Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Daniel Deusser and Killer Queen VDM (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Daniel Deusser and Killer Queen VDM (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Nach Platz zwei 2019 sichert sich Deusser auf Killer Queen den Sieg im Rolex Grand Prix!

 

Beim Rolex Grand Prix, dem absoluten Highlight des CHIO Aachen 2021, sind in diesem Jahr wieder die weltweit angesehensten Springreiter der Welt aufeinandergetroffen. Der 1,60-Meter-Parcours wurde von Frank Rothenberger entworfen und ist der dritte Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping 2021.. Zu den Topathleten der 40 Reiter aus 15 Nationen zählten der aktuelle Weltranglisten-Erste Daniel Deußer, die aktuelle Nummer Drei und Rolex-Botschafter Martin Fuchs, der Gewinner des CP ‘International’ presented by Rolex 2021, Steve Guerdat, der aktuelle Einzel-Olympiasieger Ben Maher sowie elf weitere Reiter aus den Top 30 der Weltrangliste.

Vor rund 19.000 reitsportkundigen Fans lieferten sich die Reiter einen spannenden Wettkampf im eindrucksvollen Hauptstadion des CHIO Aachen, in dem bereits die Weltmeisterschaften 2006 und die Europameisterschaften 2015 ausgetragen wurden. Das Format war simpel: Die 18 besten Reiter des ersten Umlaufs des Rolex Grand Prix qualifizierten sich für die zweite Runde. Da es mehreren Reitern gelang, beide Umläufe ohne Fehler zu absolvieren, fiel die Entscheidung erst im Stechen nach Fehlerpunkten und Zeit.

Drei der weltbesten Reiter schafften es mit fehlerfreien Runden und hervorragenden Zeiten in den zweiten Umlauf: Der Brite Ben Maher auf seinem Spitzenpferd, dem zwölfjährigen Wallach Explosion W, der erste und einzige Gewinner des Rolex Grand Slam, Scott Brash aus Großbritannien, auf seinem zwölfjährigen Wallach Hello Jefferson und der Schweizer Steve Guerdat auf seinem zwölfjährigen Wallach Venard de Cerisy. Doch nicht sie, sondern der Mexikaner Patricio Pasquel stand am Ende des ersten Umlaufs an der Spitze, nachdem er und sein 14-jähriger Wallach Babe mehr als zweieinhalb Sekunden vor dem Zweitschnellsten, dem amerikanischen Nachwuchsstar Brian Moggre, ins Ziel gekommen waren.

Ebenfalls in die zweite Runde mit 18 Teilnehmern schafften es unter anderem die aktuelle Nummer Eins der Weltrangliste Daniel Deußer aus Deutschland, der Franzose Kevin Staut, der Schweizer Martin Fuchs, , der Belgier Gregory Wathelet, der den Rolex Grand Slam Major beim CHIO Aachen 2017 gewonnen hat, und zwei weitere junge Ausnahmetalente, die 22-jährige US-Amerikanerin Lucy Deslauriers und die 23-jährige Niederländerin Sanne Thijssen.

Mit 15 Hindernissen und einem gegenüber dem ersten Umlauf leicht verkürzten Parcours übernahm Lokalmatador Deußer bereits früh die Kontrolle in der zweiten Runde und schaffte als Erster der 18 Reiter die Doppel-Null. Kurz darauf war es Belgier Jérôme Guery, der sicherstellte, dass der neue Anwärter auf den Rolex Grand Slam in einem Stechen gefunden werden würde. Guerys Bronze-Teamkollege bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio, Gregory Wathelet, machte den Anfang einer Folge weiterer Doppel-Nullrunden:Laura Kraut aus den USA, Scott Brash, Ben Maher und Brian Moggre sicherten sich alle jeweils einen Platz im endgültigen Showdown: einem atemberaubenden Stechen mit sieben Pferd-Reiter-Paaren.

Als Erster startete Daniel Deußer in den Stechparcours. Auf seiner elfjährigen Stute Killer Queen meisterte er die neun Hindernisse mit äußerster Präzision und blieb so als Erster auch im Stechen fehlerfrei. Deußer hielt an seiner Spitzenposition fest, nachdem Gregory Wathelet den Stechparcours zwar ebenfalls ohne Fehler, aber mehr als eine Sekunde langsamer absolvierte, während Scott Brash, Ben Maher, Laura Kraut und Jérôme Guery alle jeweils Abwürfe hinnehmen mussten. Als Letzter startete Brian Moggre auf seinem 15-jährigen Hengst Balou du Reventon den Versuch, Deußer seinen Sieg noch streitig zu machen. Doch trotz einer beeindruckenden fehlerfreien Runde blieb der 20-Jährige aus Texas 0,31 Sekunden hinter Deußers Zeit, sodass ein neuer Rolex Grand Slam of Show Jumping Anwärter gekürt werden konnte.

Zu seinem ersten Major-Sieg des Rolex Grand Slam of Show Jumping erklärte Deußer: „Der Rolex Grand Slam ist ein echtes Stück Reitsportgeschichte. Bisher konnte ich noch keinen der vier Majors gewinnen, aber ich freue mich darauf, bei den nächsten drei Turnieren des Rolex Grand Slam mein Bestes zu geben.“

Zu seinem Pferd Balou du Reventon sagte Zweitplatzierter Brian Moggre: „Wir beide sind uns von der Persönlichkeit her sehr ähnlich, denke ich. Natürlich ist es wichtig, dass ich mit ihm gut klarkomme, ich bin also froh, dass er mich mag. Wir sind einfach einen Sprung nach dem anderen angegangen und ich weiß, dass er das hier genau so sehr will wie ich. Er ist sehr ehrgeizig und ich denke, das trifft auch auf mich zu. Wir passen also gut zusammen und ich bin ihm sehr dankbar.“

Brian Moggre (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Brian Moggre (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Meet the Next Gen mit:

Brian Moggre

 

Welche Erfolge hoffen Sie bis zum Jahresende noch zu erzielen?

Ich hoffe, diese Woche eine hervorragende Woche beim CHIO Aachen zu haben. Seit Jahren träume ich davon, bei diesem Turnier mit dabei zu sein. Eine wirklich tolle Woche wäre also der perfekte Abschluss für dieses Jahr.

Wie sehen Ihre Pläne und Ziele für 2022 aus?

Die Weltmeisterschaft im nächsten Sommer ist für mich ein wichtiges Ziel, ich werde mich also vor allem darauf konzentrieren. Ansonsten geht es mir darum, die jungen Pferde auf Turniere vorzubereiten und weiter auszubilden.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Es gab mehrere Momente, auf die ich aus unterschiedlichen Gründen stolz bin. Ein ganz besonderer Moment für mich war aber wohl mein erster Sieg bei einem 3*-Grand Prix Sieg in Live Oak. Dort trat ich mit einem meiner Nachwuchspferde an, das ich schon seit mehreren Jahren reite, es war also ein großartiger Sieg für beide von uns.

Wer hat Sie im Laufe Ihrer Karriere am meisten inspiriert?

Das waren so viele verschiedene Personen, dass ich unmöglich nur eine auswählen kann. Aktuell sind da vor allem Laura Kraut und Nick Skelton, die mich beide unterstützen – sie sind ein großes Vorbild für mich. Meine Eltern sind für mich eine Inspiration und auch Lesley Leeman, die sich um meine Pferde kümmert – sie inspiriert mich jeden Tag, denn sie arbeitet sehr hart und kümmert sich einfach toll um die Pferde. All diese Menschen haben mich dazu inspiriert, das Beste aus mir herauszuholen.

Was motiviert Sie und macht Sie so erfolgshungrig?

Meine Liebe zu den Pferden. Ich pflege diese Leidenschaft bereits seit meiner Kindheit und habe nie wirklich etwas anderes gekannt. Meine Familie hatte eigentlich nichts mit Pferden zu tun, es fing also alles mit mir an. Ich würde sagen, Pferde motivieren mich am meisten.

Erzählen Sie uns ein wenig über die Pferde, die Sie diese Woche zum CHIO Aachen mitgebracht haben…

Ich habe zwei Pferde mit dabei, die sich beide im Besitz von Ann Thompson befinden – Balou Du Reventon und Gelano. Gelano reite ich erst seit ein paar Monaten, ich bin also noch dabei, ihn richtig kennenzulernen. Mit Balou arbeite ich seit weniger als einem Jahr. Beides sind fantastische Pferde – ich denke also, dass ich diese Woche eine gute Chance haben werde.

Auf welches Ihrer Nachwuchspferde freuen Sie sich am meisten?

Es gibt eines, das mir selbst gehört, nämlich TM Los Angeles. Er ist nicht wirklich ein Nachwuchspferd, aber er hatte mit sieben ein wirklich erfolgreiches Jahr, also haben wir es sehr langsam angehen lassen. Jetzt ist er neun und wir gewöhnen ihn langsam wieder an die Turnierszene. Er ist sehr vielversprechend. Ein weiteres Pferd heißt Nolo Contendere und gehört Lindsay Maxwell. Er ist sechs Jahre alt und bringt ebenfalls alles mit, was man sich von einem Turnierpferd wünscht.

Wie viel Auftrieb gibt es Ihnen, dass wieder Fans bei den Veranstaltungen dabei sind?

Mir beudetet die Atmosphäre bei Turnieren einfach alles. Ich lebe für die Zuschauer und das Erlebnis – für die Pferde und mich selbst bietet das also die optimale Motivation.

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?

Er ist großartig für den Sport und etwas, wovon ich bereits in sehr jungen Jahren geträumt habe. Für mich ist wirklich ein Traum wahr geworden, jetzt ein Teil davon sein zu dürfen und bei diesen Turnieren anzutreten. Ich denke, viele Reiter bewundern den Rolex Grand Slam of Show Jumping, und er ist einfach ein tolles Erlebnis!

Was macht den CHIO Aachen für Sie so besonders?

Das Turnier hier in Aachen sucht weltweit seinesgleichen. Ich war schon ein paar Mal in Spruce Meadows und es ist eine tolle Atmosphäre und eine erstklassige Arena, aber wenn man nach Aachen kommt, stockt einem erstmal der Atem. Die Stimmung und die ganze Anlage sind einfach unglaublich. Man hat das Gefühl, es ist ganz egal, auf welchem Platz man am Ende landet oder wie man abschneidet. Man weiß einfach, dass es eines der besten Turniere ist – es ist einfach das Beste!

Frank Kemperman (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Frank Kemperman (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Auf ein Wort mit den Veranstaltern

Frank Kemperman, Turnierleiter des CHIO Aachen

 

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des CHIO Aachen jetzt doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt wurde.

Wir freuen uns sehr, dass es uns in diesem Jahr gelungen ist, den CHIO mit allen fünf Disziplinen auszutragen, denn die Situation war sicher nicht einfach. Auf der einen Seite kann man natürlich sagen, dass wir sehr viel Zeit für die Vorbereitung hatten. Aber auf der anderen Seite standen auch zahlreiche Herausforderungen, darunter Änderungen am Programm und die Verlegung des Termins. Zum Beispiel mussten wir das Problem mit den Zuschauertickets lösen. Die Gültigkeit der Karten für 2020 wurde zunächst auf 2021 verlängert. Dabei konnten die Leute entscheiden, ob sie ihr Geld zurückhaben oder ihre Tickets für die diesjährige Veranstaltung behalten wollten. Dann mussten wir das Turnier von Juni auf September verlegen. Also gaben wir den Karteninhabern die Wahl, ihre Tickets für den CHIO Aachen 2022 zu nutzen, da wir keine Ahnung hatten, ob die Veranstaltung 2021 wirklich stattfinden würde. Jetzt findet das Turnier zwar etwas später im Jahr statt, aber ein CHIO mit weniger Zuschauern ist besser als überhaupt kein CHIO.

Ziehen Sie auch positive Erfahrungen aus den vergangenen 18 Monaten?

Der wichtigste positive Aspekt ist wohl, dass wir immer nach vorne geschaut haben und es uns gelungen ist, diese großartige Veranstaltung trotzdem auf die Beine zu stellen. Auch die Fans haben jede Menge Verständnis gezeigt. Die Öffentlichkeit hat wunderbar auf die Situation reagiert, mit der der CHIO Aachen konfrontiert war – das war wie Seelenbalsam für uns und wir haben den Fans wirklich zu danken.

Was macht den CHIO Aachen für Sie so besonders?

Normalerweise würde ich sagen, die Zuschauer, denn diese bilden neben den Reitern und den Pferden das Herz der Veranstaltung und befeuern die tolle Atmosphäre des Turniers. Die Organisatoren und ich versuchen aber auch immer, ein erstklassiges Turnier zu schaffen, bei dem die Qualität im Mittelpunkt steht. Das ist das Schlüsselwort in allem, was wir tun. Wir setzen alles daran, jeden Aspekt des CHIO Aachen perfekt zu machen – für die Zuschauer, die Medien, die Sponsoren, die Offiziellen, die Athleten, für alle.

Welchen positiven Einfluss hat der Rolex Grand Slam of Show Jumping auf den Sport?

Als der Rolex Grand Slam ins Leben gerufen wurde, ging es uns vor allem darum, ihn von anderen Veranstaltungen abzuheben. Für viele gilt er als absolute Spitzenklasse in diesem Sport. Er setzt sich aus vier einzigartigen Veranstaltungen zusammen: Eine im Winter, eine im Frühjahr, eine im Sommer und eine im Herbst – davon zwei in der Halle und zwei im Freien. Der Rolex Grand Slam verbindet hohe Preisgelder mit hochkarätigen Veranstaltungen, er funktioniert sehr gut und ist einfach großartig für den Springsport. Daher sind wir sehr glücklich, ein Teil davon sein zu dürfen.

Nicolas Delmotte and Urvoso du Roch (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Nicolas Delmotte and Urvoso du Roch (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Nicolas Delmotte gewinnt das RWE Preis von Nordrhein-Westfalen

 

Fünfzig hochkarätige Pferd- und Reiterpaare sorgten bei der Hauptprüfung des CHIO Aachen am Freitag, dem RWE-Preis von Nordrhein-Westfalen, für äußerst spannende Unterhaltung. Die Springprüfung mit Stechen war die letzte Gelegenheit für die noch nicht qualifizierten Reiter, sich einen Platz bei dem absoluten Höhepunkt der Woche, dem Rolex Grand Prix am Sonntag, zu sichern.

Die Deutsche Jana Wargers startete als Zweite und ließ den von Frank Rothenberger entworfenen 17-Sprung-Parcours geradezu einfach aussehen. Auf ihrem zwölfjährigen braunen Hengst Limbridge, der sich im Besitz von Eve Jobs befindet, meisterte die 30-Jährige die Prüfung mühelos und fehlerfrei in einer Zeit von 87,02 Sekunden. Die aktuelle Nummer 361 der Weltrangliste konnte sich für den Großteil des ersten Umlaufs weiter an der Spitze behaupten, nachdem viele der Top-Athleten nicht in der Lage waren, es ihr gleich zu tun und ohne Abwurf zu bleiben – ein Beweis dafür, vor welch anspruchsvolle Aufgabe die Reiter gestellt waren. Doch der Sieger des Rolex Grand Slam of Show Jumping, der Brite Scott Brash, auf seinem zwölfjährigen Wallach Hello Jefferson sowie der Franzose Nicolas Delmotte auf seinem 13-jährigen Wallach Urvoso Du Roch stellten beide ihr Spitzentalent unter Beweis und absolvierten den Parcours souverän und ohne Fehler, um so gemeinsam mit der Deutschen das Stechen zu bestreiten.

Als Erste startete Jana Wargers und zunächst sah es so aus, als würde der Publikumsliebling den Sieg perfekt machen, da sie auch im Stechen mit 47,03 Sekunden fehlerfrei bleiben konnte. Auch Scott Brash absolvierte den Parcours ohne Fehler, war aber mehr als eine Sekunde schneller als die Deutsche und setzte sich damit vorerst an die Spitze. Als Letzter ging Nicolas Delmotte, Sieger des Rolex Grand Prix bei den Chantilly Masters im Juli, ins Stechen und meisterte den Parcours spielerisch in nur 45,03 Sekunden, und konnte so Scott Brash Platz Zwei zu verweisen.

Mit Blick auf den Rolex Grand Prix am Sonntag erklärte die aktuelle Nummer 25 der Weltrangliste, Nicolas Delmotte: „Ich bin überglücklich über die Ergebnisse dieser Saison, die ich mit Urvoso du Roch erzielen konnte. Ich bin sehr zuversichtlich, was ihn betrifft. Der Rolex Grand Prix am Sonntag wird der allererste Major seiner Karriere sein, ich freue ich mich sehr darauf.“

Über seinen 13-jährigen Wallach Urvoso du Roch, mit dem er jüngst bei den Olympischen Spielen in Tokio angetreten ist, sagte der Franzose: „Er ist sehr sensibel. Leider hatte er keinen guten Start mit seinem vorherigen Reiter und hat manchmal Hindernisse verweigert. Nun hat er sich eine etwas seltsame Technik angeeignet und ich glaube, er muss noch etwas in die Prüfungen mit dieser Höhe hineinwachsen. Ich muss sehr vorsichtig sein, wie ich ihn reite, und ihm die Möglichkeit geben, gut zu springen, damit er seine Technik optimal zur Geltung bringen kann.“

 

Scott Brash (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Scott Brash (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Reiter interview mit:

Scott Brash

 

Erzählen Sie uns ein bisschen über die Pferde, mit denen Sie diese Woche beim CHIO Aachen antreten ...

Ich habe Hello Jefferson dabei. Der Plan sieht so aus, dass ich mich für den Rolex Grand Prix qualifiziere, was für einen einzelnen Reiter nicht ganz einfach ist, und dann am Sonntag antrete. Ich habe auch eine Siebenjährige namens Hello Vittoria mit hierher nach Aachen gebracht, die als Nachwuchspferd antreten wird – es ist schön, junge Pferde in einer Arena wie dieser Erfahrungen sammeln zu lassen.

Sie haben hier 2015 den Rolex Grand Prix gewonnen – da ist es doch sicherlich etwas ganz Besonderes für Sie, wieder beim CHIO Aachen anzutreten?

Absolut. Aachen ist eine ganz besondere Arena – auf diesem Platz ist jede Menge Geschichte geschrieben worden. Jeder von uns will hier springen, die Bedingungen sind ausgezeichnet, der Boden ist toll, die Hindernisse sind fantastisch, und man hat wirklich das Gefühl, dass die Pferde in dieser Arena noch ein Quäntchen mehr Leistung bringen.

Es sind viele Reiter von Weltklasse hier beim CHIO Aachen versammelt. Wen, glauben Sie, gilt es im Rolex Grand Prix am Sonntag zu schlagen?

Ich weiß es wirklich nicht, denn das Starterfeld ist fantastisch und es sind viele Spitzenpaarungen dabei. Ich glaube, für Daniel Deusser läuft es ziemlich gut, und er war hier in Aachen schon oft Zweiter, darum wird er wohl ziemlich heiß auf den Sieg sein. Er scheint in Topform zu sein, ebenso wie seine Pferde. Wenn ich mich auf einen Reiter festlegen müsste, dann auf ihn.

Warum sind die Majors im Sport so wichtig?

Ich finde, die Majors sind einfach die besten Prüfungen. Die besten Pferde und Reiter kommen zu den vier Rolex Grand Slam Majors des Jahres. Die vier Majors sind die Prüfungen, die jeder gewinnen will. Meiner Beobachtung nach ist das beim Tennis und Golf und allen anderen Sportarten genauso. Die besten Athleten der Welt kommen zusammen und jeder gibt einfach alles. Sie finden nicht jedes zweite Wochenende statt und genau das macht die Majors und einen Sieg wie beim CHIO Aachen so besonders.

Sehen Sie sich auch andere Grand-Slam-Turniere an, zum Beispiel im Tennis oder Golf?

Ich versuche es. Letzte Woche habe ich die Highlights des Finales von Novak Djokovic bei den US Open gesehen. Ich bemühe mich, immer auf dem Laufenden zu bleiben, was die Sport-Majors angeht, und ich sehe mir auch sehr gern die Formel 1 an. Jeder Sport ist sozusagen seine ganz eigene „Blase“ und es ist toll, etwas vom dem mitzubekommen, was in anderen Spitzensportarten überall auf der Welt so vor sich geht, und die unglaublichen Talente zu erleben.

Frank Rothenberger (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Frank Rothenberger (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Ein Blick auf den Parcours mit

dem internationalen Parcoursdesigner Frank Rothenberger

 

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des CHIO Aachen jetzt doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt wurde.

Ich bin hocherfreut! Wir haben so lange darauf gewartet, dass endlich wieder eine große Veranstaltung wie diese stattfindet. Letztes Jahr war es uns gelungen, unter COVID-19-Einschränkungen ein 3*-Springturnier in der Dressurarena zu veranstalten, aber es war absolut kein Vergleich zu dem, was wir jetzt hier haben. Ich bin so froh, dass wir endlich wieder zurück sind. Gestern Abend hatten wir ein volles Stadion beim Mercedes-Benz Nationenpreis, einer sehr schönen Prüfung, die für mich zu den besten Prüfungen des Jahres gehört. Neben dem Rolex Grand Prix, natürlich.

Ich arbeite nicht das ganze Jahr über beim CHIO Aachen – ich komme nur her, um die Parcours zu gestalten. Wir müssen die Parcours für den CHIO Monate im Voraus ausarbeiten, und dieses Jahr haben wir sie im Februar und März fertiggestellt. Allerdings wussten wir nicht, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden und wie der Zeitplan aussehen wird. Also beschlossen wir, uns am gewohnten Zeitplan zu orientieren, mussten aber trotzdem warten, bis wir von den Behörden die erlaubte Zuschauerzahl bekommen haben. Aber jetzt findet das Turnier wirklich statt und wir sind den Veranstaltern unglaublich dankbar für ihre harte Arbeit.

Es muss Ihnen enorm viel Auftrieb geben, dass wieder Zuschauer bei einer Spitzensportveranstaltung wie dem CHIO Aachen dabei sind, oder?

Ja, das ist so cool! Am Mittwoch hatten wir eine wichtige Prüfung und in der Arena war so gut wie gar kein Publikum anwesend – das war ein sehr merkwürdiges Gefühl und kam uns vor wie ein Trainingsturnier. Aber gestern war es viel voller in der Arena.  Die Zuschauer verbreiten hier jeden Tag eine so großartige Atmosphäre, dass sich am Sonntag hoffentlich alles fast wieder normal anfühlen wird.

Was macht den CHIO Aachen für Sie so besonders?

Die Organisation des Turniers ist einfach spitze. Für den CHIO Aachen arbeiten rund 40 Vollzeitbeschäftigte das ganze Jahr über, und was diese Menschen durchweg leisten, ist absolut perfekt. Sie legen ihr Augenmerkt auf jedes noch so winzige Detail und so entsteht ein qualitativ hochwertiges, absolut erstklassiges Endprodukt.

Erzählen Sie uns ein wenig über den Parcours, den Sie für den Rolex Grand Prix am Sonntag entworfen haben …

Es handelt sich um eine Prüfungmit zwei Umläufen und einem Stechen. Wir werden 40 Pferd- und Reiterpaare sehen. Fünf Reiter haben sich bereits vorab qualifiziert und weitere 18 im Mercedes-Benz Nationenpreis gestern Abend. Dann gibt es noch zwei weitere Prüfungen, in denen sich die Reiter für den Rolex Grand Prix qualifizieren konnten. Ich hoffe, dass es, wie jedes Jahr, eine spektakuläre Prüfung werden wird. Wir haben 13 Hindernisse in der ersten Runde und weitere 10 in der zweiten. Hoffentlich kommt es zu einem Stechen zwischen ein paar Reitern, denn so etwas möchte das hiesige Publikum sehen. Aber man kann das nie genau vorhersagen und eben das macht diesen Sport so interessant. Was mich angeht, fände ich drei bis fünf Reiter im Stechen perfekt.

Welcher Reiter hat Ihrer Meinung nach das Zeug dazu, den Rolex Grand Prix am Sonntag zu gewinnen?

Ich glaube, da gibt es nur einen Namen: Ben Maher. Er und Explosion W sind ein absolutes Spitzenteam und meine Favoriten für Sonntag. Aber das ist nicht nur meine Meinung. Alle sehen das so. Er ist ein unglaubliches Pferd. Aber man kann nie wissen, was passiert. Vielleicht hat er auch einen Abwurf. Das macht die Sache so spannend. Hier sind noch jede Menge andere Spitzenpferde, aber im Moment ist Ben in Topform und in Tokio war er einfach fantastisch.

Welchen positiven Einfluss hat der Rolex Grand Slam of Show Jumping auf den Sport?

Ich nenne Ihnen mal ein Beispiel. Vor kurzem wurden sieben internationale Reiter zwischen 25 und 30 Jahren gefragt, welche Karriereziele und Ambitionen sie verfolgen. Alle sagten dasselbe: den Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen zu gewinnen. Keiner erwähnte die Welt- oder Europameisterschaften oder die Olympischen Spiele, sondern nur Aachen und den Rolex Grand Prix. Ich finde, das macht deutlich, dass der Rolex Grand Slam das Nonplusultra ist.

Max Kühner and Elektric Blue P (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Max Kühner and Elektric Blue P (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Max Kühner gewinnt das Turkish Airlines-Preis von Europa

Nach der offiziellen Eröffnungsfeier am Dienstag fand die diesjährige Ausgabe des CHIO Aachen einen spektakulären Auftakt mit dem Turkish Airlines-Preis von Europa, einer der Qualifikationsprüfungen für den Rolex Grand Prix am Sonntag. 48 Pferd- und Reiterpaare aus 16 Nationen traten bei dem von Frank Rothenberger designten Parcours über zwei Runden und 14 Hindernisse im legendären Hauptstadion gegeneinander an.

In der ersten Runde gaben Philipp Schulze Topphoff und seine elfjährige Stute Concordess NRW schon früh das Tempo vor und absolvierten die Prüfung fehlerfrei in nur 84,86 Sekunden. Nur der Ire Darragh Kenny auf seinem 14-jährigen Hengst VDL Cartello und der Belgier Pieter Devos auf seiner 13-jährigen Stute Mom's Isaura konnten die Zeit des Deutschen schlagen und blieben in dem 17-Sprung-Parcours ebenfalls fehlerfrei mit einer Zeit von jeweils 84,37 und 84,77 Sekunden.

Neun weitere Top-Reiterpaare qualifizierten sich für Runde 2, die den besten 25 Prozent aus Runde 1 vorbehalten war. Zu ihnen zählten auch die Nummer Eins aus Deutschland Daniel Deusser (Bingo Ste Hermelle), die Gewinner der Team-Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio Jérôme Guery (Eras Ste Hermelle) und Gregory Wathelet (Full House Ter Linden Z), das niederländische Duo Bart Bles (Gin D) und Marc Houtzager (Sterrehof's Dante N.O.P.), Portugals Luciana Diniz (Vertigo du Desert), Patricio Pasquel aus Mexiko (Babel), Daniel Bluman aus Israel (Gemma W) und der Österreicher Max Kühner (Elektric Blue P).

Als Erster trat Max Kühner an, der zuletzt im April den Rolex Grand Prix beim The Dutch Masters gewonnen hatte. In rasantem Tempo meisterte er die kurze zweite Runde mit neun Hindernissen in 56,36 Sekunden ohne einen einzigen Strafpunkt. Einer nach dem anderen versuchten die verbleibenden Teilnehmer verzweifelt, Kühners eindrucksvolle Zeit zu unterbieten, was zunehmend unmöglich erschien. Daniel Deusser schien zunächst gute Chancen zu haben, scheiterte jedoch am vorletzten Sprung, während sich Gregory Wathelets Hoffnungen am letzten Hindernis in Luft auflösten. Jérôme Guery kam dem Österreicher bis auf eine halbe Sekunde nahe, während Luciana Diniz die Bestzeit nur um 0,19 Sekunden verfehlte. Und obwohl sich Darragh Kenny aus Irland in Topform befand, bedeuteten seine drei Abwürfe am Ende nur eines: Ein überglücklicher Max Kühner trug den Sieg davon, in scheinbar perfekter Vorbereitung auf den Rolex Grand Prix am Sonntag für ihn und seinen zehnjährigen braunen Wallach.

Zu seiner Strategie für seinen erfolgreichen Major-Partner Elektric Blue P im Hinblick auf den Rolex Grand Prix erklärte Kühner: „Morgen werde ich ihm etwas Ruhe gönnen und ihn ein wenig auf dem Trainingsplatz reiten. Ich werde sehen, wie er sich anfühlt, und er wird mir sagen, wie es weitergeht. Entweder werde ich ihn in Ruhe lassen und bis Sonntag nur etwas mit ihm trainieren oder ich werde eine weitere kleinere Prüfung mit ihm absolvieren, damit er im Rhythmus und am Springen bleibt. Der Sonntag wird sehr anspruchsvoll, wenn wir ihn also die ganze Zeit über nicht springen lassen, könnte es am Anfang etwas zu viel für ihn sein. Er ist ein sehr vorsichtiges Pferd, ich werde also wahrscheinlich eine weitere kleine Runde mit ihm machen, damit er nicht aus dem Rhythmus kommt.“

Ludovic Escure (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Ludovic Escure (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Stallgeflüster mit Ludovic Escure,

Pferdepfleger von Kevin Staut

 

Erzählen Sie uns ein wenig über die Pferde, die Sie hier beim CHIO Aachen mit dabei haben?

Wir haben einen Siebenjährigen namens Emir [De Moens Harcour] dabei. Er ist in großen Stadien manchmal sehr aufgeregt und nervös. Aber ich denke, er wird hier in Aachen gute Runden zeigen. Eine Stute namens Tolede [De Mescam Harcour] ist ebenfalls hier, sie wird wahrscheinlich im Großen Preis am Sonntag springen wird. Sie ist manchmal etwas unbeständig, eine Woche kann sie gewinnen und in der nächsten Woche drei Abwürfe haben, und wir wissen nicht wirklich, warum.

Dann ist noch eine 12-jährige Stute namens Visconti Du Telman bei uns, sie ist wirklich süß und besonders. Kevin reitet sie jetzt seit zwei Jahren, und am Anfang war es nicht leicht. Sie gibt sich immer große Mühe und hat bei den letzten Europameisterschaften viel gelernt. Sie wird hier in Aachen den Nationenpreis springen. Und dann haben wir noch eine Stute [Lubie de l'Elan], die einem sehr guten Freund von Kevin gehört. Kevin reitet sie nur für vier Turniere, um zu sehen, welches Potenzial sie hat. Er ist mit ihr in Valkenswaard und bei den Brüsseler Stephex Masters angetreten, und zuletzt in Riesenbeck, wo sie in einem 3*-Grand Prix fehlerfrei gesprungen ist. Sie bemüht sich sehr alles richtig zu machen.

Wie ist es, für Kevin [Staut] zu arbeiten?

Er ist ein ganz besonderer Kerl und kennt seine Pferde sehr gut. Er liest  viel in der Fachpresse und recherchiert viel, weil er als Reiter immer sein Bestes geben will. Es stellt hohe Ansprüche an sich selbst. Er erwartet viel von sich, genauso wie von mir. Die Zusammenarbeit mit ihm ist wirklich toll, weil wir als Team zusammenarbeiten und ständig versuchen, uns gemeinsam zu verbessern. Er ist ein echter Morgenmensch und ich frage mich manchmal, ob er überhaupt schläft! Ich bin auf jeden Fall kein Morgenmensch. Ich arbeite jetzt seit vier Jahren mit Kevin und alle sagten mir, ich würde noch zum Morgenmensch werden, aber das ist bisher definitiv nicht der Fall! Er kümmert sich wirklich um mich und hilft mir bei Turnieren, wenn wir viele Pferde dabei haben und es viel zu tun gibt, wie diese Woche in Aachen. Natürlich ist er mein Chef, aber wir verstehen uns wirklich sehr gut und er ist wie ein Freund für mich. Wir beide wissen, wann wir arbeiten und ernst sein müssen, aber auch, wann wir uns entspannen und das Leben genießen können.

Was macht den CHIO Aachen für Sie so besonders?

Ich verfolge das Turnier in Aachen bereits im Fernsehen, seit die Weltmeisterschaften 2006 hier ausgetragen wurden. Damals waren tolle Pferde wie Shutterfly dabei. Selbst im Fernsehen ist spürbar, dass diese Veranstaltung etwas Besonderes ist – die Atmosphäre, das Stadion, die vielen Fans. Wenn man alle Pferdepfleger und Reiter fragt, welches Turnier sie auf keinen Fall verpassen wollen, dann ist es dieses hier. Als ich dann zum ersten Mal selbst hierher kam, wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Der tosende Applaus aus dem Stadion war wirklich unglaublich und ich dachte erst, er käme aus dem Fußballstadion nebenan. Aber dann merkten wir, dass es die Eröffnungsfeier war, bei der so viele Leute dabei waren. Die Tribünen waren jeden Tag vollgepackt! Es ist ein so wichtiges Turnier für Deutschland und zieht Reitsportfans aus aller Welt an. Wenn man in diesem Beruf tätig ist und an Rolex Grand Slam-Turnieren wie hier in Aachen teilnimmt, ist es einfach anders – es ist ein ganz anderes Niveau. Genf, Calgary, Aachen und The Dutch Masters – es ist ein Traum, bei diesen Veranstaltungen zu arbeiten.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit als Pferdepfleger am liebsten?

Gewinnen, ganz klar – das ist das, was mich motiviert. Dabei spielt es ganz ehrlich keine Rolle, ob es sich um ein 1,40 m-Springen oder einen 5*-Grand Prix handelt: Gewinnen ist immer ein ganz besonderes Gefühl. Ich freue mich über Siege und liebe es, wenn sich Kevin für einen Stechen qualifiziert. Es gibt auch Zeiten, in denen nichts nach Plan läuft. Also ist es sehr wichtig, eine gute Beziehung zu seinem Chef zu haben, wenn es einmal nicht so gut geht.

