Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Scott Brash in Geneva 2014 Scott Brash: Winner of the Rolex Grand Prix in Geneva 2014.

Für Scott Brash aus Großbritannien hat sein persönlicher Rolex Grand Slam der Springreiter gewonnen. Im Sattel von Hello Sanctos siegte er am Sonntagnachmittag im Rolex Grand Prix beim dritten Major-Turnier des Jahres, dem CHI Genf. Gegen zwölf der weltbesten Reiter konnte der Weltranglistenerste sich im Stechen durchsetzen. Nun wird er die ultimative Herausforderung im internationalen Pferdesport angehen: Den Rolex Grand Slam der Springreiter.

8500 Zuschauer im ausverkauften „Palexpo“, dieser beeindruckenden Arena am Genfer See, feierten Brash begeistert. In einem hochklassigen Stechen siegte er denkbar knapp vor Roger-Yves Bost (Frankreich) und Rolf-Göran Bengtsson (Schweden).

„Jetzt Teil des Rolex Grand Slam zu sein, ist fantastisch. Ich freue mich riesig auf die nächste Station in Aachen“, so Brash. Sein besonderer Dank gilt Rolex: „Es ist unglaublich, was Rolex seit so langer Zeit für unseren Sport tut.“ Am letzten Wochenende im Mai wird Scott Brash beim Weltfest des Pferdesports in Aachen versuchen, als erster Reiter der Geschichte zwei Major-Turniere hintereinander zu gewinnen – und als erster einen Bonus im Rolex Grand Slam der Springreiter zu erreichen.

Zuletzt hat Christian Ahlmann aus Deutschland nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen im Sommer versucht, den Rolex Grand Slam der Springreiter zu gewinnen. Nachdem er auf den Tag genau vor drei Monaten beim Major Spruce Meadows „Masters“ in Kanada im „CP International präsentiert von Rolex“ einen Abwurf im Umlauf hatte, schaffte er in Genf eine fehlerfreie Runde und erreichte das Stechen. Hier reichte es nach einem Fehler am vorletzten Sprung letztlich zu Platz 11.

Der Rolex Grand Slam der Springreiter war der Beginn einer neuen Ära im Pferdesport. Die Jagd nach der am schwierigsten zu erringenden Trophäe der Reitsport-Welt eint die besten Reiter der Welt. Die Majors Aachen, Spruce Meadows und Genf – große Namen im internationalen Pferdesport, nun verbunden durch ein spektakuläres Bonus-System. So wird der Rolex Grand Slam zu einer unendlichen Geschichte, zu einem der spannendsten Konzepte im internationalen Sportgeschehen.

Es sind die besten Springreiter der Welt, die sich für den Rolex Grand Prix am Sonntag beim Major-Turnier CHI Genf qualifiziert haben. Im Palexpo, dieser mächtigen Arena mit dem weltweit größten Hallen-Springplatz, kommt es zum Showdown. Und vor allem wird die Frage beantwortet, ob es Christian Ahlmann gelingt, Sport-Geschichte zu scheiben und als erster Springreiter der Geschichte einen Bonus im Rolex Grand Slam der Springreiter zu erreichen. Die Qualifikation für den Grand Prix gelang ihm auf Anhieb bereits am Donnerstag: „Da war der ganz große Druck schon mal weg und ich kann mich nun bereits sehr gut auf den Rolex Grand Prix am Sonntag konzentrieren.“ Dort wird er auf die besten und erfolgreichsten Springreiter der Welt treffen, denn es haben sich die Besten der Besten qualifiziert. Und mit Pieter Devos ist auch ein alter Bekannter aus dem Rolex Grand Slam der Springreiter dabei. Nach seinem Major-Sieg beim Spruce Meadows „Masters“ im vergangenen Jahr hatte der Belgier bereits die Chance, auch im Rolex Grand Slam erfolgreich zu sein. Vor Jahresfrist schaffte er es im Rolex Grand Prix von Genf bereits bis ins Stechen, scheiterte letztlich nur knapp. Auch Vorjahressieger Steve Guerdat aus der Schweiz ist bei seinem Heimspiel mit dabei, ebenso wie der Weltranglisten-Erste und neue Champion im Rolex Top Ten-Finale Scott Brash aus Großbritannien. Auch die französischen Top-Stars Kevin Staut und Penelope Leprevost werden morgen auf die Jagd nach dem Major-Sieg gehen, ebenso wie Ludger Beerbaum, Daniel Deußer, Marcus Ehning und Meredith Michaels-Beerbaum aus Deutschland.

 

Der Rolex Grand Slam der Springreiter

Diese Verbindung der drei Major-Turniere in Aachen, Genf und dem kanadischen Spruce Meadows ist die wohl prestigeträchtigste und am schwierigsten zu erringende Trophäe im internationalen Pferdesport. Wer alle drei Turniere in Folge erringt, gewinnt den Rolex Grand Slam der Springreiter – und zusätzlich zum Preisgeld eine Million Euro. Dies kann Ahlmann nicht mehr schaffen, da er zwar in Aachen, nicht aber in Kanada gewann. Trotzdem kann er mit einem Sieg in Genf als erster Reiter der Geschichte einen Bonus erreichen. Denn wer zwei von drei Turnieren gewinnt – aber nicht hintereinander -, erhält eine Viertelmillion Euro zusätzlich zum Preisgeld.

Es war ein starker erster Auftritt von Christian Ahlmann. Dem deutschen Springreiter gelang beim CHI Genf auf Anhieb die Qualifikation für den Rolex Grand Prix am Sonntag. Im „Credit Suisse Grand Prix“ kam er im Sattel von „Codex One“ mit einem fehlerfreien Ritt auf den achten Platz. Mit seinem Top-Pferd hat er im Sommer auch den Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen gestartet – und so seinen persönlichen „Rolex Grand Slam der Springreiter“ begonnen. Diese Verbindung der Turniere in Aachen, Genf und dem kanadischen Spruce Meadows ist die wohl prestigeträchtigste und am schwierigsten zu erringende Trophäe im internationalen Pferdesport. Wer alle drei Turniere in Folge erringt, gewinnt den Rolex Grand Slam der Springreiter – und zusätzlich zum Preisgeld eine Million Euro. Dies kann Ahlmann nicht mehr schaffen, da er zwar in Aachen, nicht aber in Kanada gewann. Trotzdem kann er mit einem Sieg in Genf als erster Reiter der Geschichte einen Bonus erreichen. Denn wer zwei von drei Turnieren gewinnt – aber nicht hintereinander -, erhält eine Viertelmillion Euro zusätzlich zum Preisgeld. Was den Druck für den Reiter nicht gerade geringer macht: „Der Rolex Grand Slam ist das i-Tüpfelchen“ sagt Christian Ahlmann. Natürlich sei der Druck hoch, aber „mit dem Auftakt bin ich sehr zufrieden, Codex ist gut drauf und mein Gefühl für den Rolex Grand Prix am Sonntag ist sehr positiv.“

Heute startet der CHI Genf. Am Sonntag wird im abschließenden Rolex Grand Prix die Frage beantwortet, ob es Christian Ahlmann als erstem Reiter der Geschichte gelingt, einen Bonus im Rolex Grand Slam der Springreiter zu erreichen. Doch zuvor zeugt ein Blick auf die Anfänge des Turniers von seiner langen Tradition.

Sie waren mutig und sie hatten eine große Idee. Vor 90 Jahren besuchte eine Abordnung des Vereins „L´Etrier“ aus Genf ein Reitturnier in Frankreich – zurück kamen sie mit der Idee, ein Hallenturnier auch in Genf zu organisieren. Zwei Jahre später, am 10. November 1926, einem Mittwoch, war aus dem kühnen Vorhaben Realität geworden. Parallel zur internationalen Automobilausstellung wurde im „Palais des Expositions“ ein erstes Turnier organisiert – der CHI Genf war geboren. Dass er zu einer der größten Erfolgsgeschichten im internationalen Pferdesport werden sollte, war damals kaum zu ahnen. Die wirtschaftliche Situation war schlecht, es war schwierig, die Menschen mit einer großen internationalen Verantsaltung zu begeistern. Doch die Begeisterung der ersten Organisatoren half, Schwierigkeiten zu meistern und aus der ersten Veranstaltung eines der traditionsreichsten und prestigeträchtigsten Turniere weltweit zu machen. 85 Reiter mit 158 Pferden gingen an den Start, Sandro Bettoni gewinnt im Sattel von Scoiattolo den ersten Großen Preis. Zwischen fünf- und achttausend Besucher verfolgen die einzelnen Prüfungen, die Leute bleiben bis zum späten Abend, das Turnier wird angenommen. Am Ende werden es 40.000 sein, die an den Turniertagen den Weg in die Halle finden – ein großartiger Erfolg und eine überaus solide Basis für diese ruhm- und traditionsreiche Geschichte, die auf das Premierenturnier folgen soll. So entwickelt sich der CHI stetig weiter, nach einem Intermezzo im Vernets Sports Centre zieht die Veranstaltung zu Beginn der 90er Jahre in die gewaltige Palexpo-Arena um – bis heute die Heimat des wohl weltweit renommiertesten Hallenturniers.

Palexpo Palexpo

Der „Rolex Grand Slam der Springreiter“ kehrt an den Fuß der Alpen zurück. Traditionell in der Vorweihnachtszeit gelegen, ist der CHI Genf das dritte und letzte Major-Turnier des Jahres. Hier, im Palexpo, dieser legendären Halle mit den gigantischen Ausmaßen treffen sich die berühmtesten Springreiter der Welt, um den Besten der Besten zu krönen.

Es war einer jener magischen Momente, wie sie nur der Sport zu kreieren vermag, als der Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat im vergangenen Jahr den „Rolex Grand Prix“ gewann. Hier, in dieser gewaltigen Atrena, vor diesem einzigartigen, euphorischen Publikum, seinem Publikum, hielt er dem gewaltigen Druck stand und triumphierte im Sattel von „Nino de Buissonnets“. Frenetisch gefeiert von 8500 Fans in der ausverkauften Halle.

Das Unternehmen „Titelverteidigung“ wird in diesem Jahr schwerer denn je. Denn die Weltelite kommt an den weltberühmten Genfer See, um Guerdat den Titel streitig zu machen. Aus den Niederlanden reisen die Weltmeister an, sowohl Einzel-Champion Jeroen Dubbeldam als auch die siegreiche Equipe, zu der noch Jur Vrieling, Maikel van der Vleuten und Gerco Schröder gehören, kommen nach Genf. Bei der WM siegten die „Oranjes“ vor dem Team aus Frankreich mit Vize-Weltmeister Patrice Delaveau, Pénélope Leprevost, Kevin Staut, Simon Delestre und Reservereiter Jérôme Hurel. In Genf wird die bärenstarke französische Delegation zudem unterstützt durch Europameister Roger Yves Bost. Auch die aktuelle Nummer 1 der Welt, Scott Brash aus Großbritannien, hat sein Kommen angekündigt, ebenso der Weltcupsieger und „Rolex IJRC Top 10“-Champion, Daniel Deußer aus Deutschland.

