Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin Spruce Meadows 'Masters': Donnerstag, 6. September

Philipp Weishaupt und Sansibar 89 (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof) Philip Weischaupt und Sansibar 89 (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof)

Reiterinterview – Philipp Weishaupt

Wir haben den deutschen Springreiter Philipp Weishaupt getroffen, nachdem er mit seiner 12-jährigen braunen Stute zweimal fehlerfrei gesprungen war und den CANA Cup (1,60 m) des Spruce Meadows Masters gewonnen hatte.

 

Was hatten Sie sich für das Stechen vorgenommen?

 

Ich wusste, dass meine Stute sehr raumgreifend geht, daher habe ich nach Möglichkeit versucht, sie nicht ganz ausschreiten zu lassen. Und ich wusste, dass mir Richtungswechsel mit ihr schwerfallen. Letztendlich war die Wendigkeit nicht so problematisch wie erwartet und eigentlich hatte sie sich sogar verbessert, weil sie es aus der ersten Runde bereits kannte, als die Zeit knapp war. Ich wusste, ich musste aufs Ganze gehen und durchgaloppieren, um eine gute Zeit vorzugeben, wollte aber nicht ganz den Kopf verlieren. Nur gerade schnell genug, um Druck auf die anderen Reiter auszuüben. Und zum Glück blieb es dabei.

 

Wie hat sich der Parcours heute angefühlt?

 

Der Parcours war anspruchsvoll und hat uns gefordert, insbesondere aufgrund der sehr knappen Zeitvorgabe. Hier ist es immer eng, aber die Zeit war wirklich kurz. Und daher gab es für so viele Reiter Abwürfe. Zum Schluss war da noch eine recht schwierige Kombination, aber im Großen und Ganzen war ich mit meiner Stute sehr zufrieden.

 

Wie hat sich Sansibar zu Beginn des Stechens angefühlt?

 

Sie machte in der ersten Runde einen guten Eindruck. Sie fühlt sich auf diesen großen Grasplätzen sehr wohl.

 

Wie werden Sie sich auf das „CP ‚International‘, presented by Rolex“, am Sonntag vorbereiten?

 

Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit, das „CP ‚International‘, presented by Rolex“ zweimal hintereinander zu gewinnen, ist recht gering, aber wenn ich es gar nicht erst versuche, ist sie gleich null. L. B. Convall ist fit und spring hier sehr gerne. Ich habe das Gefühl, dass er gereift ist und es ihm Spaß macht.
Ich bin gestern mit ihm bei einer kleineren 1,50 m-Runde gesprungen, um ihn etwas vorzubereiten, und hatte einige Zeitfehler. Heute haben wir es zum Training wiederholt und er fühlte sich ganz gut an, obwohl wir wieder Zeitfehler hatten. Er hat jetzt bis zum „CP ‚International‘, presented by Rolex“ zwei Tage frei und nur etwas Dressur, damit er am Sonntag dann fit ist.

Ian Allison und Eric Lamaze (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof) Ian Allison und Eric Lamaze (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof)

Auf ein Wort mit den Organisatoren: Ian Allison

Inwiefern verhilft der Rolex Grand Slam der Springreiter Ihrer Meinung nach dieser Disziplin zur globalen Anerkennung, die sie verdient?

Als der Rolex Grand Slam der Springreiter im April 2013 der Öffentlichkeit und den Medien vorgestellt wurde, hatten die Partner eine gemeinsame Vision, die sie verwirklichen wollten. In den letzten fünfeinhalb Jahren wurden daher eine Menge Arbeit und Engagement in die Förderung des Rolex Grand Slam gesteckt, damit aus ihm das wurde, was er heute ist. Entsprechend durften und dürfen sich Reitsportfans und andere Sportbegeisterte dank dieser Initiative eines Wettbewerbs auf außergewöhnlichem Niveau erfreuen. Wir sind begeistert davon, wie die Sportler den Rolex Grand Slam aufgenommen haben und wie die Medien die vier Majors jetzt anerkennen – aber auch was sie für den Sport bedeuten. Wir hatten auch insofern sehr viel Glück, dass Scott Brash so früh den Titel gewann, womit er natürlich bewies, dass es überhaupt möglich war, beim Rolex Grand Slam siegreich zu sein. Seitdem verfolgen wir mit sehr viel Interesse, wie die Sportler die vier Majors priorisieren und wie sie ihre Pferde den einzelnen Turnieren zuordnen. Der Rolex Grand Slam hat die Aufmerksamkeit von Sportfans aller Art geweckt, die ihm – meiner Meinung nach – jetzt dieselbe Bedeutung zuordnen wie den Grand Slam-Turnieren im Tennis und Golf. Spruce Meadows ist zu einem wichtigen globalen Sportereignis aufgestiegen, und das wäre nicht möglich gewesen, hätte sich Rolex nicht so ausgezeichnet an unserer Vision ausgerichtet.

