Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin im Rolex Grand Slam: Die Ergebnisse der Sommersaison, Züchter Im Gespräch und mehr!

Die Ergebnisse der Sommersaison

 

Zwischen den ersten beiden Rolex Grand Slam Majors des Jahres 2021 – The Dutch Masters im April und dem CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ im September – fanden nicht weniger als fünf hochkarätige Springturniere statt, die jeweils einen prestigeträchtigen Rolex Grand Prix zu ihrem Höhepunkt zählen durften. Die Spitzenklasse der Veranstaltungen brachte erneut die besten Reiter und Pferde der Welt zusammen.

Der 1,60 m hohe Rolex Grand Prix presented by Audi bildete den Abschluss des spannenden fünftägigen Turniers Knokke Hippique, das vom 23. bis 27. Juni im Nordwesten Belgiens stattgefunden hat. Neun Reiter sicherten sich zunächst einen Platz im Stechen. Doch Lokalmatador Jérôme Guery, der mit seinem Team bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio die Bronzemedaille gewonnen hat, erwies sich mit seinem braunen Hengst Quel Homme de Hus letztendlich als deutlich zu stark für den Rest des Feldes und landete mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten und Rolex-Markenbotschafter Kevin Staut auf Platz Eins.

Die Besucher der Royal Windsor Horse Show in der berühmten Castle Arena im Schatten von Windsor Castle kamen am 4. Juli in den Genuss des überragenden reiterlichen Könnens eines weiteren örtlichen Publikumslieblings: Ben Maher und sein außergewöhnlich talentierter Hengst Explosion W sicherten sich den Sieg im CSI5* Rolex Grand Prix vor dem Schweizer Rolex-Markenbotschafter Steve Guerdat. Der Brite sicherte sich kurz darauf den Olympischen Spielen 2020 in Tokio auf seinem treuen Begleiter die Goldmedaille in der Einzelwertung.

Beim The Masters of Chantilly wurde Rolex als offizieller Sponsor, offizieller Zeitnehmer und Titelsponsor des Grand Prix ein herzliches Willkommen bereitet. Das Turnier fand vom 6. bis 11. Juli auf den gepflegten Rasenflächen des Hippodrome de Chantilly statt, wo Nicolas Delmotte das Thema des Lokalmatadors auf brillante Weise fortführte. Der Franzose siegte auf seinem Wallach Urvoso du Roch mit 0,36 Sekunden Vorsprung vor dem Schweizer Martin Fuchs, einem weiteren Rolex-Markenbotschafter, der sich mit Platz zwei zufrieden geben musste.

Die Smaragdküste der Bretagne bot vom 15. bis 18. Juli eine wirklich malerische Kulisse für das Jumping International de Dinard, wo Martin Fuchs seine Enttäuschung von Chantilly dank einer hervorragenden Leistung wieder wettmachen konnte. Der aktuelle Einzel-Europameister trat dieses Mal auf seinem Wallach Connor 70 an und schlug den Iren Denis Lynch um eine Nasenlänge im letzten Turnier-Event, dem CSI5* Rolex Grand Prix de Dinard.

Am Sonntag, den 29. August 2021, stand bei den Brüsseler Stephex Masters mit dem CSI5* Rolex Grand Prix presented by Audi der Höhepunkt der Veranstaltung auf dem Programm. In dem von Uliano Vezzani gestalteten Parcours mit 13 Hindernissen gelang es neun Reitern, sich mit einer fehlerfreien Runde für das Stechen zu qualifizieren. Und das war spannend! Am Ende setze sich Jessica Springsteen aus den USA mit ihrer 14-jährigen Stute Rmf Zecilie mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor Daniel Deusser aus Deutschland durch. Lorenzo de Luca aus Italien kam mit rund einer Sekunde Rückstand den dritten Platz.

Breeders Uncovered with the Studbook La Silla

 

Erzählen Sie uns etwas über die Geschichte von La Silla

Pilar Cepeda Yzaga (P)„Alfonso Romo gründete La Silla in Monterrey, Mexiko. Damals hatten wir das große Glück, talentierte Stuten wie Doreen LS – die bei den Olympischen Spielen antrat – auf dem Gestüt zu haben. Als die Stuten älter wurden und nicht mehr an Turnieren teilnahmen, fühlten wir uns so privilegiert, mit ihnen angetreten zu sein, und waren dankbar für alles, was sie für uns getan hatten, dass wir sie nicht verkaufen wollten. Wir entschieden uns stattdessen, sie zur Zucht zu nutzen. Das war der Anfang von La Silla. Im Laufe der Jahre wurde das Zuchtprogramm erweitert, als Poncho [der Spitzname von Alfonso Romo] erstklassige Springstuten wie Dollar Girl kaufte Dollar Girl, Renata, Carrera, Quinta, and Olympica.