Mit dem Triumph im Vorjahr begann für Steve Guerdat auch sein persönlicher „Rolex Grand Slam der Springreiter“. Bei den folgenden Major-Turnieren CHIO Aachen und Spruce Meadows „Masters“ unterliefen ihm allerdings Fehler, der Traum vom ersten Sieger im „Rolex Grand Slam der Springreiter“ war ausgeträumt. Gleiches gilt für Christian Ahlmann, dem ein Fehler im ersten Umlauf des „CP International präsentiert von Rolex“ in Spruce Meadows zum Verhängnis wurde. Nach Genf reist Ahlmann immer noch mit der Chance auf einen Bonus von einer Viertelmillion Euro – zusätzlich zum Preisgeld. Kanadas Ian Millar wird seinen persönlichen Rolex Grand Slam nicht in Angriff nehmen können. Nach seinem Sieg im „CP International präsentiert von Rolex“ im kanadischen Spruce Meadows wird sein Pferd „Dixon“ nun auf die kanadische Olympia-Qualifikation vorbereitet – und ein anderes Top-Pferd fehlt in Millars Stall, so dass er schweren Herzens auf Genf verzichten muss.

Die Chancen auf einen Schweizer Triumph im Palexpo stehen übrigens gut: In den letzten drei Major-Turnieren gewann mit Steve Guerdat (CH), Christian Ahlmann (GER) und Ian Millar (CAN) stets ein Lokalmatador. Wer auch immer die traditionsreiche Geschichte des seit 1926 ausgetragenene CHI Genf weiterschreiben wird, wer auch immer den „Rolex Grand Prix“ beim CHI 2014 gewinnen wird – er wird in die Geschichte eingehen als der nächste Reiter, der sich aufmacht, den „Rolex Grand Slam der Springreiter“, diese ultimative Herausforderung des Pferdesports, zu gewinnen. 

Steve Guerdat Steve Guerdat

Seit der Gründung des Rolex Grand Slam of Show Jumping vor zwei Jahren zieren prestigeträchtige Reiter- und Pferdenamen die Liste der Sieger.  Der Grand Prix Gewinner des Grand Slam beim letztjährigen CHI Genf war der Olympiasieger Steve Guerdat mit Nino des Buissonnets. Heute erzählt Steve Guerdat über die bisherigen Gewinner der Rolex Grand Slam Prüfungen. 

Nick Skelton (GBR) und Big Star: Die Gewinner des Rolex Grand Prix Aachen 2013. Nick Skelton (GBR) und Big Star: Die Gewinner des Rolex Grand Prix Aachen 2013.

"Nick Skelton ist ein Reiter, der schon so viele herausragende Siege zu verzeichnen hat, dass er großen Respekt verdient. Er hat Generationen durchlaufen; während seiner gesamten Karriere war er siegreich und es gelang ihm immer, sich auf die unterschiedlichsten Pferdetypen einzustellen. Dies bewies er in Aachen, als er mit Big Star den Grand Prix des Rolex Grand Slam of Show Jumping gewann – eine große Leistung. Ihm gelingt einfach alles und er zeigt stets, dass man sich auf ihn verlassen kann. Schon seit über 30 Jahren (in 1982, 1987 und 1988) bringt er Grand Prix Siege nach Hause. Dies ist einfach unglaublich! Nick ist der perfekte Gewinner für das erste Event der Geschichte des Rolex Grand Slam of Show Jumping."

Pieter Devos mit der Rolex Grand Slam Trophy. Pieter Devos mit der Rolex Grand Slam Trophy.

"Pieter Devos ist vielleicht bei den Zuschauern nicht der bekannteste Reiter. Aber wir als Reiter kennen ihn schon lange. Er ist ein richtiger Kämpfer und er gewann schon so viele große Prüfungen vor seinem Sieg in Calgary. Wir würden ihn in der Rangliste dieses Grand Prix nicht unbedingt unter den Top 10 einstufen. Aber wenn wir länger darüber nachdenken, wäre es auch keine Überraschung, vor allem im Hinblick auf seine zahlreichen Erfolge, die ihm vor seinem Sieg in der Arena von Spruce Meadows bereits gelangen. Seine Stute Candy würden wir nicht unter den sogenannten “Cracks“ einordnen, aber betrachtet man die Ergebnisse dieser Stute genauer, weiß man, dass sie auf jeden Fall ein “Crack“ ist. Sie überwindet die schwierigsten Parcours dieser Welt mit solch einer Leichtigkeit, dass es keine Überraschung war, wie sie den Parcours von Calgary perfekt überwand." 

Christian Ahlmann, Gewinner des Rolex Grand Prix Aachen 2014. Christian Ahlmann, Gewinner des Rolex Grand Prix Aachen 2014.

"Christian Ahlmann ist ein Mensch, den ich wirklich als Reiter und als Person sehr schätze. Er ist ein absolut netter Typ, der freundlich und aufgeschlossen ist. Er ist ein begnadeter Reiter, der schon eine große Anzahl an Siegen erzielt hat. Es ist super, dass er dieses Jahr den Grand Prix in Aachen für sich entscheiden konnte. Diesen Sieg hatte er absolut verdient und es war ein großes Geschenk für ihn. Christian hatte in seiner Karriere schon viele “Cracks“, aber ihm fehlt noch ein sogenanntes Phänomen wie Shutterfly, Hickstead oder Nino. Einige Reiter wären mit den Pferden, die ihm zur Verfügung stehen, nicht so erfolgreich gewesen. Codex One ist ein Super Pferd mit großem Vermögen, das schwierig zu reiten ist." 

Eine kanadische Legende: Ian Millar. Eine kanadische Legende: Ian Millar.

"Ian Millar ist unglaublich. Schon bei den Weltreiterspielen in der Normandie hatte er einen sagenhaften Lauf. Was bei ihm im Gegensatz zu anderen Reitern einmalig ist, ist die Tatsache, dass er nicht älter zu werden scheint. Während all der Jahre verändert er sich nicht und ist nach wie vor erfolgreich. Er ist ein Vorbild, ein unglaublicher Wettkämpfer und ein Super Sportler, der immer menschlich ist. Ich möchte sagen, dass Ian Millar ein Reiter ist, der trotz seines Alters unseren Sport erfrischt. Ich gebe zu, dass ich sein Pferd nicht sehr gut kenne, weil er nicht so oft in Europa startet, aber er hat exzellente Ergebnisse zu verzeichnen. Man muss sich nur seine Leistungen bei den Weltreiterspielen und in Calgary vor Augen führen, um seine Klasse zu erkennen."

Steve Guerdat: Gewinner des Rolex Grand Prix in Genf 2013. Steve Guerdat: Gewinner des Rolex Grand Prix in Genf 2013.

"Dieser Erfolg wird mein ganzes Leben lang in meinem Gedächtnis eingebrannt sein. Der CHI Genf bedeutet mir so viel und den Grand Prix mit Nino zu gewinnen, ist einfach außergewöhnlich. Dieser Sieg ist ein ganz besonderer und wahrscheinlich mehr als das, denn so etwas passiert nur selten während einer Karriere. Dieser Sieg bedeutet mir nach meinem Olympiasieg am meisten. Es ist nun zwei Jahre her, dass der Rolex Grand Slam of Show Jumping ins Leben gerufen wurde. Man kann sagen, dass nur herausragende Paare diesen Titel erreichen. Es zeigt, dass der Grand Slam einen großen Stellenwert hat und dies ist sehr wichtig. Ich habe immer Klassiker und die Geschichte unseres Sports geliebt. Dieses Konzept motiviert mich, denn es gibt dem Springreiten eine neue Dimension. Mein Turnierkalender ist auf diese drei Events abgestimmt; sie haben höchste Priorität. An solchen großartigen Reitsport Events teilnehmen zu können und bei einem noch zu gewinnen, ist ein absoluter Kindheitstraum von mir. Ich gebe alles, um bei den einzelnen Veranstaltungen des Grand Slams in Top Form zu erscheinen. Und dabei spielt es keine Rolle, welche Turniere davor oder danach stattfinden; der Rolex Grand Slam ist das wichtigste für mich."

Der Concours Hippique International Genf (CHI Genf) bietet den Zuschauern vom 11. bis 14. Dezember in der Palexpo Arena ein Programm der Superlative mit Prüfungen der höchsten Klasse, mit einem Top Teilnehmerfeld und zum allerersten Mal in seiner Geschichte mit einem Indoor-Vielseitigkeits-Wettbewerb. Der Reitsport stand in der Stadt Genf noch nie so sehr im Rampenlicht wie dieses Jahr!


Die allerbesten Reiter der Welt treffen sich vier Tage lang in der größten Hallen Arena der Welt, um vom 11. bis zum 14. Dezember an Prüfungen der schwersten Klasse teilzunehmen. Alle Weltmeister sind der Einladung nach Genf gefolgt: der Olympiasieger Steve Guerdat aus der Schweiz, die amtieren Mannschaftsweltmeister aus den Niederlanden Gerco Schröder, Maïkel van der Vleuten und Jur Vrieling, der Europameister Roger-Yves Bost aus Frankreich, der Einzel-Vize Weltmeister 2014 Patrice Delaveau sowie der amtierende Nr. 1 Reiter der Welt, der Brite Scott Brash. Auch Daniel Deusser, der Gewinner der Weltcup und des Rolex IJRC Top 10 Finales wird in
Genf dabei sein. Dieses Finale wird wieder am Freitagabend der Genfer Veranstaltung ausgetragen, bei dem sich die 10 besten Reiter der Welt in zwei Umläufen messen. Im Finale wird Deutschland von Daniel Deusser, Ludger Beerbaum und Marcus Ehning vertreten sein. Für Frankreich gehen Patrice Delaveau, Kevin Staut und Pénélope Leprévost an den Start. Auch der Amerikaner Kent Farrington, der sich in Genf sehr wohl fühlt, wird erwartet; auch die Springreiter Steve Guerdat, Scott Brash und Maïkel van der Vleuten werden Topleistungen präsentieren.


Der Grand Slam als Hauptattraktion
Der Rolex Grand Prix am Sonntagnachmittag stellt wie immer das Highlight des Genfer
Reitsport Events dar. Seit Genf neben Aachen und Calgary zum Rolex Grand Slam of Show Jumping gehört, hat der Rolex Grand Prix noch mehr an Bedeutung gewonnen. Für den deutschen Springreiter Christian Ahlmann, der im Juli in Aachen gewann, steht viel auf dem Spiel. Ein Sieg in Genf würde ihm CHF 300.000 Preisgeld bescheren. Außerdem winkt ihm die sagenhafte Summe von Euro 250.000, die der Reiter als Bonus erhält, dem es gelingt, zwei aufeinanderfolgende Grand Prix dieser Serie für sich zu entscheiden.


