Thomas Lovelock / Rolex Grand Slam
Das CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier – eins der vier Majors des Rolex Grand Slam of Show Jumping – blickt auf eine traditionsreiche und beeindruckende Geschichte zurück. In den vergangenen 50 Jahren hat die Familie Southern das Turniergelände stetig weiterentwickelt, sodass es heute als führender Schauplatz des Reitsports in Nordamerika gilt. Spruce Meadows, das auch heute noch vollständig im Besitz der Familie ist und von ihr betrieben wird, hatte es sich von Beginn an auf die Fahnen geschrieben, ein einzigartiges Ambiente „der guten Freundschaft, der guten Geschäfte und des guten Sports“ zu schaffen.
Die Reise von Spruce Meadows begann 1971 als die Familie Southern 32 Hektar Ackerland im Vorland der kanadischen Rocky Mountains kaufte. Nur zwei Jahre danach begann der Bau dieses legendären Schauplatzes mit der Reithalle und den East und West Meadows. Die offizielle Eröffnungszeremonie fand am 13. April 1975 statt. Im selben Jahr wurde der ‚Pegasus Club‘ – der Freiwilligen-Club von Spruce Meadows – offiziell ins Leben gerufen. Er bestand aus Freunden und Unterstützern der Familie Southern, von denen viele noch heute Mitglied sind und regelmäßig bei Veranstaltungen helfen.
Am 3. Juni 1976 hielt Spruce Meadows seine erste Veranstaltung ab und seither haben sich der Turnier-Terminplan und die Anlagen stetig weiterentwickelt und immer größeres Ansehen erlangt. Sponsoren zu gewinnen, war ein wichtiges Element beim Ausbau von Spruce Meadows. 1989 wurde Rolex zu einem Hauptsponsor des CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turniers und verhalf dem Veranstaltungsort damit auf eine ganz neue Ebene. Dieses Jahr feiert Spruce Meadows das 35. Jubiläum dieser Partnerschaft.
Nicht nur, dass das Veranstaltungsgelände durch zahlreiche Stallanlagen, Wettkampfbereiche und vieles mehr immer weiter vergrößert wurde, auch das Preisgeld ist gestiegen. 2000 fand beim CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier der erste Grand Prix der Welt mit einem Preisgeld von 1 Million US-Dollar statt, der Sieg ging damals an den Rolex-Markenbotschafter Rodrigo Pessoa auf Gandini Lianos. 2006 gab es einen Wechsel in der Führungsriege, als Linda Southern-Heathcott, selbst ehemalige internationale Springreiterin, das Amt der Geschäftsführerin und Präsidentin übernahm. Southern-Heathcott führt den Erfolg von Spruce Meadows auf Teamwork zurück und erklärt: „Man muss ein starkes Team hinter sich und um sich herum haben und seine seine Vision erfolgreich kommunizieren können, aber es ist die Teamarbeit, die einem zum Erfolg verhilft.“
Im Laufe folgenden der Jahre wurde die Fläche des Geländes für die vielen Reitsportveranstaltungen und sonstigen Events wie den jährlichen Weihnachtsmarkt immer weiter vergrößert. 2007 erwarb Spruce Meadows weitere 12 Hektar und vergrößerte die Gesamtfläche damit auf 145 Hektar – 80 Hektar Weideland und 65 Hektar Turnierflächen.
2013 war ein bedeutsames Jahr für den Veranstaltungsort, denn das Spruce Meadows `Masters‘-Turnier wurde zu einem der vier Majors ernannt, aus denen sich der Rolex Grand Slam of Show Jumping – die ultimative Herausforderung im internationalen Springsport – zusammensetzt. Mehr als zehn Jahre später hat der Rolex Grand Slam of Show Jumping neue Maßstäbe im Springreiten gesetzt und Spruce Meadows spiegelt das Prestige des Konzepts in jeder Hinsicht wieder. 2015 war das CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier der Schauplatz des legendären Siegs von Scott Brash, dem ersten und bis heute einzigen Reiter, der je den Rolex Grand Slam of Show Jumping gewonnen hat.
Auf dem Gelände hat auch der Cavalry FC seinen Sitz, eine Fußballmannschaft der kanadischen Premier League. Das Team, das seine Heimspiele auf dem für 5.000 Zuschauer ausgelegten ATCO Field austrägt, spielte seine Auftaktsaison in der Liga im Jahr 2019 und ist inzwischen nicht mehr aus der Geschichte von Spruce Meadows wegzudenken.