Und was mögen Sie an Ihrer Arbeit als Pferdepfleger am wenigsten?

Das frühe Aufstehen! Und vielleicht das Ausmisten, aber eigentlich macht mir das nicht allzu viel aus. Generell müssen wir viele Opfer bringen und sehen zum Beispiel unsere Familie und alte Schulfreunde nur selten. Aber wir haben so viele Freunde im Springreitsport, was das wieder wettmacht. Auch das viele Fahren ist nicht so einfach, aber gleichzeitig genieße ich es auch – es ist eine gute Gelegenheit, allein zu sein, nachzudenken und zu träumen.

Michael Mronz (photo: Rolex Grand Slam / Kit Houghton) Michael Mronz (photo: Rolex Grand Slam / Kit Houghton)

Auf ein Wort mit den Veranstaltern

Michael Mronz, Geschäftsführer Aachener Reitturnier GmbH

 

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des CHIO Aachen doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt und in diesem Jahr zunächst verschoben werden musste?

Ja, das ist wirklich toll. Es ist sicher kein ganz normaler CHIO Aachen. Es ist in diesem Jahr sehr speziell und fühlt sich aufgrund der Pandemie etwas anders an. Einerseits, weil er stattfindet und so etwas ganz Besonderes für das gesamte Team, die Zuschauer und die Reiter darstellt. Und andererseits, weil wir über die Kapazität nachdenken müssen. Normalerweise haben wir hier in Aachen ein volles Haus, so dass es für die Zuschauer, die Reiter, die Presse und auch für die Organisatoren ungewöhnlich ist, leere Plätze zu sehen. Aber wir müssen immer bedenken, dass wir uns weiterhin in einer Pandemie befinden, daher sind wir sehr froh, dieses Turnier in diesem Jahr austragen zu können.

Können Sie uns etwas über die Herausforderungen erzählen, die Sie überwinden mussten, um sicherzustellen, dass die diesjährige Ausgabe des CHIO Aachen tatsächlich stattfinden konnte?

Ich denke nicht, dass in den vergangenen 18 Monaten unbedingt neue Herausforderungen hinzugekommen sind. Die größte Herausforderung hat sich wohl im März geboten, als wir beschlossen haben, das Turnier auf September zu verschieben. Wir mussten im Vorfeld zahlreiche Entscheidungen treffen, die bedeutende Auswirkungen in finanzieller Hinsicht hatten. Zum Beispiel beim Aufbau der Infrastruktur, denn wir wussten nicht, ob die Veranstaltung schlussendlich stattfinden kann oder nicht. Das finanzielle Risiko war also in diesem Jahr viel größer als im vergangenen Jahr, in dem eine Absage des Turniers frühzeitig feststand. Aber dieses Jahr haben wir uns entschieden, in der Überzeugung weiterzumachen, dass die Veranstaltung stattfinden kann. Wir wollten das bestmögliche Turnier mit den besten Reitern undPferden präsentieren. Deshalb freuen wir uns sehr, dass letztendlich alles gut geklappt hat. Ich bin sehr optimistisch, daher schaue ich lieber nach vorne, als auf die vergangenen 18 Monate zurück.

 

Wie viel harte Arbeit mussten Sie und Ihr Team leisten, um die diesjährige Ausgabe des CHIO Aachen erfolgreich auf die Beine zu stellen?

Ich würde es eigentlich nicht als harte Arbeit, sondern eher als Privileg bezeichnen, als Team für ein so traditionsreiches Turnier arbeiten zu dürfen. Der Aachen-Laurensberger Rennverein wurde 1898 gegründet, das erste Turnier fand 1924 statt, die erste internationale Veranstaltung 1927. Angesichts dieser Geschichte haben wir als Team eine sehr große Verantwortung. Es war unglaublich toll zu sehen, mit wie viel Begeisterung sich das gesamte Team dafür eingesetzt hat, eine herausragende Veranstaltung zu schaffen. Das hat mich wirklich berührt.

Wie privilegiert fühlen Sie sich, im Rahmen des CHIO Aachen einen der Majors des Rolex Grand Slam of Show Jumping ausrichten zu dürfen?

Steve [Guerdat] hat erst vergangene Woche beim Spruce Meadows `Master` gewonnen und wir freuen uns sehr über seine Entscheidung, auch hier in Aachen anzutreten. Das zeigt auch, wie wichtig diese Serie für die Reiter ist. Der Rolex Grand Slam of Show Jumping ist einfach eine fantastische Veranstaltung– er ist so etwas wie die Königsklasse des Pferdesports. Scott [Brash] ist der Einzige, der ihn bisher gewonnen hat, was zeigt, wie schwierig diese Herausforderung ist. Das macht den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu etwas wirklich ganz Besonderem. Wenn man ihn mit dem Tennissport vergleichen will, braucht man sich nur anschauen, wie es Novak Djokovic vergangene Woche ergangen ist: Er hatte die Chance, den Grand Slam zu gewinnen, verpasste jedoch den Titel. Jedes dieser vier einzigartigen Turniere blickt auf eine eindrucksvolle Tradition zurück. Es geht nicht nur um das Geld, sondern um das gemeinsame Erbe – um die Pferde, Zuschauer und Reiter sowie die Orte, an denen sie ausgetragen werden. Das macht den Rolex Grand Slam in der Welt des Reitsports absolut einzigartig.

Steve Guerdat (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Steve Guerdat (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

CHIO Aachen 2021: ein Blick auf die Reiter

 

Nach einer COVID-19-bedingten einjährigen Pause findet vom 14. bis 19. September wieder der mit Spannung erwartete CHIO Aachen statt. Insgesamt 66 der weltweit besten Springreiter aus 17 Ländern, inklusive 19 Athleten aus den Top-30 der Weltrangliste – darunter auch vier Rolex Markenbotschafter – werden mit 210 hochtalentierten Pferden in die nordrhein-westfälische Stadt reisen. Für das Gastgeberland Deutschland werden wenig überraschend satte 18 Sportler an den Start gehen, darunter auch der Vorjahreszweite des Rolex Grand Slam,Daniel Deusser.

An jedem der fünf Tage werden Prüfungen abgehalten, bei denen die Weltklasse-Reiter ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Hierzu gehört auch ein Mannschaftsspringen im Nationenpreis. Das große Finale des weltberühmten Turniers, das bereits seit 1924 stattfindet, wird der unverwechselbare 1,60 m Rolex Grand Prix bilden, der das dritte Major des Jahres im Rolex Grand Slam of Show Jumping darstellt. Der frisch gekürte Titelanwärter Steve Guerdat wird nachseinem überwältigenden Sieg im gestrigen CP ‘International’, presented by Rolex, beim CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ als Titelanwärter nach Aachen reisen.

 

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping – ein Blick auf die Reiter

Der Weltranglistenerste Daniel Deusser aus Deutschland wird mit vier Pferden zum CHIO Aachen anreisen, darunter auch die 11-jährige Stute Killer Queen Vdm, mit der er beim Rolex Grand Prix bei den Stephex Masters in Brüssel vor einem Monat den zweiten Platz belegte.

 

Nachdem er letzte Woche beim CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ die Fahne für die Schweiz schwenkte, wird die Nummer drei der Weltrangliste, Martin Fuchs, fünf seiner Spitzenpferde mit nach Aachen bringen, unter anderem seine beiden Wallache, den neunjährigen Leone Jei und den 13-jährigen The Sinner, sowie seine siebenjährigen Stute Diva Van Het Cauterhof Z, die er in der Klasse für Jungpferde vorstellen wird.

Ebenfalls in Calgary dabei war der Brite Scott Brash, der 2015 als erster und einzige Reiter zum Gewinner des Rolex Grand Slam of Show Jumping gekürt wurde. Brash, aktuell auf Rang vier der Weltrangliste, hofft, seine Rolex Grand Slam Karriere beim CHIO Aachen erneut beginnen zu können, und bringt drei seiner Pferde mit: Hello Shelby, Hello Vittoria und Hello Jefferson, mit dem der Schotte im Juli in Valkenswaard einen beeindruckenden Grand Prix-Sieg erringen konnte.

Zur großen Freude der Springsportfans auf der ganzen Welt wird Brashs britischer Teamkollege, der kürzlich gekrönte Sieger im Einzelspringen der Olympischen Spiele 2020 in Tokio und derzeitige Weltranglistensechste, Ben Maher, mit seinem bemerkenswerten 12-jährigen Wallach Explosion W antreten. Das Duo gilt als Favorit und hat den Sieg beim Rolex Grand Prix am letzten Tag des Turniers fest im Visier. Maher wird außerdem von seinem vielbeachteten siebenjährigen Sprungpartner Point Break begleitet.

 

Der Schweizer Steve Guerdat, derzeit 10. der Weltrangliste, dreifacher Gewinner eines Rolex Grand Slam Major (CHI Genf 2013, CHI Genf 2015, CSIO Spruce Meadows ´Masters`) und aktueller Europameister im Mannschaftsspringen, setzt erneut auf Albfuehrens Maddox. Neben seinem 10-jährigen Hengst bringt Guerdat seinen talentierten 12-jährigen Wallach Victorio des Frotards zum CHIO Aachen.

Die Amerikanerin Laura Kraut und ihre Landsfrau Jessica Springsteen, die sich auf der Weltrangliste Platz 27 teilen, reisen voller Zuversicht in den Westen Deutschlands, nachdem die beiden bei den Olympischen Spielen im Juli 2021 maßgeblich zum US-Gewinn der Silbermedaille im Mannschaftsspringen beigetragen haben. Kraut reist beim CHIO Aachen mit ihrem Olympia-Partner, dem 11-jährigen Wallach Baloutinue, und ihrem erfahrenen 14-jährigen Wallach Confu an. Springsteen wird von ihrem Tokio-2020-Partner, dem 12-jährigen Hengst Don Juan Van De Donkhoeve, und ihrer außergewöhnlichen 14-jährigen Stute Rmf Zecilie begleitet, mit der sie vor etwas mehr als zwei Wochen den Rolex Grand Prix bei den Stephex Masters in Brüssel gewinnen konnte.

Steve Guerdat and Venard de Cerisy (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Steve Guerdat and Venard de Cerisy (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Steve Guerdat ist neue Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping!

 

Die diesjährige Auflage des CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ fand ihren Höhepunkt in der Spitzenprüfung der Woche, dem CP ‘International’, presented by Rolex. Beim zweiten Major des prestigeträchtigen Rolex Grand Slam of Show Jumping des Jahres 2021 traten 28 Pferd- und Reiterpaare gegeneinander an, um Titelanwärter auf den Rolex Grand Slam zu werden. Der Österreicher Max Kühner, der im April beim The Dutch Masters Rolex Grand Prix den Sieg errungen hatte, hatte sich vorgenommen, seinen Status als Anwärter auf den Titel zu verteidigen.

Bei der ultimativen Springprüfung für Pferd und Reiter galt es, 14 anspruchsvolle Hindernisse auf einem von Leopoldo Palacios gestalteten Parcours im International Ring der Reitanlage Spruce Meadows zu überwinden. Das Turnier wurde vor den kritischen Augen von 2.000 Zuschauern abgehalten – der Höchstzahl von Gästen, die aufgrund von COVID-19-Einschränkungen erlaubt war. Es ging um alles für die 12 Paare, die in die zweite Runde vorgedrungen waren, und jedem war klar, dass wenig Raum für Fehler blieb.

Der Australier Rowan Willis, ein bekanntes Gesicht bei Spruce Meadows, gab das Tempo im ersten Umlauf vor, als er mit seiner 15-jährigen Stute, Blue Movie, einen fehlerfreien Ritt in 80,99 Sekunden absolvierte. Heimfavorit Mario Deslauriers schaffte es mit Leichtigkeit in die zweite Runde, indem er die Ziellinie auf seiner 12-Jahre-alten Stute, Bardolina 2, in 83,00 Sekunden ohne Strafpunkte überquerte. Nur der Schweizer Steve Guerdat und die Australierin Hilary Scott schafften es ebenfalls, den Parcours im ersten Umlauf strafpunktfrei zu absolvieren. Die anderen acht Reiter, die es in die zweite Runde schafften, waren der Ägypter Nayel Nassar, die Kanadierin Erynn Ballard, Carlos Hank Guerreiro aus Mexiko, der Brite Scott Brash sowie Kent Farrington, McLain Ward, Will Simpson und Natalie Dean aus den USA.

Die beiden Amerikaner Kent Farrington und McLain Ward hatten das Glück auf ihrer Seite und steuerten ihre vierbeinigen Partner fehlerfrei durch den zweiten Parcours, nachdem sie im ersten Umlauf jeweils einen Abwurf hatten. Dem amerikanischen Paar dicht auf den Fersen war der amtierende Rolex Grand Slam-Champion Scott Brash, der nur vier Strafpunkte zu seinem Ergebnis der ersten Runde hinzufügte. Die Führung übernahm jedoch der ehemalige Weltranglistenerste Steve Guerdat, nachdem er seinen 12-jährigen Wallach, Venard de Cerisy, mühelos über den 14-Sprung-Parcours geführt hatte. Nach Guerdat folgten noch zwei Reiter: Deslauriers und Willis, die beide nicht in der Lage waren, ihre Leistungen aus dem ersten Umlauf zu wiederholen. So wurde der dreimalige World Cup-Gewinner (2015, 2016, 2019) und  Einzel-Olympiasieger des Jahres 2012 zum Sieger des CP ‘International’, presented by Rolex, und damit zum Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping.

Guerdat ist der einzige Reiter, der seit der Einführung des Rolex Grand Slam of Show Jumping an jedem der Majors teilgenommen hat. Zu seiner Leistung äußerte er sich wie folgt: „Ich habe schon als kleines Kind davon geträumt, in diesen Klassen den Sieg zu erringen. Soweit ich zurückdenken kann, waren Gewinne in Calgary und Aachen mein Ziel. Ich hatte das große Glück, in Genf schon einige Male den Sieg davonzutragen, aber Aachen und Calgary hatten mir noch gefehlt. Ich werde nicht aufgeben, bevor ich diese Erfolge erreicht habe. Einen davon habe ich jetzt, und schon bald werde ich mein Glück beim nächsten versuchen. Wir Reiter brauchen so einen Ansporn, glaube ich.“

„Venard ist ein sehr kräftiges und mutiges Pferd, in dem viel Leistung steckt. Er springt mit Leidenschaft und Energie. Seine Technik ist nicht immer perfekt, aber weil er so stark und stets willig ist, haben wir im Laufe der Jahre ein Verständnis füreinander entwickelt. Er ist ein sehr sensibles Pferd – das Auf- und Absteigen ist nicht einfach, er ist bei allem ein bisschen schüchtern. Aber wenn er ein Hindernis sieht, will er einfach nur drüber.“

Linda Southern-Heathcott (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Linda Southern-Heathcott (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Auf ein Wort mit den Veranstaltern:

Linda Southern-Heathcott

 

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ jetzt doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt wurde?

Wir sind überglücklich, dass die Pferde wieder springen dürfen. Es war nicht einfach, aber wir freuen uns, die Reiter und Pferde zu sehen. Seit gestern dürfen wir zweitausend Fans pro Tag hereinlassen und wir haben uns entschieden, nur komplett Geimpfte zuzulassen. Wir mussten unglaublich viele Vorgaben beachten, weil das von der kanadischen Regierung so vorgeschrieben wurde. Die letzten 16 bis18 Monate waren hart, aber es ist richtig toll, sich zu treffen und wir genießen es, die Prüfungen zu verfolgen und zu sehen, wie gut die Reiter und Pferde sind.

Wie würden Sie die letzten 18 Monate beschreiben?

Für mich lassen sich die letzten 18 Monate am besten mit den Wörtern Resilienz und Flexibilität zusammenfassen. Aufgrund von COVID-19 muss alles über die Regierung laufen, was viel Geduld und Belastbarkeit erfordert. Es gibt keinen geradlinigen Weg von A nach B  – man muss viele Kurven einplanen. Wir müssen uns an die Vorschriften der Regierung anpassen und daran, was COVID-19 uns auftischt. Ich bin sicher, keine Regierung macht es einem leicht, aber Kanada hat es uns extrem schwer gemacht. Unsere Grenzen waren geschlossen und wurden erst vor fünf Tagen geöffnet.

Wir haben im Februar mit einem Antrag bei der Provinz begonnen. Hierbei handelte es sich um ein 100-seitiges Dokument, das unter anderem einen COVID-19-Risikominderungsplan beinhaltete. Dieser musste von dem für unsere Provinz zuständigen Ministerium, Alberta Health, abgesegnet werden und anschließend noch von unserem Chief Medical Officer, Dr. Deena Hinshaw. Das hat bis zum 6. Juni gedauert, sprich von Februar bis Juni waren wir zwar mit den Behörden in Kontakt, aber es wurde nichts genehmigt. Am 18. Juni erhielten wir die Genehmigung vom Ministerium. Anschließend mussten wir das Dokument der Bundesregierung vorlegen und dort bei vier weiteren Ministerien eine Ausnahmeregelung im nationalen Interesse beantragen: beim Ministerium für Kultur, das für Sport zuständig ist; nochmal beim Gesundheitsministerium; beim Einwanderungsministerium wegen der Grenzangelegenheiten; und beim Wirtschaftsministerium. Neben der Genehmigung dieser Ministerien mussten wir außerdem eine Erlaubnis einholen, um so viele Menschen auf Spruce Meadows zu versammeln zu dürfen. Um es mit einem Wort zu beschreiben: Ich denke, Geduld trifft es am besten!

Wie viel harte Arbeit mussten Sie und Ihr Team leisten, um die diesjährige Ausgabe des CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ erfolgreich auf die Beine zu stellen?

COVID-19 hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Sobald feststand, dass wir 2020 keine Veranstaltungen mehr abhalten durften, war uns klar, dass dies große Auswirkungen für uns haben würde. Wir hatten Umsatzeinbußen von 90 Prozent und mussten 100 Mitarbeiter entlassen, von denen einige bereits mehr als 20 Jahre lang für uns tätig waren. Wir haben nur 30 Mitarbeiter behalten: 10 im Büro, 10 im Pferdeprogramm und 10 im Bereich Wartung und Betrieb. Die Leute im Büro haben wirklich harte Arbeit geleistet. Unser Wettbewerbsleiter, Conor Charlton, hat die Führungsrolle bei der Antragsstellung an die Regierung übernommen. Er hat extrem hart gearbeitet und dabei immer eine positive Einstellung an den Tag gelegt. Unser gesamtes Team hat an einem Strang gezogen und es geschafft, mit weniger Ressourcen mehr zu erledigen. Aber es war nicht einfach. Ich habe unheimlich viel Respekt vor ihnen.

Hannah Rajotte and Patronusin (Photo: Spruce Meadows Media / Mike Sturk) Hannah Rajotte and Patronusin (Photo: Spruce Meadows Media / Mike Sturk)

Meet the Next Gen mit:

Hannah Rajotte

 

Welche Erfolge hoffen Sie bis zum Jahresende noch zu erzielen?

Ich habe gerade erst meinen High-School-Abschluss gemacht und nehme mir jetzt ein paar Jahre frei, um mich auf das Reiten zu konzentrieren. Ich hoffe, dass ich daraus eine Karriere machen kann. Wie sich dieser Plan in absehbarer Zeit entwickeln wird, kann ich nicht sagen, aber idealerweise möchte ich jemanden finden, für den ich eine Weile lang arbeiten und reiten kann und bei dem ich ein oder zwei Pferde selbst mitbringen darf.

Wie sehen Ihre Pläne und Ziele für 2022 aus?

Ich bin erst vor kurzem das erste Mal in der 1,45 m-Klasse mit einem meiner Pferde gesprungen. Je nachdem, wie die Dinge laufen und welche Pferde ich habe, ist ein wichtiges Ziel mein erstes 1,50 m-Springen oder, mich bei den höheren Turnieren etwas besser zu behaupten. Da habe ich noch nicht so viel Erfahrung. Und für mich persönlich möchte ich etwas mehr Selbstbewusstsein entwickeln, damit es mir leichter fällt, bei den Veranstaltungen mehr Leute anzusprechen und neue Kontakte zu knüpfen.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Schwer zu sagen, aber ein Highlight war die Auszeichnung als Xerox Junior Rider of the Year 2019, die ich hier erhalten habe. Klar, dass sich so eine Anerkennung gut anfühlt, aber zur Ehrung bin ich auf meinem eigenen Pferd, Theo, in den International Ring geritten. Er ist etwas eigen und sensibel, doch von dem Moment an, als wir die Arena betraten, war er brav und gelassen – das war ein tolles Gefühl. Und letzten Freitag war ich mit Theo wieder im International Ring, und das war noch besser. Es fühlt sich an, als hätten wir den ersten Schritt in eine neue Richtung gewagt.

Erzählen Sie uns mehr über die Pferde in Ihrem Stall...

Im Moment habe ich zwei Wallache. Theo ist mein erfahrener Partner, den ich inzwischen seit drei Jahren habe. Wir haben uns gemeinsam hochgearbeitet. Bevor er zu mir kam, hatte er nur an Turnieren bis 1,20 m teilgenommen. Er war ein Vielseitigkeitspferd und ich hatte nur Erfahrung in Wettkämpfen bis 1,30 m. Wir sind unser erstes 1,30 m-Springen zusammen geritten, ebenso wie unser erstes 1,40 m und unsere U25-Klassen, wo wir ein paar Siege erzielt haben. Ich habe also eine sehr gute Beziehung zu ihm. Er hat mein Selbstvertrauen enorm gestärkt. Mein anderes Pferd habe ich von Spruce Meadows gepachtet. Sein Name ist Charlie [S 15]. Er ist ein bisschen ausgeglichener als Theo und soll mir beim Training helfen, um beständiger auf dem 1,40 m-Level zu werden. Er ist ein guter Partner, der seine Arbeit jeden Tag mit Freude verrichtet. Außerdem ist er sehr besonnen und bestrebt, saubere Sprünge hinzulegen. Beide von ihnen lieben das, was sie tun.

Wer hat Sie im Laufe Ihrer Karriere am meisten inspiriert?

Da könnte ich vermutlich alle Spitzenreiter nennen. Beezie Madden ist schon lange ein Idol für mich, ebenso wie Tiffany Foster. Meine Mutter hat mir immer geholfen und mich auf meinem bisherigen Weg

Tiffany Foster and Brighton (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Tiffany Foster and Brighton (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Tiffany Foster gewinnt die Suncor Winning Round

 

Fünfundzwanzig Pferd-und-Reiter-Teams traten in der Suncor Winning Round (1,50 m) auf nassem Parcours an, nachdem es in der Nacht sowie am frühen Morgen geregnet hatte. Der Stimmung der Zuschauer tat dies jedoch keinen Abbruch, denn sie bekamen Weltklasseleistungen zu sehen, nicht nur von den besten Reitsportathleten aus Kanada, sondern ebenfalls von einer ganzen Reihe Spitzenreitern aus acht weiteren Ländern, die zur diesjährigen Ausgabe des Spruce Meadows ‚Masters‘ nach Calgary gekommen waren.

In der ersten Runde beherrschten die Gastgeber das Feld und so befanden sich gleich vier kanadische Reiter unter den zehn, die sich den Einzug in Runde zwei sicherten, darunter Tiffany Foster mit ihrem 15-jährigen Wallach Brighton, Amy Millar und ihr 11-jähriger Wallach Christiano, sowie das erfahrene Duo Eric Lamaze und Jim Ifko, ersterer auf dem 11-jährigen Wallach Kino, letzterer auf der 12-jährigen Stute Celine Ls La Silla aus der La Silla-Zucht. Das irische Trio aus Jordan Coyle (Centriko Volo), Daniel Coyle (Ivory TCS) und Conor Swail schaffte es ebenfalls unter die Top 10 und stieß in der Winning Round auf die talentierte 23-jährige Belgierin Zoe Conter (Dawa De Greenbay Z), den formstarken Ägypter Nayel Nassar (Igor van de Wittemoere) sowie den britischen Reiter Matthew Sampson (Geneve R).

Doch am Ende glänzte Tiffany Foster auf Brighton vor begeistertem Publikum, nachdem sie sich einen ausreichenden Vorsprung gesichert hatte, um den späten Angriff des Iren, Conor Swail, abzuwehren und ihn mit drei Zehntelsekunden Abstand auf Platz zwei zu verweisen. Platz drei ging an die aktuelle Nummer 59 der Weltrangliste, den ägyptischen Reiter Nayel Nassar.

Hocherfreut über ihren langjährigen Partner, Brighton, sagte Foster nach ihrem Ritt: „Die Suncor Winning Round hier in Spruce Meadows ist ein ganz einzigartiges Turnier, weil man weiß, dass Strafpunkte nicht übertragen werden. Das heißt, man muss es in die Top 10 schaffen, deshalb ist es immer besser, mit ein bisschen Rhythmus an die Sache heranzugehen. Brighton scheint diese Prüfung zu lieben, also haben wir einfach unser Ding gemacht. Das Gute an ihm ist seine unglaubliche Schnelligkeit. Selbst wenn ich eine Stange abwerfe, habe ich normalerweise immer noch eine gute Chance. Aber meistens kommt er fehlerfrei durch!“

Eric Lamaze and Kino (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Eric Lamaze and Kino (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Reiter Interview mit

Eric Lamaze

 

Mit welchen Pferden treten Sie diese Woche an? Und können Sie uns etwas über ihre Charaktere erzählen?

Ich habe Dieu Merci [van T & L] dabei, einen aufstrebenden Hengst. Er ist jetzt 11 und wird mein zukünftiger Star. Er startet hier am Sonntag im CP ‚International‘, presented by Rolex, und ich hoffe, dass er sich – bzw. mir – später einmal einen Sieg in einem Major des Rolex Grand Slam ermöglichen wird. Dieses Pferd wird noch Großes vollbringen. Ich glaube fest an ihn.

Dann habe ich noch mein junges Pferd, Fine Lady [5], die jetzt 18 Jahre alt ist (!) – ich weiß gar nicht, was ich über sie erzählen soll. Sie ist einfach eine Gewinnerin. Sie ist nicht mehr so stark, wie sie es einmal war, aber sie liebt das Springen immer noch, und wir haben vor, sie in Form zu halten bis zum Abschluss in Genf, sofern sie uns das zugesteht.

Ich habe auch ein neues Pferd namens Kino, den wir gerade erst als Ergänzung für dieses Jahr gekauft haben. Imnächsten Jahr werden dann noch ein paar tolle Nachwuchspferde zu uns stoßen. Ich kenne Kino noch nicht so gut und kann daher nicht sagen, wie es laufen wird. Er hatte ein Problem mit seinem vorherigen Reiter. Er kam ursprünglich von Ludger Beerbaum, bevor Rodrigo Pessoa ihn für einen seiner Schüler gekauft hat. Aber die beiden haben einfach nicht harmoniert. Ich mag das Pferd und das Pferd scheint mich auch zu mögen.

Wieso ist das CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ für die Reiter eine so besondere Veranstaltung?

Spruce Meadows ist insgesamt etwas Besonderes. Das Spruce Meadows ‚Masters‘ ist wie Wimbledon für mich, wie das French Open, wie alles zusammengenommen. Es ist ein Rolex Grand Slam Major. Es ist wirklich DAS Ereignis. Dieses Jahr wird man aufgrund der Reisebeschränkungen und Covid nicht die altbekannten Gesichter sehen, aber die Parcours werden deswegen nicht weniger schwierig sein. Ich glaube wirklich, dass es  eine ganz fantastische Veranstaltung werden wird.

Was motiviert Sie und macht Sie so erfolgshungrig?

Ich liebe den Sport einfach. Ich liebe das Springreiten, ich liebe die Schnelligkeit, und ich liebe das Stechen. Ich liebe Adrenalin. Ich liebe die Vorstellung, dass ich heute noch genauso gut reite wie früher. Ich bin nicht mehr ganz so auf Zack, aber diese Vorstellung gefällt mir trotzdem! Adrenalin ist der Begriff, mit dem ich es beschreiben würde.

Haben Sie irgendeine Geheimtaktik für das CP ‚International‘, presented by Rolex, am Sonntag?

Meine Strategie ist es, meinem Pferd [Dieu Merci van T & L] nach dem Springen gestern über 1,55 m in Ruhe zu lassen, damit er sich ausruhen und erholen kann, weil er gerade erst die Reise hierher hinter sich hat, und dann am Sonntag mit ihm den Sieg zu holen.

Was glauben Sie, welchen Reiter es im CP ‚International‘, presented by Rolex, zu schlagen gilt?

Ich glaube, Kent Farrington, Scott Brash und Steve Guerdat. Es ist wie beim Pferderennen: Ich setze immer auf den Favoriten und verliere jedes Mal. Ich weiß es also nicht!

Leopoldo Palacios (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Leopoldo Palacios (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Ein Blick auf den Parcours mit

dem internationalen Parcoursdesigner Leopoldo Palacios

 

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ jetzt doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt werden musste?

Ich bin froh und auch sehr glücklich, wieder hier in Kanada zu sein. Ich komme schon seit so vielen Jahren immer wieder nach Spruce Meadows, um die Parcours zu gestalten, aber dass die Turniere 2020 und im ersten Halbjahr 2021 abgesagt wurden, war unglaublich traurig. Ich hoffe wirklich, dass die Fortschritte, die wir aktuell miterleben, so weitergehen und sich 2022 wieder alles beruhigt hat und zur Normalität zurückgekehrt ist.

Wie viel Arbeit hat das Team von Spruce Meadows hineingesteckt, damit die diesjährige Veranstaltung stattfinden kann?

Alle haben unglaublich viel Zeit investiert, um das ‚Masters‘-Turnier auf die Beine zu stellen. Das Team hat unermüdlich daran gearbeitet, dass ich ein Visum bekommen habe, um von Venezuela nach Spruce Meadows reisen zu dürfen. Man muss verstehen, wie international diese Veranstaltung ist und wie viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern der ganzen Welt hierherkommen. Ein Team zu finden, war eine gewaltige Herausforderung für das Organisationskomitee. Spruce Meadows ist eine saisonale Veranstaltung, für die viele Leute benötigt werden, und es war nicht leicht, Hilfe zu finden..

Hatten Sie selbst diese Woche mit Herausforderungen zu kämpfen?

Was ich für mich als Herausforderung bezeichnen würde, ist der BMO Nations Cup am Samstag, weil nur fünf Teams antreten. Dafür sind eine Reihe von Faktoren verantwortlich: COVID-19, die noch nicht lange zurückliegende Europameisterschaft, der CHIO Aachen nächste Woche und das Nations-Cup-Finale in Barcelona. Irgendwie scheint alles gegen uns zu sein. Aber wir haben trotzdem ein beträchtliches Preisgeld [600.000 CAD] und mit BMO einen sehr stolzen Sponsor, und wir streben ein ebenso hohes Niveau an wie sonst auch.

Was unterscheidet Spruce Meadows von anderen internationalen Veranstaltungen?

Andere Turniere setzen auf lange Distanzen, sehr leichte Stangen, nicht viele unterschiedliche Materialien und eine sehr kurze Zeitvorgabe. Hier in Spruce Meadows haben wir große Stangen und schwere Hindernisse und ich glaube, wir nutzen mehr Platz als irgendein anderes Turnier. Ich sehe heutzutage überall auf der Welt 5*-Parcours mit 1,60 m und 1,70 m hohen Oxern in Grand-Prix-Veranstaltungen. Bei mir gibt es am Sonntag 1,75 m und mehr, und außerdem kurze Distanzen. Es gefällt uns, die Dinge so zu machen, und es gefällt uns, einzigartig zu sein.

Können Sie uns etwas über den Parcours erzählen, den Sie für das morgige CP ‚International‘, presented by Rolex, entworfen haben?

Ich glaube schon seit vielen Jahren, dass der Parcours, den ich für das Springen am Sonntag gestalte, zu den schwersten der Welt gehört. Die Hauptprüfung in Spruce Meadows ist zu einer Richtgröße dafür geworden, was die Pferde springen können. Und dieses Jahr bin ich zuversichtlich, dass wir einen ganz großartigen Grand Prix erleben werden, denn ich glaube, wir haben hier Reiter von absoluter Weltklasse. In der ersten Runde ist das Niveau ganz normal. Doch nur 12 Reiter ziehen in die zweite Runde ein, und ich glaube, die wird sich als absolutes Limit dessen erweisen, was ihre Pferde bewältigen können.

McLain Ward and HH Azur (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) McLain Ward and HH Azur (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

McLain Ward gewinnt den Tourmaline Oil Cup

 

Beim CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ in Calgary, Kanada, sind am Freitagnachmittag 28 Pferd- und Reiterpaare aus 12 Ländern angetreten, um sich im Tourmaline Oil Cup bei einer Höhe von 1,55 m zu beweisen. Beim Design der Prüfung nutzen der renommierte venezolanische Parcourschef Leopoldo Palacios und sein Team die volle Weite des ikonischen International Ring aus, um 12 Hindernisse zu gestalten, die die Teilnehmer – darunter drei Reiter aus den Top 10 der Weltrangliste – überqueren mussten.

