Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin im CSIO Spruce Meadows 'Masters' 2021: Freitag, 10. September

McLain Ward and HH Azur (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) McLain Ward and HH Azur (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

McLain Ward gewinnt den Tourmaline Oil Cup

 

Beim CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ in Calgary, Kanada, sind am Freitagnachmittag 28 Pferd- und Reiterpaare aus 12 Ländern angetreten, um sich im Tourmaline Oil Cup bei einer Höhe von 1,55 m zu beweisen. Beim Design der Prüfung nutzen der renommierte venezolanische Parcourschef Leopoldo Palacios und sein Team die volle Weite des ikonischen International Ring aus, um 12 Hindernisse zu gestalten, die die Teilnehmer – darunter drei Reiter aus den Top 10 der Weltrangliste – überqueren mussten.

Der Amerikaner McLain Ward gab das Tempo vor, als er mit seiner 15-jährigen braunen Stute HH Azur einen fehlerfreien Ritt in 72,51 Sekunden und damit unter der Zeitvorgabe von 75 Sekunden hinlegte. Sein Landsmann Kent Farrington und dessen 14-jähriger Wallach Creedance zeigten sich ebenfalls in Hochform und flogen ohne Fehler über den Parcours. Auch die Amerikanerin Beezie Madden, Siegerin des von Rolex ausgerichteten 2019 CP ‘International’, und ihr 15-jähriger Hengst Breitling LS aus der La Silla-Zucht absolvierten den 15-Sprung-Parcours mit Bravour. Zur großen Freude der Zuschauer schafften es die beiden Heimfavoritinnen Tiffany Foster auf Hamilton und Erynn Ballard auf Gakhir mit ihren talentierten, jeweils 10-jährigen Partnern, ins Stechen. Der Ägypter Nayel Nassar zeigte sich in Topform und schaffte es mit seinem erfahrenen 19-jährigen Wallach Coronado ins Stechen, ebenso wie der Brasilianer Eduardo Menezes auf seinem Hengst H5 Chagauns und der Australier Rowan Willis auf seinen Schimmelhengst Ashton Dakota.

Die Startposition im Stechen nahm der frischgebackene Olympia-Silbermedaillengewinner McLain Ward ein und legte eine blitzschnelle Zeit von 37,38 Sekunden vor. Seine Leistung schien kaum zu überbieten, und keiner der folgenden sieben Reiter – Rowan Willis, Kent Farrington, Eduardo Menezes, Erynn Ballard, Beezie Madden und Tiffany Foster – schaffte es, alle acht Sprünge ohne Strafpunkte zu überwinden. Als letzter in der Runde ging Nayel Nassar auf Nummer sicher und hatte klar den zweiten Platz im Visier. Er überquerte die Ziellinie ohne Abwürfe und wurde Zweiter hinter dem verdienten Sieger McLain Ward.

Der zweifache Olympia-Goldmedaillengewinner äußerte sich bescheiden zu seinem Sieg und der hervorragenden Leistung seiner Stute HH Azur: „Ich weiß nicht, ob ich besser war als die anderen Reiter, aber sie ist eben besser gesprungen! Ich war auch nicht enttäuscht über meine Startposition im Stechen. Ich wollte einfach nur meinen Plan durchziehen, denn inzwischen kenne ich ihre Stärken und Schwächen. Ich dachte, wenn ich mehr Druck ausübe, dann könnten vielleicht ein paar Fehler passieren, und das hat sich ausgezahlt.“

„HH Azur wird morgen für unser Team den Nationenpreis springen. Beim großen Grand Prix am Sonntag werde ich vermutlich Casper reiten. Der Hengstist ein phänomenales Springpferd, das einen starken Sommer in Europa hatte.“

Martin Fuchs riding Conner JEI (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Martin Fuchs riding Conner JEI (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Reiter Interview mit:

Martin Fuchs

 

Welche Erfolge hoffen Sie bis zum Jahresende noch zu erzielen?

Ich habe für dieses Jahr noch einige große Ziele wie das CP ‚International‘, presented by Rolex , hier in Spruce Meadows. Hier zu gewinnen, wäre ein Traum. Nächste Woche steht der Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen an, und auch mit einem Sieg dort würde ein Traum von mir in Erfüllung gehen. Gegen Ende des Jahres findet dann noch der Rolex Grand Prix beim CHI Genf statt, wo ich meinen Titel verteidigen möchte. Es liegt also noch jede Menge vor mir.

Wie sehen Ihre Pläne, Träume und Ambitionen für 2022 aus?