Heutzutage heißt Spruce Meadows jedes Jahr etwa 500.000 Zuschauer willkommen und ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Damit ist Spruce Meadows ist nicht nur ein führender Schauplatz des Reitsports, sondern auch ein Grundpfeiler der Gemeinde Calgary, ein Ort, an dem die Menschen zu Sport-, Lifestyle- und Bildungsveranstaltungen zusammenkommen können.
Ashley Neuhof / Rolex
Neben dem prestigeträchtigen Rolex Grand Slam of Show Jumping hat Rolex auch Partnerschaften mit mehreren hoch angesehenen weiteren Sommer-Grands-Prix. Von Mai bis August finden sich die besten Pferd-Reiter-Paare der Welt zu einigen der legendärsten Veranstaltungen Europas und Nordamerikas zusammen, um an diesen Elitewettkämpfen teilzunehmen.
Die Royal Windsor Horse Show, die in den Privatgärten des im 11. Jahrhundert erbauten Windsor Castle stattfindet, richtete den ersten Rolex Grand Prix der Sommersaison aus. Parcoursdesigner Bernardo Costa Cabral gestaltete einen exquisiten Parcours für den ersten Umlauf mit ganz raffinierten Herausforderungen, die dazu führten, dass an jedem Hindernis mindestens eine Stange fiel. Trotzdem schafften zwölf der insgesamt 34 Starter einen fehlerfreien Durchlauf – ein Beweis für das hohe Niveau der Reiter und Reiterinnen. Im Stechen bot sich ein erbitterter Kampf gegen die Zeit. Gregory Wathelet (BEL) auf Bond Jamesbond De Hay und Rolex-Markenbotschafter Steve Guerdat (SUI) lieferten sich ein beeindruckendes Kopf-an-Kopf-Rennen und landeten mit einer Differenz von nur 0,11 Sekunden auf dem zweiten und dritten Platz. Als Rolex-Grand-Prix-Titelverteidiger brachte Rolex-Markenbotschafter Martin Fuchs nur ein Pferd mit zum Royal Windsor: Leone Jei. Sein Glaube an den talentierten Wallach zahlte sich aus und der Schweizer konnte sich nach seinem Sieg 2023 auf Connor Jei seinen Triumph in diesem Springen wiederholen.
Der Rolex Grand Prix bildete einen denkwürdigen Abschluss der Auftaktveranstaltung der neu eingeführten Rolex-Serie, des CSIO Roma Piazza di Siena, der vom 22. bis zum 26. Mai stattfand. Im Stechen traten 13 Pferd-Reiter-Paare an und obwohl der Schwedin Petronella Andersson mit ihrer 10-jährigen Stute Odina van Klapscheut eine hervorragende Runde gelang, konnte sich der letzte Starter, der Amerikaner Karl Cook auf Caracole de La Roque, mit einem Weltklasseritt schließlich den Sieg holen. Dieser bemerkenswerte Sieg machte Cook beim 91. Jahrestag des CSIO Roma Piazza di Siena zum sechsten US-amerikanischen Gewinner des Grand Prix.
Der Jumping International de La Baule an der atemberaubenden Atlantikküste Westfrankreichs ist schon seit über 60 Jahren ein erstklassiges Ziel für renommierte Springreiter und -reiterinnen mit ihren Pferden. Die Veranstaltung wird oft als die mit der malerischsten Kulisse im ganzen Reitsportkalender bezeichnet und oft sind hier bekannte Reiter beim einem morgendlichen Ritt an den wunderschönen Stränden zu beobachten. Der herrliche Schauplatz bildete die perfekte Kulisse für die zweite Veranstaltung der Rolex-Serie in diesem Sommer. Nur zwei Wochen nach ihrem Sieg im Rolex Grand Prix beim CSIO Roma Piazza di Siena gelangen Karl Cook und Caracole de La Roque zwei fehlerfreie Runden, die ihnen diesmal jedoch nur den zweiten Platz im Rolex Grand Prix einbrachten, hinter ihrem Landsmann Kent Farrington auf Greya, die gemeinsam ihren ersten internationalen Sieg holten.
