Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin im Rolex Grand Slam: Mittwoch 22. Juni

(Photo: Rolex / Ashley Neuhof) (Photo: Rolex / Ashley Neuhof)

CHIO Aachen

Ein Blick auf die Reiter

 

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping wird vom 24. Juni bis zum 3. Juli 2022 erneut beim CHIO Aachen ausgetragen und der Rolex Grand Prix am letzten Sonntag bildet den krönenden Abschluss der zehn Tage mit außergewöhnlichem Sports. Die Veranstaltung, die wieder wie üblich zwischen den The Dutch Masters und den Spruce Meadows ‘Masters’ stattfindet und oft mit dem Tennisturnier in Wimbledon verglichen wird, begrüßt erneut ein Publikum aus 40.000 leidenschaftlichen Reitsportfans auf dem einzigartigen Turniergelände in der Aachen Soers.

Rolex Grand Slam of Show Jumping – Ein Blick auf die Reiter

Daniel Deußer kehrt nach seinem Sieg bei den The Dutch Masters im März sowohl als Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping als auch als Titelverteidiger des Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen auf den heiligen Rasen zurück. Der Deutsche, der zurzeit Platz 9 der Weltrangliste belegt, bringt sein Spitzenpferd Killer Queen VDM mit, um den gemeinsamen Titel zu verteidigen und seinem Ziel näherzukommen, als zweiter Reiter überhaupt den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen. Neben Deußer sind noch sechs weitere Rolex-Markenbotschafter sowie zahlreiche deutsche Top-Reiter wie Christian Ahlmann, André Thieme und Marcus Ehning mit dabei.

Der Weltranglistenerste und Gewinner des Rolex Grand Prix beim CHI Genf 2021, Martin Fuchs, wird versuchen, sich den Bonus für den nicht fortlaufenden Gewinn zweier Rolex Grand Prix innerhalb seines Grand Slam-Zyklus zu holen. Der Schweizer blickt auf eine unglaubliche erste Jahreshälfte zurück, in der er sich im April den Ttitel beim Weltcup-Finale holte und jüngst den mit 5-Sternen dotierten Grand Prix der Schweiz. Er besitzt starke und talentierte Pferde und wird versuchen, seinen Siegeszug im Hauptstadion des Turniergeländers in der Aachener Soers fortzusetzen. Sein Landsmann und ebenfalls Rolex-Markenbotschafter, Steve Guerdat, wird gleichfalls versuchen, seine enorme Erfahrung aus seinen vielen Siegen zu nutzen, um seinen ersten Titel bei diesem angesehenen Turnier zu holen.

Der Olympiasieger von Tokio 2020, Ben Maher, wird darauf aus sein, seiner beeindruckenden Erfolgsliste einen Sieg beim Rolex Grand Prix hinzuzufügen. Der Engländer landete letztes Jahr mit seinem eindrucksvollen Fuchswallach Explosion W auf dem vierten Platz. Sein langjähriger Teamkollege Scott Brash, der als bislang einziger Reiter den Rolex Grand Prix of Show Jumping gewonnen hat, weiß, was nötig ist, um in der wunderschönen Grasarena zu gewinnen, und wird sich versuchen, sich einen zweiten Rolex Grand Slam zu erkämpfen. Zum starken britischen Kader stößt die Nummer eins der U25-Weltrangliste und Nummer 17 der Weltrangliste, Harry Charles, hinzu. Charles hat im vergangenen Jahr einen kometenhaften Aufstieg in der Rangliste hingelegt. Der junge britische Reiter kehrt nach seinem Debüt 2018 erneut an den legendären Veranstaltungsort zurück und wird alles daran setzen, seinen Platz unter den besten Reitern der Welt zu festigen.

Die Gewinner des Rolex Grand Prix 2022, Ashlee Bond (World Equestrian Festival) und Gregory Wathelet (CHI Royal Windsor Horse Show), wissen, was man braucht, um einen Rolex Grand Prix zu gewinnen, und werden sich auf ihre Erfahrung verlassen, um sich einen der prestigeträchtigsten Preise des Springreitsports zu sichern.

Springreiterlegende Rodrigo Pessoa  kehrt exakt 50 Jahre nach dem zweiten Grand-Prix-Sieg seines Vaters Nelson Pessoa beim CHIO Aachen wieder hierher zurück. Marlon Modolo Zanotelli wird ebenfalls darum kämpfen, dass die brasilianische Flagge auf dem Podium vertreten sein wird. Nach seinen jüngsten Siegen in Paris und beim Nations Cup beim CSIO Roma Piazza di Siena wird der Franzose Kevin Staut voller Selbstvertrauen in seine talentierten Pferde zum CHIO Aachen kommen.