Top Shows
Zahlreiche Shows werden den sportlichen Aspekt des Programms des CHI Genf unterstreichen. Ein großes Spektakel wird von dem Basel Top Secret Drums Corps bestehend aus 20 Trommlern erwartet. Als reiterlicher Höhepunkt werden zwölf Reiter des Maison du Roy in Kostümen aus der Zeit von Louis XV und in Begleitung von zehn Jagdhörnern eine atemberaubende Darbietung liefern. Mit Spannung wird auch der Auftritt von sechs Kutschen des Schweizer Nationalgestüts zusammen mit zwei Reitern der französischen Garde Républicaine erwartet.

Nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen 2014 hat Christian Ahlmann die Chance, als erster Springreiter der Geschichte einen Bonus im Rolex Grand Slam der Springreiter zu erreichen.

 

Vor 4 Monaten haben Sie den Rolex Grand Prix in Aachen gewonnen…

Alle Reiter der Welt wollen in Aachen an den Start gehen. Speziell für die deutschen Reiter ist es etwas ganz besonderes. Es ist das beste Turnier der Welt! Ich bin schon viele, viele Jahre dort geritten und war schon ein paar Mal nahe dran. Aber dort zu gewinnen war das Beste!

Als nächstes Major-Turnier stand das Spruce Meadows „Masters“ an – für Sie die Chance, mit einem Sieg Geschichte zu schreiben. Waren Sie sehr enttäuscht, dass es nicht geklappt hat?

Es war nicht so schlimm. Codex ist in Calgary gut gesprungen, war fit. Leider gab es dann den Abwurf, und somit haben wir die Sensation nicht geschafft. Aber ich wollte es trotzdem versuchen.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen in Genf ein? 

Das hängt natürlich sehr davon ab, ob Codex in guter Verfassung ist. Ich hoffe, dass wir den richtigen Weg gefunden haben und vorher genug getan haben, um fit, aber eben nicht müde zu sein.
Was ist das Besondere an Genf?

Die Größe! Es ist vergleichbar mit einem Außenturnier. Die Stimmung ist immer toll, es ist fast immer ganz ausverkauft. Außerdem wird der Focus dort stark auf den Springsport gelegt: Genf bietet viele klassische und sehr gut dotierte Prüfungen. Es ist eine der besten Hallenveranstaltungen der Welt.

Der Palexpo ist mit 5200 Quadratmetern die größte Hallenarena der Welt. Wie ist es, in so einer Indoorhalle wie in Genf zu reiten?

Der Platz ist größer als so manches Außenturnier. Daher ist es sehr angenehm, dort zu reiten. Man hat einen viel besseren Rhythmus als auf einem kleinen Platz. Es gibt Spezialisten, die dort regelmäßig sehr gut springen, besser als woanders. Pferde, die sich auf dem Platz wohl fühlen, bringen immer 20 Prozent mehr. In Aachen war zum Beispiel auch direkt klar, sobald Codex den Platz im Hauptstadion betreten hatte: Er fühlt sich wohl.

Sie können dort als erster Springreiter der Geschichte einen Bonus im Rolex Grand Slam der Springreiter holen. Wie wichtig ist dieses Ziel für Sie?

Wenn’s nicht klappt, geht die Welt für mich nicht unter. Aber natürlich ist es wichtig, Preisgeld nach Hause zu bringen: Man hat Ausgaben, dem Besitzer muss auch finanziell etwas zurückgegeben werden. Die Chance auf 250.000 Euro in Genf sind ein toller Bonus, und ich werde natürlich versuchen, zu gewinnen.

Welche Bedeutung hat der Rolex Grand Slam der Springreiter allgemein für den Reitsport?

Es ist sehr gut, dass es ihn gibt. Der Rolex Grand Slam verbindet die besten Turniere, die es zurzeit auf der Welt gibt. Neben den jeweiligen Championaten ist es das Größte, was man sportlich erreichen kann.

Wie sieht für Sie persönlich die Bilanz nach einem Jahr Rolex Grand Slam aus?

Sehr gut. Ich konnte den Rolex Grand Prix in Aachen gewinnen und habe jetzt noch die Chance auf einen Bonus. Das, was man beim Rolex Grand Slam gewinnen kann, wird einem Reiter nirgendwo sonst geboten. Ich bin realistisch: Die Chance ist klein, alle guten Reiter sind mit ihren Pferden in Genf und jeder will gewinnen! Aber trotzdem werden wir es versuchen.

In welcher Verfassung ist Codex One momentan?

Es geht ihm sehr gut! Nach Calgary hat er erstmal eine Pause gemacht, dann Doha und jetzt Genf. Er fühlt sich richtig gut an.

Wie bereiten Sie sich auf Genf vor?

Es gibt keine bestimmten Trainingsmethoden, die ich immer anwende. Wie wir trainieren, hängt immer davon ab, was vorher passiert ist. Die Kondition muss beim ersten Turnier stimmen, dann entscheiden wir von Turnier zu Turnier neu. Wenn wir dann Probleme an dem ein oder anderen Sprung bemerken, üben wir das verstärkt im Training. Aber wichtig ist immer, dass sich die Pferde zwischen den Turnieren gut erholen.

Wenn Sie ein großes Karriereziel nennen müssten, welches wäre das?

(lächelt) Ganz klar: Olympisches Einzelgold.

Was sind Ihre Stärken?

Ich würde sagen dass ich recht flexibel bin und mich schnell auf eine neue Situation einstellen kann. Aber das sollen andere beurteilen!

Und Ihre Schwächen?

Ich bewundere Menschen, die sehr hart zu sich selbst sind – so bin ich nicht. Aber ich versuche trotzdem, meine Ziele umzusetzen!

Ist der CHI Genf für Sie das letzte Turnier des Jahres?

Zwischen Weihnachten und Neujahr fahre ich noch nach Mechelen. Es ist ein tolles Turnier, aber es hat eher persönliche Gründe, dass ich daran teilnehme: Es ist das Lieblingsturnier meiner Freundin, sie kommt aus Belgien.

Inzwischen sind Sie Vater eines kleinen Sohnes. Wie klappt es mit der Vereinbarkeit von Familie und Profisport?

Man kann unser Familienleben nicht mit einem normalen Familienleben vergleichen. Aber wir versuchen, uns nie aus den Augen zu verlieren. Es geht auch ganz gut, aber trotzdem hat man weniger Zeit füreinander als andere. Aber das wussten meine Lebensgefährtin und ich vorher: Wir reiten beide Turniere. Der Partner muss den Beruf gut kennen – sonst würde das über längere Zeit nicht gehen.

Bald ist Weihnachten. Wie werden Sie die Festtage verbringen?

Mit der ganzen Familie – und das ist mittlerweile eine ziemlich große Gruppe! Erst gibt es Essen, dann Bescherung – ganz klassisch. Es kommt nicht so oft vor, dass wir alle zusammen sind. Daher ist es immer sehr schön. Da das Personal an Weihnachten frei hat, müssen wir dann auch alle selber im Stall ran! Wir haben also nicht ganz frei... (lacht).

Scott Brash CHI Genf Die Nummer 1 der Welt: Scott Brash.

Noch ein Monat bis zum Beginn des Concours Hippique International in Genf (CHI). Die Liste der Teilnehmer verspricht großartigen Sport, denn alle aktuellen Champions werden in Genf antreten: Olympiasieger, Einzelweltmeister, Weltmeister mit der Mannschaft, der Europameister, der Vorjahressieger des Rolex IJRC Top 10 Final sowie die Nummer 1 der Weltrangliste.

Die Besucher in Genf werden vom 11. bis 14. Dezember 2014 total verwöhnt werden! Alle Titelverteidiger haben ihr Kommen zugesagt. Der Olympiasieger Steve Guerdat wird auch beim Rolex IJRC Top 10 Finale teilnehmen, das zum 14. Mal ausgetragen wird. Ihn erwartet eine starke Delegation aus den Niederlanden; allen voran der Weltmeister von 2014 Jeroen Dubbeldam, der mit seinen drei Weltmeister Landsmännern Jur Vrieling, Maikel van der Vleuten und Gerco Schröder anreist. Alle drei gewannen die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in London.

Das Team aus Frankreich, das im August Vize-Weltmeister in der Normandie wurde, wird in der gleichen Aufstellung in Genf dabei sein; und zwar mit dem Vize-Weltmeister Patrice Delaveau, Pénélope Leprevost, Kevin Staut, Simon Delestre und dem Reservereiter Jérôme Hurel. Die französische Delegation wird zudem unterstützt durch den Europameister und Sieger des World Cup Grand Prix in Lyon Roger Yves Bost.

Dieses Staraufgebot von Top Reitern wird noch verstärkt durch den Weltcup Sieger 2014, Daniel Deusser aus Deutschland, der letztes Jahr auch das Rolex IJRC Top 10 Finale gewann. Zu guter Letzt wird die Nummer 1 der Welt, Scott Brash aus Großbritannien im Palexpo, der größten Hallen Arena der Welt, sein Können unter Beweis stellen.

Vom 11. bis 14. Dezember treffen sich wieder die besten Reiter und die besten Fahrer der Welt im Palexpo, der größten Hallen Arena der Welt.

Das Programm umfasst insgesamt 21 Prüfungen, so dass für jeden Geschmack das richtige dabei ist. Der Grand Prix des Rolex Grand Slam of Show Jumping ist der Höhepunkt am Sonntag 14. Dezember und beginnt um 14:15 Uhr. Aber auf die Besucher und Teilnehmer warten zahlreiche weitere prestigeträchtige Wettkämpfe: das Finale der Top 10 des IJRC am Freitag, der Credit Suisse Grand Prix am Donnerstag, der Credit Suisse Geneva Classic und die erste und einzige Indoor Vielseitigkeitsprüfung in der Schweiz am Samstag, der World Cup Fahren am Sonntag, die Kombinationsprüfung von Pony und Großpferd, die Barrieren Springprüfung, das Jagdspringen, Schweizer Pferde, großartige Shows und vieles mehr.

Der Coach des Schweizer Teams Andy Kistler hat die Namen der Schweizer Springreiter bekannt gegeben, die beim Concours Hippique International de Genève vom 11. bis 14. Dezember 2014 teilnehmen werden. Insgesamt werden 24 Schweizer Reiter an den Start gehen.

Angeführt vom Olympiasieger Steve Guerdat weist die Schweizer Delegation in Genf die besten Springreiter auf. Neben dem Reiter aus dem Jura kommen Pius Schwizer und der Schweizer Meister Martin Fuchs nach Genf. Außerdem gehören Paul Estermann und Romain Duguet, die auch die Schweiz bei den Weltreiterspielen vertraten, der Auswahl in Genf an. Auf Grund seiner hervorragenden Leistungen wurde der Wild Card Gewinner Alain Jufer in die offizielle Auswahl für Genf berufen. Durch Alain Jufer’s Upgrade, erhielt die nächste der Rangliste Christina Liebherr eine Wild Card für den CHI Genf.

Im Jahr 2001 wurde beim Concours Hippique International in Genf ein neues Konzept umgesetzt. Das Finale der Top 10 des IJRC, das auch dieses Jahr wieder im Dezember im Genfer Palexpo ausgetragen wird.

