Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin beim CHI Genf 2022: Freitag 9. Dezember

(Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Henrik Von Eckermann gewinnt das Rolex IJRC Top 10 Finals

 

In einer bis auf den letzten Platz besetzten Genfer Palexpo-Arena sah das Publikum voll gespannter Erwartung zu, wie zehn der besten Springreiter der Welt mit ihren vierbeinigen Partnern um die Ehre kämpften, zum Champion im Finale der Rolex IJRC Top 10 des Jahres 2022 gekrönt zu werden. Das sehr internationale Starterfeld, das sich über die FEI-Springreiter-Weltrangliste vom November für diese angesehene Prüfung qualifiziert hatte, bestand aus Reitern aus Frankreich, Schweden, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, den USA und Brasilien, die zweifellos Springreiten vom Feinsten präsentieren würden.

Nur vier Reitern gelang es, die erste Runde des von Gerard Lachat entworfenen Parcours fehlerfrei zu absolvieren, darunter der Gewinner der Trophée de Genève von Donnerstagabend, Marlon Modolo Zanotelli, die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste, Henrik von Eckermann, sowie die formstarken Reiter Simon Delestre und McLain Ward. Die schnellste fehlerfreie Runde absolvierte der Franzose mit einer Zeit von 65,90 Sekunden. Zwar waren die Reiter mit Fehlern aus der ersten Runde noch immer im Rennen – vor allem der Schwede Peder Fredricson mit nur einem Zeitstrafpunkt und der Niederländer Harrie Smolders mit einem Abwurf –, doch leider sollte es nicht Ben Mahers Abend werden, nachdem er mit Exit Remo insgesamt 31 Strafpunkte kassierte.

Es folgte die zweite Runde, in der es um alles ging. Als Erster startete der Brite Ben Maher. Diesmal gelang ihm mit seinem dreizehnjährigen braunen Wallach ein fehlerfreier Umlauf – ein kleiner Trost. Lokalmatador Martin Fuchs konnte mit Conner Jei keinen Druck machen, nachdem das Paar 12 Strafpunkte kassiert hatte, während Julien Epaillard und McLain Ward mit je einem Abwurf vom Platz ritten. Der Schwede Peder Fredricson gab nach einem fehlerfreien Durchlauf das Tempo an und schloss die Runde mit einem Punkt ab. Doch sein Teamkollege, der einzigartige Henrik von Eckermann, war noch einen Hauch besser und schaffte somit als erster Reiter zwei fehlerfreie Runden mit seinem Superstar unter den Pferden, dem Wallach King Edward. Die letzten beiden Reiter, Marlon Modolo Zanotelli und Simon Delestre, waren fest entschlossen, diese Leistung zu toppen. Doch dazu sollte es nicht kommen, als die Stute des Brasilianers nach einem kurzen Zögern das vorletzte Hindernis abwarf und der Franzose trotz zweier fehlerfreier Runden nicht genug Tempo machen konnte und mehr als neun Zehntel langsamer als von Eckermann ins Ziel ritt, der zu seiner großen Freude schließlich zum Champion der 21. Ausgabe dieser renommierten Prüfung gekrönt wurde.

Begeistert darüber, dass er seinen Erfolg vom vergangenen Jahr überboten und eins seiner Karriereziele erreicht hatte, kommentierte Henrik von Eckermann seinen Sieg wie folgt: „Ja, definitiv – es war eins meiner Ziele nach der Weltmeisterschaft. Ich habe King Edward eine Ruhepause gegönnt und wollte ihn langsam wieder aufbauen.. Diese Prüfung hier zu gewinnen, ist schon seit vielen Jahren eins meiner Ziele gewesen. Schon beim Rolex IJRC Top 10 Finale in Stockholm, nach dem Sieg von Daniel Deußer, bin ich durch den Parcours gegangen und habe zu Eleonora [Ottaviani] gesagt, dass ich diese Prüfung eines Tages auch gern gewinnen würde. Es ist also ein ganz besonderer Augenblick für mich.“

(Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Interview mit:

Gerard Lachat

 

Was macht den CHI Genf Ihrer Meinung nach zu einem so besonderen Turnier?