Ebenfalls mit auf der Liste der Weltklasse-Pferd-und-Reiter-Paare ist der Weltranglistendritte und stets ernstzunehmende Konkurrent Peder Fredricson, den irischen Kader verstärkt die Nummer fünf der Weltrangliste, Conor Swail, der mit zwei seiner Spitzenpferde anreist: Count on Me und Nadal Hero & DB. 

Frank Kemperman (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder) Frank Kemperman (Photo: Rolex Grand Slam / Peggy Schröder)

worte des Veranstalters

Frank Kemperman

 

Der Vorstandsvorsitzender des Aachen-Laurensberger Rennvereins und Turnierleiter des CHIO Aachen, Frank Kemperman, geht nach 29 Jahren in den Ruhestand. Das Rolex Grand Slam Team hat ihn interviewt, um herauszufinden, wie sich das Turnier entwickelt hat und was er am meisten vermissen wird.

Sie haben 29 unglaubliche Jahre beim CHIO Aachen erlebt. Was waren für Sie die drei größten Highlights?

Mein Highlight waren die FEI World Equestrian Games im Jahr 2006. Ich war zwar schon bei anderen Meisterschaften dabei, aber nichts ist mit dem CHIO Aachen vergleichbar. Es war eine Menge harter Arbeit für unser Team, und ich glaube, ich habe dabei auch meine ersten grauen Haare bekommen, aber es war ein großer Erfolg. Noch heute sprechen die Leute über diese Weltmeisterschaften, und ich denke, wir haben mit ihnen einen wichtigen Teil der Geschichte geschrieben. Es fällt mir schwer, zwei weitere Highlights auszuwählen, weil wir so viele unglaublich tolle Turniere und Prüfungen hatten!

Wie hat sich Ihre Karriere im Laufe der Jahre entwickelt?

Der CHIO Aachen ist eine wirklich geschichtsträchtige Veranstaltung. Im Jahr 2024 steht sein 100-jähriges Bestehen an, und der ALRV wird dann fast 125 Jahre alt sein. Ich habe das Turnier als Kind besucht und es hatte immer etwas Magisches an sich – meiner Meinung nach ist er das beste Turnier der Welt. Es ist sehr wichtig, die Traditionen, die wir auf diesem Turnier haben, zu bewahren. Genauso wichtig ist es aber auch, dass wir dabei innovativ sind und uns mit der Welt verändern. Qualität ist ebenfalls entscheidend. Als Turnier streben wir nach dem Besten von allem, und das kombiniert mit Tradition und Innovation macht den CHIO Aachen zum besten Turnier der Welt!

Als ich anfing, habe ich überall auf der Welt Turniere organisiert, und dann kam der CHIO Aachen. Zuerst fand ich es etwas seltsam, dass die Deutschen einen Niederländer gefragt haben, aber ich war bereits stark in das Medienzentrum des Turniers eingebunden. Ich glaube, sie wollten einfach professioneller und moderner werden. Gemeinsam mit dem Team habe ich dazu beigetragen, die Bedingungen immer weiter zu verbessern, viele Dinge wurden verändert und modernisiert, wobei die Traditionen und die Geschichte des Turniers erhalten geblieben sind.

Nun blickt das Turnier in die Zukunft, indem es versucht, innovativ zu sein, und ich finde, das ist etwas, das jedes Turnier oder jede Veranstaltung versuchen sollte. Ich weiß noch, als ich beim CHIO Aachen anfing, waren fünf oder sechs Leute im Büro, und heute sind es rund 35. Damals hatten wir keinen einzigen Medienprofi im Haus, sondern nur eine Dame von der Lokalzeitung, die einmal im Monat vorbeikam, um zu sehen, ob wir etwas Neues zu berichten hatten. Jetzt haben wir eine eigene Medienabteilung mit 10 Mitarbeitern.

Bei den FEI World Equestrian Games 2006 konnten wir das Internet nutzen, aber soziale Medien gab es noch nicht. Die Welt hat sich so sehr verändert, und wir haben immer versucht, diesen Veränderungen zu folgen und uns ihnen anzupassen – die sozialen Medien sind heute zum Beispiel ein wichtiger Bestandteil des Turniers. Ich erinnere mich, als ich zum ersten Mal ins Büro kam, hatten wir eine elektrische Schreibmaschine, Computer gab es nicht. Heutzutage kämen die Menschen ohne Computer nicht mehr zurecht. Ich finde, das zeigt, wie sehr sich die Dinge in der Zeit, in der ich Vorsitzender bin, verändert haben. Aber das Tolle am CHIO Aachen ist, dass wir den Blick immer in die Zukunft gerichtet haben und innovativ sind.