Die ersten sieben Finale fanden in Genf statt; 2008 wurde das Top 10 Finale in Brüssel ausgetragen, 2009 und 2011 in Paris und 2013 in Stockholm. Die 14. Auflage dieser Serie wird zum 10. Mal in Genf veranstaltet.

Letztes Jahr gewann Daniel Deusser auf Evita van de Veldbalie das Finale in Stockholm (SWE). Der deutsche Reiter stahl Patrice Delaveau und Lacrimoso HDC die Show, der sich ein paar Wochen später in Genf bei der Champions Challenge mit dem zweiten Platz begnügen musste. Die Champions Challenge wird von Rolex präsentiert. Der dritte Platz ging an den Briten Ben Maher und Triple X III, der momentan auf dem zweiten Platz der Weltrangliste steht.

Die erfolgreichsten Springreiter der Welt haben ihre Namen bereits auf die Gewinnerliste der Top 10 des Rolex IJRC gesetzt.

Kanadas Reitsport-Legende Ian Millar hat das Spruce Medows `Masters´ gewonnen. Mit seinem Sieg im „CP International präsentiert von Rolex“ hat nun sein persönlicher Rolex Grand Slam der Springreiter gewonnen. Im Interview erzählt Millar, worauf er sich ganz besonders freut, und wie man zum Held aller Helden im Pferdesport werden kann.

Frage: Ihr Rolex Grand Slam hat nun begonnen, wie beurteilen Sie Ihre Chancen bei den kommenden Majors in Genf und Aachen?

Millar: Wir alle wissen natürlich, wie schwer es ist, den Rolex Grand Slam zu gewinnen. Aber wir alle glauben, dass wir es schaffen können, auf den höchsten Berg zu steigen. Warum also nicht auch diese Herausforderung meistern? Jeder, der die Gelgenheit dazu hat, wird versuchen, es zu schaffen. Und eins ist sicher: Der erste Reiter, dem dies gelingen wird, ist eine Legende, er wird der Held aller Helden sein.

Frage: Wie beurteilen Sie den Rolex Grand Slam der Springreiter?

Ian Millar: Der Rolex Grand Slam der Springreiter ist eine fantastische Initiative. Solche Ideen sind einfach unbeschreiblich wichtig für unseren Sport. Nicht nur für uns Sportler, sondern auch, um das Springreiten zu promoten. Für das Engagement einer solch prestigeträchtigen Marke wie Rolex sind wir sehr dankbar.

Frage: Es wird Ihr erster Start beim CHI Genf sein…

Millar: So ist es, im Palexpo bin ich noch nie gestartet. Schon oft in Aachen, ich habe jedes Mal dort geliebt, aber der CHI Genf hat nie wirklich in meinen Kalender gepasst, daher freue ich mich jetzt ganz besonders drauf.

Frage: Was denken Sie denn, was Sie dort erwartet?

Millar: Ich verfolge das Turnier ja aus der Distanz seit langer Zeit. Und nach allem, was ich gehört und gesehen habe, ist die Halle in Genf wie ein Freiluftturnier, so wie Aachen oder Calgary – eben nur mit einem Dach drauf. Sogar einen Teich haben sie dort, unglaublich. Es wird eine große Freude sein, im Dezember in Genf mit dabei zu sein.

Ian Millar Ian Millar

Für Ian Millar aus Kanada hat sein persönlicher Rolex Grand Slam der Springreiter begonnen. In einem hochklassigen und dramatischen Finale setzte er sich bei seinem Heimspiel im kanadischen Spruce Meadows durch und siegte vor Reed Kessler (USA) im „CP International präsentiert von Rolex“.

Am Ende war es ein Kampf der Generationen beim Spruce Meadows `Masters´. Auf der einen Seite der 67jährige Millar, auf der anderen Seite die erst 20jährige Kessler. Letztlich siegte im Stechen die Erfahrung: Zwar konnte die US-Reiterin im Sattel von Cylana mit null Fehlern vorlegen, doch der erfahrene Millar behielt mit Dixson die Nerven, blieb ebenfalls fehlerfrei und siegte letztlich mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung.

Groß war die Enttäuschung bei Christian Ahlmann und Steve Guerdat, die als erste Reiter der Geschichte einen Bonus im Rolex Grand Slam der Springreiter gewinnen konnten. Nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen 2014 war Ahlmann folglich mit großen Hoffnungen nach Kanada gereist. Doch mit seinem Top-Pferd Codex One verpasste er nach einem vermeintlich leichten Fehler die Qualifikation für die zweite Runde. Für Steve Guerdat lief es zwar besser, doch neun Fehlerpunkte in der zweiten Runde bedeuteten auch für ihn keine Chance auf den Sieg beim Spruce Meadows `Masters´ 2014.

Beim CHI Genf im Dezember wird sich nun zeigen, ob Ian Millar der erste Reiter wird, dem es gelingt, den Rolex Grand Slam der Springreiter zu gewinnen. Auch Christian Ahlmann hat dann noch die Chance, zumindest einen Bonus zu erreichen.

Mit durchwachsenen Ergebnissen gehen Olympiasieger Steve Guerdat aus der Schweiz und Christian Ahlmann (Deutschland) am Sonntag beim Spruce Meadows `Masters´ in das „CP International präsentiert von Rolex“. Beide haben bei einem Sieg im Großen Preis die Chance, Sportgeschichte zu schreiben: als erster Reiter, der einen Bonus im „Rolex Grand Slam der Springreiter“ erreicht. Steve Guerdat kam nach zwei Runden im schweren Nationenpreis am Samstag auf 14 Fehlerpunkte im Sattel von „Concetto Son“. Für Christian Ahlmann war der Nachmittag sogar früher beendet als geplant. Die deutsche Equipe schaffte mit Rang 7 nicht den Sprung in die zweite Runde des Nationenpreises. Für Ahlmann und Cornado II standen nach der ersten Runde acht Fehlerpunkte zu Buche. Nach einem Fehlerpunkt in der wichtigsten Prüfung von Freitag geht die Paarung dennoch mit guten Aussichten in das „CP International präsentiert von Rolex“, wo er um den zweiten Sieg in Folge beim Rolex Grand Slam der Springreiter kämpft. Im Juli hatte Ahlmann den Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen gewonnen. Steve Guerdat geht als Gewinner des „CHI Genf“ im vergangenen Dezember in den abschließenden Großen Preis beim Spruce Meadows `Masters´. Der Rolex Grand Slam der Springreiter ist der Zusammenschluss dieser drei Major-Turniere.

Der Schweizer Springreiter Steve Guerdat und sein deutscher Kollege Christian Ahlmann stehen im Mittelpunkt des Interesses beim Spruce Meadows `Masters´. Denn diese beiden haben beim Major-Turnier am Fuße der kanadischen Rocky Mountains die Chance, einen Bonus im „Rolex Grand Slam der Springreiter“ zu erreichen. Diese Initiative der drei Major-Turniere CHI Genf, CHIO Aachen und Spruce Meadows `Masters´ ist die ultimative Herausforderung im Pferdesport.

Guerdat als Sieger von Genf und Ahlmann, der den Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen 2014 gewinnen konnte, sind mit guten Ergebnissen in Kanada gestartet. Zwar verpasste Guerdat im Sattel von „Nasa“ mit fünf Fehlerpunkten und Ahlmann mit „Cornado II“ (ein Fehler für Zeitüberschreitung) das Stechen im „Tourmaline Oil Cup“ am Freitag, doch präsentierten sich beide in starker Verfassung für den Sonntag. Dann werden sie versuchen, im „CP International präsentiert von Rolex“ erfolgreich zu sein und als erste Reiter der Geschichte einen Bonus im Rolex Grand Slam der Springreiter zu erreichen.

Chistian Ahlmann Chistian Ahlmann

Was bedeutet Ihnen der Sieg im Rolex Grand Prix in Aachen?

Christian Ahlmann: Es bedeutet mir sehr, sehr viel. Mit Sicherheit ist der Sieg des Rolex Grand Prix mit das Beste, was ich bisher gewonnen habe. Ich war einige Jahre nah dran, jetzt hat es endlich geklappt! Der Sieg ist mehr wert als ein Weltcup-Sieg, mehr wert als ein Mannschaftssieg. Eines der besten und wichtigsten Springen – gerade auch als deutscher Springreiter. Die ganze Welt kommt dafür nach Aachen! Vor so einem Publikum anzutreten, in so einer Stimmung: Das alles macht es sehr speziell.

 

Was war für Sie der schönste Moment?

Ahlmann: Sportlich gesehen der ganze Tag! Codex One hat mir bei allen Umläufen ein super Gefühl vermittelt. Man konnte dann schon hoffen, dass es ein ganz besonderer Tag wird. Und als dann klar war, dass ich gewonnen habe, und der ganze Druck abfiel, kam die Freude! Die Siegerehrung vor dem tollen Aachener Publikum war die absolute Krönung und Gänsehaut pur. Das Sahnehäubchen oben drauf!

 

Was hat ihre Familie zu dem tollen Sieg in Aachen gesagt?

Ahlmann: Ich komme aus einer sehr pferdesportbegeisterten Familie. Daher waren natürlich alle glücklich über den Erfolg in Aachen! Mein Vater ist selbst vor Jahren in Aachen angetreten. Daher ist für uns alle der Stellenwert ein ganz besonderer.

 

Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht der Rolex Grand Slam der Springreiter?

Ahlmann: Ich bin sehr dankbar, dass Rolex jetzt schon viele Jahre den Reitsport unterstützt. Und es ist toll, dass es jetzt so eine Initiative gibt, mit Turnieren, die einzeln schon einen so hohen Stellenwert haben.

Das ist mit dem Rolex Grand Slam jetzt noch getoppt worden! Sicherlich ist es sehr schwer, die Serie zu gewinnen. Der Wettkampf ist sehr hart geworden, härter als früher. Es gibt noch mehr Konkurrenz und natürlich gehört immer auch Glück dazu. Aber jeder Reiter würde das gerne einmal schaffen! Das ist eben etwas Besonderes und Außergewöhnliches und hat sportlich einen extrem hohen Stellenwert.

 

Welches große Ziel haben Sie noch für die Zukunft?

Ahlmann: Ich hatte immer drei große Ziele: Einmal Weltranglistenerster sein. Den Rolex Grand Prix in Aachen gewinnen. Ein Championat gewinnen. Eins davon habe ich jetzt erreicht! Da bleibt ja noch viel zu tun.

Wenn heute das traditionsreiche und prestigeträchtige Spruce Meadows „Masters“ beginnt, ist es zugleich der Countdown für die größte Herausforderung im internationalen Pferdesport, den Rolex Grand Slam der Springreiter. Diese Initiative der drei Major-Turniere Spruce Meadows „Masters“, CHI Genf und CHIO Aachen hat den Beginn einer neuen Ära im Pferdesport markiert. Um hier zu bestehen, bedarf es außergewöhnlicher Leistungen von Pferd und Reiter.