Die besondere Infrastruktur der Veranstaltung macht den CHI Genf so besonders: Alles befindet sich unter einem Dach, was die Erreichbarkeit für die Reiter erleichtert. Die Springreiter müssen nicht ins Freie und sie haben kurzen Weg zu ihrem Hotel, das sich ganz in der Nähe befindet. Diese problemlose Erreichbarkeit ist ein Grund dafür, warum die Reiter das Turnier in Bezug aufgrund der guten Logistik schätzen. Da es sich um ein Major des Rolex Grand Slam handelt, gibt es einige erstaunliche Parcourspläne und Prüfungen mit ehrgeizigen Reitern, was das Wettbewerbsniveau erhöht. Die Zusammenarbeit mit Rolex sorgt für eine prestigeträchtige Atmosphäre. Es ist deutlich erkennbar, dass hinter der Veranstaltung eine Menge Geld steckt und das motiviert die Reiter noch mehr, daran teilzunehmen.

Was für eine Art von Parcours haben Sie für den Rolex Grand Prix am Sonntag vorbereitet?

Es ist ein ziemlich langer Parcours, ähnlich wie im letzten Jahr, mit 14 Hindernissen, darunter zwei Zweifache-Kombinationen und eine Dreifache-Kombination, was ihn zu einem echten Grand-Prix-Parcours macht. Wir haben den Parcours des CHI Genf anders angelegt als die Rolex Grand Slam-Parcours in Aachen und Calgary, denn dort gibt es zwei Umläufe und ein Stechen. In Genf lassen wir die Reiter keine zwei Runden absolvieren, wodurch sich der Parcours verlängert, etwas schwieriger gestaltet und mit einem Stechen versehen werden kann.

Wie viele fehlerfreie Runden erwarten Sie? 

Es ist immer mehr oder weniger dasselbe, wir visieren acht oder zehn Runden ohne Fehler an. Wenn wir zwölf haben, sind es zu viele – in diesem Fall wäre es für uns alles andere als zufriedenstellend. Normalerweise versuchen wir immer, auf weniger als zwölf zu kommen, aber eigentlich streben wir acht fehlerfreie Runden an. Das ist die ideale Anzahl, aber wenn es sechs oder sogar zehn sind, ist das auch in Ordnung.

Welche Kombination hat Ihrer Meinung nach die besten Chancen, den Rolex Grand Prix am Sonntag zu gewinnen?

Viele der Reiter, die am Rolex Grand Prix beim CHI Genf teilnehmen, zeigen großartige Leistungen. Es ist wichtig, ein Pferd zu haben, das über Geschicklichkeit und Schnelligkeit verfügt und insgesamt in guter Verfassung ist. Ein weiterer Faktor, der sich auf die Leistung eines Reiters auswirkt, ist seine persönliche Fitness am Wettkampftag. Alle Reiter, auch die besten, können schlechte Tage haben. Wir haben das zum Beispiel bei Ben Maher gesehen, der viele Grands Prix gewonnen hat. Ich habe gestern mit ihm gesprochen und er sagte, er hoffe, dass sein Glück das ganze Wochenende lang anhält. Er ist ein guter Springreiter, da er jede Situation und jeden Wettbewerb realistisch betrachtet und seine Konkurrenten genau studiert. Im Moment ist er in Topform und er hat Pferde, die ebenfalls in Topform sind.

Es gibt immer einen Reiter, der Phasen erlebt, in denen er in großartiger Form ist und fantastische Siege erringt. Diese Reiter sind oft diejenigen, die an der Spitze der Rangliste stehen, wie Steve Guerdat, Martin Fuchs und Henrik von Eckermann. Diese Reiter haben in letzter Zeit unglaubliche Erfolge erzielt. Aber dann kann ganz plötzlich ein relativ neuer Reiter wie Julien Epaillard hinzustoßen, der noch nie die Nummer eins in der Welt war, der aber definitiv über die entsprechenden Fähigkeiten verfügt, dieses Ziel eines Tages zu erreichen. Es besteht die Möglichkeit, dass Julien an diesem Wochenende gut abschneidet, wenn z. B. von Eckermann eine schwächere Leistung zeigt.

Wann haben Sie als leitender Parcours-Designer Ihren ersten Parcours entworfen?

Leider erinnere ich mich nicht mehr genau an meinen allerersten Parcours, aber ich bin mir sicher, dass er niedrige Abmessungen hatte. Ich würde sagen, es war ein Springen über 1,00 m oder 1,10 m. Ich erinnere mich jedoch an den ersten großen Wettbewerb, den ich in St. Gallen gestaltet habe – und an den Druck, der dabei auf mir gelastet hat. Leider haben wir an diesem Wochenende schlechtes Wetter gehabt, so dass nur zwei Prüfungen stattfanden konnten. Ein paar Wochen später habe ich beim CHI Genf mehr Erfahrung und Verantwortung gewinnen können und es ist relativ gut gelaufen.