Der Amerikaner McLain Ward gab das Tempo vor, als er mit seiner 15-jährigen braunen Stute HH Azur einen fehlerfreien Ritt in 72,51 Sekunden und damit unter der Zeitvorgabe von 75 Sekunden hinlegte. Sein Landsmann Kent Farrington und dessen 14-jähriger Wallach Creedance zeigten sich ebenfalls in Hochform und flogen ohne Fehler über den Parcours. Auch die Amerikanerin Beezie Madden, Siegerin des von Rolex ausgerichteten 2019 CP ‘International’, und ihr 15-jähriger Hengst Breitling LS aus der La Silla-Zucht absolvierten den 15-Sprung-Parcours mit Bravour. Zur großen Freude der Zuschauer schafften es die beiden Heimfavoritinnen Tiffany Foster auf Hamilton und Erynn Ballard auf Gakhir mit ihren talentierten, jeweils 10-jährigen Partnern, ins Stechen. Der Ägypter Nayel Nassar zeigte sich in Topform und schaffte es mit seinem erfahrenen 19-jährigen Wallach Coronado ins Stechen, ebenso wie der Brasilianer Eduardo Menezes auf seinem Hengst H5 Chagauns und der Australier Rowan Willis auf seinen Schimmelhengst Ashton Dakota.

Die Startposition im Stechen nahm der frischgebackene Olympia-Silbermedaillengewinner McLain Ward ein und legte eine blitzschnelle Zeit von 37,38 Sekunden vor. Seine Leistung schien kaum zu überbieten, und keiner der folgenden sieben Reiter – Rowan Willis, Kent Farrington, Eduardo Menezes, Erynn Ballard, Beezie Madden und Tiffany Foster – schaffte es, alle acht Sprünge ohne Strafpunkte zu überwinden. Als letzter in der Runde ging Nayel Nassar auf Nummer sicher und hatte klar den zweiten Platz im Visier. Er überquerte die Ziellinie ohne Abwürfe und wurde Zweiter hinter dem verdienten Sieger McLain Ward.

Der zweifache Olympia-Goldmedaillengewinner äußerte sich bescheiden zu seinem Sieg und der hervorragenden Leistung seiner Stute HH Azur: „Ich weiß nicht, ob ich besser war als die anderen Reiter, aber sie ist eben besser gesprungen! Ich war auch nicht enttäuscht über meine Startposition im Stechen. Ich wollte einfach nur meinen Plan durchziehen, denn inzwischen kenne ich ihre Stärken und Schwächen. Ich dachte, wenn ich mehr Druck ausübe, dann könnten vielleicht ein paar Fehler passieren, und das hat sich ausgezahlt.“

„HH Azur wird morgen für unser Team den Nationenpreis springen. Beim großen Grand Prix am Sonntag werde ich vermutlich Casper reiten. Der Hengstist ein phänomenales Springpferd, das einen starken Sommer in Europa hatte.“

Martin Fuchs riding Conner JEI (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Martin Fuchs riding Conner JEI (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Reiter Interview mit:

Martin Fuchs

 

Welche Erfolge hoffen Sie bis zum Jahresende noch zu erzielen?

Ich habe für dieses Jahr noch einige große Ziele wie das CP ‚International‘, presented by Rolex , hier in Spruce Meadows. Hier zu gewinnen, wäre ein Traum. Nächste Woche steht der Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen an, und auch mit einem Sieg dort würde ein Traum von mir in Erfüllung gehen. Gegen Ende des Jahres findet dann noch der Rolex Grand Prix beim CHI Genf statt, wo ich meinen Titel verteidigen möchte. Es liegt also noch jede Menge vor mir.

Wie sehen Ihre Pläne, Träume und Ambitionen für 2022 aus?

Für uns Springreiter ist das höchste Ziel immer der Rolex Grand Slam of Show Jumping. Die vier Majors sind etwas so Besonderes und Teil von solch historischen Veranstaltungen, dass man dort unbedingt glänzen will. Nächstes Jahr stehen außerdem die Weltreiterspiele an, ebenfalls eines meiner großen Ziele.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Mein stolzester Moment war wohl der Sieg im Rolex Grand Prix beim CHI Genf. Ich bin gegen die besten Reiter der Welt angetreten, es gab ein wirklich spannendes und schnelles Stechen, und vor meinem Heimatpublikum zu gewinnen, war einfach toll.

Wer hat Sie im Laufe Ihrer Karriere am meisten inspiriert?

Die wichtigsten Menschen in meiner Karriere sind definitiv mein Vater, Thomas Fuchs, und Steve Guerdat. Beide haben mich schon von Kindesbeinen an enorm unterstützt und ich habe mein Leben lang zu ihnen aufgesehen.

Was motiviert Sie und macht Sie so erfolgshungrig?

Mit Pferden zu arbeiten, ist ein sehr bereichernder und gleichzeitig harter Job.. Je mehr Arbeit man hineinsteckt, desto mehr versucht man, sie zu verstehen. Und je mehr man mit ihnen zusammen ist, desto mehr geben sie einem zurück, und das ist für einen Reiter etwas sehr Bereicherndes.

Erzählen Sie uns, wen Sie zum CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ mitgebracht haben?

Ich habe Conner Jei in Spruce Meadows dabei, um mit ihm am Sonntag das CP ‚International‘, presented by Rolex, zu absolvieren. Er hat gerade erst einen großen Sieg im Rolex Grand Prix beim Jumping Dinard errungen und ich habe das Gefühl, dass dieser Platz ihm gefallen wird. Dinard ist Spruce sehr ähnlich. Es gibt einen ziemlich großen Grasplatz und die Hindernisse sind nicht gerade einfach, darum habe ich große Hoffnungen für den Grand Prix am Sonntag.

Auf welches Ihrer Nachwuchspferde freuen Sie sich am meisten?

Ich habe zwei sehr gute Jungpferde. Einen Sechsjährigen namens Captain Morgan [Weering Z] und eine Siebenjährige namens Diva [van het Cauterhof Z]. Ich bin überzeugt, dass man noch viel von diesen beiden Pferden sehen wird.

Wie viel Auftrieb gibt es Ihnen, dass wieder Fans bei den Veranstaltungen dabei sind?

Es ist toll, wieder ein Publikum zu haben. Für uns Reiter macht es einen großen Unterschied, ob man vor Publikum oder ohne Publikum reitet. Man ist viel motivierter, bessere Leistungen zu abzurufen, wenn man von den Menschen angefeuert wird. Es ist ein ganz großartiges Gefühl.

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

Einfach nur der, dass man versuchen muss, sein Pferd zu verstehen, und mit ihm zusammenarbeiten muss, um wirklich Großes zu erreichen.

Was macht Spruce Meadows für Sie so besonders?

Spruce Meadows ist eins der tollsten Turniere überhaupt. Ich fühle mich hier sehr wohl und es ist ein so historischer Schauplatz. Mein Vater war so oft hier, und als ich klein war, hat er mir immer davon erzählt, was für eine fantastische Veranstaltung es ist. Als ich dann vor acht oder neun Jahren zum ersten Mal selbst hier teilnehmen durfte, war das ein ganz besonderes Gefühl.

Ian Allison (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Ian Allison (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Auf ein Wort mit den Veranstaltern:

Ian Allison

 

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ jetzt doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt wurde?

Es hat sich lange hingezogen und es ist großartig, dass die Band bald wieder zusammen spielt, wie man so schön sagt. Im September 2019 haben wir das letzte Mal ein Turnierhier ausgetragen, als Beezie Madden auf Darry Lou den Rolex Grand Slam gewann und damit ihren Rolex Grand Slam startete, und kurz danach hat sich die ganze Welt verändert. Es ist eine ausgesprochen interessante Zeit gewesen, und manchmal war es in Spruce Meadows ziemlich einsam für diejenigen von uns, die von hier aus die Geschehnisse in aller Welt verfolgt haben.

Können Sie uns etwas über die Herausforderungen erzählen, die Sie überwinden mussten, um sicherzustellen, dass die diesjährige Ausgabe des CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ tatsächlich stattfinden konnte?

Die Herausforderungen waren außergewöhnlich, weil jede Nation die weltweite Pandemie anders gehandhabt hat. Kanada ist ein sehr großes Land mit sechs Zeitzonen und einer langen Grenze zu den USA. Das war eine ziemlich große Hürde und dazu kamen noch die Flugbeschränkungen nach Kanada.

Wir haben vor etwa neun Monaten mit den Vorbereitungen begonnen, erst auf regionaler Ebene, dann in Zusammenarbeit mit den Provinzbehörden, um alle nötigen Dokumente einzureichen und eine Genehmigung für eine landesweite Veranstaltung zu bekommen. Anschließend ging es von der behördlichen Seite weiter zur politischen Ebene, um eine „National Interest Exemption“ zu erhalten, eine Ausnahmegenehmigung aufgrund von nationalem Interesse. Zum Glück hat die Landesregierung das CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ und den Rolex Grand Slam of Show Jumping als eine Veranstaltung anerkannt, die einer „National Interest Exemption“ würdig ist, sowohl im Hinblick auf den internationalen Sport als auch auf den Handel. Allerdings fiel diese Entscheidung erst am 25. August, also mussten wir sämtliche Variablen berücksichtigen, die das Ganze möglicherweise hätten beeinflussen können oder auch nicht, und auch der internationale Sportveranstaltungskalender musste in unsere Planung mit einbezogen werden. So haben wir unsere geplanten nationalen CSI5*-Turniere in den September verschoben und sie in unser ‚Masters‘-Turnier integriert. Dadurch hatten die Athleten, die Medien usw. nur eine Vorlaufzeit von gerade mal drei Wochen, um nach Spruce Meadows zu kommen. Es war ein ziemlich erschöpfender Prozess, der ständigen Änderungen unterworfen war, aber jetzt sind wir hier, die Sonne scheint und wir hatten einen wunderbaren Auftakt.

Welche positiven Erfahrungen ziehen Sie aus den vergangenen 18 Monaten?

Bei uns gibt es eine Redewendung: Anpassen und überwinden. Es hat in den letzten 18 Monaten einige fantastische Innovationen gegeben, und dabei denke ich an die Spruce Meadows Television-Gruppe, die an vorderster Front mit dafür verantwortlich war, letztes Jahr eine virtuelle Sommerserie ins Leben zu rufen. Sie haben Material aus 44 Jahren Reitgeschichte genommen und daraus Inhalte gestaltet, die unseren Fans durch die Durststrecke hindurch geholfen und unsere eigenen Marken im Gedächtnis gehalten haben. Ich denke an die ungeheuren Anstrengungen, die die Menschen hier in Spruce Meadows sogar in Bereichen unternommen haben, die gar nicht unbedingt zu ihrem Aufgabenbereich gehören. Das war wirklich ein Paradebeispiel für das Leben auf einer Farm. Normalerweise organisieren wir das ‚Masters‘-Turnier mit etwa 175 Vollzeitkräften, 400 Freiwilligen und Hunderten von Subunternehmern, was dieses Jahr einfach nicht machbar war. Die Zusammenarbeit zu erleben, die Innovationen und Inspirationen, die jeder auf den unterschiedlichen Ebenen beigesteuert hat, war nichts Geringeres als eine bemerkenswerte und erinnerungswürdige Leistung.

Zum Abschluss ... es sind großartige Neuigkeiten, dass Spruce Meadows die Erlaubnis bekommen hat, 2000 Zuschauer zu den Veranstaltungen am Freitag, Samstag und Sonntag zuzulassen ...

Wir haben die Genehmigung erhalten, einen Bruchteil unserer Fans hier begrüßen zu dürfen. Sie werden hier die allerbesten Reiter aus dem internationalen Springreitsport zu sehen bekommen, darunter Max Kühner, der gerade seine Reise durch den Rolex Grand Slam of Show Jumping genießt, sie werden mitfiebern können, ob Beezie Madden ihren Titel von 2019 verteidigen kann, und sie werden den großen Eric Lamaze erleben, der enorme Anstrengungen unternommen und beträchtliche Mühen auf sich genommen hat, um hier zu sein, und der dabei unglaubliche Courage, Entschlossenheit und Klasse bewiesen hat. Wir werden großartige Geschichten miterleben und das ist sehr aufregend.

Kent Farrington rides Jasper in Spruce Meadows 2019 (photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Kent Farrington rides Jasper in Spruce Meadows 2019 (photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Rolex Grand Slam 'Rider Watch'

CSIO Spruce Meadows Masters 2021 - ein Blick auf die Reiter

 

Das CSIO 5* Spruce Meadows ‚Masters‘ meldet sich vom 8. bis zum 12. September 2021 als Schauplatz des zweiten Major des Jahres im Rolex Grand Slam of Show Jumping zurück: dem CP ‚International‘, presented by Rolex, das am letzten Tag des Turniers in der imposanten International Arena stattfinden wird.

Nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix beim The Dutch Masters in ’s-Hertogenbosch im April – der ihn zum Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping gemacht hat – hat der Österreicher Max Kühner seine Teilnahme bestätigt. Neben ihm treten weitere Spitzenreiter an, darunter sechs aus der aktuellen Top 20 der Springreiter-Weltrangliste sowie fünf Rolex-Markenbotschafter. Wie jedes Mal verspricht das fünftägige Event ein wirklich internationales Spektakel zu werden. Insgesamt begrüßt der Gastgeber 15 Nationen sowie stolze 42 Athleten aus dem eigenen Land.

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping – ein Blick auf die Reiter

Die aktuelle Nummer drei der Weltrangliste, Martin Fuchs, reist voller Zuversicht nach Calgary, nachdem die Schweiz am vergangenen Wochenende bei der Europameisterschaft als Sieger im Teamspringen hervorgegangen ist. Fuchs hat dazu maßgeblich beigetragen und darüber hinaus mit seinem Wallach Leone Jei im Einzel auch noch die Silbermedaille gewonnen. Nach Spruce Meadwos wird der 29-Jährige von seinem talentierten 10 Jahre alten Wallach, Conner Jei, begleitet.

Der britische Reiter Scott Brash ist ebenfalls wieder in Spruce Meadows mit dabei. 2015 wurde er hier mit seinem legendären Wallach, Hello Sanctos, zum allerersten Champion des Rolex Grand Slam of Show Jumping gekürt. Die aktuelle Nummer vier der Weltrangliste reist mit Hello Vincent nach Calgary, der beim Rolex Grand Prix in Knokke Hippique im Juni einen sehr soliden vierten Platz belegt hat.

Fuchs’ Landsmann und die derzeitige Nummer 10 der Weltrangliste, Steve Guerdat, durfte am vergangenen Wochenende ebenfalls den EM-Titel in der Teamwertung zu seiner beeindruckenden Erfolgsliste hinzufügen. Der dreimalige World-Cup-Champion (2015, 2016, 2019) wird mit seinem verlässlichen 12-jährigen Wallach, Venard De Cerisy, in Spruce Meadows an den Start gehen, auf dem er dieses Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio Platz fünf in der Teamwertung belegte.

Der Silbermedaillengewinner in der Teamwertung bei den Olympischen Spielen in Rio 2016, Kent Farrington, führt die Riege der US-amerikanischen Teilnehmer an. Er reist mit gleich sieben Pferden nach Spruce Meadows, was wohl keinen Zweifel an seinen Siegesabsichten lassen dürfte. Der aktuelle Weltranglisten-13 wird mit seiner 15-jährigen Stute, Gazelle, seinem 14-jährigen Wallach, Creedance, sowie seiner vielversprechenden Neunjährigen, Orafina, antreten.

Rolex-Markenbotschafter und Heimfavorit, Eric Lamaze, gehört zum Kader der 42 Athleten, die für Kanada die Fahne schwenken. Derzeit belegt Lamaze Platz 120 der Weltrangliste und wird neben seiner 18-jährigen Stute, Fine Lady 5, die ihm 2016 in Rio zur olympischen Bronzemedialle im Einzel verhalf, auch mit seinem 12-jährigen Hengst, Dieu Merci van T % L, sowie dem 13-jährigen Kino antreten.

Zu den weiteren erfolgreichen kanadischen Reitern und Reiterinnen, die auf der Teilnehmerliste stehen, gehören Tiffany Foster, Kara Chad, Mario Deslauriers sowie Erynn Ballard.

Der Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping, Max Kühner, ist der einzige österreichische Teilnehmer. Kühner bringt Eic Coriolis des Isles mit nach Spruce Meadows. Mit dem neunjährigen französischen Hengst wird er am CP ‚International‘, presented by Rolex, teilnehmen, der nächsten Etappe seiner Rolex-Grand-Slam-Reise.

Die Gewinnerin des CP 2019 ‚International‘, presented by Rolex, Beezie Madden, gehört dem US-Kader an und reist mit ihrem 15-jährigen Hengst, Breitling LS, aus der La Silla-Zucht zum Turnier. Maddens Landsmann, der viermalige olympische Mannschaftsmedaillengewinner McLain Ward, reist mit seiner Silbermedaille von den Spielen 2020 in Tokio im Gepäck nach Calgary und hofft auf einen weiteren Erfolg in Spruce Meadows mit Kasper van het Hellehof und HH Azur.

Kein Neuling in Spruce Meadows ist nach ihrer Teilnahme am ‚Masters‘ 2019 die 23-jährige Nachwuchsreiterin aus Belgien, Zoé Conter. Sie wird mit ihrem 12-jährigen Hengst, Davidoff De Lassus, und ihrer 12-jährigen Stute, Dolitaire Chavannaise, in den 5*-Prüfungen antreten.

Max Kühner with Elektric Blue at The Dutch Masters 2019 (photo: The Dutch Masters / Remco Veurink) Max Kühner with Elektric Blue at The Dutch Masters 2019 (photo: The Dutch Masters / Remco Veurink)

Live Contender Interview mit:

Max Kühner

 

Wie ist es Ihnen ergangen, seit Sie im April den Rolex Grand Prix beim The Dutch Masters gewonnen haben?

Grundsätzlich geht es mir gut, wenn man bedenkt, dass wir nach den verschiedenen Lockdowns eine Menge Turniere hatten. Nach Den Bosch bin ich mit Elektric Blue als nächstes in Madrid angetreten, wo er den Mannschaftswettbewerb der Global Champions League gewinnen konnte. Danach ist er beim Knokke Hippique mit dabei gewesen, wo er den dritten Platz beim Rolex Grand Prix geholt hat. In Monaco habe ich eines meiner Nachwuchspferde namens Eic Coriolis des Isles geritten, der im Grand Prix auf Platz Zwei gesprungen ist. Und schließlich ist Elektric Blue Vierter beim Grand Prix in Valkenswaard geworden, was eine gute Vorbereitung auf die Europameisterschaft war. Als nächstes steht der CHIO Aachen an. Wir lieben und genießen, was wir tun. Solange alles gut funktioniert, geht es also weniger um Arbeit, sondern mehr um Leidenschaft. Hinweis: Der Text wird nach der Europameisterschaft veröffentlicht, muss also entsprechend aktualisiert werden.

Sie sind aktueller Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping – welche Strategie verfolgen Sie für das CSIO Spruce Meadows ‘Masters’?

Ich werde Eic Coriolis des Isles mit nach Spruce Meadows nehmen, einen neunjährigen französischen Hengst, der wie bereits gesagt im Juli beim Grand Prix in Monaco Zweiter geworden ist. Ich reite ihn bereits, seitdem er sieben ist, und kenne ihn daher schon eine ganze Weile. Er hat noch nie an einem Grand Prix wie dem in Spruce Meadows teilgenommen, daher wird es interessant sein zu sehen, wie ihm die eindrucksvolle Turnierarena gefällt. Ich denke, ich werde mit ihm vor dem Grand Prix an zwei Prüfungen teilnehmen, einfach damit er sich an die ganze Situation gewöhnen kann – ich hoffe also, dass er gut vorbereitet ist.

Eic Coriolis des Isles zeigt gewöhnlich gute Leistungen im Freien. Er hat einen hervorragenden Charakter und ist erstaunlich mutig. Allein vom Körper her ist er sehr leistungsfähig, das Springen ist für ihn also sehr einfach – er scheint schier endloses Potenzial zu haben und er hat gute Reiteigenschaften. Natürlich hat er nicht viel Erfahrung und er braucht in der Regel ein oder zwei Tage, um sich an einen neuen Ort zu gewöhnen. Aber er hat eine sehr große Sprungweite und ist nicht schreckhaft oder scheu. Ich denke, Spruce Meadows dürfte ihm also gefallen.

In diesem Jahr liegen die Turniere sehr eng beieinander, daher werde ich Elektric Blue P mit zum CHIO Aachen nehmen, denn das Turnier folgt direkt auf CSIO Spruce Meadows. Wir können uns glücklich schätzen, mit ihm ein Pferd zu haben, das in der Lage ist, einen Grand Prix in der Rolex Grand Slam-Serie zu gewinnen. Wenn wir mehrere von ihnen gewinnen wollen, dann würden wir normalerweise immer dieses eine Pferd wählen. Aber ich denke, es ist zu viel, Woche für Woche das gleiche Pferd springen zu lassen – vor allem bei diesen langen Distanzen zwischen den Veranstaltungsorten.

Welche anderen Pferde werden Sie mit nach Spruce Meadows mitnehmen und auf welche Ihrer Nachwuchstalente sind Sie besonders gespannt?

Als zweites Pferd werde ich Vancouver Dreams mit nach Spruce Meadows nehmen, die ich schon seit über fünf Jahren kenne, also seitdem sie fünf ist. Sie ist ein sehr vorsichtiges Pferd mit einem großen Galoppsprung, das die großen Arenen mag. Sie ist außerdem sehr schnell, ich hoffe also, dass wir mit ihr einen Sieg davontragen können. Eic Coriolis des Isles ist noch jung, ich setze also große Hoffnungen in ihn. Wir haben auch noch Eic Cooley Jump the Q, ein irisches Pferd, vom dem ich einiges erwarte. Er ist erst acht Jahre alt und wir beginnen gerade erst, uns mit ihm an die größeren Prüfungen heranzutasten. Vielleicht nehmen wir ihn also mit zum CHIO Aachen. Es gibt noch eine Reihe weiterer vielversprechender Nachwuchspferde, wie Eic Ambiance Du Seigneur – er ist erst sieben, aber ein hervorragendes Springtalent. Dann gibt es eine achtjährige Stute namens Neugschwents Concordia, die ein sehr vorsichtiges Pferd ist und wahrscheinlich noch etwas länger brauchen wird. Insgesamt verfügen wir für die Zukunft also über einige wirklich tolle Nachwuchspferde, die sich prächtig entwickeln.

Michael Pender and HHS Burnchurch at the CHI Geneva 2019 (photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Michael Pender and HHS Burnchurch at the CHI Geneva 2019 (photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Meet the Next Gen mit:

Michael Pender

 

Was sind Ihre Pläne für das Jahr 2021, und was möchten Sie erreichen?

Die Pferde waren in diesem Jahr ziemlich erfolgreich und ich bin jetzt auf Platz 55 der Weltrangliste, was großartig ist. Gegen Ende des Jahres würde ich gerne an ein paar WM-Qualifikationsspringen teilnehmen. Anschließend beginne ich mit der Vorbereitung auf nächstes Jahr, um zu versuchen, 2022 noch besser abzuschneiden. Ich würde gerne wieder in Genf antreten – ich war 2019 dort und es ist eines der besten Turniere, an denen ich je teilgenommen habe.

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?

Hhs Burnchurch war in diesem Jahr sehr gut und ich habe auch einen Neunjährigen namens Hhs Fast Forward, der wirklich gut gesprungen ist. Hinzu kommt ein weiterer Neunjähriger namens Hhs Javas Gucci, der ebenfalls fantastisches Talent zeigt. Wir haben also ein paar gute Nachwuchspferde, die sich nach oben arbeiten und hoffentlich in Zukunft tolle Leistungen vollbringen werden. Zwei meiner Pferde, Hhs Burnchurch und Hhs Fast Forward, sind Brüder – sie sind sich vom Charakter her sehr ähnlich und teilen viele Charakterzüge und Eigenheiten. Wenn du sie reitest, weißt du einfach, dass sie beide bestimmte Dinge auf dem Hof oder in der Arena genau im Auge behalten werden. Das ist schon lustig. Beide sind sehr talentiert und Burnchurch blieb beim Rolex Grand Prix in Genf 2019 sowie bei ein oder zwei anderen 5*-Grand Prix fehlerfrei. Ich bin auch gerade in Dublin angetreten, mit einem sehr guten sechsjährigen Pferd namens Hhs Corneta. Sie sprang dort wirklich gut und ich denke, sie hat gute Chancen, in Zukunft Grand Prix-Pferd zu werden. 

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?

Er hat meiner Meinung nach Erstaunliches für den Springsport geleistet. All diese Turniere zusammenzubringen und so viel Preisgeld zu auszuschreiben, ist einfach unglaublich. Ein Gewinn des Rolex Grand Slam ist sehr schwierig, es wirklich eindrucksvoll, dass Scott [Brash] es geschafft hat. Ich bin gespannt, ob es in Zukunft noch jemand anderem gelingen wird, den Rolex Grand Slam zu gewinnen. Alle zugehörigen Turniere sind großartige Veranstaltungen und feste Termine im Springreitkalender. Eine Teilnahme allein ist in meinen Augen bereits eine große Errungenschaft, aber einen Major zu gewinnen, wäre echt fantastisch. Der Rolex Grand Slam bietet unserem Sport ein absolutes Highlight: Eine Woche springt man in Genf, dann in ’s-Hertogenbosch, und dann in zwei der größten Grasarenen der Welt. Ich springe lieber im Freien und obwohl Genf eines der eindrucksvollsten Turniere ist, bei denen ich jemals dabei war, finde ich die großen Grasarenen doch einfacher.

Was haben Sie im Laufe der letzten 18 Monate gelernt und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ich habe gelernt, dass es definitiv nicht schaden kann, einem Pferd eine Auszeit zu gönnen. Weil unsere Pferde nicht jede Woche auf Turnieren gewesen sind, konnten sie sich in den vergangenen 18 Monaten deutlich weiterentwickeln. Mir ist klar geworden, dass wir die Pferde nicht drängen sollten – sie brauchen Zeit und werden mit dem Alter immer noch besser. Ich habe mehr Zeit zu Hause mit meiner Familie und den jungen Pferden verbracht, was sehr schön gewesen ist. Ein paar Mal die Woche zu Hause zu Abend zu essen und die Nachwuchspferde öfter selbst zu reiten, war ein echter Pluspunkt in den letzten anderthalb Jahren. Diese Dinge geraten schnell in Vergessenheit, wenn wir jede Woche auf Turnieren sind und viel los ist. Und obwohl es eine sehr schöne Zeit war, die wir zusammen zu Hause hatten, ist es auch wirklich toll, zurück auf den Turnieren zu sein und wieder loslegen zu können.

Die Ergebnisse der Sommersaison

 

Zwischen den ersten beiden Rolex Grand Slam Majors des Jahres 2021 – The Dutch Masters im April und dem CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ im September – fanden nicht weniger als fünf hochkarätige Springturniere statt, die jeweils einen prestigeträchtigen Rolex Grand Prix zu ihrem Höhepunkt zählen durften. Die Spitzenklasse der Veranstaltungen brachte erneut die besten Reiter und Pferde der Welt zusammen.

Der 1,60 m hohe Rolex Grand Prix presented by Audi bildete den Abschluss des spannenden fünftägigen Turniers Knokke Hippique, das vom 23. bis 27. Juni im Nordwesten Belgiens stattgefunden hat. Neun Reiter sicherten sich zunächst einen Platz im Stechen. Doch Lokalmatador Jérôme Guery, der mit seinem Team bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio die Bronzemedaille gewonnen hat, erwies sich mit seinem braunen Hengst Quel Homme de Hus letztendlich als deutlich zu stark für den Rest des Feldes und landete mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten und Rolex-Markenbotschafter Kevin Staut auf Platz Eins.

Die Besucher der Royal Windsor Horse Show in der berühmten Castle Arena im Schatten von Windsor Castle kamen am 4. Juli in den Genuss des überragenden reiterlichen Könnens eines weiteren örtlichen Publikumslieblings: Ben Maher und sein außergewöhnlich talentierter Hengst Explosion W sicherten sich den Sieg im CSI5* Rolex Grand Prix vor dem Schweizer Rolex-Markenbotschafter Steve Guerdat. Der Brite sicherte sich kurz darauf den Olympischen Spielen 2020 in Tokio auf seinem treuen Begleiter die Goldmedaille in der Einzelwertung.

Beim The Masters of Chantilly wurde Rolex als offizieller Sponsor, offizieller Zeitnehmer und Titelsponsor des Grand Prix ein herzliches Willkommen bereitet. Das Turnier fand vom 6. bis 11. Juli auf den gepflegten Rasenflächen des Hippodrome de Chantilly statt, wo Nicolas Delmotte das Thema des Lokalmatadors auf brillante Weise fortführte. Der Franzose siegte auf seinem Wallach Urvoso du Roch mit 0,36 Sekunden Vorsprung vor dem Schweizer Martin Fuchs, einem weiteren Rolex-Markenbotschafter, der sich mit Platz zwei zufrieden geben musste.

Die Smaragdküste der Bretagne bot vom 15. bis 18. Juli eine wirklich malerische Kulisse für das Jumping International de Dinard, wo Martin Fuchs seine Enttäuschung von Chantilly dank einer hervorragenden Leistung wieder wettmachen konnte. Der aktuelle Einzel-Europameister trat dieses Mal auf seinem Wallach Connor 70 an und schlug den Iren Denis Lynch um eine Nasenlänge im letzten Turnier-Event, dem CSI5* Rolex Grand Prix de Dinard.

Am Sonntag, den 29. August 2021, stand bei den Brüsseler Stephex Masters mit dem CSI5* Rolex Grand Prix presented by Audi der Höhepunkt der Veranstaltung auf dem Programm. In dem von Uliano Vezzani gestalteten Parcours mit 13 Hindernissen gelang es neun Reitern, sich mit einer fehlerfreien Runde für das Stechen zu qualifizieren. Und das war spannend! Am Ende setze sich Jessica Springsteen aus den USA mit ihrer 14-jährigen Stute Rmf Zecilie mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor Daniel Deusser aus Deutschland durch. Lorenzo de Luca aus Italien kam mit rund einer Sekunde Rückstand den dritten Platz.

Breeders Uncovered with the Studbook La Silla

 

Erzählen Sie uns etwas über die Geschichte von La Silla

Pilar Cepeda Yzaga (P)„Alfonso Romo gründete La Silla in Monterrey, Mexiko. Damals hatten wir das große Glück, talentierte Stuten wie Doreen LS – die bei den Olympischen Spielen antrat – auf dem Gestüt zu haben. Als die Stuten älter wurden und nicht mehr an Turnieren teilnahmen, fühlten wir uns so privilegiert, mit ihnen angetreten zu sein, und waren dankbar für alles, was sie für uns getan hatten, dass wir sie nicht verkaufen wollten. Wir entschieden uns stattdessen, sie zur Zucht zu nutzen. Das war der Anfang von La Silla. Im Laufe der Jahre wurde das Zuchtprogramm erweitert, als Poncho [der Spitzname von Alfonso Romo] erstklassige Springstuten wie Dollar Girl kaufte Dollar Girl, Renata, Carrera, Quinta, and Olympica.

„Als wir La Silla gründeten, war es aufgrund der Zollbestimmungen noch unmöglich, Samen aus dem Ausland zu beziehen. Deshalb gibt es in Frankreich einige La Silla-Pferde. Jedes Jahr schickten wir einige der Stuten nach Frankreich, um ein oder zwei Fohlen von verschiedenen Hengsten zu bekommen. Die Zollregeln haben sich in letzter Zeit geändert und in den vergangenen zwei Jahren konnten wir Samen aus Europa importieren. Ich persönlich denke, dass dies die Zucht in Mexiko bedeutend verändern wird.“

Auf welchen Moment in der Geschichte von La Silla blicken Sie mit dem größten Stolz zurück?

P„Das lässt sich unmöglich auf nur einen Moment beschränken. Wir hatten enormes Glück, so wunderbare Pferde und Ergebnisse mit dem La Silla-Zuchtprogramm hervorbringen zu können. Ein Moment, auf den wir unglaublich stolz waren, war die Teilnahme von Rodrigo Pessoa mit Rebozo LS an der Weltmeisterschaft. Das war für ein bedeutsamer Augenblick.“

„Unsere Pferde treten für zahlreiche Nationen bei den größten und besten Turnieren an. Natürlich sind wir sehr stolz auf diese Pferde, aber wir sind auch sehr zufrieden und stolz, wenn wir unsere Pferde auf den kleineren nationalen Turnieren oder mit jungen Reitern springen sehen. Zum Beispiel hat eine Stute von La Silla kürzlich eine Goldmedaille bei der North American Youth Championship in Michigan gewonnen. Es ist wirklich unmöglich, einen Moment auszuwählen – man erinnert sich voller Leidenschaft und Gefühl an alle von ihnen.“

Alejandra Romo Garza Lagüera (A)„Wir hatten Glück, so viele stolze Momente zu erleben. Breitling LS, der von Bezzie Madden geritten wird, ist auf La Silla geboren. Das Paar hat einige hervorragende Ergebnisse erzielt, darunter Team- und Einzelbronze bei den Panamerikanischen Spielen 2019. Oder auch Chela LS, die so wunderbar von Ashlee Bond Clarke beim 1-Million-Dollar-Grand Prix von HITS Thermal 2014 geritten wurde.“

Können Sie erläutern, wie der Zuchtbetrieb auf La Silla aussieht?

