Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin CSIO Spruce Meadows 'Masters': Sonntag, 9. September

Sameh El Dahan  (Photo: Spruce Meadows Media/Mike Sturk) Sameh El Dahan (Photo: Spruce Meadows Media/Mike Sturk)

Und der Gewinner ist...

Erster Major-Sieg für Sameh El Dahan beim CP International, presented by Rolex

 

Als sich die Wolken nach leichtem Regen am Morgen verzogen hatten, nahmen 38 der weltweit talentiertesten Pferd- und Reiter-Paare beim CP International, presented by Rolex, die Herausforderung des venezolanischen Parcourschefs Leopoldo Palacios mit 1,70 m hohen Hindernissen an.

Als Dritter am Start in der ersten Runde war der Deutsche André Thieme mit seinem 10-jährigen braunen Wallach Aretino 13. Das Paar drehte in 88,84 Sekunden eine Nullrunde.
Keiner der folgenden 30 Reiter konnte es dem deutschen Paar gleichtun und fehlerlos bleiben – ein Beweis für die enorme Leistung, die dem Feld in diesem Parcours abverlangt wurde. Der Ägypter Sameh El Dahan brach schließlich den Bann und ritt mit seiner 14-jährigen Stute Suma's Zorro die zweite Nullrunde dieses Wettkampfes. Der Parcours von Palacios war aber weiterhin unbarmherzig und forderte unter den namhaften Pferd- und Reiter-Paaren einige Opfer. Es gab nur fünf weitere fehlerfreie Ritte.

12 Paare erreichten die zweite Runde, die sich für 10 Mitbewerber als zu hart erwies. Am Ende konnten lediglich der Niederländer Maikel von der Vleuten und der Ägypter Sameh El Dahan zwei Nullrunden hinlegen – allerdings erst nach einem atemberaubenden Stechen: Van der Vleuten trat zuerst an und blieb mit einer rasanten Zeit von 42,98 Sekunden fehlerfrei. Danach dominierte El Dahan mit seiner Stute im spannungsgeladenen International Ring. Er bewältigte den Parcours fast mühelos ohne Fehler, triumphierte am Ende mit einer Zeit von 42,21 Sekunden und durfte sich als der neue Sieger des Rolex Grand Slam der Springreiter krönen lassen.

Was bedeutet ein Sieg bei einem Rolex Grand Slam der Springreiter Major für Sie?

„Ich bin hocherfreut und überglücklich. Als ich zur Anzeigetafel schaute – weil ich mir bei meiner Zeit nicht sicher war – und sah, dass ich den ersten Platz erreicht hatte, war das ein unglaubliches Gefühl! Bei einem der vier renommierten Grand-Prix-Turniere des Rolex Grand Slam der Springreiter siegreich zu sein, davon träumt bestimmt jeder Reiter der Welt.“

Bitte erzählen Sie uns etwas über Suma's Zorro...

„Suma's Zorro wurde als Fohlen von Joanne Sloan Allen und Sycamore Stables erworben. Als sie auf dem Hof ankam, sprang sie bereits im Alter von nur 6 Monaten über fünf Stangen. Es war ziemlich offensichtlich, dass wir es hier mit einem absoluten Springtalent zu tun hatten. Joanne hat sie bis zu ihrem 7. Lebensjahr sehr gut ausgebildet. Danach habe ich angefangen, auch mit ihr zu arbeiten. Heute wird sie hauptsächlich von Joanne geritten. Ich nehme Suma’s Zorro nur fürs Springen, Joanne hat also sehr gute Arbeit geleistet.“

Sameh El Dahan und Marketa Churovà (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof) Sameh El Dahan und Marketa Churovà (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof)

Interview mit Marketa Churovà, reisebegleitende Pferdepflegerin bei Sameh El Dahan

 

Was für ein Pferd ist Suma's Zorro?

Suma's Zorro ist eine eigenwillige Stute, aber auch liebenswert und eine Kämpfernatur. Eins ist sicher: Sie liebt Sameh, und Sameh liebt sie. Ihm zufolge ist sie sehr einfach zu reiten und macht alles automatisch. Sie ist so ruhig und vereint alles, was man sich von einem Grand-Prix-Pferd wünschen kann.

Wie lange betreuen Sie Suma's Zorro bereits?

Ich bin erst seit drei Monaten dabei. Samehs Heimatstall ist in Nordirland, obwohl ich da bisher noch nicht gewesen bin!

Wie sah der Alltag für Suma's Zorro in den letzten Wochen aus, und was steht als Nächstes für sie an?

Sie hat auf der Weide gestanden und einfach nur lange Ferien gehabt, sich entspannt und das Leben genossen. Daher kam sie sehr glücklich und entspannt nach Spruce Meadows. Ich weiß, ihr gefällt es hier. Als Nächstes reisen wir zu den Weltreiterspielen, und danach bin ich mir nicht sicher. Aber bestimmt gibt es auch eine Pause für das ganze Team.