Haben Sie auch andere Leidenschaften als den Reitsport? Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Um es ganz offen zu sagen, habe ich nicht viel Zeit für mich selbst, denn ich habe immer noch meinen Zuchtbetrieb, um den ich mich kümmere. Wir haben viele Fohlen und junge Pferde, die viel Aufmerksamkeit und Geduld bei der Ausbildung benötigen. Zu Hause haben wir auch Fohlen, um die ich mich kümmere. Wenn ich also etwas freie Zeit habe, tue ich nicht viel, um mich zu entspannen.

Hat Sie ein bestimmter Parcours schon einmal besonders begeistert? 

Ehrlich gesagt kann ich mich nicht für einen Parcours entscheiden, denn es gab so viele, die mir gefallen haben. Der letztjährige Rolex Grand Prix-Parcours beim CHI Genf war zum Beispiel meiner Meinung nach der beste Grand Prix-Parcours, den ich je entworfen habe. Die Prüfung kam beim Publikum und bei den Reitern gut an und obwohl sie während der Pandemie stattgefunden hat, war ich stolz darauf, wie sie gestaltet war.

Andererseits gibt es viele Parcours, die von anderen entworfen wurden, die mir gefallen und die ich für erfolgreich halte. Auch hier kann ich mich nicht für einen einzelnen entscheiden, obwohl mir der Kurs bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Herning sehr zugesagt hat. Ich habe Louis Konickx als Assistent begleitet, alle von ihm für die Weltmeisterschaften entworfenen Parcours haben mir gefallen.

Zudem habe ich mehrere Parcours im Fernsehen gesehen, den Parcours in Tokio 2020 habe ich zum Beispiel sehr positiv wahrgenommen. Sein Design war erfolgreich – es war ein sehr professioneller Parcours, der mehrere Schwierigkeiten und mehrere technische Linienführungen beinhaltet hat. Ich hatte das Glück, die Pläne zu erhalten und ich kann bestätigen, dass er sehr technisch ausgerichtet war. Das war interessant zu sehen – es war eine großartige Veranstaltung.

Gibt es einen Parcours-Designer, der Sie mehr als andere inspiriert hat?

Es ist schwer zu sagen, ob mich einige mehr als andere inspiriert haben, aber es gibt definitiv Parcours-Designer, die mich zu meinem heutigen Erfolg geführt haben. Ich bin zum Beispiel von Rolf Lüdi inspiriert und beeinflusst worden und im Laufe meiner Karriere hatte ich Gelegenheit, mit mehreren Designern zusammenzuarbeiten, was sehr hilfreich war. Schon früh hat sich mir die Gelegenheit geboten, mit Louis Konickx zusammenzuarbeiten und das war großartig, denn wir hatten die gleiche Herangehensweise und die gleichen Vorstellungen, was die Linienführung bei Turnieren angeht. Unsere Art der Zusammenarbeit war einfach großartig – wir haben uns gegenseitig bei unseren Ideen unterstützt, aber auch konstruktives Feedback zu unseren Linienführungen gegeben. Wir haben konstruktive Kritik aneinander geübt und am Ende des Tages haben wir das gleiche Ziel vor Augen gehabt – den Sport voranzubringen. Bei der Arbeit mit ihm gab es keinerlei Spannungen. Ich hatte außerdem die Gelegenheit, zweimal mit Uliano Vezzani zu arbeiten. Das war eine ganz andere Erfahrung, denn wir haben unterschiedliche Herangehensweisen und einen anderen Arbeitsstil, aber er ist ein unglaublicher Mensch.

(Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Interview mit

Alban Poudret

 

Erzählen Sie uns bitte etwas über Ihre Rolle als Sportdirektor beim CHI Genf und Ihr Team

Ich bin seit 30 Jahren Sportdirektor beim CHI Genf. Davor war ich im Kommentatorenteam tätig und habe einige andere kleine Aufgaben beim Turnier übernommen. In meiner Rolle bin ich sowohl für den Sport als auch für die Unterhaltung verantwortlich – dazu gehören Attraktionen, Vorführungen und das gesamte Spektakel rund um das Turnier. Wir haben ein unglaubliches Team – Sophie [Mottu Morel], Michel [Sorg] und ich, wir sind ein tolles Trio und besprechen alle unsere Ideen miteinander. Ich stelle neue Ideen und deren Finanzierungsmöglichkeiten vor und wenn wir zufrieden sind, präsentieren wir sie dem gesamten Ausschuss.

