61 mit meinem Pferd gegen einen Mann zu Fuß angetreten. Jeder dachte, dass ich am Schluss als Sieger bejubelt werde. Aber ich schaffte mit drei Versuchen nicht mal den ersten Sprung über 1,40 Meter. Jedes Mal fiel die Stange auf den Boden, das war mir so peinlich!“ Beim „Rolex Grand Prix” 2006 blieben dagegen alle Stangen für ihn liegen. Sein erster Major-Triumph. Ein Neuanfang, nicht nur in sportlicher Hinsicht: Anfang des Jahres hatte sich Steve Guerdat selbstständig gemacht und seitdem kein richtiges Top-Pferd mehr zur Verfügung. Doch im September kam „Jalisca Solier“ in seinen Beritt. Nur zwei Monate später gewann er mit ihr das Major in Genf. Ein historischer Moment – für ihn ebenso wie für die Zuschauer. „Es ist so ein emotionaler Sieg für mich. Ich weiß nicht, ob ich nochmal in meinem Leben dasselbe empfinden kann“, sagte Steve Guerdat damals. Vielleicht hat ihn der Olympiasieg von 2012 eines besseren belehrt, vielleicht auch nicht. Ohne Zweifel jedoch bleibt dieser Erfolg ein Meilenstein seiner Karriere – und machte „Jalisca Solier“ unvergesslich, für ihn und für das Genfer Publikum. Beim CHI 2013 verabschiedete Steve Guerdat die Stute aus dem Sport, seit 2015 trägt eine Tribüne des Turniers ihren Namen. „,Jalisca Solier‘ und Steve haben in Genf Geschichte geschrieben“, erklärt Alban Poudret. „Sie haben dem Publikum so viele schöne Siege beschert. Wenn ein Pferd so eine Ehre verdient hat, dann ist es diese Stute.“ Doch vielleicht könnte es auch irgendwann eine „Nino des Buissonnets“-Tribüne geben. Mit dem Wallach konnte Steve Guerdat 2013 und 2015 den „Rolex Grand Prix“ von Genf gewinnen. „Es ist wie im Traum gelaufen“, beschreibt Steve Guerdat den Sieg im vergangenen Jahr. Die Zuschauer sahen es genauso und feierten ihr Idol mit ohrenbetäubendem Applaus. Die Halle tobte minutenlang. Ein Beifallsturm, so intensiv, dass jeder, der ihn miterlebte, sicher war, er musste auch Aachen erreicht haben – vielleicht sogar Calgary. Von so vielen Menschen auf einmal so sehr bejubelt zu werden, „das ist das beste Gefühl, was es im Sport gibt“, weiß Steve Guerdat. „Das Turnier und sein Publikum sind einfach echt. Es geht nicht um Geld und Anerkennung, sondern nur um Sport. Das ist das Schönste an diesem Turnier. Seit ich zum ersten Mal dort geritten bin, war mir klar, der CHI Genf und ich, das wird eine echte Love Story.“ STANDING OVATION In 2013, the crowd in Geneva bid farewell to “Jalisca Solier” as she retired from competitive sport. STEHENDE OVATIONEN 2013 verabschiedete das Genfer Publikum „Jalisca Solier“ aus dem Sport. STANDING OVATION En 2013, le public genevois a adopté « Jalisca Solier ».
Rolex Grand Slam magazine - Number 4
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