Was wird Ihnen am meisten fehlen?

Natürlich wird mir der CHIO Aachen fehlen. Aber ich werde dem Aufsichtsrat angehören, also bleibe ich weiterhin involviert. Ich glaube, die Umstellung auf eine andere Routine wird schwierig sein – in den letzten 29 Jahren bin ich jeden Morgen aufgestanden und ins Büro gegangen, aber Corona hat diesen Übergang denke ich schon ein wenig erleichtert. Ich finde, es ist an der Zeit, dass die nächste Generation die Führung übernimmt. Ich werde älter, und deshalb ist es normal, jüngere Leute die Rolle übernehmen zu lassen. Am Sonntag [12. Juni] war Vatertag in Holland, und ich habe ein sehr lustiges Buch über den Ruhestand bekommen. Den CHIO Aachen gab es schon, bevor ich Vorsitzender war, und es wird ihn auch danach noch geben. Mein Name ist dabei unbedeutend. Das Wichtigste ist das Turnier und sein Erfolg in der Zukunft.

Was haben Sie mit Ihrer Freizeit vor?

Ich bin immer noch an den The Dutch Masters und dem Turnier in Maastricht in den Niederlanden beteiligt und gehöre dem Niederländischen Olympiade-Komitee für Reiterei an, wo ich auch Vorsitzender der Pferdepfleger bin. Die Pferdepfleger sind die wichtigsten Personen in diesem Sport.

Meine Frau versucht, mich zum Gärtner zu machen – aber ich kann wirklich nicht zwischen Unkraut und Blumen unterscheiden. Meine wichtigste Aufgabe ist es jetzt aber, Großvater zu sein. Ich habe eine zweijährige Enkelin, die im selben Dorf lebt wie ich, und ich verbringe gerne Zeit mit ihr.

Wer war die einflussreichste Person, mit der Sie im Laufe der Jahre zusammengearbeitet haben?

Ich glaube es waren die Pferde, die mich am meisten beeinflusst haben. Wir arbeiten in einem so einzigartigen Sport. Wir müssen den Pferden zuhören und verstehen, was das Beste für sie ist. Die Außenwelt steht unserem Sport heute kritischer gegenüber, so dass wir sicherstellen müssen, dass das Wohlergehen der Pferde für uns die oberste Priorität hat. Wir müssen dafür sorgen, dass wir den Sport, den wir alle so lieben, weiterhin ausüben können.

Nur eine Person zu nennen ist wirklich schwer. Aber um ehrlich zu sein, die einflussreichste Person muss wohl meine Frau sein, denn ohne die Unterstützung von zu Hause kann man diese Arbeit nicht machen.

Was braucht es, damit eine Veranstaltung zu einem Major wird?

Es gibt so viele tolle Reitturniere auf der ganzen Welt, natürlich möchte man immer das beste Turnier in diesem Sport sein. Es ist schwierig, Menschen, die keine Pferdeliebhaber sind, für den Sport zu begeistern. Das Besondere am CHIO Aachen sind die Zuschauer und die große Anzahl, in der sie kommen – sie sorgen für eine tolle Atmosphäre. Bei vielen anderen Turnieren, auch wenn dort die Top-Reiter springen, ist die Atmosphäre nicht dieselbe – das macht den CHIO Aachen so einzigartig. Wir haben zwei verschiedene Arten von Menschen, die zum Turnier kommen. Erstens die Pferdeliebhaber, die jede Woche zu Turnieren gehen, und zweitens die Fans, die keine Pferde haben, aber jedes Jahr kommen, weil sie die Atmosphäre lieben und gerne Sport anschauen.

Man muss kein Pferdeliebhaber sein, um beim CHIO Aachen einen tollen Tag zu erleben. Tausende von Menschen lieben diese Veranstaltung, kaufen ein, essen und trinken. Es ist die Atmosphäre insgesamt, die den CHIO Aachen ausmacht, und das ist es, was wir zu bieten haben. Wir hören nicht nur darauf, was die Pferdeleute wollen und brauchen. Man muss auch gute Beziehungen zu den Reitern haben und verstehen, was sie brauchen.

Ich habe viele Turniere besucht – ich glaube, ich habe fast alle gesehen – aber um ehrlich zu sein, sind die Veranstaltungen, von denen ich am meisten gelernt habe, keine Pferdesportveranstaltungen gewesen. Wir waren ei den großen Tennisturnieren in Roland-Garros oder, Wimbledon und anderen Großveranstaltungen, um zu herauszufinden, was dort gemacht wird und wie diese Veranstaltungen für die Zuschauer unvergesslich werden. In unserem Sport müssen wir viele verschiedene Altersgruppen ansprechen, denn im Gegensatz zum Fußball, bei dem 80 Prozent der Zuschauer männlich sind, sind bei uns die Familien in der Überzahl. Also müssen wir dafür sorgen, dass sich alle wohl fühlen.