P„La Silla besteht aus einem Gestüt und Hof. Wir verfügen über hervorragende Veterinäreinrichtungen vor Ort mit erstklassigen Experten, wie etwa Juan José Vazquez, unserem leitenden Pferdegynäkologen. Er kümmert sich um die Embryonen und übernimmt eine Schlüsselrolle in unserem Zuchtprogramm. Wir haben auch das Glück, auf die Unterstützung von Experten aus Europa und den USA zählen zu dürfen, die uns beraten, damit wir weiter dazulernen und unser Programm hier in Mexiko weiter verbessern können. Dr. Irwin Liu in den USA hat uns alle notwendigen Kenntnisse in Bezug auf den korrekten und angemessenen Umgang mit Embryonen vermittelt.“

„Wir züchten erst mit Stuten, wenn diese vier Jahre alt sind, was in Europa ungewöhnlich ist, denn dort wird viel früher mit der Zucht begonnen. Wir glauben aber, dass die Pferde mehr Zeit brauchen, um zu wachsen und sich zu entwickeln, bevor sie Fohlen bekommen. Wir kennen alle Stuten in- und auswendig, da wir sie reiten, mit ihnen antreten und uns um sie kümmern. So wissen wir genau, welche Pferde zur Zucht genutzt werden sollten, um weiterhin die besten Fohlen heranzuziehen.“

A„Wir haben eine Menge Mitarbeiter, die für uns am Programm arbeiten, dazu gehören Stallpersonal, Tierärzte, Reiter und so weiter. Wir stellen die Pferd-Reiter-Paare anhand ihrer individuellen Eigenschaften zusammen und bewerten diese Partnerschaft im Laufe der Zeit. Bei der Ausbildung verfolgen wir einen sehr rücksichtsvollen Ansatz und warten im Gegensatz zu anderen, bis die Pferde vier oder fünf Jahre alt sind. Diese Entscheidung wird in Zusammenarbeit mit unserem Veterinärteam getroffen, das uns in Bezug auf die Knochenstruktur und den Körperbau zu jedem Pferd berät. Unsere Tierärzte sind wirklich erstklassig und wir haben oft Pferde, die von außerhalb zu uns kommen, um von unserem Team betreut zu werden.“

Hatten Sie jemals unerwartete Ergebnisse aus dem Zuchtprogramm?

A „Einmal hatten wir eine Stute, die etwas langsamer war. Meiner Meinung nach musste sie mit einem Pferd gepaart werden, das viel „Blut“ hat. Mein Bruder wählte einen Hengst, der überhaupt nicht viel Blut hatte. Ich dachte, er hätte den falschen Hengst gewählt, aber das Fohlen hatte tatsächlich viel Blut, was eine nette Überraschung war. Am Ende des Prozesses sprechen wir immer ein Gebet und vertrauen darauf, dass alles zum Besten sein wird.“

P„Man kann die beste Stute und den besten Hengst wählen, aber letztendlich spielen Natur und Gott immer eine so entscheidende Rolle, dass sich das Ergebnis nicht vorhersagen lässt.“

Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist sehr wichtig. Ist das etwas, wonach Sie Ausschau halten, wenn Sie Ihre Pferde an neue Besitzer verkaufen?

P – „Ja, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Leider können wir als Züchter nicht alle unsere Pferde behalten. Wir behalten nur die Stuten, die ausgezeichnete Blutlinien haben. Ein wichtiger Aspekt dieses Geschäfts ist es, das Vertrauen der Leute zu gewinnen und sich einen guten Ruf aufzubauen. Daher ist dieser Prozess von entscheidender Bedeutung. Man muss bei allem, was die Pferde angeht, aufrichtig und ehrlich sein.“

A „Ich stelle gerne viele Fragen, wenn jemand kommt, um eines unserer Pferde zu kaufen. Ich muss nachvollziehen können, um welche Art von Reiter es sich handelt und welche Anforderungen dieser hat. Amateure und Profis haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse und wollen etwas ganz anderes von ihren Pferden. Also ist es entscheidend, die Person wirklich zu verstehen, wenn man Pferd und Reiter zusammenbringt. Wir freuen uns, wenn unsere Pferde ihr volles Potenzial entfalten können, daher ist die Zuordnung des richtigen Reiters zum richtigen Pferd für uns ein sehr wichtiger Prozess.“

Wie viele Pferde züchten Sie normalerweise im Jahr?

P „La Silla selbst züchtete früher 120 Fohlen. Aufgrund der Pandemie haben wir diese Zahl jetzt auf etwa die Hälfte reduziert. Es gibt weniger Turniere und daher weniger Nachfrage, deshalb züchten wir weniger Fohlen.“

A„Ich würde sagen, dass etwa 50 [pro Jahr] in den letzten Jahren normal waren.“

Welche anderen Ambitionen haben Sie für La Silla? Warum tun Sie, was Sie tun?

P„Alfonso Romo hat es möglich gemacht, dass Mexikaner erstmals über gute Pferde verfügten. Als La Silla gegründet wurde, traten mexikanische Reiter hauptsächlich mit Vollblutpferden beim Springreiten an. Diese konnten jedoch nicht auf demselben Niveau mithalten wie die Warmblüter, die in Frankreich und Deutschland gezüchtet wurden. Poncho entschied, dass wir den Pferdesport in Mexiko fördern müssen, und das ist einer der Gründe, warum La Silla ins Leben gerufen wurde und immer noch aktiv ist. Wenn Sie sich die Ergebnisse der nationalen Turniere und Meisterschaften in Mexiko ansehen, werden Sie zahlreiche La Silla-Pferde auf den Spitzenplätzen finden.“

„Viele der besten Reiter der Welt begannen ihre Karriere bei La Silla, und wir wollen sie nun wieder zurücklocken. Es ist eine Herausforderung, weil Mexiko so weit weg ist. Wir wollen ein Turnier schaffen, das der Inbegriff von Eleganz, Anmut und Spitzensport ist, um die besten Pferde- und Reiterpaare nach Mexiko zu holen.“

A „Wir würden gerne ein Spitzenturnier bei uns veranstalten. Wir möchten es Aachen oder Spruce Meadows gleich tun und einen wirklich besonderen Veranstaltungsort schaffen und als eines der weltbesten Turniere anerkannt werden.“

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?

A „Ich denke, der weltweite Ruf von Rolex ist enorm. Die Marke Rolex steht für Beständigkeit und Präzision, und die Turniere spiegeln dies wider. Sie sind eine Inspiration für uns und andere und verkörpern das, was auch wir erreichen möchten. Der Rolex Grand Slam hat so viel bewirkt, nicht nur für das Springreiten, sondern für alle Pferdesportdisziplinen.“

P – „Er hat meiner Meinung nach unglaublich viel für den Sport getan. Reiter und Besitzer wollen unbedingt mit dabei sein, sie planen also oft ihr ganzes Jahr so, dass sie bei diesen Wettbewerben antreten können. Ich glaube, dass junge Reiter eher davon träumen, ein Rolex Grand Slam-Event zu gewinnen, als eine olympische Medaille. Für La Silla ist es eine Inspiration, an diesen hochkarätigen Turnieren teilzunehmen.“

Welcher der vier Majors gefällt Ihnen am besten und warum?

P„Aachen ist für mich etwas ganz Besonderes. Der Veranstaltungsort ist unglaublich, und ich bin selbst schon dort gesprungen, also hat er einen besonderen Platz in meinem Herzen. Spruce Meadows hat so viel für mexikanische Reiter getan, denn dort treten Nachwuchstalente ebenso wie erfahrene Profis an. So konnten unsere Reiter auf dem Top-Level des Sports konkurrieren, was von unschätzbarem Wert ist.“

A„Aachen ist wirklich toll. Es ist nicht nur das Turnier, sondern alles: das Essen, die Landschaft, die Musik. Ich bin selbst nie dort geritten, aber ich habe meinem Vater, meiner Schwester und meinem Bruder dort zugesehen. Als ich elf Jahre alt war, trat ich als junger Reiter beim Spruce Meadows ‚Masters‘ an. Meine ganze Familie hat dort teilgenommen, also haben wir viele schöne Familienerinnerungen an das Turnier. Ich muss sagen, dass alle vier Majors etwas Besonderes sind, und jedes Turnier hat mich auf eine einzigartige Weise berührt.“

Gibt es eine Person, die La Silla inspiriert hat?

P„Wir sind Arno Grego unglaublich dankbar, der zusammen mit dem pensionierten britischen Armeeoffizier Harry Confort La Silla aufgebaut hat. Das Turniergelände lag früher mitten in der Wildnis, aber er hatte die Vision und machte den Ort zu dem, was er heute ist.“

A „Es ist schwierig, nur eine Person zu wählen. Mein Vater ist ein großes Vorbild in meinem Leben. Und auch Pilar – sie kennt jedes Pferd ganz genau, einschließlich seiner Blutlinien seit fünf Generationen. Mit solcher Leidenschaft und Perfektion leitet sie auch das Zuchtprogramm.“

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

P„Man sollte jeden Tag sein Bestes geben und darauf vertrauten, dass am Ende etwas Gutes dabei herauskommt. Mit den Pferden muss man sanft, geduldig und direkt sein.“

A„Du musst wieder aufstehen, wenn du fällst. Jemand hat mir einmal gesagt: ‚Wenn du an einem dunklen Ort bist, musst du zum Licht der Führungspersönlichkeiten in der Welt aufschauen. Sie mussten viele Male kämpfen und von vorne beginnen. Lerne aus ihrer Beharrlichkeit.“

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der eine Karriere im Pferdesport anstrebt?

A „Den Rat, den ich meinem Sohn gegeben habe, der gerade mit dem Reiten begonnen hat: Sei geduldig, bleib dran und höre auf deinen Instinkt. Ich halte auch viel davon, den erfahrenen Reitern zuzusehen. Man kann dabei so viel lernen, gerade auf dem Trainingsplatz. Pilar liest viel über Zuchtlinien, Gebäude und die Routinen erfolgreicher Reiter. So hat sie sich unschätzbares Wissen angeeignet.“

P „Ich glaube, man muss zuhören und aus den Ratschlägen lernen, die man erhält. Finde jemanden, dem du vertraust und zu dem du eine Verbindung aufbauen kannst. Das ist eine gute Grundlage, um erfolgreich zu sein.“

 

Justine Tebbel (Photo: Knokke Hippique) Justine Tebbel (Photo: Knokke Hippique)

Next Gen Interview mit

Justine Tebbel

 

Was sind Ihre Pläne für das Jahr 2021, und was möchten Sie erreichen?

Mein bestes Pferd hat sich sich im Frühling eine Verletzung zugezogen. Ich habe im Moment zwar einige Nachwuchspferde, aber meine Pläne und Ziele für dieses Jahr sind  daher etwas in der Schwebe. Ich möchte vor allem daran arbeiten, die jungen Pferde in die nächste Stufe aufsteigen zu lassen. Mein ältestes Pferd ist neun Jahre alt und ich habe begonnen, mit ihm bei den 2*- und 3*-Prüfungen anzutreten. Ich versuche, ihn genau wie meine jüngeren Pferde auf die größeren Veranstaltungen vorzubereiten und zu sehen, wie er sich schlägt. Sein Name ist Cote de Pablo und ich habe mit ihm bereits an einigen internationalen Turnieren teilgenommen. Bevor ich ihn Ende vergangenen Jahres übernommen habe, wurde er von meinem Bruder geritten – wir treten also in diesem Jahr erstmals zusammen bei den größeren Prüfungen an. Unser erster gemeinsamer 2*-Grand Prix hat im Juni diesen Jahres in Knokke stattgefunden und ich habe mich sehr gefreut, im Parcours fehlerfrei zu bleiben, zumal ich mir nicht allzu hohe Ziele gesteckt hatte. Geplant ist, ihn im Herbst für drei Wochen nach Spanien mitzunehmen, und ich hoffe, dass ich ihn in einigen der größeren Prüfungen weiterentwickeln kann.

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?

Ich habe ein paar sehr unerfahrene Pferde, die ich bisher nur auf einigen kleineren deutschen Turnieren gezeigt habe. Ich möchte diese Pferde mit nach Spanien nehmen, um ihnen etwas internationale Erfahrung zu geben. Einer davon ist der Nachkomme von Don Diarado, einem der Pferde meines Bruders. Ich habe ihn im vergangenen Jahr bekommen und er war noch unglaublich grün hinter den Ohren – er schaffte es nicht mal, einen Parcours zu absolvieren. Mittlerweile habe ich angefangen, ihn zu einigen kleineren internationalen Turnieren mitzunehmen. Ich habe auch noch einen Vierjährigen und einen weiteren Fünfjährigen, die beide ebenfalls sehr unerfahren sind. Beide haben also noch eine lange Ausbildung vor sich!

Am liebsten reite ich entspannte Wallache. Für mich sind Hengste immer etwas ganz Besonderes, da sie viel Aufmerksamkeit erfordern – bei Turnieren ebenso wie auf dem Gestüt. Das gleiche gilt für Stuten. Wallache sind normalerweise die entspanntesten, und ich schätze, da bin ich ihnen sehr ähnlich, denn ich bin ebenfalls sehr locker drauf. Cote de Pablo ist ein Wallach und er kann manchmal etwas nervös sein, wenn ich ihn reite, aber im Stall ist er sehr entspannt. Ich habe auch einen sechsjährigen Wallach, ebenfalls ein Nachkomme von Don Diarado, und ich muss sagen, auch er ist sehr locker.

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?

Ich denke, der Rolex Grand Slam bedeutet für uns Reiterinnen und Reiter jede Menge Motivation. Jedes Springsporttalent sollte ihn meiner Meinung nach zu seinen Zielen zählen. Für mich wäre es ein Traum, eines Tages bei einem Rolex Grand Prix anzutreten. Aber dafür muss man natürlich ein Pferd haben, das man bis auf 5*-Grand Prix-Niveau aufbauen kann. Er liefert auch große Motivation für die Besitzer, die einerseits natürlich vom Geld angelockt werden, aber auch möchten, dass ihre Reiter auf höchstem Niveau antreten. Genau das ermöglicht der Rolex Grand Slam.

Was haben Sie im Laufe der letzten 18 Monate gelernt und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ich hatte wirklich Glück, denn die Situation rund um COVID-19 hat sich für mich nicht wirklich als problematisch erwiesen. Schließlich konnte ich zuhause bleiben und Zeit mit meiner Familie auf unserem wunderschönen Gestüt verbringen. Ich habe viel Zeit mit meinen jüngeren Pferden verbracht – viel mehr als wenn wir die ganze Zeit über an internationalen Turnieren teilgenommen hätten, denn dann sind wir die ganze Woche unterwegs.

Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte ich einen schweren Unfall, bei dem ich mir den Lendenwirbel gebrochen habe. Seither bin ich viel vorsichtiger geworden. Vor ein paar Jahren hatte ich vor nichts Angst und wäre jedes Pferd geritten, ohne darüber nachzudenken. Aber jetzt bin ich viel vorsichtiger geworden – ich habe keine Angst, ich gehe einfach bewusster mit Situationen um. Heute bin ich glücklich, wenn ich gesund bin und reiten kann. Ich weiß die guten Zeiten also definitiv besser zu schätzen.

Grégory Wathelet and Nevados S Grégory Wathelet and Nevados S

Züchter im Gespräch mit:

Grégory Wathelet

 

Was ist Ihre früheste Erinnerung ans Reiten?

Meine früheste Erinnerung an den Reitsport ist die Teilnahme an meinem ersten Turnier, als ich sieben Jahre alt war. Das war ein Lokalturnier in der Nähe von Lüttich, Belgien, wo ich aufgewachsen bin. Die Hindernisse waren so niedrig, im Grunde nur eine Stange auf dem Boden, und obwohl ich Hilfe brauchte, um durch den Parcours zu kommen, fand ich es einfach nur toll.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Es wäre ziemlich einfach für mich, die [Mannschafts-]Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen zu nennen. Das war ein ganz besonderer Moment für mich, mein Land, mein Team und den Sport in Belgien. Aber ich denke, der stolzeste Moment meiner bisherigen Karriere ist mein Sieg beim Rolex Grand Prix in Aachen 2017. Es war immer ein Traum von mir, dort zu gewinnen, und meine Gefühle, als ich gewonnen hatte, sind nicht in Worte zu fassen. Aachen ist ein so besonderer Ort, dass ich mich in diesem Jahr dazu entschieden habe, anstelle bei den Europameisterschaften in Riesenbeck in der Aachener Soers zu starten – so unglaublich toll ist es da.

Wie sind Sie auf den Zuchtaspekt dieses Sports gekommen?

Mein Vater war eine große Inspiration, er war schon vor mir in der Zucht tätig. Ich habe vor vier Jahren angefangen, als ich den Hof meiner Eltern gekauft habe. Dann hatte ich die notwendige Anlage dafür, mit 28 Hektar Feldern, 60 Ställen und Trainingsmöglichkeiten drinnen und draußen. Da ich ausgezeichnete Stuten und Hengste habe, dachte ich, ich sollte es einfach mal ausprobieren, und dann habe ich mich schnell in die ganze Sache verliebt.

Können Sie zusammenfassen, was die wichtigsten Elemente der Zucht eines Spitzen-Springpferdes sind?

Zucht und Verkauf von Sportpferden sind grundverschieden. Für den Springsport brauchen wir schnelle, kluge und vorsichtige Pferde. Bei den Olympischen Spielen zum Beispiel waren die Spitzenpferde in der Lage, sich der Herausforderung zu stellen und erfolgreich zu sein. Für den Verkauf, der jedes Jahr etwa 95 Prozent der Pferde ausmacht, braucht man ein entspanntes und mutiges Pferd, das ein gutes Gebäude hat und „auffällt", damit es sich leichter verkaufen lässt. Ich stehe erst am Anfang des Prozesses, ich lerne also noch.

Ich habe die meisten Stuten auf hohem Niveau und in Grands Prix geritten, daher kenne ich sie sehr gut. Die Mehrheit der Hengste habe ich ebenfalls geritten. So kann ich sie anhand ihrer Eigenschaften zuordnen. Manche Züchter schauen gerne auf die Geschichte der Blutlinien, aber ich schaue lieber auf die Gegenwart und das individuelle Talent, das sie haben.

Ist die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter für den Verkauf eines Pferdes von großer Bedeutung?

Ja, sogar von sehr großer Bedeutung. Ich versuche wirklich, das richtige Pferd mit dem richtigen Reiter zusammenzubringen. Manchmal bitten mich die Leute, ein bestimmtes Pferd ausprobieren zu dürfen, aber ich bin sehr ehrlich und sage: „Ich glaube nicht, dass das das richtige Pferd für Sie ist.“ Ich bin kein Verkaufsstall und das Glück von Pferd und Reiter sind mit wirklich wichtig. Darüber hinaus ist dieser Prozess sehr wichtig, wenn man ein Unternehmen aufbauen und sicherstellen will, dass die Menschen einem vertrauen.

Wie lange behalten Sie ein Pferd normalerweise, bevor Sie es verkaufen oder einreiten?

Wir verkaufen nicht viele Fohlen – normalerweise nur zwei oder drei, um einen Teil der Kosten zu decken. Ich verkaufe die Pferde nicht gerne, wenn sie jung sind, denn ich möchte sehen, wie sie sich entwickeln und heranreifen, wenn sie zwei oder drei Jahre alt sind. Die meisten bleiben, bis sie drei Jahre alt sind, nachdem wir mit Freispringen und Einreiten begonnen haben. Da ich erst vor relativ kurzer Zeit angefangen habe, ist dies auch das Stadium, in dem sich viele der Pferde gerade befinden.

Wie viele Pferde züchten Sie pro Jahr?

Das alles ist für mich noch sehr neu. In meinem ersten Jahr habe ich etwa zehn Fohlen gezüchtet, dieses Jahr waren es aber schon 34. Idealerweise möchte ich etwa 15 bis 20 Tiere züchten. In diesem Jahr haben wir mehr gezüchtet, da wir aufgrund der Pandemie viel mehr Zeit hatten, in den Prozess zu investieren.

Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Zuchtprogramm?

Wir würden gerne ein oder mehrere Pferde haben, die auf höchstem Niveau springen. Das könnte auch potentiell mit mir als Reiter sein, was also sehr aufregend ist. Es ist bekannt, dass die Zucht sehr teuer ist, und es gibt viele Enttäuschungen. Es ist also wichtig, etwas zu haben, wovon wir träumen und worauf wir hinarbeiten können, damit wir nicht aufgeben.

Ich bin sehr stolz auf unsere bisherigen Fortschritte. Ich gebe bei allem, was ich tue, 100 Prozent, und ich habe in den letzten Jahren so viel gelernt. Langsam fange ich an, die züchterische Seite des Sports wirklich zu genießen. Ich habe mich definitiv mehr mit den mütterlichen und väterlichen Blutlinien beschäftigt und mich dafür interessiert – früher habe ich mir nur Gedanken darüber gemacht, ob das Pferd gut oder schlecht ist.

Gibt es ein Pferd, auf dessen Zucht Sie besonders stolz sind?

Vor neun Jahren haben mein Vater und ich eine Stute namens Argentina gezüchtet. Sie ist definitiv das Pferd, auf das wir am meisten stolz sind. Sie stammt von einer ganz „normalen" Stute ab, die gerade mit einem Amateurmädchen A-Springen gegangen ist, und von einem von meinem Vater ausgesuchten, nicht gekörten Hengst. Diese unerwartete Kombination führte zur Zucht eines Pferdes, das so toll ist, dass ich sie gerne „My Little Star" nenne. Sie springt jetzt 2* Grands Prix und hat die Belgischen Meisterschaften gewonnen. Ich weiß nicht, ob sie 5* Grands Prix springen wird, aber sie ist wirklich unglaublich.

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?  

Er ist so wichtig für den Sport. Ich finde, dass die vier Turniere die Krone des Springsports sind. Sie haben alle eine großartige Atmosphäre und werden sowohl von Prominenten als auch von der breiten Öffentlichkeit besucht, was großartig für den Sport ist.

Von den Grand-Slam-Turnieren sind Aachen und Genf definitiv meine Favoriten. Die Austragungsorte und das Publikum sind fantastisch. Ich habe bei diesen Turnieren viele Male Nationenpreise und Große Preise gewonnen. Deshalb haben sie einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Meiner Meinung nach ist Genf das beste Hallenturnier, dort ist alles perfekt für die Pferde.

Wer war in Ihrer Karriere/Ihrem Leben Ihre größte Inspiration?

Ich war schon immer ein riesiger Fan von John Whitaker und davon, wie er seine Pferde reitet und managt. Aber es gibt nicht nur eine Person, die mich inspiriert. Im Laufe meiner Karriere habe ich mich von so vielen Menschen inspirieren lassen. Ich beobachte, höre zu und lerne von den Besten der Besten, und das hilft mir, mich weiter zu verbessern und dazuzulernen, um an der Spitze zu bleiben.

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie im Laufe Ihrer Karriere erhalten haben?

Meine Eltern haben mir immer gesagt, dass man hart arbeiten muss – und wenn man das tut, wird man erreichen, was man will. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich in der Pferdewelt oder der normalen Welt bewegt.

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der eine professionelle Karriere im Springsport anstrebt?

Ich würde noch einmal betonen, wie wichtig dieser Ratschlag meiner Eltern ist. Auch wenn man nicht aus einem Pferdebetrieb kommt oder über große finanzielle Mittel verfügt, ist es möglich, seine Träume zu verwirklichen, wenn man hart dafür arbeitet. Zum Beispiel haben Jérôme Guery und ich beide auf diese Weise Medaillen bei den Olympischen Spielen gewonnen. Natürlich ist der Weg lang und hart, aber er macht einen stärker. Mit harter Arbeit ist alles möglich.

Grégory Wathelet's Stables (Photo: Sébastien Boulanger) Grégory Wathelet's Stables (Photo: Sébastien Boulanger)

Jack Ryan (Photo: Sportfot) Jack Ryan (Photo: Sportfot)

Next Gen Interview mit:

Jack Ryan

 

Was sind Ihre Pläne für das Jahr 2021, und was möchten Sie erreichen?

Ich habe ein wirklich gutes neunjähriges Pferd namens BBS McGregor, mit dem ich vor zwei Wochen an der Spring-Europameisterschaft der FEI für Junge Reiter, Junioren und Children im portugiesischen Vilamoura teilgenommen habe. Wir konnten in der Einzelwertung Platz sieben belegen und haben Mannschaftssilber gewonnen, was mich sehr gefreut hat. Irgendwann in den nächsten Monaten würde ich BBS McGregor gerne in die nächste Stufe aufsteigen lassen, aber als neunjähriges Pferd ist es schwierig zu wissen, wie gut er wirklich ist. Wenn er auf das nächste Level aufsteigt, werden wir sehen, was wirklich in ihm steckt. Nach dem Turnier im französischen Saint-Lô hoffe ich, dass ich bei der FEI-Spring-Europameisterschaft in Riesenbeck, Deutschland, in der 3*-Klasse starten kann. Diese Woche nehme ich an einem Turnier in Deauville in Frankreich teil, anschließend an einem 2*-Turnier in Bolesworth. Zwei Wochen danach ist dann schon die Europameisterschaft in Riesenbeck.

Was ich mit der Young Riders Academy vorhabe, weiß ich noch nicht. Aber ich hoffe, dass ich beim CHIO Aachen starten darf – es wäre schön, dorthin zu fahren, da ich an diesem Turnier noch nicht teilgenommen habe. Ich würde auch gerne Ende des Jahres in Genf antreten, aber jeder braucht eine Chance, also wäre schon eines dieser Turniere fantastisch. Jack Whitaker hat die Wildcard für das Rolex Grand Slam-Turnier bei den Dutch Masters in 's-Hertogenbosch bekommen und hat sich mit dem Gewinn des Audi-Preises sehr gut geschlagen. Mein Traum für dieses Jahr ist es, bei einem großen 5*-Rolex-Grand-Slam-Turniere anzutreten.

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?

Mein Toppferd ist BBS McGregor, den meine Mutter und ich gezüchtet haben – er ist nach dem Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Conor McGregor benannt. Als er zwei Jahre alt war, haben wir und große Sorgen um das Pferd gemacht. Alles, was er fraß, spuckte er wieder aus, und als wir ihn in seinen Stall brachten, konnte er nicht mehr aufstehen. Wir wussten nicht, was los war, und eine Woche später erschien eine Beule vorne auf seinem Gesicht. Meine Mutter dachte, es könnte Krebs sein, also haben wir den Tierarzt angerufen und ihn röntgen lassen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass er von einem anderen Pferd getreten worden war. Dabei war ihm ein Zahn ausgeschlagen worden, der sich in die Maulhöhle gebohrt hat. Diese Schmerzen waren also die Ursache all seiner Probleme, die durch eine Operation aber behoben werden konnten. Also haben wir ihn BBS McGregor genannt, weil er ein Kämpfer ist, und sein Spitzname ist Lucky, weil er Glück hat, noch am Leben zu sein! Momentan tritt er in 1,50m-Prüfungen an und hat bereits einen 3*-Grand Prix absolviert. Ich hoffe, dass ich mit ihm als nächstes auf 5*-Niveau starten kann.

Eines meiner Pferde, das letzte Woche in Eschweiler mit am Start war, ist der zehnjährige Guminka. Er konnte sich in ein paar 2*-Grands-Prix platzieren, schlug sich dann aber an. Er erholt sich jetzt gerade davon. Ich denke, er hat viel Potenzial. BBS McGregor wäre das Pferd, das ich nehmen würde, wenn ich für eines der großen Rolex-Grand-Slam-Turniere ausgewählt würde. Das wäre sein erstes 5*-Turnier. Die Leute denken, ich sei verrückt, aber alles, was er bisher gemacht hat, lief so einfach.

Welchen positiven Beitrag hat der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport geleistet?

Einen riesigen Beitrag. Rolex ist ein riesiger Förderer des Springsports. Eine Initiative wie diese zu haben, ist für Reiter und Züchter einfach großartig. Die Züchter von Explosion W und Hello Sanctos sind für uns alle wegweisend, da sie auf olympischer Ebene und beim Rolex Grand Slam gewonnen haben. Das ist ein echter Ansporn, ein weiteres Pferd dieses Kalibers zu züchten. Unser Ziel ist es, BBS McGregor bei einem der Rolex Grand Prix springen zu lassen. Mit Ausnahme von diesem Jahr, in dem die Olympischen Spiele stattgefunden haben, steht der Rolex Grand Slam ganz oben auf der Liste jedes Reiters.

Was haben Sie im Laufe der letzten 18 Monate gelernt und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ich habe gelernt, jeden Tag so zu leben, wie er kommt, und jeden Tag zu genießen, denn das Leben ist nicht mehr, wie es früher war. Hoffentlich wird es im nächsten Jahr wieder so weit wie möglich zur Normalität zurückkehren, aber es wird nie wieder genau so sein wie früher. Da ich für Shane Breen in Hickstead arbeite, war ich nicht so oft zu Hause, um meine Familie zu sehen, aber ich habe viel mehr Zeit im Stall verbracht. Wir haben den Pferden eine ganze Weile lang eine Pause gegönnt, was ihnen auch gut getan hat, denn in der Saison haben sie viel zu tun. Das Positive, was ich aus dem letzten Jahr mitnehme, ist: Es war gut, die jüngeren Pferde zu fördern und den älteren Pferden eine Pause zu gönnen.

Chinese version of the website (Photo: Rolex Grand Slam) Chinese version of the website (Photo: Rolex Grand Slam)

ROLEX GRAND SLAM OF SHOW JUMPING STÄRKT SEINE ONLINE-PRÄSENZ IN CHINA

 

Nicht erst im Zuge der Olympischen Spiele in Tokio hat der Springreitsport in Asien zunehmend an Bekanntheit gewonnen. Aufgrund dieses steigenden Interesses haben die Veranstalter des Rolex Grand Slam entschieden, sich zukünftig verstärkt auch an chinesische Reitsportfans zu wenden. Daher wird die offizielle Website der renommierten Turnierserie ab heute auch in die chinesische Sprache übersetzt.

 

Dank der brandneuen Version der Webseite stehen alle Menüpunkte ab sofort auch auf Mandarin zur Verfügung. Hier können sich die Fans über die vier Majors (The Dutch Masters, CHIO Aachen, CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ und CHI Genf) informieren, mehr über den aktuellen Titelanwärter erfahren und noch viele weitere Informationen über den Rolex Grand Slam of Show Jumping abrufen.

 

Und das ist noch nicht alles! In dem Bestreben, sich mit Fans auf der ganzen Welt auszutauschen, ist der Rolex Grand Slam ab sofort auch auf zwei neuen Social-Media-Plattformen aktiv: Sina Weibo und Douyin.

 

Auf diesen Plattformen werden exklusive Inhalte gepostet, die den Nutzern spannende Einblicke  bieten undnatürlich auch alles über die Majors des Rolex Grand Slam näherbringen.

 

Die chinesische Version der Website finden Sie hier

Das Weibo-Konto finden Sie hier

Das Douyin-Konto finden Sie hier

 

Jérôme Guery & Quel Homme de Hus at Knokke Hippique (Photo: Sportfot) Jérôme Guery & Quel Homme de Hus at Knokke Hippique (Photo: Sportfot)

Rolex Grand Slam Riders Watch

DIE SOMMERSAISON IST DA

 

Während der Countdown zum nächsten Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping läuft, gibt es im Vorfeld des CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ vom 8. bis 12. September 2021 jede Menge Action, um die Vorfreude der Reitsportfans aus aller Welt anzustacheln.

Seit dem 23. Juni findet für einen Zeitraum von drei Wochen das von Rolex unterstützte Knokke Hippique statt. Bei dem Turnier kommen Pferde und Reiter aller Klassen zusammen – von den Nachwuchstalenten in den Wettbewerben für Jungpferde bis hin zu internationalen Weltklasse-Springreitern beim CSI3* Top Series Grand Prix, der jeweils am Sonntag stattfindet. Der Rolex Grand Prix fand am Sonntag, dem 27. Juni statt. Mit einer glänzenden Leistung sicherte sich Jérôme Guery den Sieg auf Quel Homme de Hus.

Vom 1. bis 4. Juli richten sich alle Augen auf die CHI Royal Windsor Horse Show, die auf dem Privatgelände des Windsor Castle stattfindet. Der Sieger des Rolex Grand Prix 2019, Henrik von Eckermann (SWE), tritt erneut in der berühmten Castle Arena an, um seinen Erfolg zu wiederholen. Dabei trifft er mit den Rolex-Markenbotschaftern Steve Guerdat (SUI) und Kent Farrington (USA) jedoch auf harte Konkurrenz, die das prestigeträchtige Turnier in der Vergangenheit ebenfalls gewinnen konnten. Der Rolex Grand Prix, der am Sonntag, den 4. Juli stattfand, wurde von Ben Maher und Explosion W gewonnen

Vom 8. bis 11. Juli trifft sich die Springreitgemeinde dann beim Masters of Chantilly, dessen Höhepunkt der Rolex Grand Prix am Abschlusstag sein wird. Die neue Veranstaltung, an der sich Rolex als Titelsponsor und offizieller Zeitnehmer beteiligt, findet vor dem Schloss Chantilly und seinen berühmten Ställen statt und verspricht, eine spektakuläre viertägige Veranstaltung zu werden.

Ab dem 30. Juli findet im Reitzentrum Val-Porée an vier Tagen das Jumping International de Dinard CSI5* statt, welches am Sonntag, dem 2. August, im Rolex Grand Prix gipfelt. Das Jumping International de Dinard ist nur einen Steinwurf vom Meer entfernt und bekannt dafür, ein hohes Maß an Präzision und eine gute Technik zu erfordern. Bei dem beliebten Turnier im internationalen Springreitkalender dürften wieder die weltbesten Pferd- und Reiterpaare antreten, um beim Rolex Grand Prix Ville de Dinard um den Sieg zu kämpfen.

Ben Maher riding Explosion W (Photo: Rolex / Kit Houghton) Ben Maher riding Explosion W (Photo: Rolex / Kit Houghton)

Zoé Conter & Davidoff de Lassus (Photo: Aline Cerisier) Zoé Conter & Davidoff de Lassus (Photo: Aline Cerisier)

Next Gen Interview mit:

Zoé Conter

 

Worauf haben Sie sich in letzter Zeit konzentriert und was sind Ihre Pläne und Ziele für 2021?

Ich möchte dieses Jahr wieder an 5-Sterne-Turnieren teilnehmen. Es ist jetzt über ein Jahr her, dass ich auf diesem Niveau mithalten konnte. Mein erstes Turnier ist bereits diese Woche in Knokke und umfasst 2*-, 3*- und 5*-Prüfungen. Eines meiner ersten Ziele ist es also, wieder auf 5*-Niveau zu reiten, eine solide Leistung zu zeigen und auf diesem Niveau wieder konkurrenzfähig zu sein. Ich würde auch sehr gerne an ein paar Rolex Grand Prix-Turnieren teilnehmen und dort gut abschneiden – das ist definitiv ein Ziel für dieses Jahr.