Beim mit umgerechnet einer Million Euro dotierten „CP International präsentiert von Rolex“ am kommenden Sonntag bietet sich zwei Reitern die Gelegenheit, in die Geschichte des Pferdesports einzugehen. Christian Ahlmann aus Deutschland hat im Juli den „Rolex Grand Prix“ beim CHIO Aachen gewinnen können, dass er nun Chancen auf den Rolex Grand Slam hat, ist auch für den erfahrenen Springreiter aus dem westfälischen Marl außergewöhnlich: „Das ist etwas Besonderes und hat sportlich einen extrem hohen Stellenwert.“ Chancen auf einen Erfolg beim „masters“ sieht er durchaus, auch wenn er weiß: „Sicherlich ist es sehr schwer, den Rolex Grand Slam zu gewinnen. Der Wettkampf ist sehr hart geworden, es gibt noch mehr Konkurrenz und natürlich gehört immer auch Glück dazu. Aber jeder Reiter würde das gerne einmal schaffen!“

Das gilt auch für den Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat. Vor Jahresfrist in Kanada als Zweiter noch knapp gescheitert, gelang ihm Ende 2013 der Sieg im „Rolex Grand Prix“ bei seinem Heimspiel in Genf. Nachdem es in Aachen im Sommer nicht so gut für ihn lief, kann er in Spruce Meadows aber immer noch einen Bonus in Höhe von 250.000 Euro gewinnen. Dass er der erste Bonus-Gewinner in der noch jungen Geschichte des Rolex Grand Slam der Springreiter werden kann, steht für Guerdat aber erst an zweiter Stelle, denn: „Das Turnier hat Tradition und Bedeutung, die besten Reiter haben hier schon gewonnen.“ Für ihn steht der sportliche Erfolg ganz vorne, nicht das Preisgeld.

Neben den beiden freuen sich die kanadischen Organisatoren auf Top-Reiter wie Beezie Madden (USA), Kevin Staut (FRA), Daniel Deußer (GER), Eric Lamaze (CAN) oder Vorjahressieger Pieter Devos aus Belgien.  “Es ist großartig, diese Top-Reiter beim diesjährigen `Masters´ begrüßen zu dürfen”, sagt Spruce Meadows-Präsidentin Linda Southern-Heathcott.

Spruce Meadows Spruce Meadows

Das mit 1,5 Millionen Dollar “CP International präsentiert von Rolex”, Teil des Rolex Grand Slam der Springreiter, der mit 300,000 Dollar dotierte BMO Nationenpreis sind die Höhepunkte – Gesamtdotierung mehr als 2,8 Millionen kanadische Dollar

Alles ist vorbereitet für das Spruce Meadows “Masters“ vom 10. bis zum 14. September. Die Top-Prüfung der Woche ist das “CP International präsentiert von Rolex”, eine der prestigeträcjtigsten Prüfzungen der Welt und Teil des Rolex Grand Slam der Springreiter. Die Gesamtdotierung beträgt 2,8 Millionen kanadische Dollar – ein Anstieg von mehr als einer halben Million Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Die besten Reiter der Welt – viele von ihnen kommen direkt von den Weltmeisterschaften in der Normandie nach Spruce Meadows – werden das Publikum begeistern, wenn sie um Top-Preisgelder kämpfen. Unter anderem freut sich Spruce Meadows auf die französischen Mannschafts-Silbermedaillengewinner Kevin Staut und Penelope Leprevos und auf das US Team, das Bronze holte mit McLain Ward, Kent Farrington sowie der Einzel-Drittplatzierten Beezie Madden.

“Es ist großartig, diese Top-Reiter beim diesjährigen `Masters´ begrüßen zu dürfen”, sagt Spruce Meadows-Präsidentin Linda Southern-Heathcott. „Das mit 1,5 Millionen Dollar dotierte CP International, präsentiert von Rolex, wird eine großartige Veranstaltung mit einigen der bekanntesten Namen des Sports, und wir sind sehr neugierig, ob es einem Reiter gelingt, auch im Rolex Grand Slam erfolgreich zu sein. Wir arbeiten hart dafür, das Spruce Meadows Masters jedes Jahr noch ein bisschen besser zu machen – für unsere Sponsoren, Aussteller und die Zuschauer. Ich bin mir sicher, dass auch das Jahr 2014 wieder unvergesslich werden wird.“

Diese acht Mannschaften werden im BMO Nationenpreis starten:

Belgien: Vorjahressieger CP International präsentiert von Rolex Pieter Devos, der Sieger von 2012 Olivier Philippaerts, Nicola Philippaerts, and Niels Bruynseels

Deutschland: FEI Weltcupsieger Daniel Deusser, der Sieger im Rolex Grand Prix Aachen 2014 Christian Ahlmann, Marco Kutscher, Philipp Weishaupt und Andre Thieme

Frankreich: Kevin Staut, Penelope Leprevost, Cedric Angot, Marie Hecart

Großbritannien: Europameister Michael Whitaker, Robert Whitaker, William Whitaker und Guy Williams

Irland: Conor Swail, Shane Breen, Dermott Lennon, and Billy Twomey

Kanada: Olympiasieger Eric Lamaze, 10-facher Olympiateilnehmer Ian Millar, Olympiateilnehmerin Tiffany Foster und der 20jährige Newcomer Ben Asselin

Schweiz: Olympiasieger Steve Guerdat, Marie Etter, Alain Jufer, and Nadja Peter Steiner

USA: Olympiasieger Beezie Madden, McLain Ward, Leslie Howard und Olympiateilnehmerin Lauren Hough

Als Einzelstarter sind u.a. die Nummer 1 der USA, Kent Farrington, Weltcupsieger Rich Fellers (USA), Olympiateilnehmerin Reed Kessler (USA), Richard Spooner (USA), Quentin Judge (USA), Kyle King (USA), Jonathon Millar (CAN), Christian Sorensen (CAN), Frank Shuttert (NED), Marc Houtzager (NED), Jaime Azcarraga (MEX), Luis Alejandro Placensia (MEX), Lucia Vizzini (ITA), Sameh El Dahan (EGY), Paulo Santana (BRA) und Mark Lindh (AUS) mit dabei.

Steve Guerdat setzt sich selber hohe Ziele. In Calgary will er sie mit der Stute Nasa erreichen.

Steve Guerdat Steve Guerdat

Von Peter Jegen.

Natürlich wolle er stets gewinnen, sagt Steve Guerdat. Sein Ehrgeiz und sein erfolgsorientiertes Denken lassen einzig diese Zielsetzung zu. Selbst im Wissen, dass konstanter Erfolg gar nicht möglich ist. Weil nicht immer alles so perfekt zusammen passt wie im Sommer 2012. Bei den Olympischen Spielen von London ritt Steve Guerdat mit Nino des Buissonnets zu Gold. Viel will sich der heute 32-jährige Schweizer Springreiter darauf aber nicht einbilden. „Ich habe noch einiges Verbesserungspotenzial“, verrät er, „denn von den rund 50 Turnieren, die ich pro Jahr reite, kehre ich ja nicht jedes Mal als Sieger heim.“
Im Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd muss für den Erfolg jedes Detail stimmen. „Es ist eine Gratwanderung“, sagt Guerdat, speziell auch in Bezug auf Nino des Buissonnets. Der 13-jährige Franzosen-Wallach aus dem Besitz des Zürcher Financiers Urs E. Schwarzenbach, sei ein Pferd zwischen Genie und Wahnsinn, schwärmt Guerdat. Beeindruckendes Talent, gewaltiges Sprungvermögen und seine Vorsicht machen Nino des Buissonnets zu einem der besten Springpferde der Welt. Gleichzeitig aber prägen diese Eigenschaften auch den eigenen Willen des Pferdes. Dieser hatte im Juli beim CHIO Aachen wieder einmal die Oberhand. Im Rolex Grand Prix verweigerte Nino des Buissonnets im zweiten Umlauf den Einsprung in der Zweierkombination. „Das lief nicht wie gewünscht“, sagt Guerdat lakonisch.
Er hat gelernt, mit dem schwierigen Charakter seines Pferdes umzugehen, so wie er mittlerweile auch seinen eigenen impulsiven Charakter zu zügeln weiss. Ehrgeiz und Erfolgshunger sollen ihn beflügeln, nicht zerreißen, weshalb ihm auch sein Trainer Thomas Fuchs immer wieder sagt, doch etwas lockerer zu werden. Das bleibt nicht ungehört „Ich habe womöglich jeweils zu viel fokussiert und mir zu viele Gedanken gemacht“, gesteht Guerdat ein. Zumal im Sport Erfolg und Niederlage bekanntlich ja einfach nahe beieinander liegen – auch bei Steve Guerdat und Nino des Buissonnets.  Nach dem  CHIO Aachen gewannen sie beim Viersterne-CSI in Münster postwendend den Großen Preis.
Nino des Buissonnets ist das Titelkampf-Pferd des Schweizers, Nasa derweil das Spitzenpferd beim Spruce Meadows Masters, dem direkt auf die WM folgenden nächsten Major-Turnier. „Sie fühlt sich in Spruce Meadows wohl“, sagt Guerdat zu der 13-jährigen Schimmelstute, die ebenso Urs E. Schwarzenbach gehört, in dessen Stallungen oberhalb von Herrliberg bei Zürich Guerdat seit sieben Jahren beheimatet ist. 2013 hat er mit Nasa in Kanada im Großen Preis den zweiten Platz belegt, um einen Strafpunkt wegen Zeitüberschreitung blieb er nur knapp hinter dem siegreichen Belgier Pieter Devos zurück. Gelingen nun abermals fehlerlose Umgänge und das auch noch in der besten Zeit, sähe sich Steve Guerdat dafür am 14. September doppelt belohnt. Einerseits mit dem größten Anteil am Preisgeld von 1,5 Millionen Dollar, andererseits mit einem Bonus von 250.000 Euro. 
Denn im vergangenen Dezember hatte er bei seinem Heimturnier in Genf, neben Aachen und Calgary die dritte Station des Rolex Grand Slam der Springreiter, den Rolex Grand Prix gewonnen.  Damit qualifizierte sich Guerdat für das Bonus-Programm, das zusätzlich zum Preisgeld eine Million Euro auszahlt, wenn ein Reiter oder eine Reiterin innerhalb von zwölf Monaten alle drei Großen Preise in Folge gewinnt.  Werden zwei GP in Serie gewonnen, beträgt der Bonus 500.000 Euro, bei „zwei aus drei“, wie das nun für Guerdat möglich ist, sind es die erwähnten 250.000 Euro.
Doch weder diese lukrativen Summen, noch das Faktum, dass Guerdat der erste Bonus-Gewinner im Rolex Grand Slam werden könnte, stehen für den Reiter selber im Vordergrund. „Das Turnier hat Tradition und Bedeutung, die besten Reiter haben hier schon gewonnen“, sagt Guerdat als Erstes auf den CSIO in Calgary angesprochen. Springreiter ist Guerdat nämlich nicht des hohen Preisgeldes wegen geworden. Die Faszination Pferd machte ihn dazu. Sie ließ Guerdat denselben Weg wie sein Vater einschlagen. Schon Philippe Guerdat, der jetzt Equipenchef der Franzosen ist, war ein erfolgreicher Springreiter. Und der Grossvater Serge Guerdat war zu Hause in Bassecourt, im Schweizer Kanton Jura, ein bekannter Pferdehändler. Der Pferdehandel aber sagte Enkel Steve nie wirklich zu, deshalb kehrte er in den ersten Berufsjahren auch dem Stall von Jan Tops den Rücken. Weil dort ein Pferd sofort verkauft wurde, sobald Guerdat mit ihm erfolgreich war. „Ich wusste schon früh, dass ich in meiner Karriere sportlich alles zu erreichen versuche und nicht möglichst viel Geld gewinnen will“, sagt Guerdat. 
Sportlich hat Steve Guerdat bereits viel erreicht: Olympiasieg, Team-Europameistertitel, Führung in der Weltrangliste, zahlreiche bedeutende Grand-Prix-Erfolge. Ob ein 32-jähriger Springreiter da noch überhaupt Ziele haben kann? „Ja, ich versuche jeden Parcours fehlerlos zu reiten“, sagt Guerdat. Die absolute Harmonie mit dem Partner Pferd ist also sein höchster Anspruch. Kein Wunder, ist Steve Guerdat damit der Perfektionist unter den Springreitern.

