Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin im CHI Genf 2023: Donnerstag, 7. Dezember

KENT FARRINGTON EROBERT ZUM SECHSTEN MAL DEN SPITZENPLATZ BEI DER TROPHÉE DE GENÈVE

(Photo : Rolex Grand Slam / Thomas Lovelock) (Photo : Rolex Grand Slam / Thomas Lovelock)

Die wunderschöne Stadt Genf begrüßte wieder einmal die talentiertesten Pferd-und-Reiterpaare der Welt zu dem oft als beste Hallenreitsportveranstaltung der Welt bezeichneten Spitzenturnier, dem CHI Genf. Das Event, in dessen Rahmen das letzte Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping in diesem Kalenderjahr stattfindet, begann gestern, und heute wurden die ersten internationalen 5*-Prüfungen eingeläutet.

Insgesamt 48 Pferd-und-Reiterpaare traten in der Hauptprüfung des Tages an, im 1,60-Meter-Springen um die heiß begehrte Trophée de Genève. Die Prüfung war gleichzeitig die erste Chance für die Reiter, sich einen Platz in der Spitzenprüfung der Veranstaltung, dem Rolex Grand Prix, zu sichern. Wie beim CHI Genf so oft, war das Starterfeld das reinste Staraufgebot mit dem amtierenden Olympiasieger im Einzel, dem Weltmeister im Einzel und dem Europameister im Einzel, Ben Maher, Henrik von Eckermann und Steve Guerdat.

Als Erster galoppierte der Ire Shane Sweetnam auf seinem Fuchswallach Cjoxx Z in die legendäre Arena des Palexpo in Genf ein. Das Duo absolvierte eine fehlerfreie Runde, leistete sich jedoch einen ärgerlichen Zeitfehler. Dem vierten Starter, dem formstarken Vitor Bettendorf, der bereits zwei der heutigen Prüfungen gewonnen hatte, gelang die erste fehlerfreie Runde. Ihm folgte der Schweizer Pius Schwizer, der nach einer hervorragenden Leistung zur großen Freude seines Heimpublikums ins Stechen einzog. Als die Hälfte des Starterfelds angetreten war, gab es acht fehlerfreie Runden zu verzeichnen, denn der meisterhaft entworfene Parcours forderte viele Fehler.

Nach einer kurzen Pause kam das Publikum in den Genuss von weiteren sieben fehlerfreien Durchläufen und einigen Darbietungen von außergewöhnlicher Reitkunst, unter anderem von Kent Farrington, der diese Prüfung vor zwei Jahren gewann, von dem Deutschen Christian Kukuk sowie von dem Schweizer Elian Baumann. Zur großen Enttäuschung der Schweizer Zuschauer mussten jedoch die Lieblinge der Fans, Steve Guerdat und Martin Fuchs, der amtierende Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping, einige Fehler hinnehmen, womit ihnen der Einzug in die zweite Runde verwehrt blieb.

Insgesamt 15 Reiter schafften es ins Stechen, nachdem sie den von Gérard Lachat entworfenen Parcours fehlerfrei absolviert hatten, und ritten in derselben Reihenfolge wie in der ersten Runde in die Arena ein. Gleich der erste Starter, der luxemburgische Reiter Bettendorf, gab mit einer fehlerfreien Runde in 38,63 Sekunden die Richtzeit vor, doch die Führung wechselte noch mehrmals in diesem außergewöhnlichen Stechen. Für den Weltranglistenersten in der U25, Harry Charles, sah es kurzzeitig so aus, als würde er sich mit einer Zeit von 37,08 Sekunden seinen ersten Sieg in der diesjährigen Ausgabe des CHI Genf holen, bevor Kent Farrington, ebenfalls ein Rolex-Markenbotschafter, die Ziellinie 2,31 Sekunden schneller als Charles erreichte und wahre Begeisterungsstürme beim Publikum auslöste. Die noch übrigen fünf Pferde konnten das Tempo, das der Amerikaner mit seiner einzigartigen Stute, Toulayna, vorgelegt hatte, nicht überbieten, und so nahm Farrington zum zweiten Mal in drei Jahren die Trophée de Genève mit nach Hause.