Für die 5*-Prüfung nehme ich mein Lieblingspferd Davidoff de Lassus – mit dem Spitznamen Dave – und Dawa de Greenbay mit. In den 3*-Prüfungen trete ich mit Univers du Vinnebus und Dolitaire Chavannaise an. Das sind meine vier besten Pferde im Moment. 

Den Winter habe ich ja in Wellington verbracht. Seitdem ich zurück bin, bin ich bislang nicht wirklich sehr präsent gewesen. Ich habe zwar an ein paar Turnieren teilgenommen, aber mein Hauptziel war es, mich auf Knokke vorzubereiten. Ich wollte sicher sein, dass wir bestens für die kommende Woche aufgestellt sind. Ich blicke dem Turnier mit hohen Erwartungen entgegen, denn ich habe hart daran gearbeitet, in Topform zu sein. Für den Rest des Jahres möchte ich einfach gute Leistungen zeigen. Ich habe das Gefühl, deutlich schneller zu sein, seit ich mit meinem neuen Trainer Eric Lamaze arbeite. Wir trainieren seit Anfang Mai zusammen. Ich freue mich also auf dieses neue Kapitel und bin gespannt, wie es weitergeht.

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?  

Ich freue mich darauf, mein bestes Pferd Davidoff zu zeigen. Ich konnte mit ihm bisher überhaupt nicht an Turnieren teilnehmen, weil er seit vergangenem November verletzt fast sechs Monate außer Gefecht gesetzt gewesen ist. Es ist also auf jeden Fall sehr aufregend, ihn zurückzuhaben, da ich jetzt wieder in größeren Prüfungen antreten kann. Davidoff ist ein ganz besonderes Pferd für mich. Er ist ein großes, sehr sprunggewaltiges Pferd und hat kein Problem mit großen Hindernissen. Er hat einen tollen Charakter und ist wie ein sanfter Riese. Er ist jeden Tag super frisch – es gibt keinen einzigen Tag, an dem er nicht motiviert ist. Er hat jede Menge Energie und zählt zweifellos zu meinen Favoriten.

Ich habe auch ein paar Acht- und Neunjährige, die turnierbereit sind. Ich freue mich darauf, diese vorzustellen, dazu gehört auch wie Dawa. Ich reite ihn seit zwei Jahren. Jetzt ist er neun Jahre alt und er zeigt echtes Talent. Er hat sein erstes 3*-Turnier in Florida absolviert, das hat er sehr gut gemacht. Ich bin sehr gespannt auf seine Leistung in diesem Jahr. Mit seinem Selbstbewusstsein und Springvermögen dürfte er ein tolles Grand Prix-Pferd werden, ich freue mich wahnsinnig darauf, mit ihm anzutreten.

Dann habe ich noch eine neunjährige Stute namens Ma Belle. Sie gehört ebenfalls zu meinen jüngeren Pferden, die sich gerade bei 2*- und 3*-Veranstaltungen beweisen. Sie ist ein wenig unerfahrener als die anderen, aber sie ist eine wirklich tolle Stute, also freue ich mich auch auf sie.

Und schließlich möchte ich natürlich auch meinen Hengst Univers vorzeigen. Ich reite ihn nun seit drei Jahren. Er ist mein Partner für die größeren Prüfungen und hat mit mir bereits ein paar 5*-Grand Prix absolviert. Ich habe in diesem Jahr wirklich eine sehr gute Auswahl, deshalb freue ich mich sehr auf die ersten Turniere und werde versuchen, in allen mein Bestes zu geben. 

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?  

Der Rolex Grand Slam ist meiner Meinung nach eine sehr wichtige Turnierserie für das Springreiten. Sie ist sehr prestigeträchtig und umfasst vier große Veranstaltungen. Eine Teilnahme ist also für jeden Reiter eine tolle Gelegenheit. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass auch jüngeren Reitern die Chance geboten wird, an diesen Turnieren teilzunehmen. Ich durfte 2019 bei den CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ in Calgary antreten und das war eine unglaubliche Erfahrung. Es war wirklich aufregend – beim Grand Prix mitzureiten war einfach toll. Das lässt sich mit keinem anderen Turnier vergleichen. Dasselbe gilt für den CHIO Aachen, wo ich noch nicht angetreten bin. Aber wann immer ich dort bin, ist es wirklich beeindruckend. Die Tatsache, dass auch jüngeren Reitern diese Erfahrung ermöglicht wird, ist wirklich cool.

Scott [Brash] beim Gewinn des Rolex Grand Slam zuzusehen, muss sehr motivierend für die Reiter sein, die an allen vier Events teilnehmen. Er erhielt einen bedeutenden Bonus – ein guter Anreiz also, gute Ergebnisse zu erzielen und bei allen vier Prüfungen gut abzuschneiden. Diese Serie hat einen positiven Einfluss auf den Sport und diese Turniere sind diejenigen, für die wir Reiter hart arbeiten – immer in der Hoffnung, eines Tages dort antreten zu können.

Was haben Sie im Laufe des letzten Jahres gelernt – über sich selbst und allgemein – und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?  

Mir ist bewusst geworden, wie sehr ich in diesem Sport erfolgreich sein möchte. Vor allem im vergangenen Jahr, als ich in Florida war und die Turniersaison wieder begann. Ich hatte ein paar wirklich schwierige Monate, in denen ich nicht besonders gut war, das war kein schönes Gefühl. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich wieder oben auf bin und wirklich 100 Prozent geben kann. Ich arbeite sehr hart daran, auch den Rest des Jahres gute Leistungen zu zeigen.

Ich habe erkannt, dass ich wirklich alles geben muss und will, um in diesem Sport erfolgreich zu sein. Ich habe auch gelernt, die guten Momente mehr zu schätzen. Wie in jedem Sport gibt es immer wieder Höhen und Tiefen und manchmal werden die guten Momente als selbstverständlich betrachtet. Für einige Reiter gibt es mehr Höhen als Tiefen. In meinem Fall erlebe ich jedoch viel mehr Tiefen, daher ist es wichtig, dass ich es schätzen lerne, wenn ich eine gute Runde oder ein gutes Ergebnis erzielen konnte. Dann muss ich daran denken, den Moment zu genießen.

Im Hinblick auf die Pandemie, als keine Turniere stattfanden und die Welt langsam zum Stillstand kam, habe ich gelernt, die kleineren Dinge im Leben zu schätzen. Zum Beispiel konnte ich mehr Zeit mit meinen Pferden und mit meiner Familie zu Hause verbringen – beides ist mir wirklich wichtig.

William Funnell at The Billy Stud (Photo: Eli Birch Boots and Hooves Photography) William Funnell at The Billy Stud (Photo: Eli Birch Boots and Hooves Photography)

Züchter Im Gespräch mit:

William Funnell Gründer Und Züchter Bei The Billy Stud

 

Was ist Ihre früheste Erinnerung ans Reiten? 

Als ich noch sehr jung war, ritt ich ein winziges schwarzes Shetland-Pony. Ich muss damals etwa vier oder fünf gewesen sein. Ich hatte das Glück, auf einer Farm in Challock, unweit von Ashford in Kent, aufwachsen zu dürfen. Als Sohn eines Landwirts hatten wir natürlich viel mit Tieren zu tun, ich bin also mit Ponys und Pferden groß geworden. Grundsätzlich hatte ich also eine sehr schöne Kindheit auf dem Land, umgeben von Tieren.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz? 

Bei den Championaten für mein Land anzutreten, war schon toll. Ein besonderer Moment war sicher der Gewinn der Team-Goldmedaille bei den Europameisterschaften in Herning [2013], ebenso wie das Hickstead Derby. Ich habe das Hickstead Derby schon als Kind mitverfolgt – es zu gewinnen war für mich also eine große Sache. Ich hatte das Glück, mehrmals für unsere Nations-Cup-Mannschaft antreten zu dürfen, und auch auf diese Turniere bin ich besonders stolz.

Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist zweifelsohne wichtig. Ist das etwas, wonach Sie Ausschau halten, wenn Sie Ihre Pferde an neue Besitzer verkaufen? 

Als Gestüt ist es sehr wichtig, dass die von uns gezüchteten Pferde weiterhin erfolgreich sind. Das ist immer schwierig, denn die besten Reiter sind nicht immer diejenigen mit dem meisten Geld. Daher müssen wir versuchen, ein Gleichgewicht zu finden. Es macht keinen Sinn, die besten Grand Prix-Pferde an einen Amateur zu verkaufen. Alles muss irgendwie passen. Schließlich möchten wir mit einem guten Pferd auch möglichst viel Bekanntheit erlangen. Das gelingt nur, wenn es auch mit einem guten Reiter antritt.

Können Sie uns ein paar Einblicke hinter die Kulissen Ihres Gestüts geben? Wie ist The Billy Stud aufgebaut? 

Ich denke, wir haben die ideale Aufteilung gefunden. Mein Geschäftspartner, Donal Barnwell, kümmert sich um alles rund um die Fohlen, bis sie drei Jahre alt sind. Dann kommen sie zu mir und wir beginnen mit der Ausbildung. Wir bewerten die Leistung, ihr Springverhalten sowie ihr Potenzial und versuchen, ihr Talent so gut wie möglich zu fördern. Wir überlegen auch, zu welchem Zeitpunkt sich ein bestimmtes Pferd am besten verkaufen lässt.

Im Durchschnitt waren unsere Stuten in den letzten paar Jahren rund 100 Mal trächtig. Bei vielen erfolgte dies über Embryotransfers, bei denen die Erfolgsrate bei etwa 85 bis 90 Prozent liegt. So erhalten wir 80 bis 85 Fohlen, sodass im Frühjahr 70 bis 80 Dreijährige zu uns kommen. Wir haben sieben oder acht Reiter, darunter Pippa und mich. Unsere vier Reitplätze umfassen eine Reithalle und mehrere Grasplätze, wir können also auf dem Gestüt bereits sehr viel machen, bevor wir Geld für Turniere ausgeben müssen. Das Gestüt umfasst unterschiedliche Parcours und Hindernisse, so dass wir die Pferde zu Hause gut ausbilden können.

Was ist für Sie das Hauptanliegen mit Ihrer Pferdezucht? 

Was das Reiten angeht, geht es für mich auf das Ende meiner Karriere zu. Es wäre schön gewesen, in diesem Jahr mit einem unserer Pferde bei den Olympischen Spielen vertreten zu sein. Ich springe nur auf selbstgezüchteten Pferden, es damit in die Top 30 in der Rangliste zu schaffen ist wohl eine Leistung, die bisher niemand sonst erreicht hat. Ich bin also wahrscheinlich der einzige Reiter, der ausschließlich seine eigenen, selbstgezüchteten Pferde reitet – und darauf bin ich sehr stolz. Mit einem unserer Pferde bei den Olympischen Spielen mit dabei zu sein, wäre natürlich toll gewesen. Aber man weiß nie, vielleicht bietet sich ja nochmal eine Gelegenheit. Ich habe genauso viel Freude daran, anderen zuzusehen. Hoffentlich werde ich also Pferde züchten, die gut genug sind, um sie zukünftig mit den richtigen Reitern bei den Olympischen Spielen und anderen Meisterschaften um Medaillen kämpfen zu sehen.

Haben Sie selbst gezogene Pferde, die derzeit mit anderen Top-Reitern besonders erfolgreich sind?  

Ja, es gibt mehrere in Europa und in Amerika. Meine Frau Pippa hat eines unserer Pferde in der Vielseitigkeitsprüfung bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro geritten. Unsere Pferde treten bei allen möglichen Meisterschaften an, aber ich denke, für die Olympischen Spiele wird es in diesem Jahr leider nicht reichen.

Auf welches selbst gezogene Pferd sind Sie am meisten stolz? 

Ich denke auf Billy Congo, der in Herning die Team-Goldmedaille gewonnen hat. Ich glaube, er war im GCT der Hengst mit der höchsten Gewinnsumme – in einem Jahr hat er 300.000 GBP auf Turnieren gewonnen und ich habe mit ihm ein Fünf-Sterne-Turnier für mich entscheiden können. Ich konnte mit ihm auch beim Hickstead Derby den Sieg davon tragen, später habe ich auch seine Sohn, Billy Buckingham, vorgestellt.

William Funnel and Billy Congo William Funnel and Billy Congo

Abgesehen von der Zucht, was sind Ihre Ambitionen und Wünsche? 

Ich glaube, dass wir in dem, was wir tun, immer noch besser werden können. Wir möchten uns zwar nicht vergrößern, aber es gibt definitiv Dinge, die wir optimieren und in denen wir uns ständig verbessern können. Wir lernen immer wieder weiter dazu und ich wünschte mir, wir hätten die Pferde und das Wissen, das wir jetzt haben, bereits vor 20 Jahren gehabt.

Betreuen Sie derzeit jemanden als Mentor? 

Ja, sowohl Pippa als auch ich betreuen Joe Stockdale, den Sohn des verstorbenen Tim Stockdale. Ich unterstütze Joe und er hatte einige tolle Erfolge in diesem Jahr, wie etwa zwei fehlerfreie Runden im Nations Cup. Es macht mir viel Freude, ihm bei seinen Turnieren zuzusehen.

Großbritannien kann mit einigen sehr talentierten Nachwuchsreitern aufwarten, dazu zählt auch Jack Whitaker. Es gab eine Zeit, in der ich mit Nick Skelton, John und Michael Whitaker an Meisterschaften teilgenommen habe und der Jüngste im Team war. Damals fühlte ich mich jung, aber jetzt, da Nick [Skelton] in den Ruhestand geht, fühle ich mich langsam alt, wenn ich zu Turnieren gehe. Aber es ist wirklich schön, diese jungen Talente mit ihren Eltern zu sehen. Teamwork spielt eine wichtige Rolle beim Springreiten und ist definitiv etwas, das ich im Laufe der Jahre genießen durfte.

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?  

Scott Brash hat mit dem Gewinn des Grand Slam eine fantastische Leistung erzielt. Ein Gewinn ist eine große Errungenschaft, besonders wenn Reiter ihre Pferde so gut managen können. Es gibt so viele verschiedene Szenarien, die das Ganze schwierig machen. Daher ist es eine unglaubliche Leistung, wenn alles zusammenkommt. Schließlich muss man sich bei diesen anspruchsvollen Prüfungen gegen die besten Reiter und Pferde der Welt durchsetzen. All das bei diesen ausgewählten Veranstaltungen zu erreichen, ist unglaublich beeindruckend. Pferd und Reiter müssen in absoluter Topform sein und zum richtigen Zeitpunkt ihr Bestes geben können. Das ist eine enorme Leistung.

Der Rolex Grand Slam bietet vielen Reitern einen besonderen Anreiz, ist aber gleichzeitig auch sehr individuell. Durch ihn wird die Bekanntheit dieser Top-Wettbewerbe noch gesteigert. Ich denke, der Rolex Grand Slam ist sehr gut für das Springreiten, und es ist toll, dass diese vier fantastischen Austragungsorte ein Teil davon sind. Diese Turniere zählten schon immer zu den schwierigsten und angesichts eines so bedeutenden Preisgelds beim Gewinn des Grand Slams will natürlich jeder mit dabei sein.

Welcher der vier Majors gefällt Ihnen am besten? 

Aachen und Calgary sind etwas ganz Besonderes. Ich habe schon immer Turniere im Freien bevorzugt und dank der Mischung, die der Rolex Grand Slam mit den Hallenturnieren in Genf und bei The Dutch Masters bietet, macht das Ganze meiner Meinung nach noch mehr Spaß. Ich persönlich hatte immer mehr Erfolg im Freien und habe diese Turniere mehr genossen, also gefallen mir diese beiden am besten. 

Wer hat Sie im Laufe Ihres Lebens und Ihrer Karriere am meisten inspiriert? 

John Whitaker war immer jemand, zu dem ich aufgeschaut habe. Ich war stets beeindruckt, John reiten zu sehen und zu beobachten, wie er mit seinen Pferden umging. Er war immer ein großartiger Reiter.

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?  

John [Whitaker] hat mir einmal gesagt, wenn die Grundlagen stimmen, dann fügt sich auch alles andere zusammen. Häufig übersehen wir die einfachen Dinge. 

Max Kühner (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Max Kühner (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

 

Das dreitägige CSI 5*-Reitturnier The Dutch Masters gipfelte im prestigeträchtigen Rolex Grand Prix, dem ersten Major des Rolex Grand Slam des Jahres 2021. Alle Augen der Springsportwelt waren auf den 28 Jahre alten Schweizer Rolex-Markenbotschafter Martin Fuchs gerichtet, der nach seinem Sieg im Rolex Grand Prix des CHI in Genf im Dezember 2019 als Anwärter auf den berühmten Titel nach ‘s-Hertogenbosch gereist war.

Auf seinem talentierten Schimmelwallach Clooney musste sich Fuchs starker Konkurrenz stellen. Unter den zahlreichen erfahrenen Reitern befand sich mit dem Briten Scott Brash ein weiterer Rolex-Botschafter, dazu waren der US-Amerikaner Kent Farrington, die aktuelle Nummer Eins der Weltrangliste, sowie der Schweizer Steve Guerdat und der Franzose Kevin Staut am Start. Weitere bekannte Namen waren das deutsche Trio Marcus Ehning, Christian Ahlmann und Daniel Deußer, die US-Amerikanerin Laura Kraut und der Schwede Peder Fredricson. Mit 42 Reitern aus 15 Ländern konnte sich die Teilnehmerliste wirklich sehen lassen und nicht wenige von ihnen hatten das Zeug, sich die begehrte Position als neuer Anwärter zu sichern.

Doch es kam anders: Sowohl Scott Brash und sein zwölfjähriger Wallach Hello Jefferson als auch Kent Farrington und seine dreizehnjährige Stute Austria 2 schieden aus, während Fuchs und Staut beide jeweils acht Strafpunkte verbuchten. Auch zahlreiche weitere Paare scheiterten an der von Parcoursdesigner Louis Konickx gestellten Aufgabe, sodass nur acht Paare fehlerlos blieben. Der 300 Meter lange Stechparcours mit sieben Hindernissen stellte die Reiter vor eine ultimative Prüfung ihres Könnens, ihrer Entschlossenheit und ihrer Präzision.

Philipp Weishaupt war der Einzige der acht Reiter im Stechen, der bereits einen Sieg bei einer der Etappen des Rolex Grand Slam verbuchen konnte (beim CHIO Aachen 2013 und beim CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ 2017), sodass der Deutsche einen leichten Erfahrungsvorteil besaß. Weishaupt trat gegen seinen Landsmann Christian Kukuk, das belgische Duo Jerome Guery und Gudrun Patteet, Luciana Diniz aus Portugal, den Brasilianer Marlon Modolo Zanotelli, Max Kühner aus Österreich und den Niederländer Willem Greve an.

Als erster Reiter legte Weishaupt eine schnelle Zeit vor und absolvierte die Prüfung fehlerfrei in 33,71 Sekunden. Seine Führung währte aber nicht lange: Christian Kukuk ging auf seinem elfjährigen Schimmelwallach Checker 47 als nächster Starter ins Stechen und war 0,14 Sekunden schneller als sein Landsmann. Und da keiner der nächsten Reiter Kukuks Leistung übertrumpfen konnte, sollte sich das Schicksal des Grand Prix zwischen Marlon Modolo Zanotelli und Max Kühner entscheiden. Kühner und sein zehnjähriger Wallach Elektric Blue P gingen als Vorletzte in den Wettkampf. Mit beeindruckendem Tempo absolvierten sie den Parcours mehr als eine Sekunde schneller als Kukuk und setzten sich somit auf Platz 1 der Wertung. Und dort sollten sie auch bleiben, denn der 32 Jahre alte Brasilianer verlor auf dem Weg zum letzten Hindernis an Boden und kam mit einem Rückstand von 0,17 Sekunden auf Rang zwei ins Ziel.

Äußerst zufrieden mit seiner Leistung sagte Max Kühner, der neue Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping: „Ich habe mein Auge schon immer auf den Rolex Grand Slam gerichtet, daher freue ich mich sehr, dass es heute geklappt hat.“

„Ich habe Elektric Blue [Elektric Blue P] seit er zwei Jahre alt war. Damals sah ich ihn beim Freispringen in einem Video und er gefiel mir sofort. Die Auktion lief bereits, also kauften wir ihn. Er hat immer alles sehr gut gemacht, war immer schon ein sehr gutes Pferd und er hat mich nie enttäuscht. Er hat unglaubliches Potenzial, das Springen fällt ihm relativ leicht. Außerdem verfügt er über einen guten Charakter und er mag den Sport. Zuhause wird ihm schnell langweilig, daher haben wir ein besonderes Programm für ihn. Wir reiten ihn aus oder fahren mit ihm in die Berge, wo wir ihn im Gelände bergauf und bergab reiten können.“

„Ich habe Spruce Meadows und Aachen im September bereits fest eingeplant. Bis dahin ist es noch lang, aber wir werden so früh wie möglich mit der Vorbereitung beginnen. Ich würde gerne Chardonnay [Chardonnay 79] mit nach Calgary nehmen, da er beim letzten Spruce Meadows Grand Prix im Jahr 2019 sehr gut gesprungen und auf Platz 3 gekommen ist. Und vielleicht nehmen wir Elektric Blue mit nach Aachen.“

Sean Lynch & Sean Vard (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink) Sean Lynch & Sean Vard (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink)

INTERVIEW MIT

PFLEGERN SEAN LYNCH UND SEAN VARD

 

Sean Lynch ist der leitende Pferdepfleger des Weltranglistenzweiten Daniel Deußer aus Deutschland. Sean Vard ist für die Pferde des Weltranglistendritten Martin Fuchs  aus der Schweiz verantwortlich. Sie beide verraten im Interview, was sie an ihrer Arbeit besonders lieben. Und sie erzählen von den Pferden, die sie betreuen, ihren bevorzugten Majors des Rolex Grand Slams und was ihnen besonders gefehlt hat, als eine Teilnahme an Spitzenturnieren im Springreitsport nicht möglich war.

 

Wie groß ist Ihre Freude, hier beim The Dutch Masters dabei zu sein und wieder an einem Spitzenturnier in Europa teilnehmen zu können?

Sean Lynch (SL): Ich freue mich sehr, zurück zu sein. Wir haben den Winter in Florida verbracht, wo etwas mehr Normalität herrschte. Aber es ist sehr schön, wieder zurück in Europa zu sein, mit unseren Freunden hier zusammenzukommen und an europäischen Turnieren teilzunehmen. Hoffentlich wird dieses Jahr wieder alles etwas normaler werden. Mir haben die Turnieratmosphäre und meine Freunde wirklich gefehlt, nur das viele Reisen habe ich nicht vermisst!

Sean Vard (SV): Es ist großartig, wieder hier zu sein. Ich freue mich, alle meine Freunde hier in Europa wiederzusehen und wieder zurück in der Heimat zu sein. Wir waren über den Winter in den USA, aber das lässt sich nicht ganz mit den Turnieren hier vergleichen, besonders nicht mit einem Major des Rolex Grand Slam. Die Atmosphäre und das geschäftige Treiben in den Ställen haben mir wirklich gefehlt. Es ist toll, zurück zu sein, und die großen Springen bleiben natürlich unser Hauptziel.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit als Pferdepfleger?

SL: Die Gelegenheit, andere Länder zusehen, an einigen unglaublichen Turnieren teilzunehmen und das zu tun, was ich liebe. Dass ich das jeden Tag erleben darf und wir zudem noch einige fantastische Ergebnisse erzielen können, das ist schon etwas Besonderes.  

SV: Die langen Nächte, das frühe Aufstehen und das stundenlange Fahren im Dunkeln! Nein, das war nur Spaß. Ich liebe es, wenn wir gute Ergebnisse erzielen und ich liebe die Euphorie nach einem Sieg. Und ich mag den Adrenalinschub während des Turniers, den Pferden dabei zuzusehen, wie sie sich verbessern. Das alles ist schon toll.

Erzählen Sie uns ein wenig über die Pferde, um die Sie sich kümmern ...

SL: Tobago [Scuderia 1918 Tobago Z] hat es mir wirklich angetan! Er hat einen ausgeprägten Charakter, ist sehr pflegeleicht und hat ein großes Herz. Wir haben jedoch eine Reihe sehr talentierter Pferde in unserem Stall, um die ich mich natürlich genauso wie um Tobago kümmere. Unser spannendstes Nachwuchstalent ist wohl Mr Jones [Scuderia 1918 Mr Jones] – er zeigt wirklich ein außergewöhnliches Springtalent und wird ein ganz besonderes Pferd werden.

SV: Wir haben wirklich tolle Pferde, aber am meisten sticht wohl Clooney heraus – er ist fantastisch, lustig und ein kleiner Komiker. Es macht einfach Spaß, mit ihm zu arbeiten. Dann ist da noch The Sinner, der ebenfalls sehr unterhaltsam ist, und Leone [Leone Jei], ein junger Neuzugang aus dem Stall Hendrix – er ist ebenfalls fantastisch und hat einen tollen Charakter.

Was sind Ihre Ziele für dieses Jahr und was möchten Sie erreichen?

SL: Wie bei allen anderen gilt mein Hauptfokus in diesem Jahr den Olympischen Spielen in Tokio. Es wäre toll, dort teilzunehmen und eine Medaille zu gewinnen – eine riesige Chance.

SV: Den Rolex Grand Slam zu gewinnen und noch eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio wäre natürlich toll – davon träume ich schon lange!

Welches der vier Majors des Rolex Grand Slam of Show Jumping gefällt Ihnen am besten und warum?

SL: Der CHIO Aachen! Die Atmosphäre dort ist mit keinem anderen Turnier der Welt vergleichbar. Sie ist einfach großartig und ich glaube nicht, dass andere Veranstaltungen an Aachen heranreichen können. Außerdem arbeite ich für einen deutschen Reiter, daher ist es natürlich etwas ganz Besonderes, wenn wir dort antreten.

SV: Für mich ist es der CHI Geneva, aus naheliegenden Gründen. Aber ich bin auch ein großer Fan des CHIO Aachen und des The Dutch Masters. Eigentlich liebe ich sie alle, auch Spruce Meadows. Kann ich mich für alle vier entscheiden?! Ok, ich nehme alle vier!

Kent Farrington (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink) Kent Farrington (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink)

INTERVIEW MIT:

KENT FARRINGTON

 

Der US-amerikanische Rolex-Markenbotschafter, ehemaliger Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping und die aktuelle Nummer Sieben der Weltrangliste, Kent Farrington, spricht über seine Ziele für das Jahr 2021, seinen Plan für den Rolex Grand Prix beim The Dutch Masters und die positiven Schlüsse, die er aus dem vergangenen Jahr gezogen hat.

 

Was sind Ihre Pläne für das Jahr 2021 und was möchten Sie erreichen?

Wir haben ein verrücktes Jahr hinter uns. Daher bin ich sehr froh, sozusagen wieder zurück auf der Arbeit zu sein und an Turnieren teilnehmen zu können. Mein Ziel hat sich nicht geändert: Ich versuche, mich vor allem auf die Majors des Rolex Grand Slam zu konzentrieren. In diesem Jahr stehen auch die Olympischen Spiele an, hoffentlich werden diese wie geplant stattfinden. Das sind die Events, auf denen derzeit mein Fokus liegt.

Wie haben Sie die vergangenen sechs Monate verbracht und mit welchen Pferden sind Sie angetreten?

Ich habe hart gearbeitet und versucht, meine erfahrensten Pferde in Topform zu bringen, damit sie bereit sind, wenn die Saison wieder losgeht. Gleichzeitig habe ich auch versucht, eine Reihe jüngerer Pferde auszubilden und weiterzuentwickeln. Ich war auch beim Winter Equestrian Festival in Wellington mit dabei, das zum Glück diese Saison stattfinden konnte. Ich habe einen Stall in Wellington und lebe auch dort. So konnte ich in den vergangenen Monaten also viel trainieren.

Welche Pferde haben Sie zum The Dutch Masters mitgebracht und mit wem werden Sie beim Rolex Grand Prix antreten?

Ich habe Creedance und Austria mit dabei, zwei sehr erfahrene Pferde. Beide haben bereits zahlreiche Hallenturniere hinter sich. Es ist nicht ganz einfach, wenn man aus den USA rüberkommt, wo es nicht so viele Hallenturniere gibt. Aber diese beiden Pferde haben sehr viel Erfahrung, sie dürften also keine Probleme haben. Ich möchte Austria beim Rolex Grand Prix reiten, aber ich weiß natürlich, dass sich die Dinge noch ändern können. Aber das ist aktuell mein Plan. Ich hoffe also, dass sie der Herausforderung gewachsen sein wird.

Wie aufgeregt sind Sie über Ihren Start bei diesem Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping?

Ich bin schon sehr aufgeregt und auch sehr froh, dass der Grand Prix stattfindet. Nach der Absage des Turniers im Jahr 2020 war ich enttäuscht, denn ich hatte mich wirklich auf die Teilnahme gefreut. Aber jetzt bin ich ja hier, hoffen wir also, dass es sich lohnen wird. Natürlich steht ein Sieg in einem Major des Rolex Grand Slam für mich und auch alle anderen Reiter immer ganz oben auf der Liste. Sie bieten also immer zusätzliche Motivation. Andererseits ist es natürlich immer mein Ziel,  zu gewinnen!

Was haben Sie im Laufe des letzten Jahres gelernt (über sich selbst und allgemein) und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Das vergangene Jahr hat mir erneut vor Augen geführt, wie sehr ich diesen Sport liebe. Ich bringe sehr viel Leidenschaft mit, wenn es um das Springreiten und meine Pferde geht. Dabei bin ich von einem unglaublich tollen Team umgeben, das hat sich in guten ebenso wie in schwierigen Zeiten nicht geändert. Das gibt mir die Zuversicht, dass ich das tue, wozu ich bestimmt bin.

Daniel Deusser (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder ) Daniel Deusser (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder )

ZUSAMMENFASSUNG DES VDL GROEP PREIS

 

Als Höhepunkt an Tag 1 des The Dutch Masters 2021 traten beim VDL Groep Preis 41 Pferd- und Reiterpaare an. Darunter waren 13 der Top 20 Springreiter: Zu dem Schweizer Weltranglistenersten und Rolex-Botschafter Steve Guerdat gesellten sich unter anderem die aktuelle Nummer sechs der Weltrangliste, der Belgier Pieter Devos, und der US-Amerikaner Kent Farrington, ebenfalls Rolex-Botschafter und derzeit Weltranglistensiebter.

Der niederländische Parcoursdesigner Louis Konickx stellte die Teilnehmer vor eine beachtliche Aufgabe: 13 Hindernisse umfasste das 1,55 Meter-Springen in der Hauptarena der Brabanthallen. Von den angetretenen Reiterpaaren schafften es zehn bis ins Stechen. Der Deutsche Christian Kukuk legte auf seinem Schimmelwallach Checker 47 mit 71,29 Sekunden die schnellste Zeit im Normalparcours vor. Zu ihm gesellten sich Reiter aus sechs verschiedenen Ländern, darunter auch die beiden Niederländer Kim Emmen und Marc Houtzager, sodass das Stechen zu einem echten internationalen Showdown wurde.

Als Zweite startete Kim Emmen auf ihrem zwölfjährigen Hengst Jack van het Dennehof in den Stechparcours – und legte eine sehr schnelle Zeit vor. Letztendlich waren es jedoch Daniel „Doppel-D“ Deußer, der mit seinem Team bereits bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 die Bronzemedaille gewann, und sein zwölfjähriger Wallach Casallvano, die sich am Ende gegen die Niederländerin und den Rest des Feldes durchsetzen konnten. Der Deutsche absolvierte die sieben Hindernisse im Stechen fehlerfrei und in einer Zeit von 35,66 Sekunden. Das war der Sieg.

Mit sichtlicher Begeisterung erklärte der 40-Jährige: „Ich bin den Kurs vorher abgegangen und war überrascht, wie viele fehlerfreie Runden es gab. Meine Strategie im Stechen war klar: Ich wollte versuchen, das Springen zu gewinnen. Ich muss sagen, dass alle Linien und Wendungen echt gut geklappt haben, daher freue ich mich heute Abend wirklich sehr für mein Pferd.“

„Casallvano hat wirklich sehrviel Vermögen. Er kann jedoch etwas scheu sein, wenn er in den Parcours kommt. Das Gute daran ist aber, dass er auch an den Hindernissen sehr vorsichtig ist. Obwohl er sehr schnell ist, muss ich sagen, dass ich in den vergangenen ein oder zwei Wochen einige Wendungen hatte, die nicht wie erwartet geklappt haben. Daher bin ich sehr stolz darauf, dass heute endlich alles perfekt war.“

„Angesichts der Umstände ist es wohl kaum selbstverständlich, dass wir weiterhin unseren Job machen können. Die Organisatoren und Sponsoren hier haben echt ganze Arbeit geleistet, um uns das zu ermöglichen und uns erneut in den Parcours schicken zu können.“

„Beim Rolex Grand Prix am Sonntag werde ich mit Scuderia Tobago [Scuderia 1918 Tobago Z] antreten. Er ist in Topform und hat vor einigen Wochen herausragende Leistungen in Wellington gezeigt. Ich hoffe also, dass er am Sonntag in ebenso guter Form sein wird.“

Jack Whitaker (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink) Jack Whitaker (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink)

Interview mit

Jack Whitaker

 

Er ist das jüngste Top-Talent aus der Springreiterdynastie der Whitakers: Der 19-jährige Jack erzählt von der Aufregung, bei seinem ersten Rolex Grand Slam-Major in 's-Hertogenbosch anzutreten, was er im Jahr 2021 erreichen möchte und in welcher Form er und seine Pferde nach dem Winter in Europa sind.