The international ring The international ring

Ganz hinten am Horizont sind die mächtigen Gipfel der kanadischen Rocky Mountains zu erkennen. So beeindruckend die Fernsicht, so imposant das gesamte Turniergelände: Das Spruce Meadows „Masters“ ist legendär. Hier beim zweiten Major des Jahres treffen sich die besten Springreiter der Welt, um Geschichte zu schreiben. Und einer von ihnen, Christian Ahlmann, hat die Möglichkeit, zu einer Legende des Pferdesports zu werden. Nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen, dem ersten Major des Jahres, wird er nun als einer der großen Favoriten in den „International Ring“ einreiten. Sollte ihm ein Sieg im abschließenden Großen Preis gelingen, hat er die Gelegenheit, beim dritten Major des Jahres in Genf den „Rolex Grand Slam der Springreiter“ zu gewinnen. Einer, der es auch wieder versuchen wird, war bereits im vergangenen Jahr ganz nah dran am Sieg. Hinter Belgiens Pieter Devos landete Olympiasieger Steve Guerdat aus der Schweiz auf dem zweiten Platz. Anschließend siegte er in Genf – was ihn nun immerhin in die komfortable Situation bringt, mit einem Sieg in Calgary zusätzlich zum Preisgeld 250.000 Euro gewinnen zu können. Denn wer bei den drei Major-Turnieren zwei Turniere zwar nicht hintereinander, aber nach dem „two out of three“ Modus gewinnt, erhält diesen Bonus. Auch Christian Ahlmann schnupperte im vergangenen Jahr bereits am ganz großen Triumph vor den Toren Calgarys. Mit „Taloubet Z“ wurde er Vierter.

Doch es sind nicht nur die großen Namen und der große Sport, die das Spruce Meadows „Masters“ zu einer der weltweit beeindruckendsten Sportveranstaltungen machen. Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, die besser geeignet sind, um Sportgeschichte zu schreiben. Als 1971 die Geschichte des Turniers beginnt, steht von Beginn an ein Streben im Vordergrund: Etwas Einzigartiges zu schaffen, eine veranstaltung, die großen Sport kombiniert mit freundschaftlicher Atmosphäre und wirtschaftlichem Hiuntergrund. Dieser Traum der Familie Southern, die bis heute dem Spruce Meadows „Masters“ voransteht, lebt wie nie zuvor. So kamen im Vorjahr 234.785 enthusiastische Zuschauer und sorgten für eine außergewöhnliche Atmosphäre. Zu dieser ganz besonderen Stimmung kommen ein für die Sportler überaus attraktives Preisgeld, eine perfekte Infrastruktur und eine Top-Organisation. Und seitdem der „Rolex Grand Slam der Springreiter“ ins Leben gerufen wurde, bietet das Masters zudem die Chance für die Sportler nicht einfach“nur“ viel Geld zu gewinnen, sondern zu einer Legende des Sports zu werden. Das ist im besten verständnis der Gründerväter einzigartig. Willkommen beim Spruce Meadows „Masters 2014“, willkommen beim Rolex Grand Slam der Springreiter.

Der CHI Genf war in puncto Innovation schon immer seiner Zeit voraus. Im Dezember wird der CHI Genf in der Palexpo Arena den ersten und einzigen Indoor- Vielseitigkeits-Wettbewerb der Schweiz austragen. Zu dieser Prüfung werden erstklassige Vielseitigkeitsreiter, Olympiasieger und ein paar ausgewählte Schweizer Reiter erwartet. Für die Vielseitigkeitsstrecke werden ausschließlich natürlich Hindernisse verwendet. Dies ist also eine einmalige Gelegenheit durch Hinzunahme der Vorbereitungshalle die längste Indoor-Vielseitigkeitsstrecke der Welt mit See und Wall zu schaffen.

Steve Guerdat Münster 2014 Steve Guerdat Münster 2014

Steve Guerdat hat den Großen Preis von Münster gewonnen. Der Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele von London und Gewinner des #chigeneve 2013 lieferte am 10. August in der Siegerrunde mit Nino des Buissonnets in 44,76 Sekunden einen schnellen und fehlerfreien Ritt ab, den keiner der zwölf Mitbewerber unterbieten konnte. Die Prüfung ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert. In einem Monat kann er im Rahmen des Rolex Grand Slam in Spruce Meadows nach dem „two out of three-Modus“ noch den Bonus von 250.000 Euro gewinnen.

 

Der Rolex Grand Slam der Springreiter ist jetzt auch auf Facebook und Twitter!

Auf diesen Seiten werden wir Sie über die Major-Turniere CHIO Aachen (GER), CSIO Spruce Meadows (CAN) und CHI Geneva (SUI) , drei der weltbesten Turniere, auf dem Laufenden halten!

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Christian Ahlmann Christian Ahlmann

Ein Jahr nach seiner Premiere ist der Rolex Grand Slam der Springreiter dorthin zurückgekehrt, wo alles begann: In die beeindruckende Aachener Arena, diese Kathedrale des Pferdesports. 40.000 begeisterte Zuschauer feierten Christian Ahlmann, für den nach seinem Sieg nun sein persönlicher Rolex Grand Slam der Springreiter begonnen hat.

 

Denn im Sattel von Codex One blieb Christian Ahlmann als einziger von fünf Reitern fehlerfrei. „Über diesen Moment habe ich 20 Jahre lang nachgedacht“, so Ahlmann. Nun ging sein Blick bereits nach vorne: „Natürlich möchte ich den nächsten Schritt im Rolex Grand Slam gehen und beim Spruce Meadows Masters starten – vorausgesetzt ich bleibe fit und gesund. Der Rolex Grand Slam ist wahrlich eine große Nummer für uns Springreiter, eine große Herausforderung. Es bedeutet mir sehr viel, dass Rolex diese Initiative ins Leben gerufen hat und uns Springreitern die Möglichkeit gibt, solche Preisgelder zu gewinnen und solch eine Aufmerksamkeit zu erlangen. Nun versuche ich, das Beste aus meinem persönlichen Rolex Grand Slam zu machen.“

Und auch sein Pferd hat ganz offenbar seinen Spaß an der neuen Herausforderung „Rolex Grand Slam der Springreiter“ – denn Codex One stupste die Trophäe schon mal an, als wollte er sagen: „Wir sehen uns im September beim Spruce Meadows Masters wieder…“. Denn nur wer die drei Major-Turniere CHIO Aachen, Spruce Meadows „Masters“ und CHI Genf in Folge gewinnt, gewinnt den Grand Slam und wird zu einer Legende des Sports – und erhäl 1 Million Euro zusätzlich zum Preisgeld. Auch wer zwei von drei Turnieren gewinnt, erhält einen Bonus. Werden die Turniere hintereinander gewonnen, beträgt der Bonus 500.000 Euro. Ist der Sportler nach dem „two out of three-Modus“ erfolgreich, aber eben nicht bei zwei aufeinanderfolgenden Turnieren, beträgt der Bonus 250.000 Euro. Der Gewinn des Bonus ist auch auf unterschiedlichen Pferden möglich.

 

Im Fokus standen zu Beginn des Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen 2014 der Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat, der das letzte Major-Turnier in Genf gewinnen konnte sowie  Pieter Devos aus Belgien, der beim Major im kanadischen Spruce Meadows im vergangenen September siegreich war. Beide hatten also vor Begonn des Rolex Grand Prix gute Chancen im Rolex Grand Slam der Springreiter. Doch für Steve war der Traum vom zweiten Major-Sieg in Folge nach einem Fehler am Wassergraben früh zu Ende. „Mein Ziel war es, hier zu gewinnen, und es hat sich auch alles gut angefühlt“, so Guerdat, „vielleicht hätte ich am Wasser noch etwas mehr kämpfen müssen.“ Und auch Pieter Devos hatte keinen guten Tag erwischt, am überbauten Wasser gab es eine Verweigerung. Der Belgier hat die Zeit in Aachen dennoch genossen: „Es war ein schöner Grand Prix, eine tolle Erfahrung für mein junges Pferd.“

(Mit freundlicher Genehmigung der Aachener Zeitung.Von Marlon Gego)

Vom Glück, die Chance seines Lebens zu verpassen 

Wunderkind, Arbeitsloser, Olympiasieger: Steve Guerdat musste trotz außergewöhnlichen Talents hart kämpfen, um sich den Traum vom Olympiasieg zu erfüllen.

Aachen. Man sieht Steve Guerdat seine Geschichte nicht an, sie steht ihm nicht ins Gesicht geschrieben, vielleicht weil er noch jung ist, erst 32. Manche kennen seine Geschichte, aber nicht mehr alle erinnern sich an sie. Die Menschen erinnern sich lieber an die schönen Momente, an die von Guerdats Olympiasieg 2012 zum Beispiel, auch im Reiten zählt am Ende der Erfolg mehr als der Weg, der zum Erfolg geführt hat. Dabei ist es erst acht Jahre her, dass Steve Guerdat die Chance seines Lebens in den Wind schoss und vom Wunderkind zum Arbeitslosen wurde. Und dann zum Olympiasieger.

Guerdat kommt aus Bassecourt im Nordwesten der Schweiz, er wuchs mit seiner Familie auf dem Hof des Großvaters auf, der Pferdehändler war. Der Vater, Philippe, war selbst Springreiter, 1985 war er mal Vize-Europameister. Guter Reiter, aber nicht halb so talentiert wie Steve, sein Sohn. Steves Leben verlief einigermaßen vorhersehbar, früh zeigte sich, dass Steve es im Pferdesport weit bringen könnte. Als er in der elften Klasse die Schule abbrach, um Profireiter zu werden, war das für den Vater in Ordnung, für die Mutter nicht. Philippe Guerdat vertraute darauf, dass Steves Talent ausreichen würde, um irgendwie vom Reiten leben zu können. Seine Zeit als Juniorenreiter war dann so erfolgreich, dass er 2003 vom Niederländer Jan Tops unter Vertrag genommen wurde, einem der bedeutendsten Pferdehändler Europas.