Begeistert von der Leistung seiner neunjährigen braunen Stute, kommentierte Farrington: „Ich bin ganz begeistert von meinem Pferd. Ich habe diese Woche zwei Jungpferde mitgebracht, die sich wirklich gut entwickeln, und ich bin überwältigt von Toulaynas Leistung. Meine Taktik im Stechen war es, um den Sieg zu kämpfen – ich wollte meinem Pferd ermöglichen, gute Erfahrungen zu sammeln –, aber es ist eins der größten Turniere der Welt und ich bin hier, um mich mit den anderen zu messen.“

Im Hinblick auf den Rolex Grand Prix am Sonntag fuhr der Amerikaner fort: „Nach heute Abend bin ich ziemlich aufgeregt, aber morgen ist ein neuer Tag und es liegt noch ein weiter Weg vor mir – aber ich freue mich schon sehr darauf.“

Toulaynas Pflegerin Denise Moriarty fügte noch hinzu: „Ich bin so stolz. Sie macht immer alles mit – sie tut alles, was wir von ihr wollen, und zwar außergewöhnlich gut. Trotz ihrer erst neun Jahre ist sie ein unglaublich zuverlässiges Pferd und wir freuen uns schon sehr darauf, wie sie sich noch weiter entwickeln wird. Sie hat die Anreise von Amerika sehr gut überstanden. Sie ist generell sehr entspannt, außer, wenn sie in der Arena ist.“

INTERVIEW MIT VERANSTALTERIN SOPHIE MOTTU MOREL

(Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

Wie lief die Planung für die diesjährige Veranstaltung?

Alles ist prima gelaufen. Die Vorbereitungen für die Show begannen im Februar mit der Ausarbeitung des Zeitplans für das Sportprogramm und der Pläne für die Kommunikation. Wir sind hocherfreut darüber, dieses Jahr das zehnjährige Bestehen des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu feiern, und haben ein großartiges Aufgebot an Reitern, die an der Veranstaltung teilnehmen. Und wir freuen uns sehr, unsere Fans erneut beim CHI Genf begrüßen zu können.

 

Gibt es in diesem Jahr etwas Neues beim CHI Genf? Werden Sie das zehnjährige Bestehen des Rolex Grand Slam of Show Jumping mit etwas Besonderem feiern?

Wir halten am Samstagabend um 21.00 Uhr in der Hauptarena eine Zeremonie zu Ehren von Steve Guerdat ab. Er hat an sämtlichen Majors des Rolex Grand Slam of Show Jumping teilgenommen und diese unglaubliche Leistung wollten wir honorieren. Außerdem werden wir auch die Pfleger feiern – wir veranstalten zum ersten Mal einen Brunch für sie. Sie sind ein so wesentlicher Bestandteil dieses Sports und deshalb ist es uns wichtig, ihnen für all ihre harte Arbeit zu danken. Und zu guter Letzt haben wir noch einige kleinere Aktivitäten geplant, um das zehnjährige Bestehen des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu feiern.

 

Wie wichtig sind die freiwilligen Helfer für den erfolgreichen Ablauf der Veranstaltung?

Sie sind das Herz und die Seele der Veranstaltung – sie machen sie zu etwas wirklich Einzigartigem. Sie sind mit so viel Leidenschaft dabei, die sie in die Veranstaltung mit einbringen. Sie sind einfach großartig und geben so viel – wir sind ihnen unbeschreiblich dankbar.

 

Der CHI Genf legt einen starken Fokus auf die Nachwuchsreiter. Warum ist das ein Punkt, den Sie jedes Jahr so hervorheben?