Jenseits des Atlantiks fand am Sonntag, dem 30. Juni, im kanadischen Spruce Meadows der Pan American Cup, presented by Rolex statt. Der anspruchsvolle Parcours aus 14 Hindernissen und 17 Sprüngen aus der Feder des Franzosen Gregory Bodo, Co-Designer bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, ließ nur sieben Pferd-Reiter-Paare ins Stechen einziehen. Der Brite Matthew Sampson auf Daniel feierte seinen dritten Fünf-Sterne-Sieg der Spruce-Meadows-Sommerserie. Von seinen Emotionen überwältigt rühmte Sampson den 16-jährigen Niederländischen Warmbluthengst als „eins der unglaublichsten Pferde“, mit denen er je gearbeitet habe. Die US-Amerikaner Elena Haas auf Claude und Kyle King auf Odysseus beendeten das Stechen auf dem zweiten und dritten Platz.
Der Rolex Grand Prix Ville de Dinard fand am Sonntag, dem 21. Juli, beim CSIO Jumping International de Dinard statt, ebenfalls Teil der Rolex-Serie. Nur sechs Pferd-Reiter-Paare schafften es durch den technisch anspruchsvollen Parcours bis ins Stechen. Steve Guerdat (SUI) gab mit 42,44 Sekunden die Zeit vor, die von vier der sechs Pferd-Reiter-Paare trotz aller Anstrengungen nicht unterboten werden konnte. Doch sein Rolex-Markenbotschafter-Kollege Kevin Staut (FRA) auf Beau de Laubry Z unterbot Guerdats Zeit um 1,03 Sekunden und holte sich damit vor seinem Heimpublikum den Sieg.
Dieses Wochenende blicken alle Augen auf die CSIO Dublin Horse Show, wo der erste Rolex Grand Prix am Sonntag, dem 18. August, mit einem rekordverdächtigen Preisgeld von 500.000 Euro stattfinden wird. Der erstmals 1934 ausgerichtete Grand Prix von Dublin ist eine geschichtsträchtige Prüfung, bei der schon einige der berühmtesten Reiter der Welt wie die Rolex-Markenbotschafter Bertram Allen (IRL) und Kent Farrington (USA) die prestigevolle Trophäe gewonnen haben. Es ist eine der größten Sport-, Gesellschafts- und Familienveranstaltungen Irlands und so dürfen die Fans bei der vierten Etappe der Rolex-Serie diesen Sommer zweifellos Reitsport auf Spitzenniveau erwarten.
Spruce Meadows Media - Dave Chidley
Welche Bedeutung hat das CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier für Sie als kanadische Reiterin?
Ich bin in Calgary, Alberta, aufgewachsen. Spruce Meadows liegt also quasi direkt vor meiner Haustür. Schon als Kind habe ich Spruce Meadows bewundert und davon geträumt, einmal beim CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier anzutreten. Ich schätze mich unglaublich glücklich, genau das jetzt schon seit mehreren Jahren tun zu können.
Das CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier ist etwas ganz Besonderes. Als Kanadierin bin ich sehr stolz auf diese Veranstaltung, darauf, was hier aufgebaut und was für eine Gemeinschaft im Laufe der Jahre zusammengebracht wurde. Das CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier ist eine unfassbar tolle Veranstaltung, und dass sie die besten Springreiter mit ihren Spitzenpferden nach Calgary lockt, ist etwas unglaublich Besonderes für mich, meine Familie und Menschen aus der Umgebung.
Das CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier ist eine der führenden Veranstaltungen der Welt und wahrt seinen prestigeträchtigen Status schon seit vielen Jahren. Die Woche der `Masters‘ ist ein richtiges Spektakel geworden. Hier antreten zu dürfen, ist wirklich fantastisch. Ich freue mich jedes Jahr darauf und versuche immer, meinen Terminkalender um dieses Event herum zu planen. Ich liebe das `Masters‘-Turnier. Es ist meine absolute Lieblingsveranstaltung!
Die Arena beim CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier ist wirklich einzigartig. Muss man dort anders reiten als in anderen Arenen?
Ich finde, Spruce Meadows unternimmt große Schritte zur Modernisierung der Anlagen, vom Parcoursdesign bis hin zu den verwendeten Materialien, um mit den Trends im Springreiten mitzuhalten. Der International Ring ist eine große Gras-Arena, in der man galoppieren und dafür sorgen muss, dass sein Pferd fokussiert und souverän ist.
Die Stechen dort sind mit die besten der Welt. Die Reiter können ihre Pferde richtig im Galopp durch den Parcours reiten. Bei Wettkämpfen auf diesem Niveau muss das Pferd einem vertrauen, mutig sein und in so einer unglaublichen Atmosphäre entspannt bleiben können.
Können Sie uns verraten, wie wichtig Ihr Team für Ihren Erfolg ist?