 

Was macht Spruce Meadows für Sie zu einer solch besonderen Veranstaltung?

Die Formel für Spruce Meadows wird von unseren Gründern mit ganz einfachen Worten wiederge­geben: gute Freunde, gutes Geschäft und guter Sport. Diese Grundsätze treffen auf alle Beteiligten zu – die Medien, die Sportler, unsere Unternehmenspartner, unsere Fans und unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Diese Anlage wurde 1975 eröffnet, was wir nicht zuletzt dem Beitrag der Freiwilligen aus dem Pegasus Club zu verdanken haben. Es gibt ein Foto, auf dem einige dieser ehrenamtlichen Mitarbeitenden bei der Eröffnung zu sehen sind. Viele von ihnen sind heute immer noch mit dabei: einige in höheren Positionen, andere wiederum eher im Hintergrund, wo sie beim Transport, in der Bewirtung, beim Parken und in diversen operativen Rollen helfen. Wir haben ca. 100 Vollzeitmit­arbeitende – eine Zahl, die auf mehr als 1500 ansteigt, wenn sich Spruce Meadows auf das Masters vorbereitet. Ohne unsere engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitende wäre diese Show einfach nicht möglich. Und das ist der Grund, warum mir Spruce Meadows so sehr am Herzen liegt.

 

Wie aufregend ist es für Spruce Meadows, dass sich Reitergrößen wie Marcus Ehning für eine Teilnahme am Masters entschieden haben?

Marcus Ehning zählt zu den größten Springreitern aller Zeiten. Und ich kann sagen, dass ich fast alle Großen in Spruce Meadows gesehen haben. Seine Titel beim Weltcup und bei den Weltreiterspielen, sein kürzlicher Sieg beim Rolex Grand Prix beim CHIO in Aachen – all diese Errungenschaften hat er mit verschiedenen Pferden und im Laufe der Zeit für sich entscheiden können. Ein phänomenaler Erfolg. Marcus Ehning nun – vor dem Hintergrund seiner Laufbahn – hier begrüßen zu dürfen und die Tatsache, dass dieses Turnier so kurz vor den Weltreiterspielen zu seinen Prioritäten zählt, belegt, wie weit der Rolex Grand Slam der Springreiter gekommen ist. Ein Kinderspiel wird es für ihn nicht werden, denn sein Landsmann und Titelverteidiger des „CP ‚International‘, presented by Rolex“, Philipp Weishaupt, wird ihm eine gute Konkurrenz machen. Neben Ehning und Weishaupt werden noch weitere Weltklassereiter wie Beezie Madden und Luciana Diniz am Rolex Grand Slam der Springreiter teilnehmen – ein riesiges Kompliment für das Management-Team und die Mitarbeitenden hinter den Kulissen.

 

Der CHIO Aachen wurde schon mit den Wimbledon Championships im Tennis verglichen. Mit welcher globalen Sportveranstaltung würden Sie das Spruce Meadows Masters vergleichen?

In vielerlei Hinsicht ist es meiner Ansicht nach passend, das Spruce Meadows Masters mit dem Masters im Golf zu vergleichen. Ich habe im Laufe der letzten Jahrzehnte oft mit unserem Mitgründer und Mitvorsitzenden Ron Southern über die Betriebsmodelle des Masters gesprochen, denn es unterscheidet sich schon etwas von der PGA Tour, genau wie Spruce Meadows weit entfernt ist von den euro-lastigen internationalen Springreitturnieren. In dieser Hinsicht hat Spruce Meadows nämlich vieles ganz anders gemacht, als es die vermeintlichen Normen zahlreicher Turniere auf der Welt vorzuschreiben meinen – einfach nur, um überleben zu können. Allerdings wäre Wimbledon auch ein hochinteressanter Vergleich. Die Briten sind nicht unbedingt die besten Tennisspieler der Welt, aber sie veranstalten das größte Grand Slam Turnier. Ebenso ist Kanada nicht die beste Springreiternation, aber wir präsentieren eines der bedeutendsten Rolex Grand Slam Turniere!