Was sind Ihre Pläne für das Jahr 2021, und was möchten Sie erreichen?

Ich habe einfach vor, bei so vielen großen Turnieren  wie möglich zu starten. Besonders auf den FEI Nations Cup werde ich mich konzentrieren, und ich werde natürlich versuchen, so gut wie möglich abzuschneiden. Sollte ich das Glück haben, noch zu weiteren Rolex Grand Slam Majors eingeladen zu werden, wäre das natürlich absolut fantastisch.

Sie haben den Winter in Belgien, Spanien und Portugal verbracht – haben Sie das Gefühl, dass Ihre Pferde in guter Form zum The Dutch Masters kommen?

Absolut. Sie sind momentan alle in Top-Form. Ich habe es geschafft, sie während der Covid-Pandemie einigermaßen fit zu halten, was bedeutet, dass sie und ich ziemlich viel freie Zeit hatten. Es ist natürlich eine Herausforderung, den ganzen Winter über in Spanien und Portugal im Freien zu trainieren und sich jetzt auf ein Hallenturnier einstellen zu müssen, aber ich habe das Gefühl, dass ich in der bestmöglichen Form bin.

Wie aufgeregt sind Sie vor Ihrem ersten Start bei einem Rolex Grand Slam-Major? Flattern die Nerven schon?

Ich war sehr, sehr aufgeregt und habe mich riesig gefreut, als ich die Nachricht von den Organisatoren des The Dutch Masters bekommen habe! Nach meinem Start heute mit Haya Loma N in der ersten Prüfung des Turniers, bin ich deutlich entspannter, obwohl ich denke, dass sich das am Sonntag vor dem Rolex Grand Prix noch ändern könnte. Ich habe vor, mit meinem 12-jährigen Hengst Valmy De La Lande an den Start zu gehen. Er war in den letzten sechs Monaten mein Spitzenpferd und ich bin in all´ meinen Grands Prix mit ihm gestartet. Drücken wir die Daumen, dass er am Sonntag gut drauf ist!

Ist der Rolex Grand Slam ein zusätzlicher Ansporn, Ihr Allerbestes zu geben?

Auf jeden Fall, obwohl ich versuchen werde, ihn wie jeden anderen Grand Prix anzugehen. Gleichzeitig ist dieses Turnier aber auch um einiges prestigeträchtiger, da es ein Rolex Grand Slam-Major ist. Ich werde also versuchen, mein absolut Bestes zu geben. Wenn ich am Sonntag in die Arena eingaloppiere, wissend,, dass es ein Rolex Grand Prix ist, wird das ein ganz besonderes Gefühl sein. , Natürlich will ich ihn genauso gerne gewinnen wie alle anderen auch – wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr.

Was haben Sie im Laufe des letzten Jahres gelernt - über sich selbst und allgemein - und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, einfach eine positive Einstellung zu haben, zuversichtlich zu sein und durch alle Höhen und Tiefen hindurch eine Siegermentalität zu bewahren. Letztlich geht es eigentlich nur darum, zu versuchen, so ausgeglichen wie möglich zu bleiben.

Louis Konickx (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink) Louis Konickx (Photo: The Dutch Masters / Remco Veurink)

Interview mit:

Louis Konickx

 

Im Alter von 15 Jahren wurde er Assistent des Parcoursdesigners, seit 2008 ist er ein treuer Förderer von Indoor Brabant und The Dutch Masters:  Wir sprachen mit Louis Konickx über seine Hoffnungen und Träume für den Springsport im Jahr 2021, den Rolex Grand Prix am Sonntag und darüber, was er an seinem Job am meisten liebt.

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des The Dutch Masters jetzt doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt und in diesem Jahr wegen EHV-1 verschoben wurde?

Es ist toll, wieder dabei zu sein! Aber nach dieser langen turnierfreien Zeit und der letzten Terminverschiebung hatte ich trotzdem die Befürchtung, dass die Veranstaltung noch abgesagt oder verschoben werden könnte. Aber das ist jetzt nicht mehr möglich und ich bin begeistert, dass wir hier sind. Ohne Fans fühlt es sich natürlich etwas seltsam an, denn die Atmosphäre, die durch sie entsteht, macht den Sport erst richtig aus. Aber nachdem ich gesehen habe, wie die Arena herausgeputzt wurde, strahlt sie schon für sich alleine eine gewisse Atmosphäre aus, und ich hoffe, dass sie den Zuschauern am Fernseher ein gutes Gefühl vermitteln kann.

Was sind Ihre Hoffnungen und Träume für den Springsport in diesem Jahr?

Jeder hofft, dass die Olympischen Spiele stattfinden und die Reiter eine gewisse Zeit zur Vorbereitung haben werden, also genau das, was das The Dutch Masters sowohl Pferden als auch Reitern bietet. Der Reitplatz hier ist groß und das Turnier wird eine enorme Herausforderung sein.  Ich denke, dass es einen ordentlichen Test für alle darstellt. Und ich hoffe, dass weltweit noch weitere Springturniere stattfinden, was allen Reitern bei ihren Vorbereitungen für Tokio 2021 eine Hilfe sein wird.

Wie wichtig sind die Partner und Sponsoren des The Dutch Masters, wie z. B. Rolex, für den Erfolg des Turniers und die Tatsache, dass es jetzt stattfindet?

Sie sind alle enorm wichtig und sie sind vollständig in das Turnier eingebunden. Das ist der Grund, warum sie sich überhaupt erst dazu entschieden haben, mitzumachen – sie gehören mit zum Team dazu. Sie verstehen die aktuelle Situation, in der wir uns befinden, und wissen, wie viel es den Reitern bedeutet, wieder bei Turnieren antreten zu können. Ohne Sponsoren und Partner wäre der Weltklasse-Springsport nicht möglich.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Arbeit als Parcoursdesigner?

Ich liebe die kreative Seite des Parcoursdesigns. Es fasziniert mich, über den Parcours nachzudenken, den ich gestalten soll, wie er aussehen und zu reiten sein wird und wie man den gesamten Reitplatz am besten ausnutzen kann. Ich mag keine Routine. Ich fordere mich gerne selbst heraus, damit keine zwei Parcours jemals gleich aussehen. Aus diesem Grund liebe ich es, immer etwas Neues und Frisches zu erschaffen.

Erzählen Sie uns ein wenig über den Parcours für den Rolex Grand Prix am Sonntag …

Wir hatten für das Turnier im letzten Jahr einen Parcours entworfen, der dann aber in den Winterschlaf versetzt wurde! Dann bekam ich die Nachricht, dass der diesjährige Reitplatz größer sein würde, was bedeutete, dass ich den gleichen Plan wie für 2020 beibehalten konnte und ihn nur ein wenig großzügiger gestalten und anpassen musste. Jetzt haben wir, denke ich, einen wirklich schönen Parcours.

Wie viele fehlerfreie Runden erwarten Sie für den Rolex Grand Prix am Sonntag und welcher Reiter wird Ihrer Meinung nach gewinnen?

In erster Linie hoffe ich immer nur, dass der Sport spannend ist und die Pferde das Beste aus sich herausholen können. Natürlich ist es schön, sechs Reiter im Stechen zu haben, aber die endgültige Anzahl am Sonntag wird sich aufgrund einiger kleiner Details des Parcours und seiner Gestaltung ergeben. Sei es, dass ein Reiter ein Hindernis falsch einschätzt oder die erlaubte Zeit um nur eine Sekunde überschritten wird – das allein kann schon den Unterschied ausmachen, ob am Ende sechs oder zehn Reiter im Stechen vertreten sein werden. Für mich persönlich wären sechs Reiter im Stechen perfekt. Bei mehr als zehn Reitern geht dann ein wenig die Aufregung verloren. Der Reiter, der am Sonntag den Rolex Grand Prix gewinnen wird, ist jemand, der ein Höchstmaß an Kontrolle und Präzision an den Tag legen kann, der eine fließende Kontrolle und einen soliden Plan hat.  Mehr kann ich nicht sagen. Heutzutage gibt es viele Reiter, die in diese Kategorie passen, und ich denke, wir können uns glücklich schätzen, dass wir ihr Talent miterleben dürfen.

(Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

DIE TOPKANDIDATEN BEIM THE DUTCH MASTERS 2021

EIN BLICK AUF DIE REITER

 

Das The Dutch Masters 2021, eine Etappe des Rolex Grand Salm of Show Jumping, ist das erste Reitsport-Major des Jahres und findet vom 23. bis 25. April in 's-Hertogenbosch im Süden der Niederlande statt. Nach mehr als einem Jahr der Ungewissheit aufgrund der COVID-19-Pandemie und des kürzlich aufgetretenen Equinen Herpesvirus 1 (EHV-1) freuen sich die Organisatoren des diesjährigen Turniers nun darauf, zahlreiche der weltweit besten Reiter mit ihren Pferden in den legendären Brabanthallen begrüßen zu dürfen..

Wie bei jedem der vier Majors, aus denen sich der Rolex Grand Slam zusammensetzt – The Dutch Masters, CHIO Aachen, CSIO Spruce Meadows 'Masters' und CHI Genf – wird die diesjährige Ausgabe des The Dutch Masters am Sonntagnachmittag mit dem Rolex Grand Prix ihren Höhepunkt erreichen. Hier möchte jeder der internationalen Top-Reiter, immerhin sind 15 der aktuellen Top 20 der Weltrangliste am Start, Titelanwärter des  Rolex Grand Slam of Show Jumping werden.

 

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping – ein Blick auf die Reiter

Das The Dutch Masters 2021 hat sage und schreibe sechs Rolex-Botschafter angezogen, darunter den britischen Springreiter Scott Brash, der als erster und einziger Reiter jemals drei Majors in Folge gewonnen hat und damit den Rolex Grand Slam of Show Jumping im September 2015 für sich entscheiden konnte. Brash ist 2021 bisher auf Turnieren in der Hauptstadt Katars, Doha und im nordbelgischen Lier angetreten und reist zum The Dutch Masters  mit der Hoffnung an, den Status des Titelanwärters zurückzuerobern.

Brash wird von seinem Rolex-Botschafter-Kollegen und aktuellen Weltranglistenersten Steve Guerdat begleitet. Guerdat kann auf eine herausragende Bilanz bei den Rolex Majors zurückblicken, denn er triumphierte sowohl 2013 als auch 2015 beim Rolex Grand Prix des CHI Genf. Jetzt wird sich der Schweizer Springreiter darauf konzentrieren, seiner beneidenswerten Liste an Titeln als Krönung das The Dutch Masters Major hinzuzufügen.

Nach seinem Sieg beim Rolex Grand Prix des CHI Genf im Dezember 2019 kommt der derzeitige Weltranglistendritte und Rolex-Botschafter Martin Fuchs als Titelanwärter des Rolex Grand Slam of Show Jumping zum The Dutch Masters. Der Schweizer Reiter hat den Großteil des Jahres 2021 mit seinen Schimmelwallachen Clooney 51 und Leone Jei beim Winter Equestrian Festival in Florida, USA, verbracht und wird nun alles daran setzen, dass er weiterhin der Titelanwärter bleibt, um als solcher auch  beim CSIO Spruce Meadows 'Masters' im September antreten zu dürfen.

Der Einzel-Goldmedaillengewinner der 2014 FEI World Equestrian Games™ und Heimfavorit Jeroen Dubbeldam reist mit Forever SFN, Kennedy Z und Oak Grove's Carlyle zum The Dutch Masters an. Zwar bleibt Dubbeldam ein Major-Sieg verwehrt, aber der holländische Rolex-Botschafter nimmt einen großen Erfolg beim Rolex Grand Prix am Sonntag fest ins Visier. Dubbeldam gesellt sich zu insgesamt 11 Reitern, die für die Niederlande antreten, darunter Bart Bles, Kim Emmen, Willem Grieve, Marc Houtzager, Kevin Jockems, Johnny Pals, der ehemalige Weltranglistenerste Harrie Smolders, Leopold van Asten und Jur Vrieling.

Rolex-Botschafter Kent Farrington und Landsfrau Laura Kraut sind die einzigen Vertreter beim diesjährigen The Dutch Masters, die aus den USA anreisen. Als zweifacher Major-Sieger (CHI Genf 2017 und CHIO Aachen 2019) reist Farrington mit seinem Wallach Creedance und der Stute Austria 2 nach 's-Hertogenbosch. Der derzeitige Weltranglistensiebte verfügt über die notwendige Erfahrung und das Geschick, um im Rolex Grand Prix am Sonntag ganz vorne mitmischen zu können.

Frankreich ist mit vier Weltklasse-Springreitern vertreten, darunter der 41-jährige Rolex-Botschafter Kevin Staut. Der Sieger des Einzeltitels bei den Europameisterschaften 2009 und die derzeitige Nummer 21 der Weltrangliste bringt Blackonda, Viking d'la Rousserie und Athos des Genets zum The Dutch Masters mit und hofft, seiner beeindruckenden Liste von Erfolgen einen Major-Titel hinzufügen zu können.

Weitere Reiter, die man beim diesjährigen The Dutch Masters im Auge behalten sollte, sind der belgische Springreiter Niels Bruynseels und der schwedische Reiter Henrik Von Eckermann, die in der aktuellen Rangliste der Springreiter auf den Plätzen 11 und 17 liegen. Von Eckermann ist nach seinem Sieg beim Rolex Grand Prix des The Dutch Masters 2019 mit seiner brillanten 15-jährigen Stute Toveks Mary Lou ein ehemaliger Titelanwärter, und Bruynseels sicherte sich ein Jahr zuvor in einem spannenden Stechen mit seiner 15-jährigen Stute Gancia de Muze den Sieg in der Hauptprüfung.

Ein junger Reiter, dem man Beachtung schenken sollte, ist der erst 19 Jahre alte Brite Jack Whitaker, ein Talent der Whitaker-Springreiterdynastie. Whitaker kommt zum The Dutch Masters, nachdem er die letzten Monate in Vejer de la Frontera in Spanien und Vilamoura in Portugal verbracht hat.

(Photo: Rolex Grand Slam) (Photo: Rolex Grand Slam)

NEUE WEB-APP BRINGT FANS DES ROLEX GRAND SLAM NOCH NÄHER AN DAS GESCHEHEN

'ROLEX GRAND SLAM LIVE'

 

Im Vorfeld des Dutch Masters 2021, dem ersten Reitsport-Major des Jahres, wurde eine brandneue, exklusiv vom Rolex Grand Slam of Show Jumping entwickelte Web-App vorgestellt, die es Fans ermöglicht, ihre Lieblingsreiter per Second-Screen-Technologie zu verfolgen.

Über die Web-App, die den Namen „Rolex Grand Slam Live" trägt, können passionierte Reitsportfans aus der ganzen Welt eine Vielzahl von Echtzeitdaten einsehen, wie Live-Zeitmessung, Anzahl der Fehler und Reihenfolge der Starts, und erhalten so eine umfangreiche Ergänzung des Online-Streamings des Rolex Grand Slam oder des Zuschauererlebnisses vor dem Fernseher.

Die Web-App bietet Fans zudem Zugriff auf zusätzliche Statistiken, wie z. B. den Prozentsatz der gefallenen Hindernisse und die Durchschnittsgeschwindigkeit der Pferd-/Reiter-Duos. Außerdem verspricht sie, der ultimative zweite Bildschirm für Reitsportfans zu sein, die alles über die vier Majors wissen wollen, aus denen der Rolex Grand Slam of Show Jumping besteht: The Dutch Masters, CHIO Aachen, CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ und CHI Genf.

Die "Rolex Grand Slam Live" -Technologie wurde von einem Expertenteam des Schweizer Hightech-Unternehmens Alogo entwickelt, das Analysetools für die Pferdewirtschaft herstellt, einschließlich einiger hochmoderner Produkte zur Quantifizierung der Leistungen von Sportlern.

Die Web-App ist kostenlos und unter dem folgenden Link verfügbar: https://rolexgrandslam.alogo.io/

(Photo: Rolex Grand Slam) (Photo: Rolex Grand Slam)

ROLEX GRAND SLAM STATS

HALLENTURNIERE VS. TURNIERE IM FREIEN

 

Der Rolex Grand Slam gilt unbestritten als die einzigartigste Serie im Springreiten und umfasst vier der prestigeträchtigsten Turniere des Sports, die auch als „Majors“ bekannt sind: The Dutch Masters, CHIO Aachen, CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ und CHI Genf. Es gibt jedoch eine entscheidende Komponente, die die Veranstaltungen in den Niederlanden und der Schweiz von denen in Deutschland und Kananda unterscheidet, nämlich die unterschiedlichen Rahmenbedingungen: in der Halle und im Freien.

Die Reithallen des The Dutch Masters und des CHI Genf sind mit synthetischem Boden ausgelegt, während die Prüfungen im Rahmen des CHIO Aachen und des CSIO Spruce Meadows Masters im Freien auf Rasen ausgetragen werden. Dies erinnert an die vier verschiedenen Oberflächen der Grand Slam Majors im Tennis – die Australian Open werden auf synthetischer Hartplatzoberfläche ausgespielt, die French Open auf rotem Sandplatz, bei den Meisterschaften in Wimbledon sind die legendären Rasenplätze der Untergrund und die US Open halten Acryl-Hartplätze bereit .

Die Strafpunkte im Springreiten werden sowohl in der Halle als auch auf Außenplätzen auf dieselbe Weise gezählt, die Geschwindigkeit allerdings, die die für Pferd und Reiter zur Beendigung des Parcours erlaubte Zeit festlegt, basiert in der Halle auf 350 m/Min. und im Freien auf 375-400 m/Min.

Im Vorfeld des The Dutch Masters 2021 sprachen wir mit zwei der renommiertesten Parcoursdesigner des Sports: Louis Konickx vom The Dutch Masters und Frank Rothenberger vom CHIO Aachen. Konickx stellt schon seit 2008 Herausforderungen an die weltweit erfolgreichsten Pferd/Reiter-Kombinationen in den Brabanthallen in 's-Hertogenbosch, während Rothenberger seit 2003 für die Parcours auf den riesigen Rasenanlagen des CHIO Aachen verantwortlich ist.

Was sind, abgesehen vom Boden, die grundlegenden Unterschiede bei der Gestaltung eines Parcours in der Halle oder im Freien?

Louis Konickx (LK): Der Platz in einer Reithalle ist begrenzt, daher kreuzt sich die Linie des Parcours oft -. Es ist immer ein bisschen wie ein Puzzle, sich ein interessantes und anspruchsvolles Design auszudenken. Ein Platz im Freien bietet dagegen mehr Möglichkeiten für Variationen und es gibt Platz für längere Galoppstrecken.

Frank Rothenberger (FR): Der Boden auf Reitplätzen im Freien ist nicht immer eben, was einen falschen Eindruck von den Distanzen zwischen den Hindernissen vermitteln kann – abhängig davon, ob der Parcours bergauf oder bergab verläuft. Das Licht kann auch erhebliche Probleme bereiten, z. B. kann die Sonne das Sehvermögen von Reiter und Pferd beeinträchtigen und das Flutlicht einige unangenehme Schatten erzeugen. Diese Dinge muss ich daher bei der Gestaltung meiner Parcours immer mit berücksichtigen. Einer der offensichtlichsten und grundlegendsten Unterschiede ist die Größe der Reitplätze – auf großen Reitanlagen im Freien wie beim CHIO Aachen und dem CSIO Spruce Meadows 'Masters' kann ein Parcoursdesigner bei der Linienführung viel kreativer sein und die Geschwindigkeit ist auf dieser Art von Reitplatz generell auch höher.

(Photo: Rolex Grand Slam / Kit Houghton) (Photo: Rolex Grand Slam / Kit Houghton)

Auf welche Herausforderungen stoßen Sie bei der Gestaltung eines Parcours?

LK: Reithallen sind hinsichtlich Form und Layout alle ziemlich gleich. Eine ungewöhnliche Umzäunung und die Dekoration in der Halle verleihen dem Turnier seinen ganz eigenen Charakter. Darauf achte ich bei der Vorbereitung auf ein Turnier – neben den anspruchsvollen Linien – ganz besonders. Einen Parcours für die fantastischen Pferde und Reiter von heute zu designen ist wirklich nicht einfach, das gilt sowohl für Hallen als auch Reitplätze im Freien. Ich erlebe eine Halle eher als „Schnellkochtopf“, weil man wegen des eng gesteckten Zeitplans sehr schnell arbeiten muss. Außerdem sorgen die Anspannung und ein begeistertes Publikum in einer überfüllten Halle für eine unvergessliche Atmosphäre.

FR: Für mich ist es sehr schwierig, unterschiedliche Parcours für draußen zu gestalten, verglichen mit denen, die ich für Hallen entworfen habe – da ist wirklich meine ganze Vorstellungskraft gefragt. Auf Reitanlagen im Freien können Hänge genutzt werden, um eine technische Linienführung zu gestalten, ganz gleich ob der Parcours bergauf oder bergab verläuft – das ist wirklich nicht einfach, trägt aber sehr zum Charakter des Parcours bei.

 

Welche Faktoren, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen, müssen Sie beim Parcoursdesign beachten und berücksichtigen?

LK: Ein Parcoursdesigner hofft immer auf einen schönen Spannungsaufbau bei einem Turnier, mit fehlerfreien Runden in der zweiten Hälfte des Reiterfeldes. Manchmal gibt es jedoch auch ein oder zwei fehlerfreie Runden innerhalb der ersten 10 Reiter und das Publikum weiß dann bereits, dass der Parcours nicht sonderlich schwierig ist. Das passiert schon mal, leider geht dadurch ein bisschen der Spannung verloren.

FR: Das Wetter hat immer einen großen Einfluss auf die Art des Parcours, den ich für Reitplätze im Freien entwerfe. Bei Nässe versuchen wir möglichst darauf zu achten, dass die Reiter keine zu engen Wendungen reiten müssen, damit die Pferde nicht ausrutschen. Das Wetter ist auch der Grund, warum es äußerst wichtig ist, über die Distanzen zwischen den Kombinationen nachzudenken, da diese noch genauer abgemessen werden müssen als in Reithallen.

Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof

INTERVIEW MIT ROLEX GRAND SLAM OF SHOW JUMPING TITELANWÄRTER

MARTIN FUCHS

 

Martin Fuchs, Sieger des Grand Prix beim CHI Genf im Dezember 2019 und die aktuelle Nummer drei der Weltrangliste, ist der aktuelle Titelanwärter des Rolex Grand Slam of Show Jumping. Jetzt hat der Schweizer Springreiter den ersten Major des Jahres 2021 fest im Visier: The Dutch Masters in 's-Hertogenbosch vom 22. bis 25. April. Mit uns hat der 28-Jährige über seine Pläne für das Jahr 2021, seine Pferde und seine Ziele für das Turnier in den Niederlanden gesprochen.

 

Was sind Ihre Pläne für das Jahr 2021, und was möchten Sie erreichen?

Das größte Ziel für 2021 sind natürlich die Olympischen Spiele. Ich träume davon, in Tokio eine Medaille zu gewinnen. Darüber hinaus konzentriere ich mich auf die Turniere des Rolex Grand Slam. Für mich ist diese Serie gerade in diesem Jahr etwas Besonderes, da ich derzeit der Titelanwärter des Rolex Grand Slam of Show Jumping bin. In jeder Saison sind die vier Majors die wichtigsten Turniere, aber als Titelanwärter bekommen sie zusätzlich noch eine ganz besondere Note.

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?

Ich freue mich sehr darauf, mit Clooney, anzutreten. Er ist noch immer mein Spitzenpferd, aber ich habe auch noch ein paar andere wirklich gute Pferde. In Wellington habe ich meinen neunjährigen Leone Jei auf Fünf-Sterne-Niveau gestartet. Das bedeutet, dass er dieses Jahr auch ein paar FEI Nations Cups gehen wird. Mein Hengst Chaplin wird derzeit noch als Deckhengst eingesetzt. Dafür haben wir ihn zum ersten Mal zum Team Nijhof geschickt. Aber er kommt bald wieder in die Schweiz zurück und dann kann ich mit ihm ein paar Turniereinsätze planen. Ein weiteres Pferd ist Sinner, mit dem ich den World Cup in London gewonnen habe. Mit ihm möchte ich dieses Jahr ein paar Etappen der Champions Tour bestreiten werde. Darüber hinaus habe ich noch zwei, drei jüngere Pferde, mit denen ich bei kleineren Zwei-Sterne-Turnieren antreten möchte – vorausgesetzt, ich bin nicht gerade auf Fünf-Sterne-Turnieren unterwegs.

Was haben Sie im Laufe des letzten Jahres gelernt (über sich selbst und allgemein) und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ich habe gelernt, dass ich außer den Pferden auch andere Dinge genießen kann und nicht unbedingt jede Woche auf Turnieren unterwegs sein muss. Es war sehr schön, Zeit mit Freunden und meiner Familie zu verbringen – was ich natürlich auch vorher schon gemacht habe, aber normalerweise fand das alles auf Turnieren statt. Es hat mir gut getan, mal eine Auszeit zu haben und nicht ständig auf Reisen zu sein.

Sie haben 2019 den Rolex Grand Prix des CHI Genf gewonnen und sind damit zum Titelanwärter des Rolex Grand Slam of Show Jumping geworden. Motiviert Sie das noch mehr, den Rolex Grand Prix des diesjährigen The Dutch Masters zu gewinnen?

Es ist wirklich aufregend, der Titelanwärter des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu sein. Ich versuche allerdings, es wie jedes andere Turnier zu sehen. Jedes Mal, wenn ich Clooney zu einem großen Turnier mitnehme, versuche ich zu gewinnen. Und bei jedem Major, zu dem ich anreise, möchte ich natürlich ganz vorne mitmischen. Ich versuche also, es wie jedes andere Turnier auch anzugehen – obwohl mir doch hin und wieder der Gedanke kommt, dass es eine wirklich besondere Leistung wäre, zwei Majors in Folge zu gewinnen.

Welchen positiven Beitrag hat der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport geleistet?

Ich denke, der Rolex Grand Slam ist sehr wichtig für den Springsport. Alle Spitzenreiter richten die Pläne für ihre Spitzenpferde speziell auf diese Turniere aus. Da sich die vier Majors über die Saison verteilen, können die Reiter auch wirklich immer ihre besten Pferde an den Start bringen. Und jedem, der einmal an einem Major teilgenommen hat, ist klar, dass das Niveau des Sports, das eine solche Veranstaltung bietet, einmalig ist. 

Willy Wijnen and Ben Maher Willy Wijnen and Ben Maher

ZÜCHTER IM GESPRÄCH MIT

WILLY WIJNEN

 

In dieser Ausgabe von Züchter im Gespräch sprechen wir mit Willy Wijnen. Aus der Zucht des KWPN-Züchter des Jahres 2019 stammt das unter dem Briten Ben Maher hocherfolgreiche Springpferd Explosion W (Chacco-Blue x Baloubet du Rouet).

 

Was ist Ihre früheste Erinnerung ans Reiten?

Ich erinnere mich an die Zeit, als mein Großvater damit begann, Zeit mit Pferden zu verbringen. Das waren damals aber keine Spring- oder Dressurpferde, sondern Arbeitspferde. Ich war zu dem Zeitpunkt etwa acht Jahre alt. Man kann also sagen: Pferde gehören zu meinen Leben dazu, seit ich denken kann.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Der stolzeste Moment meiner Karriere war, als Barina, die Großmutter von Explosion W,  vierjährig an der Niederländischen Meisterschaft in Utrecht teilgenommen hat. Sie wurde Dritte, aber ich war unglaublich stolz. Das war einfach ein fantastischer Moment für mich, besonders wenn man berücksichtigt, dass meine Zucht zu dieser Zeit wirklich sehr klein war. Barina wurde damals von Marianne Van Rixtel geritten. Es war von beiden eine wundervolle Leistung, da die Stute zu dieser Zeit sowohl Spring- als auch Dressurpferd war.

Wie kam es dazu, dass Sie Züchter geworden sind?

Barina war einfach eine außergewöhnliche Stute und ich wollte gerne Fohlen von ihr haben. Damals habe ich viel Geld und Zeit in die besten Hengste investiert, bin durch die Niederlande, Deutschland und Frankreich gereist und habe alle möglichen Hengstschauen besucht. Ich wollte einfach nach einem Hengst Ausschau halten, der möglichst gut zu Barina passt.

Können Sie kurz zusammenfassen, worauf es bei der Zucht eines Springpferdes ankommt, was dahintersteckt, wie Sie entscheiden, welche Paare Sie zur Zucht einsetzen, etc.?

Zuerst frage ich mich, ob der Hengst gut zur Blutlinie von Barina passen würde und wie die Abstammung der Mutterlinie des Hengstes aussieht. Natürlich ist der Hengst sehr wichtig, aber ich glaube, dass die Mutterlinie noch viel wichtiger ist.

Wurden Sie von Ihren Zuchtergebnissen auch hier und da mal überrascht?

Das ist schon vorgekommen, aber das war eher Zufall. Ich bekomme oft Anrufe von Leuten, die nach Informationen fragen, weil sie ihre Stute decken lassen möchten. Aber diese Informationen kann ich ihnen nicht geben, da ich die Einzelheiten zu einer speziellen Stute nicht kenne – jedes Pferd ist anders, und es ist für mich sehr schwierig, mich ohne die Abstammung des Pferdes zu kennen, zu einer Kombination zu äußern. Von mir selbst kann ich sagen, dass Barina insgesamt 17 Nachkommen hat. Neun davon sind internationale Spitzenpferde mit Erfolgen in Springen oder Dressur, darüber hinaus hat sie tolle Zuchtstuten und fünf anerkannte Hengste hervorgebracht.

Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist ohne Zweifel wichtig. Ist das etwas, worauf Sie achten, wenn Sie Ihre Pferde an neue Besitzer verkaufen?

Ich habe einige ziemlich komplexe Gefühle und Gedanken zu meinen Pferden. Ich schaue in ihre Augen und dann betrachte ich ihren Rahmen und ihr Fundament. So kann ich besser feststellen, ob Reiter und Pferd gut zusammenpassen.

Wie lange behalten Sie ein Fohlen, bevor es an den neuen Besitzer geht?

Als ich anfing zu züchten, gingen viele meiner Fohlen sofort zu einem neuen Besitzer. Ich hatte zwar Zeit für die Zucht, aber nicht dafür, die Fohlen aufzuziehen, sie einzureiten und mich um ihre Zukunft zu kümmern. Heute sind die Dinge anders, ich habe viel mehr Zeit, mich um alle Aspekte zu kümmern. Explosion W zum Beispiel habe ich erst verkauft, als er sieben Jahre alt war. Ich wusste immer, dass er ein gutes Pferd ist, aber er brauchte Zeit, sich zu entwickeln. Also habe ich ihm diese Zeit gegeben – gemeinsam mit meiner Bereiterin Mareille de Veer. Und heute ist er eines der besten Springpferde der Welt.

Wie viele Pferde züchten Sie pro Jahr?

Ich habe etwa sechs bis sieben Fohlen pro Jahr.

Auf welches selbst gezogene Pferd sind Sie am meisten stolz?

Besonders natürlich auf Explosion W, aber er ist nicht das einzige Pferd, auf das ich stolz bin. Ich habe noch eine Halbschwester von Explosion W namens Zarina III, eine Tochter von Heartbreaker x Baloubet du Rouet. Sie ist eine Zuchtstute, die wirklich fantastische Fohlen hervorbringt. Jeder Reiter auf der Welt hätte gerne einen ihrer Nachkommen.

Welchen positiven Beitrag hat der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport geleistet?

Ich denke, der Rolex Grand Slam hat sowohl für die Reiter als auch für den Sport eine sehr große Bedeutung. Das ist wirklich eine unglaublich tolle Serie mit sehr schönen Turnieren.

Welcher der vier Majors, aus denen der Rolex Grand Slam of Show Jumping besteht, gefällt Ihnen am besten und warum?

Der CHIO in Aachen. Ich kann das nur schwer in Worte fassen, aber das ist einfach das beste Turnier überhaupt. Alles an diesem Turnier ist fantastisch – die Leute, die Anlage, das Turnier selbst.

Was ist für Sie das Hauptanliegen mit Ihrer Pferdezucht?

Meine größte Ambition bei der Zucht ist es, ein Pferd zu züchten, das an den Olympischen Spielen teilnimmt. Jeder Züchter verfolgt letztendlich das Ziel, ein Pferd aus eigener Zucht bei den Olympischen Spielen dabeizuhaben.

Wer ist Ihre größte Inspiration? Wer hat Sie im Laufe Ihrer Karriere am meisten inspiriert?

Das VDL Stud im Norden Hollands hat mich sehr inspiriert. Ich habe einige Pferde dort stehen, wie Liamant W (Diamand de Semmily x Heartbreaker x Baloubet du Rouet) und Power Blue W (Chacco Blue x  Heartbreaker x Baloubet du Rouet).

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

Wer mit der Zucht anfangen möchte, braucht eine gute Mutterlinie, auf die Zucht aufgebaut werden kann. Diesen Rat würde ich selbst auch jedem Züchter geben, schließlich bildet die Blutlinie das entscheidende Fundament. In ihr sollte viel Geschichte und sportliche Qualität vertreten sein. Man sollte sich immer zu etwa 60 oder 70 Prozent auf die Mutterlinie konzentrieren und die anderen 30 bis 40 Prozent auf den Hengst verwenden.

Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof

NTERVIEW MIT

DEM IRISCHEN REITER UND ROLEX-BOTSCHAFTER BERTRAM ALLEN

 

Worauf haben Sie sich in letzter Zeit konzentriert und was sind Ihre Pläne und Ziele für 2021?