Im Gegensatz zu einigen seiner Konkurrenten ist Steve Guerdat nicht von Hause aus vermögend, er ist auf Menschen angewiesen, die ihm Pferde zur Verfügung stellen, auf denen er konkurrenzfähig ist. Der beste Reiter ist nichts ohne gutes Pferd, und wenn man Olympiasieger werden will, braucht man ein Pferd, das mindestens eine hohe sechsstellige Summe kostet, oft sogar mehr.

Der Preis für seinen Idealismus

Bei Jan Tops hatte Guerdat nun zwar hervorragende Pferde, aber immer nur solange, bis Tops Käufer fand, die die richtige Summe für diese Pferde zu zahlen bereit waren. War das eine Pferd verkauft, bekam Guerdat das nächste, mit dem er wieder von vorn anfing. Selbst die besten Pferde und die besten Reiter brauchen eine Weile, ehe sie sich aneinander gewöhnt haben. Aber Guerdat hatte mittlerweile einen Namen, er wollte mehr, er wollte vor allem kontinuierlich mit seinen Pferden arbeiten können ohne fürchten zu müssen, dass sie am nächsten Tag verkauft sind. Anfang 2006 kündigte er.

In den meisten Lebensläufen gibt es Brüche, manchmal sind es private Schicksalsschläge oder ungewöhnliche berufliche Entscheidungen. Die meisten Auf- oder Abstiege erklären sich aus solchen Brüchen, und bei Steve Guerdat ist es nicht anders.

Als er bei Tops gekündigt hatte, erhielt er das Angebot, für den ukrainischen Ölmilliardär Oleksandr Onischtschenko zu reiten, der gerade eine Reitmannschaft aufbaute. Geld spielte nicht so die Rolle, Onischtschenko überwies Guerdat das Gehalt für vier Jahre im Voraus, überdies sagte der Unternehmer zu, die besten Pferde für Guerdat kaufen zu wollen. Einzige Bedingung: Guerdat sollte, wie die anderen Teammitglieder auch, Ukrainer werden, mindestens bis nach Olympia 2012.

Guerdat stimmte zögerlich zu, die Dinge nahmen ihren Lauf: Dienstwohnung in Lüttich, Dienstwagen, großes Gehalt, finanzielle Unabhängigkeit. Für Guerdat, 23 Jahre alt, die Chance seines Lebens.

Im Mai 2006 sollte dann beim Reitturnier in La Baule in Frankreich der Vertrag unterschrieben werden, montags gab Guerdat seinen Schweizer Pass ab, mittwochs war Vertragsunterzeichnung. Als Guerdat sich hingesetzt und den Stift in die Hand genommen hatte, hielt er inne und sagte: „Ich unterschreibe nicht.“

Diese Situation damals ist nicht Guerdats Lieblingsthema, er gehört zu den Menschen, die lieber nach vorn schauen als zurück. Aber am Dienstagabend spricht er beim Aachener CHIO doch noch mal darüber. Er sei ein impulsiver Typ, sagt Guerdat, er habe diesen Vertrag einfach nicht unterschreiben können, es habe sich „nicht richtig angefühlt“. Vor der geplanten Vertragsunterzeichnung habe der deutsche Olympiasieger Ludger Beerbaum bei ihm angerufen, sagt Guerdat, der Inhalt des Gesprächs „bleibt unter uns“. Aber: „Ich bin ihm bis heute dankbar.“

Die Verweigerung der Unterschrift war natürlich ein Affront gegen den Milliardär aus der Ukraine. Noch am selben Tag waren Dienstwagen und Dienstwohnung weg, das bereits überwiesene Gehalt für vier Jahre, Gerüchten zufolge ein siebenstelliger Betrag, musste Guerdat umgehend zurücküberweisen. Er stand mit nicht viel mehr als seiner Kleidung, die er trug, auf dem Turnierplatz in La Baule, vor allem hatte er von einer Minute auf die andere keine Pferde mehr. Der Bruder kam und holte ihn in Frankreich ab.

Einige Monate lang passierte erst mal nichts, Guerdat verpasste die Weltmeisterschaft 2006 in Aachen. Philippe Guerdat, der Vater, sagt: „In den Zeitungen liest sich diese Geschichte immer so schön, weil ja alles gut gegangen ist. Aber glauben Sie mir, Steve hatte eine verdammt schwere Zeit damals.“ Der Preis für seinen Idealismus?

Wenn man Menschen sucht, die Guerdats Entwicklung über längere Zeit aus der Nähe verfolgt haben, stößt man schnell auf Rolf Grass. Grass war zwischen 2002 und 2010 Equipechef der Schweiz, der Nationaltrainer der Springreiter. Um zu verdeutlichen, wer Steve Guerdat ist und was ihn antreibt, erzählt Grass die folgende Anekdote: 2008, Olympische Spiele in Peking, die Schweizer Reiter reisten früh an, um an der Eröffnungsfeier teilnehmen zu können. Grass hatte gute Verbindungen nach Peking, für seine Mannschaft organisierte er eine Stadtrundfahrt, die Reiter sollten sehen, wo sie sind. Kurz bevor es losgehen sollte, kam es laut Grass zu diesem Dialog:

Steve Guerdat: „Muss ich an dieser Stadtrundfahrt teilnehmen?“

Grass: „Ja.“

Guerdat: „Man merkt, dass Du keine Ahnung vom Reiten hast.“

Grass: „Das kann sein, aber Du hast von nichts anderem Ahnung als vom Reiten.“

Guerdat ging ohne weitere Worte auf sein Zimmer und überlegte eine Weile. Dann zog er sich um und kam mit.

„Steve beschäftigt sich minutiös mit dem Reiten, er macht sich über jeden Schritt Gedanken, alles ist geplant, er ist total überzeugt von dem, was er sich überlegt hat“, sagt Grass. Stadtrundfahrten kommen in Guerdats Überlegungen selten vor. „Er kann nicht gut über seinen Schatten springen, er will nie umdisponieren.“ Schwäche und Stärke zugleich.

Nach der geplatzten Vertragsunterzeichnung hatte Guerdat Glück. Man kann andererseits sagen: Guerdat hat seinem Glück durch seine Unterschriftsverweigerung entscheidend auf die Sprünge geholfen. Vater Philippe stellte den Kontakt zu einem alten Freund her, Yves Piaget, ein Schweizer Uhrenhersteller. Piaget kaufte Jalisca Solier, mit der Guerdat sich für Olympia 2008 qualifizierte. Der frühere Zürcher Polospieler Urs Schwarzenbach stellte Guerdat seinen Hof in Herrliberg oberhalb des Zürichsees zur Verfügung, seit 2007 ist Guerdat selbstständig und beschäftigt ein kleines Team von Helfern. Der Olympiasieg kam zwar nicht zwangsläufig, aber er war das Ergebnis akribischer Planung, nicht enden wollenden Trainings und einem Willen, der Ölmilliardäre versetzt.

Rolf Grass sagt: „Es gibt nur sehr wenige, die das Zeug dazu haben, Olympiasieger zu werden, bei denen Talent, Fleiß und gute Pferde zusammenkommen.“

Ist es ihm nun egal oder nicht?

Sätze wie diese sagen sich leichter, als sie in die Tat umzusetzen sind, und niemand weiß das besser als Guerdat. Es gibt nur wenige Sportler, die ähnlich hohe Ansprüche an sich selbst stellen wie Guerdat, macht er in einem wichtigen Springen einen Fehler, „kommt er manchmal stundenlang nicht aus dem Stall heraus, er kann dann nur mit sich sein“. Sagt Thomas Fuchs, früherer Schweizer Weltklassereiter und seit 2007 Guerdats Trainer. Fuchs findet, er könne Guerdat nicht mehr viel beibringen, aber er versuche immer wieder, ihn daran zu erinnern, dass es noch „etwas anderes als Titel und Medaillen gibt“. Fuchs sagt: „Wenn er eines noch lernen kann, dann lockerer zu werden.“ Mit ihm auch daran zu arbeiten, „ist meine Hauptaufgabe, oder?“, sagt Fuchs und lacht. Wenn einer locker ist, dann Fuchs.

Steve Guerdat ist neben Roger Federer der populärster Sportler der Schweiz, auch einer der erfolgreichsten. Und wie die meisten populären Menschen hat Guerdat nicht ausschließlich Freunde. Einerseits ist er selbstbewusst genug, sich nicht dafür zu interessieren, ob andere es richtig finden, wie er trainiert und wo er reitet. Andererseits beginnt er schon mal einen Streit mit Journalisten, wenn er meint, in einem Artikel nicht gut weggekommen zu sein. Was die Öffentlichkeit über den Reiter Guerdat denkt, ist ihm egal, die Erfolge sprechen ohnehin für ihn. Was die Öffentlichkeit über den Menschen Guerdat denkt, ist ihm weit weniger egal. Weshalb er niemand ist, der sich um Öffentlichkeitstermine reißt. Am liebsten ist es ihm, der Mensch wird öffentlich kaum sichtbar.

Guerdat ist kein Sunnyboy, er ist Reiter, und als solcher hat er den Respekt vieler seiner Kollegen. Als er nach seinem Olympiasieg am 7. August 2012 auf einem Holzzaun neben dem Turnierplatz saß, ein bisschen abseits und mit den Emotionen kämpfend, kam die US-Springreiterin Laura Kraut auf Guerdat zu und sagte: „Wenn einer es verdient hat, Olympiasieger zu werden, dann Du.“ Kraut, das muss man wissen, ist die Freundin des englischen Springreiters Nick Skelton, den Guerdat Minuten vorher knapp geschlagen hatte.

Eine Anekdote noch, Peter Jegen erzählt sie, Sportredakteur bei der „Neuen Zürcher Zeitung“. Es klinge zwar kitschig, sagt Jegen, aber Guerdat sei ein wirklicher Pferdefreund. Nichts sei ihm wichtiger als seine Pferde, als das Reiten, und dafür gebe es mehr Belege als die Beteuerungen Guerdats. Ende 2012, sagt Jegen, verzichtete Guerdat auf einen Start beim Finale der hoch dotierten Global-Champions-Tour in Abu Dabi. Obwohl Guerdat es sich kaum leisten kann, auf hohe Preisgelder zu verzichten, entspreche „das mit viel Geld lancierte Turnier nicht seinem Pferdesportverständnis“. Guerdat habe einfach keine Lust auf Reitturniere ohne Tradition und ohne Identifikation mit dem Pferd. Sein im Moment bestes Pferd, Nino de Buissonnetts, lässt Guerdat auf zehn oder elf Turnieren pro Jahr starten, er gehört nicht zu denen, die mit guten Pferden maximal viel Geld in minimal kurzer Zeit verdienen wollen.

„Das Preisgeld und das Geld von den Sponsoren brauche ich eigentlich nur, um meine Angestellten bezahlen und meinen Betrieb am laufen halten zu können“, sagt Guerdat. Was erheblich entbehrungsreicher ist, als sich jahrelang von einem ukrainischen Ölmilliardär alimentieren zu lassen.