Das ist enorm wichtig für uns – sie sind die Stars von morgen. Wir möchten ihnen die Chance geben, in derselben Arena anzutreten wie die talentiertesten Reiter der Welt. Die Prüfungen für Nachwuchsreiter gehören zur Struktur der Veranstaltung und wir finden es enorm wichtig, jungen Reitern Chancen zu bieten.

 

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping feiert sein zehnjähriges Bestehen. Welche positiven Auswirkungen hatte die Initiative auf den CHI Genf als Veranstaltung?

Sie hatte gewaltige Auswirkungen – sie erhebt die vier Veranstaltungen, aus denen sie besteht, auf ein ganz neues Niveau. In unserem Sport einen Grand Slam zu haben, ist sehr wichtig, und der CHI Genf fühlt sich geehrt, ein Teil davon zu sein. Der Rolex Grand Slam of Show Jumping hat unseren Sport für all jene präsenter und verständlicher gemacht, denen der Reitsport bisher fremd war. Das Springreiten kann für Menschen, die sich nicht damit auskennen, schwierig zu verstehen und sehr komplex sein, aber der Rolex Grand Slam macht alles ganz einfach – es gibt vier Majors und das sind die Turniere, die jeder gewinnen will.

 

Was war Ihr persönliches Highlight in den ersten 10 Jahren des Rolex Grand Slam of Show Jumping?

Es fällt mir sehr schwer, mich da auf eine Erinnerung festzulegen, weil es so viele unvergessliche Augenblicke gab – ich würde sagen, mein persönliches Highlight war Steves [Guerdat] Sieg 2013 hier beim CHI Genf. Es war das erste Major, das wir je organisiert hatten, und einen Schweizer Reiter gewinnen zu sehen, war einfach überwältigend.

 

Was raten Sie jemandem, der in die Sportveranstaltungsbranche einsteigen möchte?

Man muss den Sport, in dem man arbeiten möchte, wirklich begreifen. Ich fände es zum Beispiel schwieriger, eine Fußballveranstaltung zu organisieren als eine Reitsportveranstaltung, weil ich nicht viel vom Fußball verstehe. Wenn man ein Musikkonzert oder eine Sportveranstaltung organisiert, darf man keine Angst vor den vielen Arbeitsstunden haben.

Außerdem ist es auch wichtig, gute Beziehungen zu externen Einflussnehmern wie Politikern oder dem Staat zu haben. Beim CHI Genf ist es beispielsweise ganz entscheidend, eine gute Beziehung zum Kanton Genf zu haben. Man muss sich auch im Finanzwesen auskennen und multitaskingfähig und flexibel sein – man macht nämlich jeden einzelnen Tag etwas anderes. Und zu guter Letzt muss man mit Stress umgehen können. Manchmal steckt man in einer schwierigen Lage und dann muss man imstande sein, Ruhe zu bewahren.

 

Was sind für Sie ebenso wie für den CHI Genf die wichtigsten Komponenten, die eine erfolgreiche Sportveranstaltung oder ein Sport-Major ausmachen?

Insgesamt ist es eine Mischung aus den Fans, den Medien und den Sponsoren. Ich glaube, man muss eine Community schaffen, der sich die Fans und freiwilligen Helfer angehörig fühlen. Es ist wichtig, ein starkes Band zu den Menschen zu knüpfen, die einen lieben.

Natürlich muss man auch gute Beziehungen zu den Sponsoren unterhalten. Ohne sie kann man keine Veranstaltung organisieren. Eine sehr enge Beziehung zu ihnen zu haben und flexibel und anpassungsfähig zu sein, was ihre Wünsche angeht, ist ausgesprochen wichtig, wenn man eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine stellen will. Man kann nicht in seinem „stillen Kämmerlein“ arbeiten, man muss vorgegebene Grenzen sprengen, um zusammen mit seinen Partnern Lösungen zu finden. Die Welt ändert sich jeden Tag und dessen muss man sich bewusst sein.