Aufgrund der Corona-Pandemie und der Tatsache, dass aktuell in Europa nur sehr wenige Turniere stattfinden, haben wir beschlossen, zum Winter Equestrian Festival [WEF] nach Florida zu reisen. Dort war unglaublich viel los. Ich war fast drei Monate dort und bin erst kürzlich zurückgekehrt. Daher werde ich es die nächsten Wochen etwas ruhiger angehen lassen. Der Plan ist, mich und meine Pferde auf ein paar Turniere des FEI Jumping Nations Cup vorzubereiten. Außerdem habe ich die Olympischen Spiele in Tokio im Juli und dann die Rolex Grand Slam Majors im Spätsommer im Blick.

 

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?

Meine beiden Spitzenpferde sind Pacino Amiro und Harley van den Bisschop. Harley ist das etabliertere Pferd – er hat letztes Jahr aufgrund einer Verletzung zwar ein bisschen Zeit verloren, aber jetzt ist er wieder da und fühlt sich wirklich fit an. Hoffentlich kann er dieses Jahr einen guten Rhythmus finden. Pacino Amiro stieg beim WEF in Wellington in die höchste Klasse auf und hat dort einen 5*-Grand Prix gewonnen. Er ist also ein sehr vielversprechendes Talent. Wir hoffen, dass beide Pferde in Top-Form sein werden, denn dann können sie wirklich alles springen.

 

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?

Er ist eine fantastische Serie, die aus vier der besten Turniere der Welt besteht. Sie bietet mir und den anderen Reitern etwas, worauf wir uns konzentrieren können. Diese Turniere gehören jeweils für sich allein schon zu den besten, aber in Kombination erlangen sie noch mehr Bedeutung und Prestige. Sie können jeden Reiter fragen – das sind die Grand Prix-Turniere, die wir alle jedes Jahr gewinnen wollen. Außerdem stehen sie noch einmal eine Stufe über einem normalen 5*-Grand Prix. Eines dieser Turniere zu gewinnen, ist ein sehr besonderes Gefühl, weil sie wirklich die Krone dieses Sports darstellen. Hinsichtlich meiner Pläne für den Rolex Grand Slam werden wir in diesem Jahr Schritt für Schritt vorgehen, weil es bis zu den Spruce Meadows 'Masters' und dem CHIO Aachen noch eine ganze Weile hin ist. Zum Glück könnten meine Spitzenpferde, wenn sie in guter Verfassung sind, problemlos beide Turniere gehen. Danach fangen wir mit den Plänen für Genf an.

 

Was haben Sie im Laufe des letzten Jahres gelernt – über sich selbst und allgemein – und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Als Reiter sind wir es gewohnt, buchstäblich jedes Wochenende im Jahr zu Turnieren zu fahren. Aber im Jahr 2020 waren unsere Aktivitäten diesbezüglich wirklich eingeschränkt. Ich habe viel gelernt, aber die größte Veränderung wird sein, dass ich wahrscheinlich die Anzahl der Turniere, an denen ich teilnehme, zurückfahren werde. Vor der Pandemie hatte ich wirklich das Gefühl, Woche für Woche Turniere reiten zu müssen. Aber als ich gezwungener Maßen einen Gang zurückschalten musste, hatte ich Zeit, über alles nachzudenken und genau zu prüfen, und ich habe festgestellt, dass ich mir und meinen Pferden wirklich nicht so viel abverlangen muss. Ich glaube, ich werde mich jetzt wirklich nur auf die größten 5*-Turniere konzentrieren, wodurch ich auch ein paar Wochen mehr zu Hause verbringen und nach dem Rechten schauen kann. Das gibt mir wertvolle Zeit, um mich der Vermarktung und meinen jüngeren Pferde zu widmen, für die ich in der Vergangenheit nicht genügend Zeit gehabt habe. Wie bei allem im Leben geht es darum, eine Balance und den goldenen Mittelweg zu finden.

Photo: The Dutch Masters/DigiShots Photo: The Dutch Masters/DigiShots

Top 5 world ranking competing

 

The FEI officially announced on 30 March that international equestrian events could resume as from 12 April. This is good news for the organisation of The Dutch Masters and now there is definite green light to organise the event from 23 to 25 April.

 

Measures

The planned Covid-19 measures remain in place and this special edition of The Dutch Masters will also take place behind closed doors. The FEI has published a list of measures because of the Rhino virus. Of course the organisation, together with the veterinary team, will closely follow up these measures. Immediately upon arrival the health of the horses will be checked and the temperature will be measured. Especially in the stables everything will be done to avoid contact between the horses and there will be several additional hygiene measures. Safety for man and horse comes first.

The Dutch Masters/DigiShots The Dutch Masters/DigiShots

 

Top Jumping Competitors

The organisation can again count on the international jumping top. The numbers 1 and 2 from Switzerland, Steve Guerdat and Martin Fuchs, are present. The number 3, Daniel Deusser is currently in top form. Last weekend the German rider won the prestigious $500,000 Rolex Grand Prix in Wellington, USA, with the 13-year-old stallion Scuderia Tobago Z, who he also wants to start in ´s-Hertogenbosch. The Swede Henrik von Eckermann, who won the Rolex Grand Prix in the Brabanthallen in 2019, will also travel to 's-Hertogenbosch. Peder Fredricson (SWE) and the Belgian Pieter Devos ensure that the entire top 5 of the world rankings will be at the start. Of course all the top Dutch riders like Harrie Smolders and Jeroen Dubbeldam will also be there. The complete list of participants will be announced shortly.

 

Dressage

The top dressage riders are already preparing for the outdoor season in view of the Olympic Games in Tokyo. This proved to be incompatible with the indoor competitions of The Dutch Masters. Therefore, it was decided to skip the dressage programme of this edition for a year. The programme will be completed with extra show jumping classes so that the riders can prepare their horses optimally for the Rolex Grand Prix.

Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof

 

Es war Montag der 1. März, als die FEI nach dem Ausbruch des equinen Herpes-Virus (EHV-1) im spanischen Valencia die Absage aller Pferdesportveranstaltungen verkündete. Die Enttäuschung der Organisatoren des „The Dutch Masters“ war grenzenlos, doch sie setzten gleich alle Hebel in Bewegung, um eine Lösung zu finden. Und eine solche Lösung wurde gefunden – nach intensiven Beratungen mit den Dachorganisationen, den Tierärzten des niederländischen Verbandes und der FEI: Sollte sich der Ausbruch nicht weiter verschlimmern, wird das „The Dutch Masters“ ohne Zuschauer von Freitag, 23. April bis Sonntag, 25. April in den Brabanthallen in `s-Hertogenbosch ausgetragen werden. Ursprünglich hatte die FEI alle Veranstaltungen bis zum 28. März abgesagt, inzwischen wurde dies bis zum 11. April verlängert. Die Organisatoren werden die Entwicklung nun sehr aufmerksam verfolgen, um gegebenenfalls das Datum noch einmal anzupassen. Höchste Priorität hat dabei die Sicherheit von Sportlern und Pferden.

 

Sicherheit der Pferde

 

Die Organisatoren erarbeiten derzeit einen Ablauf für die teilnehmenden Pferde. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Marianne Sloet van Oldruitenborgh-Oosterbaan von der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Utrecht, die auch Beraterin des niederländischen Verbandes ist sowie mit „The Dutch Masters“-Veterinär Randy de Greef und der FEI. Um die Veranstaltung nicht nur corona-, sondern auch herpessicher zu organisieren, werden unterschiedlichste Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen ein veterinärmedizinischer Check-Up gleich bei der Ankunft, regelmäßige Temperaturkontrollen und eventuell Nasenabstriche bei den Pferden. Um bestmöglich vorbereitet zu sein, werden alle Maßnahmen nun in enger Absprache mit den Behörden detailliert diskutiert.

 

Zustimmung bei den Reitern

 

Bei den Reitern findet das neue Datum große Zustimmung. Denn gegenwärtig gibt es kaum Veranstaltungen auf diesem Niveau, für die Reiter sind sie aber zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio unabdingbar. Die Weltranglistenersten in Dressur und Springreiten haben bereits beide ihre Teilnahme bestätigt. So sagt Deutschlands „Dressur-Königin“ Isabell Werth: „Großartig, welche Anstrengungen das The Dutch Masters unternimmt, um die Veranstaltung zu organisieren. Ich werde dort sein!“ Rolex-Botschafter Steve Guerdat ergänzt: „Ich bin sehr glücklich, dass das The Dutch Masters als Teil des Rolex Grand Slam of Show Jumping nun im April stattfinden wird. Für uns Reiter sind Prüfungen auf diesem Niveau sehr wichtig, deswegen freue ich mich drauf.“ Das Programm im April wird dem ursprünglich für März geplanten sehr ähnlich sein – mit dem Rolex Grand Slam of Show Jumping-Major am Sonntagnachmittag. Die Dressurfans bekommen ein identisches Programm geboten mit einer großen CDI 4*-Tour mit Grand Prix und Kür zur Musik. Alle Wettbewerbe werden live auf unterschiedlichen Kanälen übertragen.

Photos: Rolex Grand Slam / Kit Houghton Photos: Rolex Grand Slam / Kit Houghton

ROLEX GRAND SLAM OF SHOW JUMPING – BESTÄTIGTE TERMINE FÜR DIE MAJORS 2021

 

Das Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen (NEUES DATUM)

Für den CHIO Aachen 2021 gibt es ein neues Datum, er findet nun von Freitag, dem 10. bis Sonntag, dem 19. September statt. Weitere Informationen zum CHIO Aachen 2021 finden Sie auf https://www.chioaachen.de/

Spruce Meadows ‘Masters’ 

Die Termine für das Spruce Meadows 'Masters' 2021 bleiben unverändert: das Turnier findet vom Mittwoch, 8. bis Sonntag, 12. September statt. Weitere Informationen zum Spruce Meadows ‘Masters’ 2021 finden Sie auf https://www.sprucemeadows.com/

CHI Genf 

Die Termine für das CHI Genf 2021 bleiben unverändert: das Turnier findet vom Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. Dezember statt. Weitere Informationen zum CHI Genf 2021 finden Sie auf https://www.chioaachen.de/

Photo: Spruce Meadows Media Services Photo: Spruce Meadows Media Services

INTERVIEW MIT SPRINGREITER OLIVIER PHILIPPAERTS

 

Was sind Ihre Pläne für das restliche Jahr 2021, und was würden Sie am Ende gerne noch erreichen?

Ich würde gerne noch ein 5*-Turnier mit Legend [H&M Legend of Love] gewinnen. Sie ist ein großartiges Pferd, und ich habe sie schon sehr lange. Sie war einfach unglaublich. Die Erfolge und die vielen guten Durchgänge, die wir gemeinsam hatten, waren wirklich fantastisch. So auch in der letzten Woche – sie ist jetzt 15 Jahre alt –, sie versucht immer noch jede Woche auf jedem Turnier ihr Bestes zu geben. Ich würde also gerne irgendwann in diesem Jahr noch einen 5*-Grand Prix mit ihr gewinnen, was hoffentlich für uns möglich sein wird.

 

Wie geht es nun weiter?

Das letzte Jahr war wirklich ein einziger Nackenschlag, aber dieses Jahr sind wir von Anfang an auf dem richtigen Weg. Im Januar war ich in Oliva Nova, um die Pferde auf die Saison vorzubereiten. Dann kam Doha, und danach habe ich versucht, mich auf das „The Dutch Masters“ vorzubereiten, was ja aber leider aufgrund der momentanen Umstände abgesagt wurde. Trotzdem freuen wir uns auf die Saison, und wir glauben fest daran, dass diese Saison wirklich fantastisch und für alle Beteiligten ein weiterer Schritt nach vorne sein wird. Es stehen viele Turniere an, darunter die Majors des „Rolex Grand Slam of Show Jumping“ und natürlich die Olympischen Spiele in Tokio, zu denen wir alle natürlich sehr gerne anreisen würden. Das sind also meine größten Ziele dieses Jahr, und im Moment versuche ich, den besten Plan zusammenzustellen, um diese auch zu erreichen.

 

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?

Im Moment habe ich ziemlich Glück, ich habe ein paar sehr gute Pferde im Stall. Dazu gehören einige erfahrene Pferde wie Legend of Love und Extra [H&M Extra], die ich seit etwa zwei Jahren habe. Und ich habe auch ein neues Pferd namens Blue Diamond [Le Blue Diamond V't Ruytershof], der seinen ersten 5*-Grand Prix letzte Woche in Doha gegangen ist, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich glaube wirklich, dass er ein Pferd sein könnte, das durchgehend auf 5*-Niveau Turniere gehen kann. Ich freue mich wirklich auf dieses Jahr, und darauf, mit ihm in der Spitzenklasse des Sports antreten zu können.

 

Welchen positiven Beitrag hat der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport geleistet?

Ich denke, es war ein unglaublicher Erfolg, dass Rolex unserem Sport den Grand Slam gegeben hat. Das ist die beste Art für uns, unseren Sport mit beispielsweise Tennis vergleichen zu können. Jeder weiß, dass die Grand Slam-Turniere die wichtigsten Veranstaltungen eines Jahres sind, und dass wir das nun in unseren Sport übertragen können, um jemandem zu erklären, der den Pferdesport nicht verfolgt, was die Grand Slams sind, verleiht unserem Sport zusätzlichen Aufschwung. Als Reiter sind diese Turniere die wichtigsten des Jahres, und als echte Athleten und Wettstreiter kämpfen wir natürlich darum, diese Siege auf unserer Liste der Erfolge zu sehen.

 

Haben Sie unter den Majors einen Favoriten? Gibt es einen, der für Sie als das Turnier hervorsticht, das Sie unbedingt gewinnen möchten?

Natürlich, jeder hat doch seine Favoriten. Spruce Meadows wird für mich immer etwas ganz Besonderes sein, denn als ich dort gewonnen habe, war das für mich ein wirklich einzigartiger Moment. Aachen, andererseits, ist ebenfalls wirklich klasse, weil es nicht weit von meinem Zuhause entfernt ist und ich dort schon sehr lange hingehe. Mein Vater ist dort so viele Male angetreten, und auch ich bin dort schon geritten – das sind also die beiden Turniere, die für mich im Laufe eines Jahres den größten Stellenwert haben.

 

Was haben Sie im letzten Jahr gelernt – über sich selbst? Und welche positiven Schlüsse können Sie aus diesem doch sehr ungewöhnlichen und schwierigen Jahr ziehen?

Ich denke, der größte Unterschied war, dass wir im Jahr davor an so vielen Turnieren teilgenommen haben, vielleicht waren es etwas zu viele. Es ist zwar toll, dass es so viele 5*-Turniere gibt, da so alle eine bessere Chance auf den Sieg haben. Aber aus persönlicher Sicht denke ich, dass ich ab jetzt weniger 5*-Turniere auswähle, an denen ich teilnehmen werde. So habe ich die Gelegenheit, zu diesen Turnieren zu gehen und mich voll und ganz auf diese bestimmten Wettkämpfe zu konzentrieren. Manchmal sind wir Woche für Woche auf Turnieren unterwegs, nur weil es so viele davon gibt, und fliegen dauernd um die Welt  – was vielleicht etwas übertrieben ist. Im letzten Jahr habe ich gelernt, dass es besser wäre, sich auf eine kleinere Anzahl von Turnieren zu konzentrieren und dafür gut vorbereitet und mit den richtigen Pferden an den Start zu gehen.

Ich glaube auch, dass wenn man unter Zeitdruck steht, so wie es bei mir war, man kleine Fehler macht, die man gar nicht bemerkt. Jetzt, da wir alle viel zuhause waren, konnten wir uns neu organisieren, sodass jetzt alles für die kommende Saison bereit ist. Wir versuchen, junge Pferde zu kaufen und sie bis zur Spitzenklasse auszubilden. Dafür haben wir versucht, eine gute und solide Struktur zu erschaffen, sodass wir, auch wenn ich auf Turnieren unterwegs bin, immer noch eine gute Gelegenheit haben, die besten Jungpferde ausfindig machen zu können. In diesem Sport vergeht die Zeit so schnell – es ist also wichtig, immer auch Pferde für die Zukunft im Stall zu haben.

Photo: Élevage du Thot Photo: Élevage du Thot

ZÜCHTER IM GESPRÄCH

Interview mit Familie Noël (Élevage du Thot)

 

In dieser Ausgabe von Züchter im Gespräch sprechen wir mit Margrith und Florian Noël vom Gestüt „Le Thot“ in der Normandie in Frankreich – www.elevage-du-thot.com. Unser Dank geht außerdem an Judith Noël, die dieses Interview ermöglicht hat.

 

Was ist Ihre früheste Erinnerung ans Reiten?

Margrith Noël:

Mein Vater war bei der Schweizer Kavallerie, und jeder Angehörige hatte seinen eigenen Sattel und sein eigenes Pferd zuhause. Ich war noch jung, und als es dieses Pferd nicht mehr gab, legte er immer seinen Sattel unten über das Treppengeländer. Ich – jung wie ich war, etwa vier oder fünf – verbrachte viel Zeit damit, auf diesen Sattel zu klettern und so zu tun, als würde ich reiten gehen.

Florian Noël:

Ich wuchs mit Pferden auf, und da ich auch zwei ältere Schwestern hatte, die leidenschaftlich gerne ritten, wollten meine Eltern immer, dass ich in ihre Fußstapfen trete. Mittwochs und samstags haben meine Eltern mich immer dazu vergattert, ein Pferd oder Pony fertig zu machen und es zu striegeln, aber ich hatte daran wirklich keinen Spaß. Das Reiten habe ich schon als Kind gelernt, da das bei uns in der Familie eben „normal“ war. Im Sommer bin ich mit meinen Schwestern in Freizeitcamps gegangen, wo wir viel geritten sind, aber auch andere Aktivitäten gemacht haben. Jedes Mal nahm ich mein Fahrrad mit, also verbrachte ich eigentlich mehr Zeit damit, mit dem Rad den Reitstall zu umrunden, als auf den Pferden zu reiten. Ich hatte auch einen Freund, der ein Pony besaß, und wir machten in den Feldern oder am Strand immer Wettrennen gegeneinander. Wir sind also viel mehr um die Wette geritten, als auf andere Art zu reiten.

 

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Margrith Noël:

Für uns als Familie war das Ideo du Thot, ein Pferd, das 2007 den World Cup in Las Vegas gewann. Ein Pferd dieses Kalibers zu haben, war wirklich außergewöhnlich, ein wirklich einmaliges Pferd. Das war ein unglaublich stolzer Moment für uns. Als Mutter macht es mich sehr stolz, drei Kinder zu haben, die alle leidenschaftlich gerne reiten, und wenn sie mit unseren eigenen, selbstgezogenen Pferden auf Turniere gehen, macht mich das ganz besonders stolz.

 

Wie sind Sie auf den Zuchtaspekt dieses Sports gekommen?

Margrith Noël:

Alles hat damit begonnen, dass ich Jean-Francois Noël geheiratet habe, dessen Vater viel mit Pferdezucht zu tun hatte. Sein Vater wiederum war ein Rinderzüchter aus der Normandie, der auch ein paar Stuten besaß, und so begann er schon in sehr jungen Jahren damit, die Pferde einzureiten. Wir haben dieses Unternehmen Schritt für Schritt aufgebaut, haben ein paar Fohlen gekauft und versucht, sie durch Einkreuzen unserer eigenen Blutlinien weiterzuentwickeln. So wurde unsere Zucht immer größer, und so kamen wir auch dazu, die Blutlinie von Ideo zu kaufen, die wir dann mit unserer kreuzten, wodurch wir uns weiter vergrößern konnten. Es ist interessant zu sehen, wie weit wir gekommen sind. Wir haben nur zu zweit angefangen, mit drei Pferden. Das war vor 35 Jahren, und heute sind wir zu einem großen und erfolgreichen Zuchtbetrieb geworden.

 


Könnten Sie kurz zusammenfassen, worauf es bei der Zucht eines Springpferdes besonders ankommt, was dahintersteckt, wie Sie entscheiden, welche Paare Sie zur Zucht einsetzen, etc.?

 

Florian Noël:

Das Ganze ist eine Mischung aus körperlichen und geistigen Veranlagungen und der Ausbildung des Pferdes. Das Pferd muss gut erzogen sein, gut im Futter stehen und über eine große mentale Stärke verfügen. Das Einreiten und die Ausbildung sind für das Heranziehen eines Pferdes der Spitzenklasse ebenfalls maßgeblich. Außerdem ist es sehr wichtig, über gute Grundlagen zu verfügen, wodurch es einfacher wird, Pferde zu haben, die leichtrittig und mental ausgeglichen sind. Außerdem ist die Qualität der Stute von zentraler Bedeutung, denn wenn man einmal eine gute Stute hat, bieten sich bei der Wahl des Vaters viele Möglichkeiten. Es ist also entscheidend, die Mutterstute richtig auszuwählen.

 

Wurden Sie von Ihren Zuchtergebnissen auch hier und da mal überrascht?

Margrith Noël:

Ja, Samourai du Thot, der einmal das beste französische Vielseitigkeitspferd auf der Weltrangliste war. Dieses Pferd stammte aus einer Mischung, von der wir nicht glaubten, dass sie ein so erstklassiges Pferd hervorbringen könnte. Die Mutter war ein gutes, vollkommenes Pferd, aber nicht unbedingt sehr bekannt. Aber sie war ein Pferd, dass über viel Sinn verfügte. Wir haben sie mit Milor Landais verpaart, und mit Samourai du Thot kam dabei eine echte Überraschung heraus.

Florian Noël:

Manchmal versuchen wir an Hengste zu kommen, die gar nicht unbedingt alle unsere Wünsche erfüllen, sondern eigentlich ziemlich unspektakulär sind. Das gibt uns die Gelegenheit, ein bisschen herumzuprobieren, wie zum Beispiel das Einkreuzen von reinrassigen Pferden, Anglo-Arabern, um etwas wirklich Einzigartiges zu erhalten.  

 

Photo: Élevage du Thot Photo: Élevage du Thot

Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist zweifelsohne wichtig. Ist das etwas, wonach Sie Ausschau halten, wenn Sie Ihre Pferde an neue Besitzer verkaufen, oder wenn sie die Pferde selbst reiten?

Margrith Noël:

Ja, das ist etwas, wonach wir Ausschau halten, aber aufgrund der Art und Weise, wie der Markt und die Branche funktionieren, haben wir darauf oft nicht viel Einfluss. Wir machen viele Geschäfte mit Händlern, was die Dinge manchmal verkompliziert. Wenn es einen Kunden gibt, der nicht gut zum Pferd passt, können wir das Pferd nicht zurücknehmen und durch ein anderes ersetzen, denn bei 12-15 Fohlen haben alle jeweils andere Eigenschaften.

Florian Noël:

Wir versuchen, Pferde zu produzieren und heranzuziehen, die leicht zu reiten und zu handhaben sind, da viele Menschen in einem Pferd mehr oder weniger dieselben Dinge suchen. Sie möchten ein hochwertiges, schickes und gut gerittenes Pferd. Je besser ein Pferd geritten ist, desto einfacher ist es, mit ihm zu arbeiten. Deshalb versuchen wir, das beste Pferd für unsere Kunden zu produzieren, und wir bemühen uns immer darum, dass es in bestmöglichem Zustand zu ihnen kommt.

 

Können Sie uns ein paar Einblicke hinter die Kulissen Ihres Zuchtprogramms geben?

Florian Noël:

Es gibt mehrere wichtige Faktoren, die eine Rolle spielen, zum Beispiel gute Mutterstuten, gute Kreuzungen und Vielfalt. Die Pferde, von denen wir glauben, dass sie aufgrund ihrer Abstammung viel Potenzial für den Einsatz im Sport mitbringen, behalten wir manchmal bis zu ihrem sechsten Lebensjahr, bevor wir den Embryotransfer durchführen. Wir ziehen zudem die Pferde alle auf die gleiche Weise auf, um zu versuchen, das Beste aus ihnen herauszuholen. Das ist die Methode, die wir anwenden, aber es gibt Zeiten, in denen wir uns an die verschiedenen Pferde und ihre Bedürfnisse anpassen müssen.

 

Wie lange behalten Sie ein Fohlen, bevor es an den neuen Besitzer geht oder Sie mit der Ausbildung anfangen?

Florian Noël:

Bestimmte Fohlen können wir manchmal schon verkaufen, wenn sie noch bei ihrer Mutter sind. Das ist selten, aber es kommt vor. Wir beginnen im Winter mit der Ausbildung, wenn sie zwischen zwei und drei Jahre alt sind. Im Moment zum Beispiel sind so ziemlich alle schon eingeritten. Als Test lassen wir sie zwei oder drei Mal frei springen und steigen ein paar Mal auf. So erhalten wir einen Einblick in das Temperament des Pferdes und können abschätzen, wie sich das Pferd später verhalten wird. Im Frühjahr kommen sie alle auf die Weide, und im nächsten September, am Ende des dritten Lebensjahres, holen wir sie wieder in den Stall. Zu dem Zeitpunkt sind wir dann mit der Auswahl beschäftigt. Wir stellen die Pferde im Alter von drei Jahren auf ihren ersten Turnieren vor, und dann beginnt der Handel, sobald das veterinärmedizinische Programm abgeschlossen ist. Es gibt Pferde, die schon während des Winters verkauft werden, aber wir versuchen, sie je nach individuellem Entwicklungsstand zu verkaufen. Manche Pferde sind schon bereit, aber wir behalten einige etwas länger, da sie noch sehr jung sind.


Wie viele Pferde züchten Sie pro Jahr?

Wir haben jedes Jahr etwa 30. Etwa die Hälfte davon gehört uns, und die andere Hälfte gehört anderen Besitzern, von denen die meisten im Ausland wohnen.

 

Was ist für Sie das Hauptanliegen mit Ihrer Pferdezucht?

Jahr für Jahr die Qualität unserer Pferde weiter zu steigern.

 

Auf welches selbst gezogenes Pferd sind Sie am meisten stolz?

Das ist definitiv Ideo du Thot, aber er wird jetzt langsam schon etwas älter. Dieses Jahr haben wir Diaz du Thot, die bei Constant Van Paesschen steht, und Diadem du Thot, der bei Laura Kraut in den USA steht und von dem wir hoffen, dass er es wie Ideo an die Spitze schafft.

 

Abgesehen von der Zucht, was sind Ihre Ambitionen und Wünsche?

Margrith Noël:

Da wir direkt am Meer leben, haben wir viele Pferde, die für eine Thalassotherapie hierher kommen (zur Rehabilitation nach einer Verletzung oder einfach zum puren Genuss). Wir hatten schon einige sehr gute Pferde hier, wie zum Beispiel Paille de la Roque von Steve Guerdat. Wir arbeiten kontinuierlich daran, diesen Aspekt unseres Programms zu verbessern, und wir versuchen auch immer, die sportliche Seite der Dinge mit unseren jungen Pferden weiterzuentwickeln. Es ist sehr erfüllend, aus unseren jungen Pferden Wert zu schöpfen, wenn sie erst vier, fünf oder sechs Jahre alt sind, und es ist auch großartig, einige wirklich gute Leistungen aus ihnen herauszuholen.

Florian Noël:

Als Züchter und fünfköpfige Familie versuchen wir immer, unser Wissen und unsere Kommunikation, unsere Struktur und Organisation zu verbessern. Außerdem beschäftigen wir zur Zeit einige Mitarbeiter, und wir möchten, dass dies ein schöner Ort zum Arbeiten ist. Wir führen ein Familienunternehmen, und die Zucht ist unsere Leidenschaft, dafür leben wir. 

 

Welchen positiven Beitrag hat der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport geleistet?

Margrith Noël:

Das sind vier legendäre Turniere, und wir träumen davon, dass einmal eines unserer Pferde dort antritt. Es ist den Sponsoren wie Rolex zu verdanken, dass diese Turniere so berühmt-berüchtigt geworden sind und weltweit wahrgenommen werden. Es ist immer wieder eine Freude, Pferde auf so schönen Rasenplätzen wie in Aachen gegeneinander antreten zu sehen.

Florian Noël:

Wir gehen jedes Jahr zum Turnier nach Genf, weil es im Dezember stattfindet, wenn es bei uns immer etwas ruhiger ist. Es ist also ein bisschen wie ein kleiner Winterurlaub für uns, nach Genf zu gehen und alte Freunde zu treffen. Das sind zweifelsohne die besten Turniere der Welt, und deshalb schauen wir uns alle an, egal ob vor Ort oder im Fernsehen.

Photo: Élevage du Thot Photo: Élevage du Thot

Welchen der vier Majors, aus denen der Rolex Grand Slam of Show Jumping besteht, würden Sie am liebsten besuchen, und warum?

Unser Traum ist es, nach Aachen zu gehen – das ist die Krone unseres Sports. Als Familie gehen wir auch gerne nach Genf, weil es von den Vieren uns am meisten am Herzen liegt.

 

Wer hat Sie am meisten inspiriert? Wer hat Sie im Laufe Ihrer Karriere am meisten inspiriert?

Florian Noël:

Ich war bei William Funnell in England und habe auf seinem Gestüt gearbeitet. Ich fand es sehr inspirierend, dass er nur etwa so viele Fohlen züchtet wie wir, und er hat dem Heranziehen junger Pferde viel Wert verliehen. Außerdem gehört er der britischen National-Equipe an und ist daher eine echte Inspiration. Aber das Inspirierendste, was ich von ihm mitnehme, ist, dass er dem Zuchtvorgang von Anfang bis Ende Wert verleiht.

 

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

Florian Noël:

Mir wurde einmal gesagt, dass wir alle als Familie zusammenarbeiten sollten, da wir alle einen gemeinsamen Nenner haben. Wir alle teilten die gleiche Leidenschaft, aber wir kamen nicht immer gut miteinander aus. Deshalb wurde mir gesagt, dass es uns wirklich guttun würde, wenn wir alle zusammenarbeiten.

Margrith Noël:

Mir wurde auch gesagt, dass egal was man tut, man es immer nach bestem Wissen und Gewissen tun soll.

Photo: Rolex Grand Slam / Kit Houghton Photo: Rolex Grand Slam / Kit Houghton

VETCHECK MIT:

Randy de Greef, Tierarzt beim The Dutch Masters

 

Was ist EHV-1 und was tut die FEI, um den Ausbruch einzudämmen?

EHV-1 ist ein Virus, das Pferde befällt und bei manchen der infizierten Tiere neurologische Probleme hervorrufen kann. Soweit ich weiß, hilft die FEI dabei, Tierärzte in Valencia in Spanien zu organisieren, um die betroffenen Tiere zu behandeln. Darüber hinaus hat die FEI internationale Turniere in mehreren europäischen Ländern abgesagt, um das Risiko einer weiteren Verbreitung des Virus zu minimieren. 

 

Musste der Springsport sich jemals mit einem Virus wie diesem auseinandersetzen?

Ich glaube nicht, dass der Pferdesport jemals in einem so großem Ausmaß wie bei dem jetzigen Ausbruch des EHV-1 von einem Virus betroffen war.

 

Ist es wahrscheinlich, dass das Virus sich letztendlich weltweit, also auch außerhalb Europas ausbreiten wird?

Das Virus existiert bereits in der Pferdepopulation weltweit. Es wird jedoch zu einem Problem, wenn sich große Gruppen von Pferden infizieren und aus irgendeinem Grund die Infektion nicht am Herd des Ausbruchs eingedämmt werden kann. In dieser Situation werden große Mengen des Virus übertragen, wodurch andere Pferde dann erkranken.

 

Welche Maßnahmen wurden implementiert, um zu verhindern, dass das Virus außer Kontrolle gerät?

Soweit ich informiert bin, werden alle Pferde in Valencia so gut es geht isoliert, und die FEI hat internationale Turniere in mehreren europäischen Ländern abgesagt, um das Risiko einer weiteren Verbreitung des Virus zu minimieren.

 

Wie schnell könnte das Virus unter Kontrolle sein? Kann es überhaupt weltweit gänzlich ausgerottet werden?

Das hängt wirklich davon ab, wie viele Pferde das Turniergelände in Valencia bereits verlassen haben und nun in ihren Ställen zuhause für andere Pferde infektiös sind. EHV-1 wird niemals vollständig ausgerottet werden können. Wir müssen mit diesem Virus leben, und in Zukunft vielleicht etwas vorsichtiger und gewissenhafter mit Hygienemaßnahmen beim Pferdetransport sein, besonders wenn dieser international abläuft.

Daniel Deusser and Killer Queen VDM (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Daniel Deusser and Killer Queen VDM (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Je später das Jahr, desto schöner die Veranstaltung: Das Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen 2021, öffnet vom 10. bis zum 19. September seine Pforten. Ursprünglich war das Turnier für Ende Juni geplant.

Die Vorfreude auf den CHIO Aachen 2021 ist riesig, dabei stehen natürlich Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle“, sagt Frank Kemperman, der Vorstandsvorsitzende
des ausrichtenden Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. (ALRV)
. Daher seien die Organisatoren sehr glücklich, dass es gelungen ist, einen Ausweichtermin im Spätsommer zu finden, „der nun auch seitens der FEI genehmigt ist, so dass wir ihn offiziell bestätigen können“, so Kemperman.

Der CHIO Aachen 2021 wird ein Top-Turnier werden, so wie wir es kennen mit allen
fünf Disziplinen und den besten Reitern und Pferden
“, erläutert Kemperman. So klar die sportliche Seite sei, so unsicher sind derzeit noch die Rahmenbedingungen. Man wisse heute noch nicht, welche Zuschauerkapazitäten im September zugelassen werden, daher können bereits für den CHIO Aachen 2021 gekaufte Tickets auf den CHIO Aachen 2022 umgebucht werden. Wer seine Karte nicht auf 2022 übertragen möchte, kann das Geld erstattet bekommen oder auch den Betrag spenden. Das Formular und alle Infos gibt es online unter https://www.chioaachen.de/de/tickets/, alle Kartenkunden werden in den kommenden Tagen informiert.