Haben Sie jemals damit gerechnet, eines der Rolex Grand Slam der Springreiter Majors zu gewinnen?

Nein, nie im Leben! Ich war im Vorfeld zu diesem Turnier etwas nervös. Der Sieg ist absolut fantastisch, aber mein eigentlicher Wunsch war nur, dass mein Pferd unversehrt wieder zurückkommt. Es ist das erste Mal, dass ich in Spruce Meadows bin, und es wird hoffentlich nicht das letzte Mal sein!

Leopoldo Palacios (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof) Leopoldo Palacios (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof)

Unterwegs im Parcours des Spruce Meadows Masters mit Parcourschef Leopoldo Palacios

 

Was können Sie uns über den Parcours sagen, den Sie für das CP International, presented by Rolex, zusammengestellt haben?

Die erste Runde wird machbar sein, und ich hoffe, etwa 12 fehlerfreie Ritte zu haben, aber mir ist es egal, ob es im Endeffekt einige mehr oder weniger sind. Die zweite Runde ist sehr anspruchsvoll und der letzte Durchgang schwierig. In der ersten Runde nehme ich den Wassergraben für die Kombination, damit die Reiter vielseitig gefordert werden. Und natürlich gibt es Rolex-Hindernisse. Momentan kann ich nur so viel sagen.

Wir haben bereits über die Partnerschaft von Rolex mit Turnieren gesprochen, bei denen es um Qualität anstatt um Quantität geht. Fühlen Sie sich geehrt, Teil des Rolex Grand Slam der Springreiter zu sein?

Ich bin sehr stolz darauf, für das CSIO Spruce Meadows Masters und den Rolex Grand Slam arbeiten und den Parcours zusammenstellen zu dürfen. Die unterschiedlichen Wettkämpfe weltweit sind natürlich bedeutend, aber der Rolex Grand Slam ist heutzutage der Höhepunkt des Sports. Jede Sportart hat Grand Slams, wie z. B. im Tennis, wo es die French Open, das US Open, das Australian Open und das Turnier in Wimbledon gibt. Meiner Meinung nach sind der CHIO Aachen und das CSIO-Turnier in Spruce Meadows die French Open und das Wimbledon der Springreiter. Und Rolex ist neben dem CHI Genf und den The Dutch Masters, Partner dieser Hauptveranstaltungen – der besten Turniere dieses Sports. Rolex ist schon etwas ganz Besonderes – ein exklusives Produkt und der König der Uhrenbranche, der daher auch mit den führenden Turnieren arbeiten muss. Deshalb ist es die ideale Partnerschaft.

Sie sind bereits seit 25 Jahren der Parcourschef in Spruce Meadows. Wie hat Ihre Laufbahn begonnen?

Bevor ich angefangen habe, für den Springreitsport Parcours zu bauen, habe ich im Bauwesen gearbeitet. Ich bin als Amateur in der Mannschaft von Venezuela bei großen Veranstaltungen mitgeritten. Die Mannschaft bestand aus zahlreichen Amateuren, die zu Hause und international an Turnieren teilnahmen. In den Parcoursbau gelang ich durch einen Zufall und am Anfang habe ich selbst sogar meine Auftraggeber bezahlt! Ich konnte es nicht glauben, als man dann schließlich mich bezahlte. Für etwas bezahlt zu werden, was man absolut liebt, das war einfach perfekt! Ich bin jetzt 71 Jahre alt und liebe diesen Sport. Ihm möchte ich bis zu meinem Tod verbunden bleiben. Ich bin mir nicht sicher, was ich nach dem Parcoursbau tun werde. Vielleicht sollte ich ein Buch über diesen Sport schreiben oder unterrichten. Dafür begeistere ich mich sehr.

Was macht Spruce Meadows zu einem für Sie so besonderen Ort und was sind Ihre frühesten Erinnerungen?

Für mich dreht sich Spruce Meadows nicht nur um eine Person. Es war immer schon Teamarbeit. Wir arbeiten hier bereits seit vielen Jahren zusammen. Man sieht immer dieselben Menschen, und wir ändern uns praktisch nie. Ohne das Parcoursteam, auf das ich mich hier verlassen kann, wäre ich nicht so erfolgreich gewesen. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich vor 20 Jahren hier ankam, habe ich den Parcours für den Queen's Cup gebaut und in die Tribüne des International Ring geschaut. Ich sah eine riesige Zuschauermenge, was mir Angst bereitete. Ich wollte nur noch nach Hause. Aber die Leute hier in Spruce Meadows haben mich schnell mit offenen Armen aufgenommen. Ich war also nicht lange eingeschüchtert. Nach 25 Jahren bin ich jetzt immer noch hier und kann Ihnen davon erzählen.

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