Photo credits : Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof
Die 23. Ausgabe des Rolex IJRC Top 10 Finale fand heute Abend beim renommierten CHI Genf statt und stellte den Höhepunkt des Springreitens dar. Als eine der prestigeträchtigsten Prüfungen des Reitsportkalenders vereint das Finale die führenden Springreiter der Weltrangliste in einem einzigartigen, innovativen und mitreißenden Wettkampf. Im Rolex IJRC Top 10 Finale, das oft mit dem Nitto ATP Finale und dem WTA Finale im Tennis verglichen wird, werden wahres Können, Talent und Reitkunst zelebriert.
Die Atmosphäre beim CHI Genf suchte ihresgleichen, als Tausende leidenschaftlicher Reitsportfans in der imposanten Arena dem sensationellen Spektakel entgegenfieberten. Unter den zehn Reitern des Elitestarterfelds tummelten sich nicht nur die amtierenden Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele, der Welt- und der Europameisterschaften, sondern auch der derzeitige Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping.
Da beide Runden gewertet und die Fehler addiert wurden, standen die Reiter von dem Augenblick an, in dem sie in den Parcours einritten, unter großem Druck. Im ersten Umlauf traten die Reiter in umgekehrter Reihenfolge der Rangliste an, sodass der Gewinner der Trophée de Genève von gestern Abend, Martin Fuchs, sich der Herausforderung als Erster stellte. Fuchs zeigte, dass er der Situation gewachsen war und lieferte eine stilistisch hervorragende, perfekte Runde ab, womit er die Richtzeit für die neun noch übrigen Reiter vorgab. Der erste der beiden amerikanischen Reiter, McLain Ward, kassierte lediglich vier Fehlerpunkte, ebenso wie Max Kühner, wohingegen der amtierende Olympiasieger im Einzel, Christian Kukuk, den Parcours fehlerfrei absolvierte und damit seine Hoffnung auf den begehrten Titel aufrechterhielt.
Rolex-Markenbotschafter Richard Vogel, der in seinem ersten Rolex IJRC Top 10 Finale mit seinem überragenden Hengst United Touch S antrat, hatte nicht so viel Glück und musste zwei Abwürfe hinnehmen. Sowohl Julien Epaillard als auch Kent Farrington absolvierten schnelle und fehlerfreie Runden, wobei Farrington mit einer Zeit von 64,38 Sekunden in Führung ging. Der Gewinner dieser Prüfung aus dem Jahr 2021, Ben Maher, meisterte Gérard Lachats Parcours ebenfalls fehlerfrei, sodass vor den beiden noch übrigen Startern nun fünf Pferd-und-Reiter-Paare mit einem fehlerfreien Ergebnis dastanden.
Der letztjährige Gewinner, Steve Guerdat, hoffte darauf, mit einem vierten Sieg beim Rolex IJRC Top 10 Finale erneut Geschichte zu schreiben. Jedoch war die Enttäuschung groß, als das letzte Hindernis fiel und damit seine Chancen zunichtemachte. Die Nummer 1 der Weltrangliste, Henrik von Eckermann, der seine Spitzenposition nun schon seit über zwei Jahren innehat, bewies wieder einmal sein Talent, indem er sich an die Spitze der Rangliste der ersten Runde setzte.
Nach kurzer Pause kehrten die Reiter in einen verkürzten Parcours zurück. Zwar schien der Sieg für diejenigen, die in der ersten Runde Fehlerpunkte angesammelt hatten, unerreichbar zu sein, doch ein fehlerfreier Durchlauf würde den Druck auf die noch fehlerlosen Starter stark erhöhen. Der Deutsche Richard Vogel, McLain Ward sowie der Österreicher Max Kühner meisterten die Herausforderung mit tadellosen Leistungen.
Die Aufmerksamkeit richtete sich nun auf die verbleibenden sechs Reiter, die mit null Fehlerpunkten aus der ersten Runde in die Arena einritten. Der Brite Ben Maher startet als Erster und gab mit einem fehlerfreien Ritt in 48,59 Sekunden eine starke Richtzeit vor. Christian Kukuk konnte Mahers Tempo nicht unterbieten, doch kurz danach riss es das Publikum von den Sitzen, als Martin Fuchs und Leone Jei Mahers Zeit um 1,56 Sekunden unterboten und damit in Führung gingen. Der für seine Schnelligkeit bekannte Julien Epaillard musste acht Fehlerpunkte hinnehmen, sodass bei nur noch zwei verbleibenden Reitern die Hoffnungen auf einen Heimsieg noch immer hoch waren. Rolex-Markenbotschafter Kent Farrington bewies eine starke Leistung, überquerte die Ziellinie jedoch mit einer Zeit 48,05 Sekunden haarscharf zu spät.
Nach einer engen Wendung musste der letzte Starter, Henrik von Eckermann, eine für ihn untypische Verweigerung an der vorletzten Hürde hinnehmen, sodass Martin Fuchs seine Siegesserie fortsetzen und sich den Sieg in der 23. Ausgabe des Rolex IJRC Top 10 Finales holen konnte.
Rolex-Markenbotschafter Martin Fuchs äußerte sich dazu wie folgt: „Am Sonntagabend rief mich Conor Swail an und erzählte mir, dass sein Flug gecancelt wurde und ich deswegen in der Prüfung antreten würde und versuchen sollte, zu gewinnen. Diese Worte sind mir die ganze Woche über durch den Kopf gegangen. Ich bin mit meinem Spitzenpferd, Leone Jei, angetreten, weil es die Prüfung war, die ich unbedingt gewinnen wollte. Das war ein großes Ziel in meiner Karriere und ich freue mich so sehr, dass heute Abend mein Abend war.“
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