Man muss auch den Athleten sehr nahestehen, denn sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung. Es ist eine Mischung aus all dem – man muss für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen all diesen Elementen sorgen, um eine erfolgreiche Veranstaltung auszurichten.

 

Wenn wir uns die Tennislegenden Nadal, Federer und Djokovic ansehen, die die Tenniswelt und ihre Majors dominiert haben, wie wichtig ist es für den CHI Genf, dass die Weltbesten bei der Veranstaltung antreten?

Für die Sponsoren ist das sehr wichtig – sie wollen die Besten haben. Es ist auch wesentlich für unsere Kommunikation. Wenn man Tickets verkaufen will, muss man die besten Athleten der Welt in seiner Show haben, denn genau die wollen die Fans sehen. Es ist zwar keine Katastrophe, wenn man nicht die besten Reiter hat, aber für das Image der Veranstaltung ist es besser, wenn die Crème de la Crème vertreten ist. Das verleiht der Veranstaltung Glaubwürdigkeit. Außerdem lockt es Freiwillige an, die immer gern an einer Veranstaltung mitwirken, bei der die Besten dabei sind.

 

Der CHI Genf wird oft als die führende Hallenveranstaltungsstätte für Pferdesport angesehen. Wie stellen Sie sicher, dass Sie sich fortwährend weiterentwickeln und anpassen, um diesen Status aufrechtzuerhalten?

Das ist nicht einfach – es gibt sehr viele fantastische Veranstaltungen in aller Welt. Um den CHI Genf auf Spitzenniveau zu halten, werfen wir jedes Jahr einen Blick zurück und reflektieren, was uns gut gelungen ist und was wir hätten besser machen können. Jahr für Jahr organisieren wir eine Nachbesprechung mit den Partnern der Veranstaltung und dem gesamten Team, um einen kritischen Blick auf die Veranstaltung zu werfen und zu überlegen, wie wir noch besser werden können.

Eine Reihe Mitglieder unseres Organisationskomitees sind Freiwillige, die viel Leidenschaft mitbringen, und wenn man Leidenschaft besitzt, ist man auch motiviert. Unser Organisationskomitee ist sehr stolz auf unsere Veranstaltung. Wir hören uns an, was die Menschen zu sagen haben, und sind immer offen für Kritik. Wir wollen einfach das Bestmögliche liefern. Wir scheuen uns nicht, etwas zu verändern und uns anzupassen. Es fließt einfach viel Leidenschaft durch unsere Adern. Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, weshalb der CHI Genf so erfolgreich ist.

 

Lassen Sie und die Organisatoren des CHI Genf sich von anderen großen Sportveranstaltungen inspirieren, z. B. im Tennis oder Golf?

Es ist sehr wichtig, sich andere Springreitveranstaltungen anzusehen, aber auch andere Sport-Events. Man muss das tun, was die anderen tun – ob es sich um ein Festival handelt, eine Fußballveranstaltung oder ein Konzert – man muss immer dazulernen.

Wenn man eine Veranstaltung besucht, bekommt man immer neue Ideen, die man auf seinen eigenen Sport übertragen kann. Ich versuche, auch andere Veranstaltungen zu besuchen. Es sind vielleicht nicht ganz so viele, wie ich gern möchte, aber wenn ich es mal zu einer schaffe, versuche ich immer, mit den Organisatoren zu sprechen und hinter die Bühne zu gelangen und mich auch mit vielen Menschen aus dem Team zu unterhalten, von den Ticketverkäufern bis hin zu den Kommunikationsmitarbeitern und der Security. Die Idee für unsere Security habe ich von einem Festival in der Schweiz übernommen, und unser Ticketverkaufssystem stammt von einer Musikveranstaltung, bei der ich war. Auch von Sportübertragungen im Fernsehen kann man sich Ideen holen.