„Als wir La Silla gründeten, war es aufgrund der Zollbestimmungen noch unmöglich, Samen aus dem Ausland zu beziehen. Deshalb gibt es in Frankreich einige La Silla-Pferde. Jedes Jahr schickten wir einige der Stuten nach Frankreich, um ein oder zwei Fohlen von verschiedenen Hengsten zu bekommen. Die Zollregeln haben sich in letzter Zeit geändert und in den vergangenen zwei Jahren konnten wir Samen aus Europa importieren. Ich persönlich denke, dass dies die Zucht in Mexiko bedeutend verändern wird.“

Auf welchen Moment in der Geschichte von La Silla blicken Sie mit dem größten Stolz zurück?

P„Das lässt sich unmöglich auf nur einen Moment beschränken. Wir hatten enormes Glück, so wunderbare Pferde und Ergebnisse mit dem La Silla-Zuchtprogramm hervorbringen zu können. Ein Moment, auf den wir unglaublich stolz waren, war die Teilnahme von Rodrigo Pessoa mit Rebozo LS an der Weltmeisterschaft. Das war für ein bedeutsamer Augenblick.“

„Unsere Pferde treten für zahlreiche Nationen bei den größten und besten Turnieren an. Natürlich sind wir sehr stolz auf diese Pferde, aber wir sind auch sehr zufrieden und stolz, wenn wir unsere Pferde auf den kleineren nationalen Turnieren oder mit jungen Reitern springen sehen. Zum Beispiel hat eine Stute von La Silla kürzlich eine Goldmedaille bei der North American Youth Championship in Michigan gewonnen. Es ist wirklich unmöglich, einen Moment auszuwählen – man erinnert sich voller Leidenschaft und Gefühl an alle von ihnen.“

Alejandra Romo Garza Lagüera (A)„Wir hatten Glück, so viele stolze Momente zu erleben. Breitling LS, der von Bezzie Madden geritten wird, ist auf La Silla geboren. Das Paar hat einige hervorragende Ergebnisse erzielt, darunter Team- und Einzelbronze bei den Panamerikanischen Spielen 2019. Oder auch Chela LS, die so wunderbar von Ashlee Bond Clarke beim 1-Million-Dollar-Grand Prix von HITS Thermal 2014 geritten wurde.“

Können Sie erläutern, wie der Zuchtbetrieb auf La Silla aussieht?

P„La Silla besteht aus einem Gestüt und Hof. Wir verfügen über hervorragende Veterinäreinrichtungen vor Ort mit erstklassigen Experten, wie etwa Juan José Vazquez, unserem leitenden Pferdegynäkologen. Er kümmert sich um die Embryonen und übernimmt eine Schlüsselrolle in unserem Zuchtprogramm. Wir haben auch das Glück, auf die Unterstützung von Experten aus Europa und den USA zählen zu dürfen, die uns beraten, damit wir weiter dazulernen und unser Programm hier in Mexiko weiter verbessern können. Dr. Irwin Liu in den USA hat uns alle notwendigen Kenntnisse in Bezug auf den korrekten und angemessenen Umgang mit Embryonen vermittelt.“

„Wir züchten erst mit Stuten, wenn diese vier Jahre alt sind, was in Europa ungewöhnlich ist, denn dort wird viel früher mit der Zucht begonnen. Wir glauben aber, dass die Pferde mehr Zeit brauchen, um zu wachsen und sich zu entwickeln, bevor sie Fohlen bekommen. Wir kennen alle Stuten in- und auswendig, da wir sie reiten, mit ihnen antreten und uns um sie kümmern. So wissen wir genau, welche Pferde zur Zucht genutzt werden sollten, um weiterhin die besten Fohlen heranzuziehen.“

A„Wir haben eine Menge Mitarbeiter, die für uns am Programm arbeiten, dazu gehören Stallpersonal, Tierärzte, Reiter und so weiter. Wir stellen die Pferd-Reiter-Paare anhand ihrer individuellen Eigenschaften zusammen und bewerten diese Partnerschaft im Laufe der Zeit. Bei der Ausbildung verfolgen wir einen sehr rücksichtsvollen Ansatz und warten im Gegensatz zu anderen, bis die Pferde vier oder fünf Jahre alt sind. Diese Entscheidung wird in Zusammenarbeit mit unserem Veterinärteam getroffen, das uns in Bezug auf die Knochenstruktur und den Körperbau zu jedem Pferd berät. Unsere Tierärzte sind wirklich erstklassig und wir haben oft Pferde, die von außerhalb zu uns kommen, um von unserem Team betreut zu werden.“

Hatten Sie jemals unerwartete Ergebnisse aus dem Zuchtprogramm?