Wir haben ein großartiges Team hinter uns mit fantastischen, extrem hart arbeitenden Mitarbeitern und dazu kommen noch die Mitbesitzer und Besitzer. Ich könnte jetzt alle einzeln aufzählen, die mitgeholfen haben, Matt und mich dahin zu bringen, wo wir heute sind. Ohne die harte Arbeit unseres Teams, sein Engagement und seine Liebe zu den Pferden wären wir definitiv nicht hier. Es klingt wie ein Klischee, aber wenn es gut läuft, ist es wirklich nicht nur mein Erfolg oder der von Matt, sondern der Erfolg unseres gesamten Teams.
Welche Eigenschaften müssen Pferd und Reiter Ihrer Meinung nach besitzen, um ein Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen?
Es gibt pro Jahr nur vier Rolex Grand Slam of Show Jumping-Majors und eins davon zu gewinnen, erfordert jede Menge Planung. Eine neue Pferd-und-Reiter-Kombination gewinnt so etwas nur selten. Pferd und Reiter müssen lange genug gemeinsam auf dem höchsten Niveau des Sports angetreten sein, bevor sie in der Lage sind, einen so prestigeträchtigen Wettkampf wie ein Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen.
Ein Reiter muss sein Pferd in- und auswendig kennen und das Team muss bis ins kleinste Detail mit dem Plan und den Vorbereitungen für das Major vertraut sein. Und selbst unter perfekten Bedingungen arbeiten wir immer noch mit lebenden Tieren und da kann eben alles passieren. Neben harter Arbeit und Engagement braucht es immer auch ein Quäntchen Glück, um ein Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen.
Unser Sport ist ein Sport fürs Leben und dafür gibt es einen Grund: Es dauert sehr lange, alles richtig zusammenzufügen und die Pferde so aufzubauen, dass sie ihre maximale Leistungsfähigkeit erreichen können. Es gehört so vieles zu unserem Sport dazu, dass der Sieg eines Rolex Grand Slam of Show Jumping-Majors meiner Meinung nach richtig gefeiert werden muss, weil es etwas ist, das ein Reiter in seiner Karriere nicht oft erleben wird.
Können Sie uns etwas über Ihre derzeitigen Pferde erzählen und glauben Sie, dass eins davon das Zeug dazu hat, ein Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen?
Ich habe im Moment ein Kontingent aus wirklich guten Pferden. Ein paar davon baue ich zurzeit noch auf, darunter einige jüngere in Europa, in denen wir großes Potenzial sehen. Mein bestes Pferd ist im Augenblick Igor GPH, mit dem ich schon seit etwa zwei Jahren trainiere. Wir sind mit gutem Erfolg in einigen Fünf-Sterne-Grands-Prix angetreten und haben auch ein paar Drei-Sterne-Grands-Prix gewonnen.
Man kann nie mit Sicherheit sagen, ob ein Pferd das Zeug dazu hat, ein Rolex Grand Slam of Show Jumping-Major zu gewinnen, bis man es tatsächlich erlebt, aber Igor GPH hat definitiv großes Potenzial und ich glaube, er wäre der Aufgabe gewachsen.
Mein anderes Pferd, Quidamo F, ist schon etwas älter. Ich habe ihn, seit er sieben war, und wir sind jetzt seit ungefähr sieben Jahren zusammen. Wir sind schon zweimal beim CPKC ‚International‘ Grand Prix, presented by Rolex, beim dem CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier angetreten und haben einmal eine Platzierung geschafft und das andere Mal leider einen Fehler kassiert. Er hat definitiv das Zeug dazu, ein Rolex Grand Slam of Show Jumping-Major zu gewinnen, aber aufgrund seines Alters überlegen wir uns heutzutage sehr genau, in welchen Wettkämpfen wir ihn antreten lassen. Spruce Meadows passt perfekt zu ihm und er hat dort schon grandiose Ergebnisse erzielt. Deswegen plane ich ihn immer fest für dieses Turnier ein.
Ich glaube, dass beide Pferde ein Rolex Grand Slam of Show Jumping-Major gewinnen könnten. Die eigentliche Frage ist, ob ich das Zeug dazu habe! Wir hoffen, dass unsere Nachwuchspferde eines Tages auch dieses Niveau erreichen. Es ist eine aufregende Zeit und ich kann von Glück reden, dass ich nicht nur meine momentanen Top-Pferde, sondern auch tolle Nachwuchspferde für die Zukunft habe.
