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“HH Azur”. The jump-off saw the
winner from the previous year and
the winner of the Spruce Meadows
‘Masters’ 2009 compete against
each other for the Major victory.
As the first to compete, Scott Brash
and “Ursula XII” put in a fast clear
round. Then Ward and his mare
took to the stage, and under the
pressure of the ticking clock, the
pole of the second obstacle fell and
with it their chance of victory.
The Spruce Meadows ‘Masters’
leg, of the Rolex Grand Slam of
Show Jumping, ended with a new
horse at the summit of the equestrian
sport. And with a rider who
demonstrated once again his impressive
ability to make history
in equestrian sport. Scott Brash.
The idol of a generation.
CSIO SPRUCE MEADOWS
‚MASTERS‘ 2016
E ine Entdeckung. Ein Rekord.
Eine Errungenschaft. Ein
einziger bahnbrechender Triumph
kann einen Menschen unvergesslich
machen. Doch wie viele
Helden des Augenblicks werden
tatsächlich zur Legende? Wie viele
großartige Taten gehen wahrhaftig
in die Geschichte ein?
Wenn ein Reiter und ein Pferd zu
Majorsiegern werden, dann ist das
herausragend. Wenn sie gleich drei
Majors hintereinander und damit
den schwersten Wettbewerb ihres
Sports gewinnen, dann ist das sensationell.
Wenn dies noch keinem
anderen Paar zuvor gelungen ist,
dann ist das einzigartig. Wenn aber
ebendiesem Reiter genau ein Jahr
später am selben Ort und unter
denselben Voraussetzungen noch
einmal der Majorsieg gelingt –
diesmal aber mit einem anderen
Pferd – dann hat er endgültig Geschichte
geschrieben. Dann wird er
noch für Generationen von Reitern
als Inbegriff der Perfektion gelten.
So sollte es am 11. September 2016
geschehen. Beim Spruce Meadows
‚Masters‘ 2015 hatte Scott Brash
auf seinem Paradepferd „Hello
Sanctos“ das dritte Major in Folge
und damit als erster Reiter überhaupt
den Rolex Grand Slam of
Show Jumping gewonnen. Nun,
ein Jahr später, war der Brite mit
„Ursula XII“ nach Calgary gereist,
um sich einmal mehr der ultimativen
Herausforderung zu stellen:
Nach einer Verletzung hatte Brash
die Stute behutsam wieder aufgebaut.
15 Monate war er mit
„
Ursula XII“ nicht mehr auf einem
Turnier gestartet, hatte sie
erst im Frühjahr wieder zurück in
den Sport gebracht. Und zwar in
solch überragender Form, dass
sich Brash dazu entschloss, die
Grand-Slam-Etappen mit ihr zu
bestreiten. Bereits beim CHIO
Aachen 2016 zahlte sich diese
Entscheidung aus, als die beiden
im „Rolex Grand Prix“ auf den
zweiten Platz sprangen. Nun war
es Zeit für den nächsten Schritt:
das „CP ‚International‘, presented
by Rolex“, Finale des Spruce
Meadows ‚Masters‘ 2016.
Bei Regen und stürmischem Wind
beendeten vier der 40 Paare den
ersten
Umlauf ohne Strafpunkte.
Zwei von ihnen gelang es daraufhin,
auch den zweiten Umlauf
fehlerfrei
zu meistern: Scott Brash
und „Ursula XII“ sowie dem
US-Amerikaner McLain Ward und
seinem Olympiapferd „HH Azur“.
Das Stechen um den Major-Triumph
wurde somit zum Duell zwischen
dem Vorjahressieger und dem Sieger
des Spruce Meadows ‚Masters‘
von 2009. Als erste Starter legten
Scott Brash und „Usula XII“ eine
schnelle Nullfehlerrunde vor. Unter
dem Druck der tickenden Uhr fiel
bei Ward und seiner Stute schon
am zweiten Hindernis die Stange
und damit die Entscheidung.
So sollte auch dieses Kapitel
des Rolex Grand Slam of Show
Jumping mit einem ganz außergewöhnlichen
Triumph enden. Ein
neues Pferd auf dem Olymp des
Reitsports. Ein Reiter, der wieder
einmal aufs Faszinierendste demonstriert
hat, wie man Geschichte
schreibt.
Scott Brash. Idol einer
Generation.
CSIO SPRUCE MEADOWS ‘MASTERS’ ROLEX GRAND SLAM MAGAZINE