A „Einmal hatten wir eine Stute, die etwas langsamer war. Meiner Meinung nach musste sie mit einem Pferd gepaart werden, das viel „Blut“ hat. Mein Bruder wählte einen Hengst, der überhaupt nicht viel Blut hatte. Ich dachte, er hätte den falschen Hengst gewählt, aber das Fohlen hatte tatsächlich viel Blut, was eine nette Überraschung war. Am Ende des Prozesses sprechen wir immer ein Gebet und vertrauen darauf, dass alles zum Besten sein wird.“

P„Man kann die beste Stute und den besten Hengst wählen, aber letztendlich spielen Natur und Gott immer eine so entscheidende Rolle, dass sich das Ergebnis nicht vorhersagen lässt.“

Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist sehr wichtig. Ist das etwas, wonach Sie Ausschau halten, wenn Sie Ihre Pferde an neue Besitzer verkaufen?

P – „Ja, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Leider können wir als Züchter nicht alle unsere Pferde behalten. Wir behalten nur die Stuten, die ausgezeichnete Blutlinien haben. Ein wichtiger Aspekt dieses Geschäfts ist es, das Vertrauen der Leute zu gewinnen und sich einen guten Ruf aufzubauen. Daher ist dieser Prozess von entscheidender Bedeutung. Man muss bei allem, was die Pferde angeht, aufrichtig und ehrlich sein.“

A „Ich stelle gerne viele Fragen, wenn jemand kommt, um eines unserer Pferde zu kaufen. Ich muss nachvollziehen können, um welche Art von Reiter es sich handelt und welche Anforderungen dieser hat. Amateure und Profis haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse und wollen etwas ganz anderes von ihren Pferden. Also ist es entscheidend, die Person wirklich zu verstehen, wenn man Pferd und Reiter zusammenbringt. Wir freuen uns, wenn unsere Pferde ihr volles Potenzial entfalten können, daher ist die Zuordnung des richtigen Reiters zum richtigen Pferd für uns ein sehr wichtiger Prozess.“

Wie viele Pferde züchten Sie normalerweise im Jahr?

P „La Silla selbst züchtete früher 120 Fohlen. Aufgrund der Pandemie haben wir diese Zahl jetzt auf etwa die Hälfte reduziert. Es gibt weniger Turniere und daher weniger Nachfrage, deshalb züchten wir weniger Fohlen.“

A„Ich würde sagen, dass etwa 50 [pro Jahr] in den letzten Jahren normal waren.“

Welche anderen Ambitionen haben Sie für La Silla? Warum tun Sie, was Sie tun?

P„Alfonso Romo hat es möglich gemacht, dass Mexikaner erstmals über gute Pferde verfügten. Als La Silla gegründet wurde, traten mexikanische Reiter hauptsächlich mit Vollblutpferden beim Springreiten an. Diese konnten jedoch nicht auf demselben Niveau mithalten wie die Warmblüter, die in Frankreich und Deutschland gezüchtet wurden. Poncho entschied, dass wir den Pferdesport in Mexiko fördern müssen, und das ist einer der Gründe, warum La Silla ins Leben gerufen wurde und immer noch aktiv ist. Wenn Sie sich die Ergebnisse der nationalen Turniere und Meisterschaften in Mexiko ansehen, werden Sie zahlreiche La Silla-Pferde auf den Spitzenplätzen finden.“

„Viele der besten Reiter der Welt begannen ihre Karriere bei La Silla, und wir wollen sie nun wieder zurücklocken. Es ist eine Herausforderung, weil Mexiko so weit weg ist. Wir wollen ein Turnier schaffen, das der Inbegriff von Eleganz, Anmut und Spitzensport ist, um die besten Pferde- und Reiterpaare nach Mexiko zu holen.“

A „Wir würden gerne ein Spitzenturnier bei uns veranstalten. Wir möchten es Aachen oder Spruce Meadows gleich tun und einen wirklich besonderen Veranstaltungsort schaffen und als eines der weltbesten Turniere anerkannt werden.“

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?