Der Ausschuss besteht aus 25 Personen, davon kommen 10 Personen aus dem Pferdesport, die anderen 15 Mitglieder sind keine Reiter, sondern z. B. Architekten, Finanz- oder Sicherheitsexperten, die für den Erfolg und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgen.

Die Gruppen treffen sich regelmäßig und wir alle tauschen unsere Gedanken und Meinungen zu den verschiedenen Konzepten aus. Es ist ein sehr demokratischer Prozess, wir stellen sicher, dass die Mehrheit mit den Ideen einverstanden ist, bevor wir sie umsetzen.

Während des Turniers erhalten wir zusätzliche Unterstützung von anderen Personen, wie Philippe Guerdat, dem Vater von Steve. Philippe hat seine sportliche Karriere im Jahr 1996 beendet und unterstützt mich seitdem hinter den Kulissen des CHI Genf. Er spricht mit den Reitern über das Gelände, ihre Wünsche und wie wir Dinge verbessern können. Es gibt so viele Menschen, die zu dem Erfolg beitragen, den dieses Turnier heute feiert.

Wir haben gehört, dass Sie Statistiken lieben – was sind Ihre Lieblingsstatistiken der letzten 30 Jahre?

Ja, ich liebe Statistiken und Fakten – ich verbringe viel Zeit damit, sie zu sammeln, vor allem historische Fakten und Rückblicke auf die verschiedenen Generationen des Sports. Für meine Zeitschrift [Le Cavalier Romand] habe ich die Medaillengewinner aller Meisterschaften seit 1912 sowie die Gewinner aller großen Grands Prix des letzten Jahrhunderts zusammengetragen. Die meisten Medaillen hat Ludger Beerbaum gewonnen, dann kommt John Whitaker, dann Rodrigo Pessoa, dann Steve Guerdat an vierter Stelle und Hans-Günter Winkler an der fünften – es ist sehr interessant, die verschiedenen Generationen zu vergleichen und gegenüberzustellen.

Beim CHI Genf hatten wir ursprünglich keine Liste mit den Siegern in den wichtigsten Prüfungen, also habe ich ein Verzeichnis der verschiedenen Gewinner erstellt. Steve Guerdat hat 12 wichtige Prüfungen beim CHI Genf gewonnen, darunter dreimal den Rolex Grand Prix und zweimal das Rolex IJRC Top 10-Finale. Rodrigo Pessoa hat 10 der wichtigsten Prüfungen gewonnen, Kent Farrington neun.

Dieses Jahr haben wir Francisco „Paco“ Goyoaga Mollet, einen spanischen Reiter in der Altersklasse U25, zur Teilnahme am CHI Genf eingeladen. Er ist beim CHIO Aachen auf mich zugekommen und hat mir erzählt, dass sein Großvater zweimal den Rolex Grand Prix beim CHI Genf gewonnen hat. Außerdem hat er hier die Trophée de Genève und den Nations Cup gewonnen – bis 1983 durften wir die Nation-Cup-Wettbewerbe in der Halle austragen, seitdem müssen sie in Europa im Freien stattfinden.

Wie hat sich in Ihrer Zeit beim CHI Genf die Qualität des Sports entwickelt?

Ich muss sagen, sie hat sich unglaublich verändert. Vor dreißig Jahren konnten vielleicht acht oder zehn Reiter den Rolex Grand Prix am Sonntag gewinnen, aber heute sind 30 der 40 Starter im Rennen. Es ist nicht einmal garantiert, dass sich die besten Reiter überhaupt für den Rolex Grand Prix qualifizieren. Es ist bemerkenswert, wie eng der Wettbewerb heutzutage ist und ich frage mich, ob das auch in Zukunft so bleiben wird. Die Pferde sind heute so gut – das bedeutet, dass man mit einem nahezu perfekten Pferd starten muss, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Auch die Technik der Reiter hat sich stark verbessert, die Größe der Teams ist gewachsen und insgesamt ist alles sehr professionell. Deshalb denke ich manchmal darüber nach, wohin uns der Weg als nächstes führen könnte. Aktuell lässt sich festhalten, dass die Situation fair ist, was zum Teil den Parcoursdesignern zu verdanken ist, die sehr klug sind und verstehen, dass sie den Reitern und ihren Pferden Herausforderungen bieten müssen, aber nur sehr behutsam und schrittweise.