Man sieht Steve Guerdat seine Geschichte nicht an, sie steht ihm nicht ins Gesicht geschrieben, aber wenn man ihn länger anschaut und sich fragt, wie es sein, kann, dass ein so junger Mensch so ernst schauen kann, dann beginnt man zu begreifen, dass auch schöne Gesichter schwierige Geschichten erzählen können. Man muss nur etwas genauer hinschauen.

Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zum Mannschaftssieg im Mercedes-Benz Nationenpreis. Mit Ihrer tollen Leistung am Donnerstagabend haben Sie sich auch für den Rolex Grand Prix qualifiziert. Wie ist Ihre Turnierwoche sonst verlaufen?

Ich bin sehr zufrieden mit meinen bisherigen Ergebnissen. Vor allem der Sieg im Nationenpreis mit dem belgischen Team war natürlich spektakulär. Ich hoffe, dass ich diesen Schwung mit in den Rolex Grand Prix nehmen kann und eine gute Leistung zeige. „Greenfield of India“, die ich beim Rolex Grand Prix reiten werde, hat sich in Aachen ja bereits in guter Form gezeigt.

Was erwarten Sie vom Rolex Grand Prix? Springt ein Sieg für Sie heraus?

Ich hoffe natürlich, dass ich gewinne, das ist doch klar. Allerdings ist diese Vorstellung schon sehr, sehr optimistisch bei diesem Spitzenteilnehmerfeld und dem anspruchsvollen Parcours. In Calgary bin ich mit „Candy“ an den Start gegangen und habe gesiegt. Dieses Pferd ist wie geschaffen für große Arenen wie Aachen. Leider ist sie verletzt und kann in Aachen nicht dabei sein. „Greenfield of India“ muss erst noch Erfahrung sammeln. Es wird spannend, wie sie morgen vor dieser beeindruckenden Kulisse reagieren wird. Ich setzte mein ganzes Vertrauen in sie.

Was macht Aachen für einen Springreiter so außergewöhnlich?

Das ist meine zweite Teilnahme in Aachen und was soll ich sagen: Ich bin noch genauso beeindruckt wie bei meinem ersten Besuch. Wenn ich mich als Springreiter für ein Stadion auf der ganzen Welt entscheiden müsste, dann bräuchte ich nicht lange zu überlegen: Aachen. Der Sieg beim Nationenpreis am Donnerstagabend war der schönste in meiner bisherigen sportlichen Karriere. Diese gigantische Kulisse und die Zuschauer, die mit all ihren Emotionen mitfiebern, sind wirklich sehr beeindruckend. Das macht Lust auf den Rolex Grand Prix!

Wenn du den Rolex Grand Prix gewinnst, können Sie auch Ihre persönliche Rolex Grand Slam Geschichte weiterschreiben. Was bedeutet das für Sie?

Der Rolex Grand Slam ist eine sehr gute Initiative. Für den Springsport ist er eine wahre Bereicherung und natürlich ist er auch gute Werbung . Wir Reiter gehen mit dieser zusätzlichen Chance noch motivierter in einen Rolex Grand Prix. Denn diese Herausforderung lässt niemanden kalt. Jeder will zumindest versuchen, diese drei Turniere in Aachen, Genf und Calgary zu gewinnen.

 

Steve, freuen Sie sich schon auf Sonntag? Wenn Sie im Rolex Grand Prix in Aachen siegen, hätten Sie die nächste Stufe im Rolex Grand Slam erreicht…

Ja klar, ich bin ganz heiß auf den Sonntag, überhaupt auf Aachen. Immerhin habe ich den Rolex Grand Prix hier noch nie gewonnen. Das heißt: Ich werde alles geben!

Was bedeutet der Rolex Grand Slam der Springreiter für Sie?

Der Rolex Grand Slam ist sehr gut für unseren Sport und natürlich auch für die Medien. Und er ist ein Aufmersamkeitsgarant für den internationalen Springsport. Diese drei großen Turniere in Aachen, Genf und Calgary besitzen ein Wahnsinns-Prestige – jeder Springreiter möchte dort gewinnen. Ich finde es gut und wichtig, dass Rolex derartig hinter dieser Initiative steht.

Und wie sehen Sie Ihre Chancen, den Rolex Grand Slam zu gewinnen, diese gewaltige sportliche Herausforderung zu meistern?

Mit Nino Des Buissonnets gehe ich mit einem Pferd an den Start, mit dem ich beim Rolex Grand Slam viel erreichen kann. Wir sind gut vorbereitet und werden gemeinsam alles geben. Nino ist in einer ausgezeichneten Form. Wir werden diese einmalige Chance, die uns am Sonntag geboten wird, nutzen. Ich möchte nicht in ein paar Jahren zurückblicken und mir Vorwürfe machen, dass ich doch nicht alles gegeben habe.

Klar, Nino ist der Star. Sie haben aber auch viele andere talentierte Pferde mit nach Aachen gebracht…

Ja, das stimmt. Zum Beispiel Nasa. Sie werde ich wahrscheinlich im Mercedes-Benz Nationenpreis reiten. Sie liebt große Turniere, da kommt  Aachen gerade recht. Oder Kavalier, ein achtjähriger Hengst, mit dem ich beim Sparkassen-Youngsters-Cup an den Start gehe. Er soll hier vor dieser großartigen Kulisse Erfahrungen sammeln, denn in ein paar Jahren würde ich gerne mit ihm am Grand Prix teilnehmen.

Wie wichtig ist das Pferd für einen Reiter?

Sehr wichtig! Ein Reiter ist nur so gut wie sein Pferd und umgekehrt – das kann man nicht trennen, mir fallen dazu direkt berühmte Paarungen wie Eric Lamaze und Hickstead sowie Meredith Michaels-Beerbaum und Shutterfly ein. Solche Paarungen waren voll und ganz eine Einheit. Die Chemie muss halt stimmen, das Vertrauen muss da sein. Ganz klar: Ohne ein Top-Pferd kann ich ein renommiertes Turnier wie den Rolex Grand Prix in Aachen nicht gewinnen – und einen Rolex Grand Slam schon gar nicht.

Wie war es für Sie, den Grand Prix beim CHI Genf zu gewinnen?

Das Turnier in Genf ist etwas sehr besonderes für mich, sozusagen ein Heimspiel. Viele Reiter wünschen sich, dieses Turnier zu gewinnen. Das Publikum und die Atmosphäre im Palexpo sind einfach toll. Manchmal fürchte ich mich selbst vor so viel Erfolg…

Und was bedeutet der CHIO Aachen für Sie?

Die Turniere in Genf und Aachen sind gar nicht miteinander vergleichbar. Ganz klar, der CHIO Aachen ist das Hauptturnier des Jahres. Mit der ganzen Geschichte im Background und der tollen Springarena ist er natürlich DAS Turnier überhaupt! Vor 40000 Zuschauern in das Hauptstadion einzureiten, speziell beim Rolex Grand Prix, macht wahnsinnig stolz. Und das macht Aachen ebenfalls einzigartig: Die Zuschauer verfügen über ein Wahnsinnswissen über den Reitsport. Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein.

Zumal die Schweiz in diesem Jahr das Partnerland des Weltfests des Pferdesports ist.

Eine gute Entscheidung. Die Stimmung beim Empfang der Schweizer auf dem Aachener Marktplatz war schon beeindruckend. Ich bin mir sicher, dass meine Schweizer Landsfrauen und –männer das CHIO-Publikum begeistern werden.

Mit dem Turkish Airlines-Preis von Europa bietet sich beim CHIO Aachen 2014 heute ab 14.15 Uhr für die teilnehmenden Springreiter die erste Möglichkeit, sich für den Rolex Grand Prix, Großen Preis von Aachen, zu qualifizieren. Konzentration ist bei dem anspruchsvollen Parcours mit einer Hindernishöhe bis 1,55 m gefragt. Die Springprüfung mit einem Umlauf und Stechen ist mit 76.000 Euro dotiert und eine der traditionsreichsten Prüfungen beim Weltfest des Pferdesports. Im Jahre 1957 wurde sie erstmalig ausgetragen. Damals konnte Hans Günter Winkler mit seinem Spitzenpferd Halla den Sieg erringen. Wer es wohl dieses Jahr, mehr als 55 Jahre später, schaffen wird? Das Teilnehmerfeld ist vielversprechend.

Der amtierende Olympiasieger Steve Guerdat wird sich bei dieser Prüfung mit seiner 13-jährigen Schimmelstute „Nasa“ präsentieren. Und der Belgier Pieter Devos, wie Guerdat zurzeit auf Erfolgskurs im Rolex Grand Slam der Springreiter, geht mit seinem Top-Pferd „Dream of India Greenfield“ an den Start. Er muss sich erst noch für das große Finale am Sonntag qualifizieren. Diese Hürde bleibt Guerdat erspart, denn als amtierender Olympiasieger ist er automatisch für den Rolex Grand Prix qualifiziert. Guerdat und Devos sehen sich jedoch einer starken Konkurrenz gegenüber, denn unter den 54 Startern befinden sich Weltklasse-Springreiter und -Pferde wie Pénélope Leprevost (FRA) mit Nayana, Marcus Ehning (GER) mit Cornado NRW, Ludger Beerbaum (GER) mit Chaman, Ben Maher (GBR) mit Wings Sublieme und Kevin Staut (FRA) mit Oh D’eole.

Welche Springreiter sich für den Rolex Grand Prix am Sonntagnachmittag qualifizieren und damit auch eine Chance auf ihren persönlichen Rolex Grand Slam haben, entscheidet sich erst am Freitag, 18. Juli. Denn neben dem Turkish Airlines-Preis von Europa gibt es noch beim Mercedes-Benz Nationenpreis am Donnerstagabend unter Flutlicht und beim Preis von Nordrhein-Westfalen am Freitag die Möglichkeit, sich zu qualifizieren. Über ein Gesamtpunktesystem wird dann errechnet, welche 40 Reiter am Rolex Grand Prix, eine der anspruchsvollsten Springprüfungen der Welt, starten dürfen.

Steve Geuerdat Steve Geuerdat

Erst gestern verkündete Steve Guerdat auf dem Aachener Marktplatz beim Empfang des CHIO-Partnerlandes Schweiz: „Ich bin ganz heißt auf den Rolex Grand Prix am Sonntag“. Schon heute ist er das erste Mal auf dem „Heiligen Rasen“ im Springstadion in der Aachener Soers zu sehen. Beim STAWAG Eröffnungsspringen, das um 11:45 beginnt, startet der amtierende Olympiasieger mit „Qui Vive De La Tour“, bevor er ab 14:15 Uhr mit seinem achtjährigen Hengst „Kavalier“ beim Sparkassen-Youngsters-Cup erstmalig in der Aachener Springarena einreitet. „Ich möchte, dass Kavalier dieses Stadion sieht, damit er Erfahrung sammeln kann, denn in ein paar Jahren möchte ich ihn auch beim Grand Prix reiten.“ 

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