A „Ich denke, der weltweite Ruf von Rolex ist enorm. Die Marke Rolex steht für Beständigkeit und Präzision, und die Turniere spiegeln dies wider. Sie sind eine Inspiration für uns und andere und verkörpern das, was auch wir erreichen möchten. Der Rolex Grand Slam hat so viel bewirkt, nicht nur für das Springreiten, sondern für alle Pferdesportdisziplinen.“

P – „Er hat meiner Meinung nach unglaublich viel für den Sport getan. Reiter und Besitzer wollen unbedingt mit dabei sein, sie planen also oft ihr ganzes Jahr so, dass sie bei diesen Wettbewerben antreten können. Ich glaube, dass junge Reiter eher davon träumen, ein Rolex Grand Slam-Event zu gewinnen, als eine olympische Medaille. Für La Silla ist es eine Inspiration, an diesen hochkarätigen Turnieren teilzunehmen.“

Welcher der vier Majors gefällt Ihnen am besten und warum?

P„Aachen ist für mich etwas ganz Besonderes. Der Veranstaltungsort ist unglaublich, und ich bin selbst schon dort gesprungen, also hat er einen besonderen Platz in meinem Herzen. Spruce Meadows hat so viel für mexikanische Reiter getan, denn dort treten Nachwuchstalente ebenso wie erfahrene Profis an. So konnten unsere Reiter auf dem Top-Level des Sports konkurrieren, was von unschätzbarem Wert ist.“

A„Aachen ist wirklich toll. Es ist nicht nur das Turnier, sondern alles: das Essen, die Landschaft, die Musik. Ich bin selbst nie dort geritten, aber ich habe meinem Vater, meiner Schwester und meinem Bruder dort zugesehen. Als ich elf Jahre alt war, trat ich als junger Reiter beim Spruce Meadows ‚Masters‘ an. Meine ganze Familie hat dort teilgenommen, also haben wir viele schöne Familienerinnerungen an das Turnier. Ich muss sagen, dass alle vier Majors etwas Besonderes sind, und jedes Turnier hat mich auf eine einzigartige Weise berührt.“

Gibt es eine Person, die La Silla inspiriert hat?

P„Wir sind Arno Grego unglaublich dankbar, der zusammen mit dem pensionierten britischen Armeeoffizier Harry Confort La Silla aufgebaut hat. Das Turniergelände lag früher mitten in der Wildnis, aber er hatte die Vision und machte den Ort zu dem, was er heute ist.“

A „Es ist schwierig, nur eine Person zu wählen. Mein Vater ist ein großes Vorbild in meinem Leben. Und auch Pilar – sie kennt jedes Pferd ganz genau, einschließlich seiner Blutlinien seit fünf Generationen. Mit solcher Leidenschaft und Perfektion leitet sie auch das Zuchtprogramm.“

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

P„Man sollte jeden Tag sein Bestes geben und darauf vertrauten, dass am Ende etwas Gutes dabei herauskommt. Mit den Pferden muss man sanft, geduldig und direkt sein.“

A„Du musst wieder aufstehen, wenn du fällst. Jemand hat mir einmal gesagt: ‚Wenn du an einem dunklen Ort bist, musst du zum Licht der Führungspersönlichkeiten in der Welt aufschauen. Sie mussten viele Male kämpfen und von vorne beginnen. Lerne aus ihrer Beharrlichkeit.“

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der eine Karriere im Pferdesport anstrebt?

A „Den Rat, den ich meinem Sohn gegeben habe, der gerade mit dem Reiten begonnen hat: Sei geduldig, bleib dran und höre auf deinen Instinkt. Ich halte auch viel davon, den erfahrenen Reitern zuzusehen. Man kann dabei so viel lernen, gerade auf dem Trainingsplatz. Pilar liest viel über Zuchtlinien, Gebäude und die Routinen erfolgreicher Reiter. So hat sie sich unschätzbares Wissen angeeignet.“

P „Ich glaube, man muss zuhören und aus den Ratschlägen lernen, die man erhält. Finde jemanden, dem du vertraust und zu dem du eine Verbindung aufbauen kannst. Das ist eine gute Grundlage, um erfolgreich zu sein.“

 

Justine Tebbel (Photo: Knokke Hippique) Justine Tebbel (Photo: Knokke Hippique)

Next Gen Interview mit

Justine Tebbel

 

Was sind Ihre Pläne für das Jahr 2021, und was möchten Sie erreichen?