Es ist wichtig, dass wir immer offen sind und darüber nachdenken, was für den CHI Genf am besten funktionieren würde. Manchmal funktioniert etwas bei einer Veranstaltung in Deutschland, aber nicht in der Schweiz, weil wir hier einfach eine andere Kultur haben. Es ist wichtig, dass man reist, beobachtet und Veränderungen gegenüber offen ist.

INTERVIEW MIT LOVISA MUNTER

(Photo : Rolex Grand Slam / Thomas Lovelock ) (Photo : Rolex Grand Slam / Thomas Lovelock )

Können Sie sich kurz vorstellen und uns sagen, für wen Sie arbeiten und was Ihre Aufgabe ist?

Ich heiße Lovisa Munter und arbeite seit drei Jahren als Travelling Groom für Bertram Allen.

 

Erzählen Sie uns ein wenig über Ihre Reise zum CHI Genf ...

Wir waren letzte Woche auf einem Turnier in La Coruña in Spanien. Auf dem Weg hierher haben wir einen Zwischenstopp in Frankreich eingelegt, um sowohl den Pferden als auch mir eine kleine Pause zu gönnen. Dienstagabend sind wir hier beim CHI Genf angekommen.

 

Was können Sie tun, um einem Pferd zu helfen, wenn es nicht gerne reist? Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Pferde bequem reisen, damit sie weiterhin Höchstleistungen bringen können?

Bertrams Pferde sind beide sehr problemlos auf Reisen. Sie sind sehr erfahren, vor allem Pacino Amiro. Auf der Fahrt zum CHI Genf haben wir 12 Stunden Pause gemacht, in denen sie sich ausruhen konnten. Beim Reisen ist es sehr wichtig, die üblichen Fütterungszeiten der Pferde beizubehalten und zu versuchen, alles so „normal“ wie möglich zu gestalten. Deswegen halten wir den Transporter unterwegs immer wieder an, um ihnen ihr Mash und ihr Futter zu geben. Außerdem haben sie Heunetze und Wassereimer in ihrem Bereich des Transporters. Ich reise für gewöhnlich mit nur zwei Pferden in einem Transporter, damit sie viel Platz haben – so verkraften sie das Reisen sehr gut.

 

Wie wichtig ist das gesamte Team, z. B. Tierärzte, Hufschmiede etc. für den gemeinsamen Erfolg?

Sehr wichtig. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, weil wir ein so großartiges Team haben. Wir haben einen fantastischen Tierarzt. Ich rufe ihn jede Woche an, um mit ihm über die Pferde zu sprechen. Bertram hat auch einen großartigen Hufschmied. Ich hatte noch nie Probleme mit den Hufen irgendeines der Pferde.

Zu Hause haben wir eine Reiterin für die Flatwork, Nathalie, die auch die Hauptreiterin von Pacino [Amiro] und von Bertrams anderen guten Pferden ist. Sie leistet fantastische Arbeit. Kate, die Pflegerin zu Hause, ist sehr verlässlich. Sie ist diejenige, die ich jederzeit anrufen und um Rat fragen kann.

 

Können Sie uns ein wenig über die Pferde erzählen, die Sie mitgebracht haben, und über ihre Charaktere?

Pacino Amiro, Bertrams Spitzenpferd, ist einfach unglaublich! Wir haben so viel zusammen erlebt. Letzte Woche war ich auf meinem sage und schreibe 50. Turnier mit ihm. Er hat einen sehr lustigen Charakter. Er weiß, dass er im Stall der Boss ist. Er kann sehr fordernd und eigensinnig sein. Man kann ihm nichts befehlen, er tut, was er will.

Unser anderes Pferd hier ist Castigo de Amor. Er ist neu, wir haben ihn erst seit ein paar Monaten, aber er hat schon zwei Grands Prix gewonnen. Er ist ein Hengst, hat aber einen unglaublich goldigen Charakter – wir nennen ihn unser „kleines Einhorn“. Mit ihm habe ich nie Probleme.