Als Organisatoren haben wir auch eine Verantwortung für die Entwicklung des Sports. Wir müssen zum Beispiel sicherstellen, dass wir die Tür offen halten, damit künftige Springtalente an Wettkämpfen teilnehmen und sich weiterentwickeln können. Wir sind stolz darauf, Victor Bettendorf aus Luxemburg eingeladen zu haben, der schon so viele 4* Grands Prix gewonnen hat, aber noch nicht die Chance hatte, bei den 5* Turnieren zu starten. Donnerstag Abend ist er bei der Trophée de Genève auf dem zweiten Platz gelandet!

Wir erhalten viele Angebote von Reitern, für die Teilnahme am CHI Genf zu bezahlen. Wir sind jedoch fest entschlossen, solche Angebote immer abzulehnen, um unsere Werte und unsere Philosophie beizubehalten, denn wir wollen sicherstellen, dass die talentiertesten Reitsportler hier antreten, und nicht nur diejenigen, die sich die Teilnahme finanziell leisten können. Als Organisatoren haben wir eine große Verantwortung, die Weiterentwicklung des Sports sicherzustellen.

Was ist Ihr persönliches Highlight beim CHI Genf?

Wir haben so viele tolle Momente erlebt. Steves [Guerdat] erster Sieg beim Rolex Grand Prix hier im Jahr 2006 war etwas ganz Besonderes. Er gewann mit Jalisca Solier, die sich er erst seit September 2006 in seinem Besitz befand und zuvor noch nie in einem 5* Grand Prix gesprungen war. An dem Tag, an dem er das Pferd erhielt, rief er mich an und sagte, dass er es mit dieser Stute für möglich halte, den Rolex Grand Prix beim CHI Genf zu gewinnen und an den Olympischen Spielen 2008 in Peking (Hongkong) teilzunehmen – und er hat beides erreicht. Seitdem hat Steve noch zweimal den Rolex Grand Prix beim CHI Genf und zweimal das Rolex IJRC Top 10-Finale gewonnen, aber ich glaube, sein erster Sieg war der emotionalste.

Ein weiteres Highlight für mich war der unglaubliche Sieg von Martin Fuchs beim Rolex Grand Prix im letzten Jahr, der damit zwei historische Siege in Folge erzielte. In diesem Jahr freue ich mich wirklich auf die Verabschiedungszeremonie am Sonntag, wenn der unglaubliche Clooney [51] in seinen verdienten Ruhestand gehen wird.

Letztes Jahr haben wir den Hallencross eingeführt, den der Schweizer Robin Godel die Klasse gewonnen hat. Es war für ihn ein wirklich hartes Jahr, da er leider zuvor sein Pferd während des Geländerittes bei den Olympischen Spielen in Tokio verloren hatte. Es war wirklich schön, dass er sein Jahr mit einem Erfolgserlebnis beenden und mit einer positiven Einstellung in das Jahr 2022 gehen konnte.

Nächstes Jahr werden es 10 Jahre, seit der Rolex Grand Slam of Show Jumping ins Leben gerufen wurde; was war Ihr bisher schönstes Erlebnis?

Ich habe zwei Lieblingserinnerungen. Zum einen war es unglaublich, den Sieg von Nick Skelton mit Big Star beim CHIO Aachen zu sehen, wo er den Rolex Grand Prix gewonnen hat. Die beiden waren für mich ein magisches Paar und dass sie den ersten Rolex Grand Prix im Rahmen des Rolex Grand Slam of Show Jumping beim CHIO Aachen gewinnen konnten, war ein ganz besonderes Ereignis. Dann war es phänomenal mitzuerleben, wie Scott Brash mit Hello Sanctos drei Majors in Folge gewonnen hat, zumal wir dachten, wir müssten 20 oder 30 Jahre oder noch länger warten, bis jemand diese unglaubliche Leistung vollbringen würde. Wir wussten dadurch, dass nicht nur Scott, sondern auch unser Konzept gewonnen hat!

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