Applauses trägt ihn durch die Halle, verschlingt seinen eigenen Jubel und ebbt erst ab, als der nächste Starter schon längst in der Bahn galoppiert. 9.400 tosende Zuschauer im Genfer Palexpo. Sie feiern ihren Helden wie einen Popstar. Doch obwohl Steve Guerdat gerade einen der schwersten Springparcours der Welt fehlerfrei und in Bestzeit absolviert hat – vorbei ist die Prüfung für ihn noch lange nicht. Denn jetzt heißt es warten. Noch sieben Ritte abwarten, bis der Sieger feststeht. Für den Schweizer Olympiasieger wohlmöglich die größte Herausforderung an diesem Nachmittag des 13. Dezember 2015. Als neuntes von sechzehn Weltklasse Paaren sind Steve Guerdat und sein Top-Pferd „Nino des Buissonnets“ im Stechen um den „Rolex Grand Prix“ des CHI Genf angetreten. Schon 2013, im ersten Jahr des Rolex Grand Slam of Show Jumping, konnten sie dieses Major gewinnen. Schaffen sie heute noch einmal den ersten Schritt in Richtung Grand-Slam-Sieg? Sieben Herausforderer stehen noch zwischen Guerdat und dem erneuten Triumph. Luciana Diniz geht für Portugal als erste auf die Jagd nach der Bestzeit. Aber ihr laufen die Sekunden davon, während sie für Steve Guerdat auf dem Abreiteplatz wie Stunden dahinkriechen. Immer noch sind sechs Paare übrig. Auf Christian Ahlmanns Abwurf folgt eine makellose Runde des Franzosen Simon Delestre. Der Bronzemedaillen Gewinner der Europameisterschaften kommt bis auf drei Hundertstel an Guerdat heran. Die Zeit ist zu schlagen, das fürchtet jetzt auch das Publikum, und so zittert es gemeinsam mit seinem Idol. Noch vier Paare. Rolf-Göran Bengtsson aus Schweden bleibt ebenfalls fehlerfrei, ist aber zu langsam. Drei. Bertram Allen, der irische Shootingstar, leistet sich gleich drei Abwürfe. Noch zwei Starter, noch eine weitere Ewigkeit. Emanuele Gaudiano aus Italien bleibt ohne Abwurf, in Sachen Bestzeit jedoch chancenlos. Der letzte Herausforderer ist Kent Farrington. Mit dem Sieg im „Rolex IJRC Top 10 Final“ zwei Tage zuvor hat der US-Amerikaner bereits bewiesen, dass er und sein Pferd „Voyeur“ unglaublich gut in Form sind. Dass sie ebenso schnell sein können, zeigen sie vom ersten Hindernis an – aber die Uhr kennt keine Gnade! Am Ende ist es eine halbe Sekunde, die für Steve Guerdat den Sieg und für Kent Farrington Platz vier bedeutet. Er hat es also wieder geschafft! Die Flut des Applauses reicht bis zum Abreiteplatz. Gemeinsam bejubeln Steve Guerdat und sein Publikum den Major-Triumph, diesen Neuanfang, der schon bald zu einer Welle des Erfolgs werden könnte. Auf der ultimativen Herausforderung des Pferdesports. Für Steve Guerdat hat der Rolex Grand Slam of Show Jumping wieder begonnen. CHI DE GENÈVE 2015 U n dernier saut, et c’est le triomphe. Un tonnerre d’applaudissements envahit la halle et ne s’interrompt qu’après l’entrée du cavalier suivant dans l’enceinte. 9400 spectateurs vibrent à Palexpo. Ils célèbrent leur héros comme une rockstar. Mais bien que Steve Guerdat ait survolé sans la moindre erreur l’un des parcours les plus difficiles au monde en un temps record, l’épreuve est loin d’être terminée : une longue attente vient de commencer. Sept cavaliers doivent boucler le parcours avant que le nom du vainqueur ne soit connu. En cet après-midi du 13 décembre 2015, cette attente est peut-être pour le champion olympique suisse l’épreuve la plus difficile. Steve Guerdat et son meilleur cheval, « Nino des Buissonnets », sont la 9e paire sur 16 à prendre le départ du « Grand Prix Rolex » de Genève. En 2013 déjà, la première année du Rolex Grand Slam of Show Jumping, ils avaient remporté ensemble ce Majeur. Gagneront-ils une nouvelle fois cette première étape du Grand Slam ? Sept participants séparent encore Steve Guerdat d’un nouveau triomphe. Luciana Diniz est la première à se lancer dans cette course contre la montre. Pour la Portugaise, les secondes filent à une allure infernale, mais pour Steve Guerdat, impatient dans la zone d’échauffement, elles durent une éternité. CHI GENEVA ROLEX GRAND SLAM MAGAZINE
Rolex Grand Slam magazine - Number 4
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