Mein bestes Pferd hat sich sich im Frühling eine Verletzung zugezogen. Ich habe im Moment zwar einige Nachwuchspferde, aber meine Pläne und Ziele für dieses Jahr sind  daher etwas in der Schwebe. Ich möchte vor allem daran arbeiten, die jungen Pferde in die nächste Stufe aufsteigen zu lassen. Mein ältestes Pferd ist neun Jahre alt und ich habe begonnen, mit ihm bei den 2*- und 3*-Prüfungen anzutreten. Ich versuche, ihn genau wie meine jüngeren Pferde auf die größeren Veranstaltungen vorzubereiten und zu sehen, wie er sich schlägt. Sein Name ist Cote de Pablo und ich habe mit ihm bereits an einigen internationalen Turnieren teilgenommen. Bevor ich ihn Ende vergangenen Jahres übernommen habe, wurde er von meinem Bruder geritten – wir treten also in diesem Jahr erstmals zusammen bei den größeren Prüfungen an. Unser erster gemeinsamer 2*-Grand Prix hat im Juni diesen Jahres in Knokke stattgefunden und ich habe mich sehr gefreut, im Parcours fehlerfrei zu bleiben, zumal ich mir nicht allzu hohe Ziele gesteckt hatte. Geplant ist, ihn im Herbst für drei Wochen nach Spanien mitzunehmen, und ich hoffe, dass ich ihn in einigen der größeren Prüfungen weiterentwickeln kann.

Mit welchen Pferden freuen Sie sich dieses Jahr am meisten, bei Turnieren an den Start zu gehen?

Ich habe ein paar sehr unerfahrene Pferde, die ich bisher nur auf einigen kleineren deutschen Turnieren gezeigt habe. Ich möchte diese Pferde mit nach Spanien nehmen, um ihnen etwas internationale Erfahrung zu geben. Einer davon ist der Nachkomme von Don Diarado, einem der Pferde meines Bruders. Ich habe ihn im vergangenen Jahr bekommen und er war noch unglaublich grün hinter den Ohren – er schaffte es nicht mal, einen Parcours zu absolvieren. Mittlerweile habe ich angefangen, ihn zu einigen kleineren internationalen Turnieren mitzunehmen. Ich habe auch noch einen Vierjährigen und einen weiteren Fünfjährigen, die beide ebenfalls sehr unerfahren sind. Beide haben also noch eine lange Ausbildung vor sich!

Am liebsten reite ich entspannte Wallache. Für mich sind Hengste immer etwas ganz Besonderes, da sie viel Aufmerksamkeit erfordern – bei Turnieren ebenso wie auf dem Gestüt. Das gleiche gilt für Stuten. Wallache sind normalerweise die entspanntesten, und ich schätze, da bin ich ihnen sehr ähnlich, denn ich bin ebenfalls sehr locker drauf. Cote de Pablo ist ein Wallach und er kann manchmal etwas nervös sein, wenn ich ihn reite, aber im Stall ist er sehr entspannt. Ich habe auch einen sechsjährigen Wallach, ebenfalls ein Nachkomme von Don Diarado, und ich muss sagen, auch er ist sehr locker.

Welchen positiven Beitrag leistet der Rolex Grand Slam Ihrer Meinung nach für den Springsport?

Ich denke, der Rolex Grand Slam bedeutet für uns Reiterinnen und Reiter jede Menge Motivation. Jedes Springsporttalent sollte ihn meiner Meinung nach zu seinen Zielen zählen. Für mich wäre es ein Traum, eines Tages bei einem Rolex Grand Prix anzutreten. Aber dafür muss man natürlich ein Pferd haben, das man bis auf 5*-Grand Prix-Niveau aufbauen kann. Er liefert auch große Motivation für die Besitzer, die einerseits natürlich vom Geld angelockt werden, aber auch möchten, dass ihre Reiter auf höchstem Niveau antreten. Genau das ermöglicht der Rolex Grand Slam.

Was haben Sie im Laufe der letzten 18 Monate gelernt und welche positiven Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ich hatte wirklich Glück, denn die Situation rund um COVID-19 hat sich für mich nicht wirklich als problematisch erwiesen. Schließlich konnte ich zuhause bleiben und Zeit mit meiner Familie auf unserem wunderschönen Gestüt verbringen. Ich habe viel Zeit mit meinen jüngeren Pferden verbracht – viel mehr als wenn wir die ganze Zeit über an internationalen Turnieren teilgenommen hätten, denn dann sind wir die ganze Woche unterwegs.

Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte ich einen schweren Unfall, bei dem ich mir den Lendenwirbel gebrochen habe. Seither bin ich viel vorsichtiger geworden. Vor ein paar Jahren hatte ich vor nichts Angst und wäre jedes Pferd geritten, ohne darüber nachzudenken. Aber jetzt bin ich viel vorsichtiger geworden – ich habe keine Angst, ich gehe einfach bewusster mit Situationen um. Heute bin ich glücklich, wenn ich gesund bin und reiten kann. Ich weiß die guten Zeiten also definitiv besser zu schätzen.

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