Alles rund um den Sport sollte spektakulär sein, damit es ein unvergesslicher Tag wird, und ich glaube, das ist es, was dazu beiträgt, dass ein Turnier zu einem ‘Major’ wird. Der CHIO Aachen ist eines der besten Pferdesportevents der Welt. Aber unser Ziel ist es, auf der Titelseite aller Zeitungen der Welt zu stehen und zu zeigen, dass wir nicht bloß ein Reitturnier sind.

Welchen Pferd-Reiter-Paaren haben Sie beim CHIO Aachen am liebsten zugeschaut?

Da gab es so viele! Natürlich gibt es einige Reiter, die man auch privat besser kennt, und es ist immer schön zu sehen, wenn sie erfolgreich sind. Letztes Jahr war es einfach toll zu sehen, wie das junge amerikanische Team den Mercedes-Benz Nationenpreis gewonnen hat – sie haben sich unglaublich gefreut, ein so großes Event zu gewinnen. Es war ein fantastischer Moment in diesem Sport, und es ist großartig zu sehen, wie begeistert die nächste Generation an Springreitern von diesem Sport ist. Es ist auch erstaunlich zu sehen, dass Isabell Werth in der Dressur so dominierend ist. Und natürlich war es ein großartiger Moment, als das Vater-Sohn-Gespann Rodrigo und Nelson Pessoa 1994 im Rolex Grand Prix den ersten und dritten Platz belegt hat. Momente wie diese sind einfach unglaublich toll, und ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr Zeit haben werde, ihnen zuzuschauen!

Wie kann sich das Turnier Ihrer Meinung nach in den nächsten 10 Jahren weiterentwickeln?

Der CHIO Aachen ist etwas ganz Besonderes – er bietet den besten Sport der Welt und hat diesen fantastischen Rasenplatz. Er hat ein paar Traditionen, die sich meiner Meinung nach nicht ändern sollten, aber man sollte auch versuchen, weiterhin innovativ zu sein und immer zu schauen, was man besser machen kann. Bei dem Turnier geht es vor allem darum, eine hohe Qualität zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass das Wohlergehen der Pferde, das Erlebnis für die Zuschauer und die Medienresonanz so gut wie möglich sind. Es ist wie beim Backen eines Kuchens: damit er lecker wird, braucht man die richtigen Zutaten, und im Falle des CHIO Aachen sind das Sponsoren, Reiter, Medien, Pferde und so weiter. Das Turnier muss sicherstellen, dass alle wichtigen Interessengruppen gerne das bestmögliche Turnier haben möchten. Vieles hat sich in den letzten 30 Jahren verändert, aber die Qualität ist geblieben, zum Beispiel mit dem Rolex Grand Prix am abschließenden Sonntag. Insgesamt denke ich, dass der CHIO Aachen, wenn er die Traditionen des Sports beibehält, gleichzeitig aber auch nach Innovationen sucht, auch weiterhin das beste Turnier der Welt sein wird.

(Photo: Rolex / Peggy Schröder) (Photo: Rolex / Peggy Schröder)

Interview mit Anwärter

Daniel Deusser

 

Sie sind erneut Anwärter auf den Rolex Grand Slam. Wie fühlen Sie sich kurz vor dem CHIO Aachen?

Ich bin sehr aufgeregt! Den Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen zu gewinnen, ist immer sehr schwer, darum wäre es wirklich phänomenal, ihn zwei Jahre hintereinander zu gewinnen. Ich glaube, dass ich jetzt Anwärter auf den Rolex Grand Slam bin, macht das Ganze definitiv noch interessanter. Aber der Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen ist auch so schon jedes Jahr eins meiner größten Ziele, ob ich nun Anwärter bin oder nicht.

Der CHIO Aachen ist eines der größten Turniere im Reitsport und findet noch dazu in Ihrem Heimatland statt. Lassen Sie sich von der Energie und der Unterstützung des Publikums anspornen?

Der CHIO Aachen ist eine so unglaubliche Veranstaltung. Er ist eins der größten Turniere der Welt und beim Rolex Grand Prix am Sonntag sitzen 40.000 Zuschauer im Stadion – eine fantastische Atmosphäre. Ich bin fest davon überzeugt, dass mein Pferd und ich uns von der Energie des Heimpublikums anspornen lassen – Zuschauer bereichern eine Veranstaltung so enorm. Der CHIO Aachen ist einzigartig und etwas ganz Besonderes – die besten Reiter der Welt sind alle da und alle wollen dort gewinnen.