Für uns Springreiter ist das höchste Ziel immer der Rolex Grand Slam of Show Jumping. Die vier Majors sind etwas so Besonderes und Teil von solch historischen Veranstaltungen, dass man dort unbedingt glänzen will. Nächstes Jahr stehen außerdem die Weltreiterspiele an, ebenfalls eines meiner großen Ziele.

Worauf sind Sie in Ihrer Karriere besonders stolz?

Mein stolzester Moment war wohl der Sieg im Rolex Grand Prix beim CHI Genf. Ich bin gegen die besten Reiter der Welt angetreten, es gab ein wirklich spannendes und schnelles Stechen, und vor meinem Heimatpublikum zu gewinnen, war einfach toll.

Wer hat Sie im Laufe Ihrer Karriere am meisten inspiriert?

Die wichtigsten Menschen in meiner Karriere sind definitiv mein Vater, Thomas Fuchs, und Steve Guerdat. Beide haben mich schon von Kindesbeinen an enorm unterstützt und ich habe mein Leben lang zu ihnen aufgesehen.

Was motiviert Sie und macht Sie so erfolgshungrig?

Mit Pferden zu arbeiten, ist ein sehr bereichernder und gleichzeitig harter Job.. Je mehr Arbeit man hineinsteckt, desto mehr versucht man, sie zu verstehen. Und je mehr man mit ihnen zusammen ist, desto mehr geben sie einem zurück, und das ist für einen Reiter etwas sehr Bereicherndes.

Erzählen Sie uns, wen Sie zum CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ mitgebracht haben?

Ich habe Conner Jei in Spruce Meadows dabei, um mit ihm am Sonntag das CP ‚International‘, presented by Rolex, zu absolvieren. Er hat gerade erst einen großen Sieg im Rolex Grand Prix beim Jumping Dinard errungen und ich habe das Gefühl, dass dieser Platz ihm gefallen wird. Dinard ist Spruce sehr ähnlich. Es gibt einen ziemlich großen Grasplatz und die Hindernisse sind nicht gerade einfach, darum habe ich große Hoffnungen für den Grand Prix am Sonntag.

Auf welches Ihrer Nachwuchspferde freuen Sie sich am meisten?

Ich habe zwei sehr gute Jungpferde. Einen Sechsjährigen namens Captain Morgan [Weering Z] und eine Siebenjährige namens Diva [van het Cauterhof Z]. Ich bin überzeugt, dass man noch viel von diesen beiden Pferden sehen wird.

Wie viel Auftrieb gibt es Ihnen, dass wieder Fans bei den Veranstaltungen dabei sind?

Es ist toll, wieder ein Publikum zu haben. Für uns Reiter macht es einen großen Unterschied, ob man vor Publikum oder ohne Publikum reitet. Man ist viel motivierter, bessere Leistungen zu abzurufen, wenn man von den Menschen angefeuert wird. Es ist ein ganz großartiges Gefühl.

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

Einfach nur der, dass man versuchen muss, sein Pferd zu verstehen, und mit ihm zusammenarbeiten muss, um wirklich Großes zu erreichen.

Was macht Spruce Meadows für Sie so besonders?

Spruce Meadows ist eins der tollsten Turniere überhaupt. Ich fühle mich hier sehr wohl und es ist ein so historischer Schauplatz. Mein Vater war so oft hier, und als ich klein war, hat er mir immer davon erzählt, was für eine fantastische Veranstaltung es ist. Als ich dann vor acht oder neun Jahren zum ersten Mal selbst hier teilnehmen durfte, war das ein ganz besonderes Gefühl.

Ian Allison (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Ian Allison (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Auf ein Wort mit den Veranstaltern:

Ian Allison

 

Sie müssen froh sein, dass die diesjährige Ausgabe des CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ jetzt doch noch stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr wegen COVID-19 abgesagt wurde?

Es hat sich lange hingezogen und es ist großartig, dass die Band bald wieder zusammen spielt, wie man so schön sagt. Im September 2019 haben wir das letzte Mal ein Turnierhier ausgetragen, als Beezie Madden auf Darry Lou den Rolex Grand Slam gewann und damit ihren Rolex Grand Slam startete, und kurz danach hat sich die ganze Welt verändert. Es ist eine ausgesprochen interessante Zeit gewesen, und manchmal war es in Spruce Meadows ziemlich einsam für diejenigen von uns, die von hier aus die Geschehnisse in aller Welt verfolgt haben.

