Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Interview mit Bryan Balsiger

BALSIGER Bryan (SUI) mit Clouzot de Lassus - CHI Genf 2017 (Photo: Pierre Costabadie – CHI de Genève) BALSIGER Bryan (SUI) mit Clouzot de Lassus - CHI Genfa 2017 (Photo: Pierre Costabadie – CHI de Genève)

Wie begann Ihre Karriere als Reiter?

Meine Eltern haben eine Reitschule mit über 50 Pferden, also lag es mir schon immer im Blut. Ich begann schon sehr früh mit dem Reiten und mit sechs bin ich zum ersten Mal gesprungen. Mein Vater war ein erfolgreicher Springreiter und er hat sein Wissen an meinen Bruder und mich weitergegeben. Wir sind zu jedem Turnier mitgegangen und ich habe immer davon geträumt, eines Tages in seine Fußstapfen zu treten.

Was motiviert Sie am meisten?

Ich liebe es einfach, jeden Tag mit den Pferden arbeiten zu können. Sie sind so wunderbare und treue Tiere und nichts gleicht dem Gefühl, das in einer erfolgreichen Partnerschaft mit ihnen entsteht.

Ich habe in meinem Leben viele andere Sportarten ausprobiert. Ich habe früher Fußball und Basketball gespielt und Leichtathletik gemacht, aber nichts davon ist wie das Springreiten. Ich betreibe diese anderen Sportarten immer noch gelegentlich als Hobby, aber der Nervenkitzel, jede Woche mit meinen Pferden an einem anderen Ort anzutreten, ist etwas ganz Besonders.

Auch der ständige Wettkampf motiviert mich sehr. Ich gewinne gern und will der Beste sein! Ich arbeite ständig auf den nächsten Schritt hin und möchte besser werden – es wird also nie langweilig!

Welchen Höhepunkt haben Sie in Ihrer Karriere bisher erlebt?

Der beste Moment meiner Karriere war wahrscheinlich, als ich bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter mit Clouzot de Lassus die Goldmedaille gewann. Es war wirklich ein harter Wettkampf und das Gefühl, Europameister zu werden, war unglaublich. Das hat in mir den Hunger nach mehr geweckt!

Worauf freuen Sie sich bei Ihrer Teilnahme am CHI Genf am meisten?

Ich freue mich sehr darauf, dieses Jahr am CHI Genf teilnehmen zu können, zumal ich mich bereits für den Rolex Grand Prix qualifiziert habe. Das Turnier ist eine Veranstaltung mit bedeutender Historie und großer Tradition, und für mich ist die Chance, vor einem so begeisterten Publikum anzutreten, ein wahrgewordener Traum.

Ich hatte eine gute Saison und deshalb hoffe ich, wenn am Tag des Großen Preises alles gut geht, eine Chance zu haben, in die Top Ten zu kommen.

Welches Pferd werden Sie im Rolex Grand Prix reiten?

Ich nehme Clouzot de Lassus, meinen zehnjährigen Wallach. Ich reite ihn jetzt seit drei Jahren und er ist einfach unglaublich. Jedes Mal, wenn wir zusammen springen, gibter mir ein unbeschreibliches Gefühl. Das habe ich noch nie zuvor so erlebt. Unser gegenseitiges Vertrauen wird immer größer und ich bin sehr froh, diese wunderbare Partnerschaft mit ihm zu haben.

Was würde es für Sie bedeuten, eines Tages den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen?

Den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen, wäre ein Traum für mich, vor allem vor meinem heimischen Publikum beim CHI Genf! Es ist die „fast unerreichbare Trophäe“, die jeder Reiter unbedingt einmal gewinnen will, und für mich ist sie ein großes Ziel in meiner Karriere. Hoffentlich kann ich den Pokal eines Tages mit nach Hause nehmen.

Was sind die wichtigsten Ziele in Ihrer Karriere?

Im Moment ist mein Hauptziel, den Rolex Grand Prix des CHI Genf zu gewinnen. Ein Sieg bei einem der Majors wäre großartig, aber vor meinem heimischen Publikum zu gewinnen, wäre unübertrefflich. Ich würde auch gern den Großen Preis des CHIO Aachen gewinnen. Das ist ein Ziel für nächstes Jahr! 

Wer ist Ihre Inspiration?

Marcus Ehning und Steve Guardat sind meine beiden größten Idole. Marcus reitet so perfekt und hat eine unglaubliche Arbeitsmoral. Seine lange und erfolgreiche Karriere ist ein Ziel, das ich anstrebe und selbst erreichen möchte. Steve Guerdat ist ein Schweizer Held. Unter Druck ist er so cool, bei Turnieren reitet er so gut und er hat eine so enge Beziehung zu seinen Pferden.

Wenn Sie kein Springreiter wären, was wäre dann Ihr Beruf?

Das ist eine schwierige Frage, denn ich bin immer so froh, bereits meinen Traumjob gefunden zu haben. Aber wenn ich nicht Springreiter sein könnte, dann wäre ich Ingenieur. Das wäre mein Plan B, aber einer, auf den ich hoffentlich nicht zurückgreifen muss.

Was wäre der beste Rat, den Sie Ihrem zehnjährigen Ich geben könnten?

Ich würde mich auffordern, hart zu arbeiten, ein gutes Pferd und ein gutes Team zu finden und auf diejenigen zu hören, die mit mir arbeiten. Auf diese Weise führt der einzige Weg nach oben.

Spüren Sie zusätzlichen Erfolgsdruck, weil Ihr Vater auch Springreiter war?

Seit ich angefangen habe zu reiten, war mein Vater mein Trainer. Er hat immer hinter mir gestanden und mich bei allem unterstützt. In unserer Familie sind Pferde der Lebensinhalt und es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass wir so ein starkes, unterstützendes Netzwerk haben. Mein Bruder reitet auch Turniere und macht jedes Jahr Fortschritte. Wir reiten immer zusammen.

Wie sieht ein normaler Tag für Sie aus?

Ich habe wirklich Glück, einen so tollen Pferdebesitzer zu haben: Olivier de Coulon stellt mir zehn fantastische Pferde zur Verfügung. Ich gehe morgens zum Arbeiten in seinen Stall, trainiere die Pferde und übernehme ihre Ausbildung. Dann fahre ich zu meinem Familienstall und reite weitere Pferde, oft die jüngeren, und helfe meinem Vater mit Reitschulkunden. Es ist ein echtes Familienunternehmen und ich muss mich immer selbst kneifen, denn ich weiß, wie glücklich ich mich schätzen kann, so großartige Möglichkeiten zu haben, die ich gegen nichts in der Welt eintauschen würde.

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