Wie haben Sie sich vorbereitet und mit welchem Pferd wollen Sie beim Rolex Grand Prix antreten?

Ich habe vor, mit Killer Queen VDM beim Rolex Grand Prix zu starten. Sie ist schon seit einigen Jahren wiederholt beim CHIO Aachen im Hauptstadionangetreten und fühlt sich dort wirklich wohl und ist sehr entspannt. Sie hat dort auch schon viele Preise gewonnen: 2018 den Sparkassen-Youngsters-Cup, 2019 den RWE Preis von Nordrhein-Westfalen und natürlich letztes Jahr den Rolex Grand Prix. Ich glaube, die Arena passt zu ihr – sie hat ein enormes Sprungvermögenund eine riesige Galoppade, darum ist es ideal für sie, wenn sie viel Platz hat.

Sie hat sehr früh in der Saison einige Außenturniere absolviert. Als wir aus Florida zurückkamen, ist sie bei ein oder zwei Turnieren gestartet, aber jetzt habe ich sie etwa vier Wochen lang geschont. Der CHIO Aachen wird das erste Turnier nach ihrer Pause sein, aber ich reite und trainiere sie zu Hause natürlich trotzdem weiter. Beim CHIO Aachen habe ich vor, Anfang der Woche zum Aufwärmen eine kleinere Prüfung zu reiten und danach eine große, um in den richtigen Rhythmus zu kommen und sie auf den Rolex Grand Prix am Sonntag vorzubereiten.

Denken Sie auch schon weiter, genauer gesagt an das CSIO Spruce Meadows ‘Masters’?

Ich würde unheimlich gern mit Killer Queen VDM zum Spruce Meadows ‘Masters’ fahren. Aber es findet nur eine Woche nach unserem Heimatturnier, dem Stephex Masters in Brüssel, statt. Sofern ich zu der Zeit genug Pferde mit dem entsprechenden Leistungsstand habe, werde ich versuchen, zum CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ zu fahren, aber das kann ich erst später im Jahr entscheiden.

Sie reisen aufgrund der Turniere sehr viel. In welches Land reisen Sie am liebsten und wieso?

Ich mag Spanien sehr. Ich finde, es ist ein sehr gastfreundliches Land mit tollem Wetter und köstlichem Essen. Ich genieße meine Zeit dort immer sehr. Ich war dort schon ein paar Mal in Urlaub und natürlich auch auf Turnieren – ich mag Spanien wirklich.

Der Reitsportkalender ist sehr voll! Wie entscheiden Sie, an welchen Veranstaltungen Sie teilnehmen und mit welchen Pferden Sie dort starten?

Das hängt von der Erfahrung und den Vorlieben der Pferde ab. Killer Queen VDM zum Beispiel mag große Grasplätze und liefert dort ihre beste Leistung ab. Das ist eine Methode, nach der ich meine Entscheidungen treffe. Ich sehe mir an, welches Pferd am besten zu einem Turnier passen würde, und dann machen wir uns an die Planung. Es gibt auch einige Turniere, die immer in meinem Kalender stehen und zu denen ich jedes Jahr fahre – der CHIO Aachen ist eines davon –, und ich versuche immer dafür zu sorgen, dass meine Pferde für diese Veranstaltungen bereit sind. Oft sehe ich mir an, welche Leistungen ein Pferd im vergangenen Jahr bei den Turnieren erbracht hat und ob es lieber kleinere Hallen oder größere Außenplätze mag, und plane dann entsprechend.

Sehen Sie sich auch andere Sportarten an oder folgen Sie anderen Athleten? Wenn ja, welchen Einfluss haben diese Athleten auf Sie als Profisportler?

Vor zwei Wochen hat Rolex mich zum Tennisturnier in Roland Garros eingeladen. Ich habe dort das Viertelfinale zwischen Nadal und Djokovic gesehen. Und ich muss sagen, es war sehr inspirierend zu beobachten, wie die beiden mit der Atmosphäre umgegangen sind und wie fit sie sind. Wenn man als Athlet eine solche Stimmung miterlebt, motiviert es einen, sich zu verbessern und noch härter zu trainieren. Unser Sport ist etwas Einzigartiges, weil auch das Pferd ein Athlet ist und man dafür sorgen muss, dass sowohl man selbst als auch das Pferd fit genug ist und beide mit der Atmosphäre umgehen können.

 

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