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Rolex Grand Slam magazine Number 3

48 also allow more oxygen and water to penetrate through to the roots – which makes them stronger and helps them to grow.” The complete process takes ten hours at a time, and the task has to be repeated every six weeks. In comparison, the mowing process, which only takes three hours, is like a walk in the park! Although, depending on the weather, the grass may need to be mowed several times a week, to ensure that the ideal stalk length of four centimetres is constantly maintained. Sowing, aerating, mowing, fertilising, irrigating, cleaning – the experts constantly examine the grass’s needs to ensure it is perfect for the first day. “No matter if it’s Friday evening or Sunday morning, nature dictates the routine, not the clock,” states Kemperman. However, one shouldn’t spoil the grass too much: “It’s a bit like with a woman!” he laughs. “It needs to grow on its own and discover for itself what its roots need. If we are too preoccupied with it, we end up with an arena that looks great but is not resistant enough.” And the sport always takes priority, even though the visual appearance also plays a role, of course. Today, Kemperman is satisfied with the quality of the grass. The tractor will spend a few more hours doing its rounds, but for the Show Director the inspection is over. He wipes the soil from his hands and walks confidently from the arena. When he reaches the gate, he casts a final glance over the grass. Aachen’s green. The richest green. Der Rasen des CHIO Aachen Reichhaltig W ie feine Schneeflocken rieselt sie durch seine Finger auf den Boden. Braun auf Grün. Das satteste Grün. Sein Daumen streichelt die Wurzeln frei, damit sein Blick noch tiefer dringen kann. Starr auf seine Handfläche ist er gerichtet, auf der das Häufchen Erde thront. „Zum Turnier muss der Boden zu einhundert Prozent in Ordnung sein.“ Da kennt Frank Kemperman keine Kompromisse. Deswegen prüft der Aachener Turnierdirektor regelmäßig persönlich den Zustand des Rasens im Hauptstadion. Trittfestigkeit, Elastizität, Belastbarkeit – über den optimalen Springboden entscheiden viele Faktoren. Frank Kemperman möchte sie alle kontrollieren. Eine Herausforderung. Täglich und jedes Jahr aufs Neue. „Seit 1925 gibt es hier in Aachen den Rasenplatz, und das soll auch so bleiben. Viele Veranstalter sind im Laufe der Zeit auf Sand umgestiegen, weil er pflegeleichter ist“, erklärt der Niederländer, während hinter ihm ein Traktor ins Stadion rollt. „Wir aber wollen die Tradition wahren. Aachen muss grün bleiben, das ist uns sehr wichtig!“ Und dafür ist ein ganzes Team im Einsatz: Da wäre der Platzmeister des CHIO Aachen mit 40 Jahren Erfahrung, der mit seinem Mobiltelefon sogar vom anderen Ende der Welt die Beregnungsanlage steuern kann, wenn sich plötzlich ein Wetterumschwung in der Soers ankündigt. Und da wäre eine renommierte niederländische Firma, die sich auf Reitböden spezialisiert hat und die von der Bodenanalyse über die besondere Saatmischung bis zum Standort der Hindernisse immer neue Wege zur Optimierung sucht. Gerade experimentiert das Team mit einem neuen Spezialrasen und hat auf dem Trainingsplatz einen Streifen davon angepflanzt. Vielleicht ist er die Zukunft des CHIO Aachen. Jetzt aber liegt der Fokus auf dem aktuellen Boden – und da lohnt sich ein Blick unter die Oberfläche, denn dort verborgen liegt das eigentliche Meisterwerk des Aachener Stadions. Schicht für Schicht. Das perfekte Zusammenspiel von Rasen, der speziellen „Geomix“-Mischung der Reitbodenfirma, feiner bis grober Lava, Schotter und Drainagesand mit den Drainagerohren sorgt in der Tiefe dafür, dass der Boden wasserdurchlässig, stabil, aber gleichzeitig nicht zu fest ist. Das ist das Grundgerüst, alles Weitere entscheidet die richtige Pflege. Und da gilt: Nach dem Rolex Grand Prix ist vor dem Rolex Grand Prix! Wurzeln schlagen Direkt nach dem Turnier bereitet das Aachener Team den Boden für das nächste Jahr vor: Reinigen, Löcher stopfen, frisch durchsäen, damit der Rasen so schnell wie möglich wieder ins Wachstum kommt. Zehn bis zwölf Zentimeter lang sollen die Wurzeln für den aachen: THE TURF  / DER RASEN  / LE GAZON Rolex grand slam magazine


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