 

Wie sind die Bedingungen beim CHI Genf für Sie als Pferdepfleger und für die Pferde?

Ich bin jetzt zum dritten Mal beim CHI Genf und es ist eine der besten Veranstaltungen der Welt. Das sagen alle und es stimmt. Wenn man hier ankommt, hilft einem das Team vom CHI Genf beim Entladen und Ausmisten. Die Boxen für die Pferde sind geräumig und ruhig – alles ist einfach großartig.

 

Sind Sie gerne bei den Majors – The Dutch Masters, dem CHIO Aachen, Spruce Meadows ‚Masters‘ und dem CHI Genf? Wodurch unterscheiden sie sich Ihrer Meinung nach von den anderen Turnieren?

Die vier Majors gelten als die besten Turniere der Welt. Als Kind habe ich immer davon geträumt, mal bei diesen Turnieren mitzureiten, aber es ist etwas ganz Besonderes für mich, als Pflegerin dabei zu sein. Die Einrichtungen für die Pferde sind perfekt und die Atmosphäre dort ist einzigartig.

Dieses Jahr war ich zum ersten Mal beim CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ und es war unbeschreiblich. Ich war auch schon beim CHIO Aachen – ein phänomenaler Austragungsort! Diese Majors sind die vier Turniere, von deren Sieg alle Reiter träumen. 

 

Blicken Sie und Bertram mit Zuversicht in die kommende Woche?

Ja, wir sind zuversichtlich. Bertram ist sehr gut in Form. Er ist als Vorbereitung auf den CHI Genf letzte Woche in den 5*-Turnieren in La Coruña angetreten. Er war gut, aber nicht ganz perfekt, was ihm aber diese Woche hoffentlich gelingen wird. Er bringt bei den wichtigen Majors normalerweise Bestleistungen – unter Druck ist er sehr gut.

 

Was gefällt Ihnen besonders daran, Teil von Bertrams Teams zu sein?

Es ist unglaublich toll. Es ist ein wahr gewordener Traum, mit einem Reiter wie ihm zusammenzuarbeiten. Ich habe Bertram schon immer gern reiten gesehen. Er ist einer der schnellsten Reiter der Welt und ein ausgezeichneter Pferdekenner. Ich bin wahnsinnig stolz darauf, mit ihm und seinen Pferden arbeiten zu dürfen.

 

Welche Eigenschaften haben Bertram Ihrer Meinung nach über einen so langen Zeitraum so erfolgreich gemacht?

Es ist verblüffend, wie Bertram jedes Pferd dazu bringen kann, für ihn zu kämpfen und zu springen. Er besitzt ein Talent, das nicht viele Reiter besitzen.

 

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der in die Branche einsteigen möchte?

Als ich angefangen habe, arbeitete ich in der Schweiz und war nur bei den nationalen Turnieren. Die besten Lernerfahrungen habe ich in den Stephex Stables gesammelt. Ich war dort Teil eines größeren Teams und habe mit einer Reihe von erfahrenen Reitern und Pflegern gearbeitet. Es war eine großartige Gelegenheit, die anderen zu beobachten und von ihnen zu lernen. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist es, Geduld bei der Suche nach einer guten Stelle zu haben, sobald man die entsprechende Erfahrung gesammelt hat.

 

Wie sieht die Gemeinschaft der Pferdepfleger aus? Unterstützen sie einander?

 Es ist enorm wichtig, eine Gemeinschaft aus Pflegern und Freunden zu haben, die einander helfen. Viele meiner engsten Freunde sind diese Woche hier. Diese Unterstützung bedeutet, dass wir uns gegenseitig helfen. Während der langen Nachtfahrten rufen wir einander immer gern an und das ist toll. Für mich sind sie meine zweite Familie. Wir sehen uns öfter als unsere richtigen Familien.

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