Wir gehen davon aus, Mitte Juni zu wissen, welche Zuschauerkapazitäten möglicherweise erlaubt sind“ so Frank Kemperman. Dann wird auch der Ticketverkauf für den CHIO Aachen 2021 starten. Jede Menge CHIO Aachen-Atmosphäre, aber auch alle Infos rund um den CHIO Aachen, gibt es online unter www.chioaachen.de sowie auf den Social Media- Plattformen des Reitsport-Klassikers.

Henrik von Eckermann (Photo credit: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Henrik von Eckermann (Photo credit: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Gestern Abend hat der Internationale Pferdesportverband FEI die Absage sämtlicher Pferdesport-veranstaltungen bis zum 28. März bekanntgegeben. So soll die weitere Verbreitung des „Equine Herpes Virus“ (EHV-1) verhindert werden. Der Ausbruch hatte vor einer Woche seinen Ursprung in Valencia genommen.

Eine Riesenenttäuschung für die Organisatoren des „The Dutch Masters“, Direktor Marcel Hunze sagte: „In den vergangenen Monaten hat das gesamte Team sehr hart daran gearbeitet, alle Sicherheitsvorschriften umzusetzen. Unser Ziel, das „The Dutch Masters“ als angepasstes Format dem Corona-Virus zum Trotz zu organisieren, haben wir mit viel Enthusiasmus der Reiter und des gesamten Sports erreicht. Dass wir uns nun einem anderen Virus gegenüber sehen und die Veranstaltung kurzfristig absagen müssen, ist jenseits unserer Vorstellungskraft. Wir können nichts anderes machen als nach vorne zu schauen – auf die nächste tolle Auflage des Turniers.“

Henrik von Eckermann (Photo: Ashley Neuhof / Rolex Grand Slam) Henrik von Eckermann (Photo: Ashley Neuhof / Rolex Grand Slam)

Gemäß der Regierungsentscheidung, bedeutende Sportevents in den Niederlanden wieder stattfinden zu lassen, haben die Organisatoren des „The Dutch Masters“ beschlossen, das Sportprogramm für das Jahr 2021 stattfinden zu lassen. „Für den Reitsport ist es immens wichtig, Kontinuität zu gewährleisten – sowohl für das Event, als auch für die Pferde, die Reiter und alle anderen, die im Pferdesportbereich tätig sind“, sagt Anky van Grunsven, Präsidentin des „The Dutch Masters“. Die Organisatoren sind sehr dankbar für die Unterstützung, die sie von ihren Partnern nach der Absage des Turniers 2020 erhalten haben. Auch die Reaktion des Nationalen Olympischen Komitees (NOC*NSF) ist positiv: „Für den Pferdesport ist es wichtig, dass die großen Turniere wieder ausgetragen werden können. Die Athleten des TeamNL erhalten so die notwendige Perspektive, um sich auf die anstehenden Olympischen und Paralympischen Spiele vorzubereiten. Das gilt besonders für den Reitsport, da nicht nur die Reiter, sondern auch die Pferde in Top-Form gebracht werden müssen. Es ist gut, dass das „The Dutch Masters“ wieder stattfinden kann und dass sich die Athleten vom TeamNL auf die bestmögliche Weise auf die Spiele vorbereiten können.“

Ohne Zuschauer

 

In Anbetracht der momentanen Situation wird das „The Dutch Masters“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit und in einem angepassten Format ausgetragen. Die Sicherheit der Teilnehmer und Mitarbeiter hat oberste Priorität, und die Organisatoren werden eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um ein Turnier zu organisieren, das komplett coronasicher ist. Ratsherr Huib van Olden (Stadtrat’s-Hertogenbosch) ist mit dieser Lösung ebenfalls zufrieden: „Es lässt mein Sportlerherz höher schlagen, dass dieses Turnier, das für unsere Provinz und Stadt so wichtig ist, auf eine sichere Weise ausgetragen werden kann.“ Die Übertragung des „The Dutch Masters“ wird auf mehreren Kanälen zu sehen sein.

Rolex verlängert die Partnerschaft

 

Hauptsponsor Rolex hat seine Partnerschaft mit dem „The Dutch Masters“ langfristig erneuert. Rolex ist seit über 60 Jahren die Krone des Reitsports und hat den Rolex Grand Slam of Show Jumping von Beginn an unterstützt. Der Schweizer Uhrenhersteller ist seit 2014 Partner des „The Dutch Masters“. Im Jahr 2018 trat das „The Dutch Masters“ dem renommierten Rolex Grand Slam of Show Jumping bei, dem drei weitere der weltbesten Turniere angehören: der CHIO Aachen in Deutschland, das CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ in Calgary, Kanada, und der CHI Genf in der Schweiz. „Die Absage des The Dutch Masters im Jahr 2020 hatte große Auswirkungen auf unsere Organisation. Wir sind für das Vertrauen unserer Partner sehr dankbar, und die Verlängerung der Partnerschaft mit unserem treuen Unterstützer Rolex ist eine tolle Ermutigung für die Zukunft“, sagt Marcel Hunze, Direktor des „The Dutch Masters“.

Der The Dutch Masters finden vom 12. bis 14. März 2021 statt. Das endgültige Programm wird online veröffentlicht.

Sophie Mottu Morel (Photo: Joseph Carlucci) Sophie Mottu Morel (Photo: CHI Genf - Joseph Carlucci)

Mittendrin im CHI Genf virtual with

Sophie Mottu Morel, Generaldirektorin

 

Auf was können sich Reitsportfans beim CHI Genf Virtual freuen? Haben Sie irgendwelche Überraschungen geplant?

Sobald die Absage des CHI Genf verkündet wurde, war es für uns klar, dass wir vom 10. bis 13. Dezember, den ursprünglichen Terminen für unser Event, virtuell präsent sein werden. Wir haben uns gemeinsam mit dem Team Gedanken gemacht, und unser Ziel war es, etwas zu kreieren, das sich von schon Dagewesenem unterscheidet. Deshalb haben wir beschlossen, eine tägliche Fernsehsendung von etwa einer Stunde Länge zu produzieren, die auch unsere renommierten Gäste einschließt. Wir produzieren schon seit einigen Jahren Fernsehshows während des CHI Genf und sind also nicht ganz unerfahren auf diesem Gebiet. Alban Poudret und Michel Sorg, die dem CHI Genf ihre Stimmen leihen, werden jeden Tag mit einen Stargast im Studio oder per Videoschalte Interviews führen. Die Gespräche umfassen Anekdoten und Erinnerungen, und die Gäste werden auch über ihre liebsten Parcours im Verlauf der Jahre in der Palexpo Arena in Genf sprechen.

Wie können die Menschen am CHI Genf Virtual teilnehmen?

Reitsportfans können die Fernsehshow auf der Website des CHI Genf (www.chi-geneve.ch) und auf unserer Facebook-Seite (www.facebook.com/CHIGeneve) verfolgen. Wir übertragen live am Donnerstag, dem 10. (Ehrengast: Kevin Staut via Zoom), Freitag, dem 11. (Ehrengast: Steve Guerdat entweder im Studio oder via Zoom) und Samstag, dem 12. Dezember (Ehrengäste: Eric Lamaze und Luciana Diniz via Zoom) von 18.30-19.30 Uhr MEZ, und am Sonntag, dem 13. Dezember (Ehrengast: Martin Fuchs via Zoom) von 14.00-15.00 Uhr MEZ. Fans können den Gästen über unsere Sozialen Netzwerke und einer eigens eingerichteten Plattform live Fragen stellen, an Umfragen teilnehmen, und es wird Gelegenheiten geben, besondere Geschenke zu gewinnen!

Der CHI Genf wurde schon 10 Mal zum „Besten Turnier der Welt“ gewählt. Gibt diese phänomenale Leistung einen zusätzlichen Anreiz, den CHI Genf Virtual zu einem riesigen Erfolg werden zu lassen.?

Diese Auszeichnungen zu gewinnen lässt uns jedes Jahr noch härter arbeiten – sie treiben uns dazu an, uns immer wieder selbst zu übertreffen. Anerkennungen wie diese bieten uns einen Anreiz, etwas anders als unsere Kollegen – die anderen großen Reitturniere – zu denken. Deshalb haben wir beschlossen, im Rahmen des CHI Genf Virtual etwas Außergewöhnliches zu bieten.

Was ist der Schlüssel zur Organisation eines erfolgreichen Turniers, ob live oder virtuell?

Der Schlüssel zu unserem Erfolg ist zweifelsohne unsere Leidenschaft für den Reitsport. Das Team arbeitet mit Herzblut an der Organisation des Turniers. Manchmal werden wir als Träumer bezeichnet, aber ich denke, das ist gerade unsere Stärke, weil es wichtig ist, sich große Ziele zu setzen!

Was hat Ihnen an der Organisation des CHI Genf Virtual besonders gefallen?

Es war sehr aufregend, sich über die Inhalte dieser vier täglichen Sendungen Gedanken zu machen. Die Organisation hat erhebliche Teamarbeit von unserem Kommunikationsteam eingefordert, darunter auch Yannick Guerdat, mit dem wir die Sendungen produzieren werden, und Nicolas Bossard, der schon seit den Anfängen des CHI Genf (CHIG) TV mit uns an den Sendungen zusammenarbeitet.

Welche Pluspunkte ziehen Sie aus dieser Erfahrung?

Ein echter Wille, etwas anderes zu machen, eine gemeinsame Vision in den Ideen, die wir erschaffen und umgesetzt haben, und eine fantastische Motivation, etwas wirklich Inspirierendes und Originelles für die Reitsport-Community vorzuschlagen und zu liefern.

Bei den Rolex Grand Slam of Show Jumping Majors haben sowohl der CHIO Aachen als auch der CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ virtuelle Versionen veranstaltet. Hat sich der CHI Genf Virtual von diesen beiden Events inspirieren lassen?

Wie schon gesagt wollte das Organisationsteam des CHI Genf etwas Anderes und Originelles machen, das es so vorher noch nicht gab. Aber natürlich haben wir mit Interesse verfolgt, was unsere Freunde vom Rolex Grand Slam dieses Jahr gemacht haben, was auch sehr beeindruckend war und wir sprechen ihnen auch ein sehr großes Lob aus.

Sie müssen von einem außergewöhnlich talentierten Team umgeben sein, um den CHI Genf Virtual in einer solch kurzen Zeit zu organisieren?

Der CHI Genf hat das Glück, sich auf äußerst kompetente, talentierte und motivierte Leute verlassen zu können. Ich muss auch die unglaublich tollen Freiwilligen erwähnen, die das Herz und die Seele dieses Turniers sind, und ohne sie wäre das alles gar nicht möglich. Das ist auch der Grund, warum sie als einzige die einmalige Gelegenheit haben werden, unseren Ehrengästen am Samstag, dem 12. und am Sonntag, dem 13. Dezember im CHIG TV Fragen zu stellen – das ist unser Geschenk an sie. Aber auf einen Freiwilligen wartet darüber hinaus noch ein großer Gewinn: ein VIP-Erlebnis auf dem CHIO Aachen im nächsten Jahr.

Das Schweizer Ausnahmetalent Martin Fuchs ist der amtierende Meister des Rolex Grand Prix beim CHI Genf. Glauben Sie, er bringt die Voraussetzungen mit, seinen Titel 2021 zu verteidigen?

Martin muss unglaublich enttäuscht sein, seinen Titel dieses Jahr nicht verteidigen zu können. Aber ich bin sicher, dass er 2021 umso mehr Motivation dafür mitbringt.

Steve Guerdat ist die derzeitige Nummer Eins der Weltrangliste und hat seit 2013 an jedem Major teilgenommen. Woran liegt es, dass Steve so eine konsistente Leistung zeigen kann, und wie kommt es, dass er und Martin die Nummer Eins bzw. Nummer Zwei der Weltrangliste sind?

Steve ist wirklich extrem talentiert und er weiß genau, wie er die Programme für seine Pferde managen muss. Und ich glaube, das ist einer der Schlüssel zu seiner unglaublichen Konsistenz.Er ist das Idol vieler junger Reiter in der Schweiz, aber auch weltweit, und Martin auch.. Steve wird von Martins Vater trainiert, und Martin und Steve hegen beide einen gegenseitigen Respekt füreinander und eine wirklich freundschaftliche Rivalität, was zusammengenommen wohl ein Grund dafür ist, warum das Schweizer Team heute so stark ist.

2021 findet die 60. Ausgabe des CHI Genf statt. Was waren Ihre persönlichen Highlights, seit Sie an diesem Turnier beteiligt sind?

Es gibt viele wundervolle Höhepunkte, die für mich herausgestochen haben. Ich würde sagen, wirkliche Gänsehautmomente waren der Sieg von Steve und Jalisca Solier beim Weltcupfinal 2006 und der emotionale Abschied von Nino des Buissonnets 2016.

Die 20. Ausgabe des Rolex IJRC Top 10 Finale auf dem CHI Genf wird auf dem Turnier im kommenden Jahr gefeiert – wird es im Programm des CHI Genf Virtual eine virtuelle Top-10-Prüfung geben?

Selbstverständlich werden wir über die Top 10 sprechen. Zum Beispiel wird es eine Gelegenheit für unsere Ehrengäste und sich die Übertragung ansehenden Reitsportfans geben, ihre ganz eigene Top 10 zu erstellen, sogar ab der allerersten Ausgabe des Turniers im Jahr 1926!

Lisa Lourie (Photo: Spy Coast Farm) Lisa Lourie (Photo: Spy Coast Farm)

Züchter Im Gespräch mit:

Lisa Lourie, Züchterin in Spy Coast Farm

 

Was ist Ihre früheste Erinnerung ans Reiten?

Das wären Ausritte mit einer guten Freundin von mir etwas außerhalb von Boston in Winchester, Massachusetts, ohne Sattel im Wald hinter meinem Haus. Wir waren etwa 12 Jahre alt. Sie ist im Sommer zum Pony-Camp gegangen und hat im Winter immer ein paar Pferde mit nach Hause gebracht. Sie brauchte Hilfe, um sie alle zu bewegen, also sind wir im Winter immer in den Wald geritten.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Die einfachste Antwort ist: Als Chaqui Z, den ich besitze und der von Shane Sweetnam geritten wird, zum Siegerteam der Europameisterschaft gehörte. Vor Kurzem aber stand ich im Tryon International Equestrian Center am Platz, auf dem die Prüfungen der Fünf-, Sechs- und Siebenjährigen ausgetragen wurden, und ich hatte zwei Pferde dabei, die für diese Prüfungen aufgewärmt wurden. Zur gleichen Zeit war da ein Achtjähriger aus meiner Zucht auf dem Warmreiteplatz, und ein anderer wirklich guter Reiter, Aaron Vale, hatte ebenfalls ein von Spy Coast gezogenes Pferd dabei, das in der Prüfung der Fünfjährigen antreten sollte. Und dann lief noch jemand an uns vorbei – auch mit einem Pferd von der Spy Coast Farm. In diesem Moment war ich also wortwörtlich von Pferden umgeben, die aus meiner Zucht stammten und die sich gut entwickelt hatten. Das hatte wirklich eine starke Wirkung auf mich. Ich dachte: „Es klappt ja wirklich!“

Wie sind Sie auf den Zuchtaspekt dieses Sports gekommen?

Ich hatte eine Vollblutstute, die wirklich eine richtig gute Lehrerin war, und aus der ich ein Fohlen gezogen hatte. Als ihr Hengstfohlen zweieinhalb Jahre alt war, sagte jemand zu mir: „Was machst du da eigentlich?“. Da realisierte ich, dass – weil er ja ein Vollblut war – er eigentlich schon längst hätte verkauft sein müssen! Mir wurde aber auch klar, dass ich diese Vollblüter, diese kleinen Babys, unmöglich so jung aufgeben konnte. So kam ich also zur Warmblutzucht, und das machte auch für mich einfach viel mehr Sinn. Ich dachte, ich könnte in der Warmblutzucht ein Zeichen setzen, in der Vollblutzucht aber, von der ich keine Ahnung hatte, mein letztes Hemd verlieren. Deswegen habe ich also diese Richtung eingeschlagen.

Könnten Sie kurz zusammenfassen, worauf es bei der Zucht eines Springpferdes besonders ankommt, was dahintersteckt, wie Sie entscheiden, welche Paare Sie zur Zucht einsetzen, etc.?

Offensichtlich versuche ich die Besten mit den Besten zu verpaaren – bewährte Mutterlinien mit großartigen Deckhengsten. Für mich steht eigentlich die Zuchtstute an erster Stelle, und danach suche ich nach hervorragenden Deckhengsten. Aber nicht nur nach solchen, die unter dem Sattel erfolgreich waren, sondern sie müssen auch schon gute Nachkommen hervorgebracht haben. Ich züchte immer zuerst nach Charakter, da 95-99% meiner Käufer Amateure sind. Dabei versuche ich, in die Fußstapfen der besten Züchter Europas zu treten, weil ich mir gedacht habe, warum sollte ich das Rad neu erfinden, wenn Europa das schon seit Jahrzehnten so macht. Also probiere ich, ihrem Beispiel zu folgen. Ich versuche die besten Stuten wie möglich zu bekommen, und Shane und der Rest meiner Reiter-Crew sind an so ziemlich jedem Aspekt der Zucht beteiligt, in den ich auch involviert bin. Da ich nicht reite und nicht auf jedes internationale Turnier gehe, erfahre ich von ihnen, wie die Pferde tatsächlich gehen, wie sie im Maul sind, welche Charaktereigenschaften sie haben, und solche Dinge. Ihr Input ist für das Zuchtprogramm unverzichtbar.

Wurden Sie von Ihren Zuchtergebnissen auch hier und da mal überrascht?

Ja. Manchmal verpaare ich eine wirklich tolle Stute mir einem sehr guten Hengst und bekomme ein mittelprächtiges Stutfohlen, das vielleicht etwas zu kurz ist oder nicht sehr hübsch aussieht oder vielleicht auch nicht viel Potential hat. Von Joris De Brabander hörte ich dann, dass es oft genau Stuten dieser Art sind, aus denen man züchten soll, da es die Enkel sind, die die ganzen guten Veranlagungen in sich vereinen. Also habe ich – trotz einigen Widerstands aus meinem Team – das so gemacht. Ich habe diese Stuten zur Zucht eingesetzt und war von den Resultaten sehr beeindruckt. Das war also ein richtig guter Tipp!

Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist zweifelsohne wichtig. Ist das etwas, wonach Sie Ausschau halten,

wenn Sie Ihre Pferde an neue Besitzer verkaufen?

Ja, nicht immer, aber für die Besten auf jeden Fall. Wenn jemand ein Pferd ausprobiert, ist es uns natürlich wichtig, dass Reiter und Pferd zusammenpassen und es nicht zu viel Pferd für die Person ist. Bei unseren besseren Pferden, besonders, wenn sie jung sind, achten wir darauf, dass sie zu jemandem kommen, der sie entsprechend fördert. So sind sie sowohl aufgrund des Pferdes, als auch aufgrund unseres Programms erfolgreich. Unser Programm ist noch jung, und weil wir nicht in der EU angesiedelt sind, musste ich sowohl unser Ausbildungsprogramm, die Entwicklung unserer Pferde als auch die Pferde selbst unter Beweis stellen. Deshalb verkaufen wir keine Pferde, die wirklich jung sind. Wir mussten unser Zuchtprogramm unter Beweis stellen, unsere Pferde vor das Publikum bringen und sie bestmöglich präsentieren, damit Spy Coast Farm von Anfang an einen guten Ruf genießen konnte. Im Alter von sieben oder acht Jahren hat das Pferd dann eine höhere Toleranz bezüglich des Typs seines Reiters. Aber junge Pferde brauchen jemanden, der sie richtig fördert.

Wie lange behalten Sie ein Fohlen, bevor es an den neuen Besitzer geht oder Sie mit der Ausbildung anfangen?

Wir beginnen die Ausbildung normalerweise im Alter von zweieinhalb Jahren, beginnen also schrittweise. Mittlerweise versuchen wir, die Pferde relativ jung zu verkaufen. Aber hier in den USA gibt es keinen großen Markt für Pferde unter fünf oder sechs Jahren, es sei denn, sie sollen potentiell in die Zucht gehen. Aber dann verkauft man seine Blutlinien eben einfach nur billig. Mir ist es lieber, dass die Guten zuerst eine Karriere im Springsport haben, bevor sie nur noch zur Weitervererbung ihrer Blutlinie eingesetzt werden.

Wie viele Pferde züchten Sie pro Jahr?

In einem normalen Jahr zieht Spy Coast etwa 20, und normalerweise weitere 20 für Kunden, und das alles auf unserem Anwesen. Da dieses Jahr nicht wirklich normal ist, habe ich 31 gezogen und außerdem 20 für Kunden. 2020 haben wir auch viel mehr Sperma an Kunden von außerhalb verkauft – dieses Jahr war also ein richtiges Zuchtjahr.

Was ist für Sie das Hauptanliegen mit Ihrer Pferdezucht?

Die Branche als Ganzes verbessern. Die Amerikaner sind zwar bei Turnieren und tierärztlichen Kompetenzen ganz gut, aber hinsichtlich der Zucht gab es noch eine riesige Lücke. Ich dachte, dass wir so viele gute Stuten und Hengste aus dem Ausland gekauft hatten und wir doch etwas mit ihnen anstellen sollten. Das bedeutete natürlich dann auch, die Ausbildung der Jungpferde aufzubauen und Prüfungen und Turniere für sie auszurichten. Es gab es also einen wirklich großen Bereich der Branche, der keine richtige Aufmerksamkeit erhielt. Ich denke, dass wir letztendlich noch bessere Reiter hervorbringen werden, weil diese dann wissen, wie sie die von uns gezogenen Jungpferde fördern müssen.

Auf welches selbst gezogenes Pferd sind Sie am meisten stolz?

Hm, wahrscheinlich Kirschwasser SCF – er wurde zu einem erfolgreichen Grand-Prix-Pferd mit einem wirklich begeisterten Reiter, Freddie Vasquez, der ihn abgöttisch liebt. Darüber bin ich wirklich sehr froh. Ein paar andere kommen auch noch dazu, aber ich sollte auch mein eigenes Pferd erwähnen, Nosy Parker SCF, die sehr gut auf mich aufpasst. Sie hat eine äußerst gute Abstammung (For Pleaseure x Cumano), ist sehr sportlich und hat einen fantastischen Charakter, der mich tolerieren kann. Aber ich glaube, ich werde sie jetzt weitergeben, da sie schon fast acht Jahre alt ist. Sie hat mehr Talent als ich Fähigkeiten, also wäre es ein guter Zeitpunkt, sie abzugeben.

Abgesehen von der Zucht, was sind Ihre Ambitionen und Wünsche?

Hier in den Staaten ein kostengünstiges, qualitativ hochwertiges System des Geschäfts mit Jungpferden zu etablieren. Das ist das große Endziel. Außerdem möchte ich eine internationale Vereinigung gründen und Möglichkeiten finden, wie Europa uns und wir Europa helfen und dabei die Zucht voranbringen können.

Welcher der vier Majors, aus denen der Rolex Grand Slam of Show Jumping besteht,

gefällt Ihnen am besten und warum?

Ich war leider noch nicht bei allen, aber ich würde sagen der CHIO Aachen, weil die Atmosphäre dort einfach elektrisch ist und meine Pferde dort immer gut gehen, was sehr hilfreich ist – das darf man also auch nicht auslassen! Und allein meine Anwesenheit dort hat schon zu vielen guten Ideen geführt, also würde ich sagen, das sind die Gründe, warum ich Aachen nennen würde.

Wer hat Sie am meisten inspiriert? Wer hat Sie im Laufe Ihrer Karriere am meisten inspiriert?

Hinsichtlich der Zucht war das Joris De Brabander. Sein Stal de Muze hat wundervolle Pferde hervorgebracht. Ich hatte aber auch die Gelegenheit, mich mit mehreren Vollblutunternehmern zu umgeben und mit ihnen zu arbeiten – die Art von Personen, die mich mit ihrer unkonventionellen Denkweise immer inspirieren, und weil sie ein Problem aus einer anderen Sichtweise heraus angehen, was ich selbst auch immer versuche, umzusetzen. Ich hatte die Ehre, mit Mark Bellisimo und unseren Partnern in Wellington und Tryon zusammenzuarbeiten. Und kürzlich auch mit unseren Partnern Klaas De Coster und Mares of Macha in Belgien. Sie haben eine ungewöhnliche Herangehensweise an die Zucht und viel positive Energie, was mir wirklich gut gefällt. Und sie bringen die Branche auf eine sehr demokratische Weise voran.

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

Das ist vielleicht ein bisschen albern, aber es ist eine Textzeile aus einem Song: „It‘s hard to see the spot you‘re standing on“. Anders ausgedrückt, man muss Dinge ändern, um herauszufinden, wo man wirklich steht. Wenn man die ganze Zeit immer nur am selben Ort stehen bleibt, lässt man keinen Raum für Möglichkeiten. Also, so lautet zumindest meine Interpretation dieser Textzeile.

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The Palexpo Arena (photo: CHI de Genève) The Palexpo Arena (photo: CHI de Genève)

In den letzten Tagen haben der Bundesrat und der Kanton Genf neue Gesundheitsmaßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie vorgestellt. Nach diesen Ankündigungen hat das Organisationskomitee des CHI Genf beschlossen, die Ausgabe 2020 der Reitsportveranstaltung abzusagen.

Das Organisationskomitee des CHI Genf hat alles versucht, was irgendwie möglich war. Es wurden strenge und gründliche Hygienemaßnahmen erarbeitet und zahlreiche Szenarien durchgespielt, damit die Veranstaltung auch mit einer sehr geringen Zuschauerzahl oder sogar hinter verschlossenen Türen hätte stattfinden können.

Die Ankündigungen des Bundesrates vom Mittwoch, 28. Oktober und des Genfer Staatsrates vom Sonntag, 1. November beschränken Veranstaltungen nun auf 5 Personen, was die Durchführung eines Events wie des CHI Genf unmöglich macht. Da diese Zahl nicht die Teilnehmer und Mitarbeiter betrifft, wurde die Möglichkeit geprüft, eine Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen. In der gegenwärtigen gesundheitlichen Situation kann sich das Organisationskomitee aber nicht vorstellen, dass etwa 400 Personen (Komitee, Freiwillige, Reiter, Pfleger, usw.) auf dem Veranstaltungsgelände zusammenkommen. Deshalb muss der CHI Genf 2020, der vom 10. bis 13. Dezember im Palexpo stattfinden sollte, leider abgesagt werden. Zuschauer, die ihre Eintrittskarten bereits gekauft haben, bekommen das Eintrittsgeld vollständig zurückerstattet.

"Die Gesundheitssituation ist ernst und die Sicherheit der Bevölkerung hat absolute Priorität. In diesem Jahr wäre das Gesicht des Reitturniers ganz anders gewesen als das, was wir gewohnt sind. Aber trotzdem wollten wir den Reitern und Fahrern die Möglichkeit bieten, ihren Sport auszuüben und gleichzeitig dem Publikum die Gelegenheit geben, ihre Leistungen in unserem Live-Stream oder im Fernsehen zu verfolgen. Die Ankündigungen der letzten Tage machen es jedoch unmöglich, die Veranstaltung durchzuführen. Diese Absage ist ein harter Schlag für das gesamte Team des CHI Genf, das viele Monate lang hart an verschiedenen Szenarien gearbeitet hat, um das Turnier zu ermöglichen. Aber wir werden 2021 noch stärker zurückkommen, um unsere 60. Ausgabe zu feiern. Mit der heutigen Entscheidung garantieren wir die Fortsetzung unserer Veranstaltung in den kommenden Jahren", verspricht Sophie Mottu Morel, Generaldirektorin des CHI Genf.

Das Organisationskomitee möchte all seinen Partnern herzlich danken, die in den letzten Monaten außergewöhnliche Solidarität gezeigt haben. Besonderer Dank gilt den Pferdesportlern, Freiwilligen, Ausstellern und Offiziellen für ihr Verständnis und ihre Unterstützung bei dieser Entscheidung. Die Organisatoren freuen sich bereits darauf, ihr Publikum vom 9. bis 12. Dezember 2021 zur 60. Ausgabe des CHI Genf begrüssen zu können.

Photo: Rolex Grand Slam Photo: Rolex Grand Slam

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping wurde im April 2013 ins Leben gerufen und gilt heute als einer der renommiertesten Preise des Pferdesports. Das Konzept wurde von den Organisationskomitees von drei der größten und angesehensten Turniere der Welt entworfen – CHIO Aachen (Deutschland), CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ (Kanada) und CHI Genf (Schweiz) – und belohnt den Reiter, der die Grands Prix dieser drei Turniere in Folge gewinnt, mit einem Bonus in Höhe von 1 Million Euro. Im März 2018 wurden diese drei globalen Events, die als „Majors“ bezeichnet werden, um ein namhaftes viertes Event ergänzt – das größte Hallenturnier der Niederlande: The Dutch Masters.

Der erste und einzige Gewinner des Rolex Grand Slam of Show Jumping ist Scott Brash MBE, der diese Spitzenleistung im Jahr 2015 auf dem Rücken seines braunen Wallachs Hello Sanctos erbrachte. Nach seinen Erfolgen im Rolex Grand Prix beim CHI Genf 2014 und CHIO Aachen 2015 ritt der Brite beim CP 'International' presented by Rolex beim CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ im Jahr 2015 zwei Mal fehlerfrei und hat damit den Gipfel des Sports erklommen.

Innerhalb relativ kurzer Zeit wuchs der Rolex Grand Slam of Show Jumping exponentiell an – wie die vielen beeindruckenden Zahlen in der Infografik verdeutlichen – und hat sich als die ultimative Herausforderung des Sports etabliert, zu der die besten Pferd-Reiter-Paare auf die Weltbühne des Pferdesports kommen. Während im Tennis vier Grand Slam-Turniere (die Australian Open, French Open, The Championships in Wimbledon und die US Open) und im Golf vier Majors (Masters Tournament, US Open, British Open und PGA Championship) ausgetragen werden, ist der Pferdesport Springreiten stolz darauf, ebenfalls einen eigenen Grand Slam zu haben. Der Rolex Grand Slam hebt sich von denen des Tennis und Golf dadurch ab, dass Männer und Frauen in derselben Klasse gegeneinander antreten und um denselben Preis kämpfen.

Seit seiner Gründung hat der Rolex Grand Slam of Show Jumping zu seinen vier Majors über 653.500 Zuschauer angezogen und Major-Sieger aus neun verschiedenen Nationen gekrönt, wobei es der uneingeschränkten Unterstützung von über 2.150 treuen Freiwilligen zu verdanken ist, all dies zu ermöglichen. Weitere interessante Fakten und Zahlen zum Rolex Grand Slam of Show Jumping finden Sie in der angehängten Infografik, die Sie gerne auch auf Ihrer Website posten und über Ihre Social-Media-Kanäle teilen können.

Laden Sie hier die Infografik herunter

CHI Geneva CHI Geneva

Genf, den 28. September 2020 – Warum sollten sich die besten Reiter und Fahrer der Welt nicht messen wie Hockeyspieler oder Fußballer? Nachdem die Organisatoren des Concours Hippique International von Genf (CHIG) ein umfassendes Hygienekonzept entwickelt haben und sich der Herausforderungen bewusst sind, freuen sie sich, die 60. Ausgabe des CHI Genf vom 10. bis 13. Dezember mit großartigen Prüfungen im Springen, Fahren und der Vielseitigkeit vorzuschlagen.

Die Organisatoren des CHI Genf sind bestrebt, sowohl den Reiterinnen und Reitern als auch allen Pferdesportbegeisterten die Möglichkeit zu bieten, zusammenzukommen und mit zu fiebern. Obwohl sie sich bewusst sind, dass sich die epidemiologische Situation jederzeit ändern kann, haben sie in den letzten Monaten sowohl am Programm der 60. Ausgabe als auch an einem strengen Hygienekonzept gearbeitet.

"Wir haben alle Optionen geprüft. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Durchführung des CHI Genf unter Einhaltung strenger und fachgerechter Hygienemaßnahmen durchgeführt werden kann und die Sicherheit jedes Einzelnen gewährleistet werden kann", sagt Sophie Mottu Morel, Generaldirektorin des CHI Genf. Sie fügt hinzu: "Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass sich die gesundheitliche Situation bis Dezember ändern kann, und uns zwingen könnte, in den kommenden Wochen weitere Entscheidungen zu treffen. Aber wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, damit der CHI Genf 2020 stattfinden kann. Wir sind entschlossen, eine 60. Ausgabe zustande zu bringen, die den Reitsport auf höchstem Niveau präsentiert. Sie wird für Zuschauer, Teilnehmer und Partner gleichermaßen attraktiv sein."

Auch in diesem Jahr stehen Springen, Fahren und Hallenvielseitigkeit auf dem Programm. Es wird viele Highlights geben, von denen das 20. Rolex IJRC Top 10 Finale am Freitagabend und der Rolex Grand Prix, eine der vier Etappen des Rolex Grand Slam of Show Jumping am Sonntag den krönenden Abschluss bilden. Die U25 Prüfungen, die im vergangenen Jahr eingeführt wurden, werden ebenfalls beibehalten. Auch die berühmte Hallenvielseitigkeit, das Indoor Cross, das von der Tribune de Genève präsentiert wird und der FEI Driving World Cup, der von RTS präsentiert wird, sind mit von der Partie.

Das Organisationskomitee möchte seinen Sponsoren, die sich während der letzten Monate solidarisch gezeigt haben und die heute seine Wahl unterstützen, herzlich danken. Der Termin vom 10. bis 13. Dezember steht fest, um den Reitern und Fahrern in der Genfer Hallen Arena zu applaudieren.

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