Ihr Freund, Matt Sampson, ist ebenfalls ein erfolgreicher Springreiter. Was haben Sie voneinander gelernt?
Wir lernen jeden Tag voneinander! Matt ist ein leidenschaftlicher Wettkämpfer. Ich könnte mir keinen besseren Partner wünschen. Er kennt sich so gut mit Pferden aus und ist ein begnadeter Reiter. Wir probieren täglich Ideen aneinander aus, was uns unglaublich viel bringt. Es ist so schön, jemanden an seiner Seite zu haben, der all die Höhen und Tiefen mit einem durchlebt. Und jemanden zu haben, der auch ohne Erklärungen alles versteht, das ist wirklich fantastisch.
Allerdings ist es nicht immer leicht, wenn der eigene Partner auch ein Konkurrent ist. Manchmal habe ich ein tolles Wochenende und Matt nicht oder umgekehrt, was ziemlich hart sein kann. Trotzdem haben wir eine großartige Beziehung und ich kann von Glück reden, Matt als Partner zu haben. Manchmal kann es ziemlich emotional werden und dann jemanden zu haben, mit dem man reden kann, lässt sich nicht mit Gold aufwiegen.
Der Parcours beim CSIO Spruce Meadows `Masters‘-Turnier wird oft als der schwierigste in diesem Sport beschrieben. Wie bereiten Sie sich und Ihr Pferd auf diese Herausforderung vor?
Ich glaube, ein Großteil der Vorbereitung ist die Erfahrung, die man im Parcours sammelt. Spruce Meadows richtet eine Sommerserie aus und wer den Sommer über dort antritt, schneidet für gewöhnlich gut beim `Masters‘-Turnier ab, weil die Pferde mit der Arena und den Hindernissen vertraut sind. Wenn Reiter an diesen Veranstaltungen teilnehmen können, ist das eine hervorragende Vorbereitung. Bei anderen Majors des Rolex Grand Slam of Show Jumping wie dem CHIO Aachen oder auf anderen großen Grasplätzen anzutreten, ist auch eine großartige Vorbereitung für Spruce Meadows.
Der Parcours, der für den CPKC ‚International‘ Grand Prix, presented by Rolex, aufgebaut wird, gehört zu den anspruchsvollsten, mit denen es Pferde und Reiter in einem Turnierjahr zu tun bekommen. Der Grand Prix findet zwar erst nachmittags statt, aber der Parcours wird normalerweise morgens aufgebaut. Es ist sehr interessant zuzusehen, wie die Reiter ihn vier- oder fünfmal abgehen und sich die beste Strategie für sich und ihre Pferde überlegen. So etwas sieht man nicht oft. Bei der Parcoursbegehung herrscht eine richtig coole Atmosphäre, wenn sich all die Reiter gemeinsam damit auseinandersetzen und noch nicht wissen, was auf sie zukommt. Es ist unheimlich spannend und, wie schon gesagt, ist das CSIO Spruce Meadows `Masters‘ eins der besten Turniere der Welt.
Springreiten ist eine der wenigen Sportarten weltweit, bei denen Männer und Frauen gegeneinander antreten. Wie besonders ist das?
Wenn man schon so lange dabei ist, vergisst man leicht, wie ungewöhnlich es eigentlich ist, dass Männer und Frauen gegeneinander antreten. Ich finde, wir liefern den Männern einen harten Wettkampf. Wir werden jedes Jahr stärker und erhalten immer mehr Gelegenheiten, uns weiterzuentwickeln. Ich bin unfassbar stolz darauf, Springreiterin zu sein, und hoffe, dass ich damit auch andere Reiterinnen inspiriere. In diesem Sport haben wir, was die Arbeit mit den Pferden angeht, alle die gleichen Voraussetzungen und das ist toll.
Welche Bedeutung hat der Rolex Grand Slam of Show Jumping für Sie und wie wichtig ist er Ihrer Meinung nach für den Sport?
Der Rolex Grand Slam of Show Jumping bedeutet mir alles. Ein Rolex Grand Slam Major zu gewinnen, ist gleichzusetzen damit, eine olympische Goldmedaille zu gewinnen. Es passiert nicht oft, aber wenn es passiert, sollten sich die Reiter bewusst machen, was sie erreicht haben. Ich hoffe jedenfalls, nicht nur eins zu gewinnen, sondern mehrere. Zum Glück haben wir Zeit, dieses Ziel zu erreichen. Es treten noch viele Reiter über sechzig auf Spitzenniveau an; die Zeit ist also auf unserer Seite!
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