Denise Moriarty (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof) Denise Moriarty (Photo: Rolex Grand Slam of Show Jumping / Ashley Neuhof)

Interview mit Denise Moriarty, Stallmeisterin bei Kent Farrington

 

Creedance ist eines der Springpferde, die am Sonntag am „CP ‚International‘, presented by Rolex“ an den Start gehen. Wie würden Sie ihn so kurz vor dem Rolex Grand Slam der Springreiter-Majors beschreiben?

 

Er ist ein kleines Pferd, aber das weiß er nicht. Er sieht sich eher als einer der ganze Großen. Er ist ein Kämpfer und er gibt bei jedem Turnier sein Bestes. Er ist mutig und ich würde sagen, er ist ein bisschen wie Conor McGregor  – immer vorne mit dabei! Eine seiner größten Marotten ist, dass er einfach nie müde ist. Als würde er ständig nur Red Bull trinken. Er schläft nachts und macht auch tagsüber hier und da ein Nickerchen. Aber wenn es ums Ganze geht, ist er sofort da, aufgeregt und überglücklich.

 

Was gefällt Ihnen an Spruce Meadows am besten?

Ich liebe die Stimmung hier, und das Publikum ist toll. Das Personal, die Leute hinter den Kulissen, in den Ställen, die Stewards – alle sind wie eine große Familie und einfach unglaublich. Wir kommen jedes Jahr für die Summer Series hier hin und es ist wie ein zweites Zuhause: Man weiß genau, was einen erwartet. Braucht man Hilfe, ist schon jemand zur Stelle. Die Organisation stimmt einfach.

 

Inwiefern unterscheidet sich der Rolex Grand Slam der Springreiter von anderen 5* Majors-Turnieren?

Springreiten von dem Kaliber, das hier erwartet wird, findet man sonst nirgends auf der Welt. Hinzu kommen dann noch die Höhe der Hindernisse und die Qualität der Pferde, die am Turnier teilnehmen und man hat etwas ganz Besonderes. Bei einem Rolex Grand Slam wie diesem bemühen wir uns immer noch ein Bisschen mehr, weil ein Erfolg hier wirklich sehr viel bedeutet.

 

Was ist für Sie als Stallmeisterin auf diesem hohen Niveau der größte Wunsch beim Springreiten?

Ehrlich gesagt, das wäre bei einem Rolex Grand Slam siegreich zu sein. Oder eine olympische Medaille zu gewinnen. Mir macht es einfach Spaß mit anzusehen, wenn die Pferde erfolgreich sind und sich weiterentwickeln. Creedance ist seit seinem 7. Lebensjahr bei uns. Jetzt ist er 11. Und ihm bei Turnie­ren auf diesem Niveau zuzuschauen und zu sehen, wie gut er sich entwickelt hat, das freut einen schon sehr. Wenn Pferde wie er dann bei so einem wichtigen Turnier gewinnen, ist es ein echtes Erfolgs­erlebnis.

 

Erzählen Sie uns bitte etwas über Ihren Werdegang...

Ich habe meine Ausbildung in Irland als veterinärmedizinisch-technische Assistentin begonnen. Vor sechs Jahren bin ich in die USA gezogen und lernte Kent kennen. Sein damaliges Pferd stand in dem Stall, in dem ich gearbeitet habe. Kents Stall ist seitdem natürlich gewachsen und wir mit ihm. Angefangen haben wir mit vielleicht fünf Pferden und jetzt haben wir eine ganze Reihe und sogar einige Jungtiere, die ihre Ausbildung beginnen. Die ganze Organisation hat sich weiterentwickelt und ist sehr erfolgreich.

 

Wenn Sie nicht Stallmeisterin wären, was wären Sie dann?

Ich würde auf jeden Fall etwas mit Tieren machen. Als ich noch in Irland war, habe ich bei RDAI viel Zeit mit Hippotherapie verbracht, was mir gut gefallen hat. Das war eine sehr bereichernde Erfahrung.

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