Können Sie uns etwas über die Herausforderungen erzählen, die Sie überwinden mussten, um sicherzustellen, dass die diesjährige Ausgabe des CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ tatsächlich stattfinden konnte?

Die Herausforderungen waren außergewöhnlich, weil jede Nation die weltweite Pandemie anders gehandhabt hat. Kanada ist ein sehr großes Land mit sechs Zeitzonen und einer langen Grenze zu den USA. Das war eine ziemlich große Hürde und dazu kamen noch die Flugbeschränkungen nach Kanada.

Wir haben vor etwa neun Monaten mit den Vorbereitungen begonnen, erst auf regionaler Ebene, dann in Zusammenarbeit mit den Provinzbehörden, um alle nötigen Dokumente einzureichen und eine Genehmigung für eine landesweite Veranstaltung zu bekommen. Anschließend ging es von der behördlichen Seite weiter zur politischen Ebene, um eine „National Interest Exemption“ zu erhalten, eine Ausnahmegenehmigung aufgrund von nationalem Interesse. Zum Glück hat die Landesregierung das CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ und den Rolex Grand Slam of Show Jumping als eine Veranstaltung anerkannt, die einer „National Interest Exemption“ würdig ist, sowohl im Hinblick auf den internationalen Sport als auch auf den Handel. Allerdings fiel diese Entscheidung erst am 25. August, also mussten wir sämtliche Variablen berücksichtigen, die das Ganze möglicherweise hätten beeinflussen können oder auch nicht, und auch der internationale Sportveranstaltungskalender musste in unsere Planung mit einbezogen werden. So haben wir unsere geplanten nationalen CSI5*-Turniere in den September verschoben und sie in unser ‚Masters‘-Turnier integriert. Dadurch hatten die Athleten, die Medien usw. nur eine Vorlaufzeit von gerade mal drei Wochen, um nach Spruce Meadows zu kommen. Es war ein ziemlich erschöpfender Prozess, der ständigen Änderungen unterworfen war, aber jetzt sind wir hier, die Sonne scheint und wir hatten einen wunderbaren Auftakt.

Welche positiven Erfahrungen ziehen Sie aus den vergangenen 18 Monaten?

Bei uns gibt es eine Redewendung: Anpassen und überwinden. Es hat in den letzten 18 Monaten einige fantastische Innovationen gegeben, und dabei denke ich an die Spruce Meadows Television-Gruppe, die an vorderster Front mit dafür verantwortlich war, letztes Jahr eine virtuelle Sommerserie ins Leben zu rufen. Sie haben Material aus 44 Jahren Reitgeschichte genommen und daraus Inhalte gestaltet, die unseren Fans durch die Durststrecke hindurch geholfen und unsere eigenen Marken im Gedächtnis gehalten haben. Ich denke an die ungeheuren Anstrengungen, die die Menschen hier in Spruce Meadows sogar in Bereichen unternommen haben, die gar nicht unbedingt zu ihrem Aufgabenbereich gehören. Das war wirklich ein Paradebeispiel für das Leben auf einer Farm. Normalerweise organisieren wir das ‚Masters‘-Turnier mit etwa 175 Vollzeitkräften, 400 Freiwilligen und Hunderten von Subunternehmern, was dieses Jahr einfach nicht machbar war. Die Zusammenarbeit zu erleben, die Innovationen und Inspirationen, die jeder auf den unterschiedlichen Ebenen beigesteuert hat, war nichts Geringeres als eine bemerkenswerte und erinnerungswürdige Leistung.

Zum Abschluss ... es sind großartige Neuigkeiten, dass Spruce Meadows die Erlaubnis bekommen hat, 2000 Zuschauer zu den Veranstaltungen am Freitag, Samstag und Sonntag zuzulassen ...

Wir haben die Genehmigung erhalten, einen Bruchteil unserer Fans hier begrüßen zu dürfen. Sie werden hier die allerbesten Reiter aus dem internationalen Springreitsport zu sehen bekommen, darunter Max Kühner, der gerade seine Reise durch den Rolex Grand Slam of Show Jumping genießt, sie werden mitfiebern können, ob Beezie Madden ihren Titel von 2019 verteidigen kann, und sie werden den großen Eric Lamaze erleben, der enorme Anstrengungen unternommen und beträchtliche Mühen auf sich genommen hat, um hier zu sein, und der dabei unglaubliche Courage, Entschlossenheit und Klasse bewiesen hat. Wir werden großartige Geschichten miterleben und das ist sehr aufregend.

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