Rolex Grand Slam of Show Jumping

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Mittendrin im The Dutch Masters: Freitag, 15. März

Sieger im VDL Groep Preis Leopold van Asten

Leopold van Asten (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof) Leopold van Asten (Photo: Rolex Grand Slam / Ashley Neuhof)

Die erste Qualifikation zum Rolex Grand Prix lieferte gleich einen echten Höhepunkt: Heimsieg für den niederländischen Reiter Leopold van Asten mit seinem Pferd VDL Groep Beauty im VDL Groep Preis. Darüber freute sich natürlich auch sein Sponsor, der unter den Zuschauern saß. Der letztjährige Sieger im Rolex Grand Prix, Niels Bruynseels (BEL) legte die Messlatte mit einer Zeit von 28,18 Sekunden hoch. Allerdings war er nicht schnell genug, denn Leopold van Asten und seine extrem schnelle Stute siegten mit 27,82 Sekunden um Haaresbreite.

Woran dachten Sie, als Sie ins Stechen ritten?

Ich sah, wie Niels vor mir ritt. Er war sehr schnell und legte einen extrem guten Ritt hin. Mir war daher klar, dass ich mir große Mühe geben musste. Ich wusste, dass Beauty ein von Natur aus schnelles Pferd ist. Ich bemühte mich daher um eine reibungslose Runde, und das hat geklappt. Ich brauchte nirgendwo zu ziehen, nirgendwo zu warten, und glücklicherweise reichte es am Ende.

Werden Sie am Sonntag VDL Groep Beauty reiten?

Nein, am Sonntag im Rolex Grand Prix reite ich sie nicht. Ich habe geplant, sie heute und morgen einzusetzen, und für Sonntag habe ich Miss Untouchable mitgebracht.

Die Zuschauer sind bei The Dutch Masters sehr nahe am Geschehen - merken Sie das im Parcours?

Ich denke, dass die Zuschauer immer nah am Geschehen sind, für mich ändert das nichts. Das Reitgefühl war dieses Jahr nicht anders als sonst. Für einen Freitagabend herrschte eine hervorragende Stimmung - das Publikum jubelte viel, wirkte sehr fröhlich und war wirklich laut, was richtig Spaß macht. Ich denke, dass die nächsten beiden Tage aufregend werden.

Was ist das für ein Gefühl, zu siegen, nicht nur vor heimischem Publikum, sondern auch vor Ihrem Sponsor?

Natürlich freue ich mich. Mein Sponsor kann selten zu mehr als fünf Turnieren im Jahr kommen, da möchte ich natürlich gut sein, wenn er da ist, aber das ist einfacher gesagt als getan! Es war super, heute Abend kam einfach alles zusammen und wir haben tatsächlich gewonnen.

Wie werden Sie diesen Abend feiern?

Ich werde zur Box gehen, um den Besitzer meines Pferdes zu treffen. Dann werden wir gemeinsam auf den Erfolg anstoßen, und morgen ist ein neuer Tag!

Interview mit Anky Van Grunsven

Anky Van Grunsven (Photo: Remco Veurink) Anky Van Grunsven (Photo: Remco Veurink)

Früher sind Sie hier selber gestartet, heute sind Sie die Präsidentin des The Dutch Masters - wie unterscheiden sich diese Erfahrungen?

Sie sind völlig unterschiedlich! Als Reiterin habe ich mir nur Gedanken um meine Situation gemacht, mein Pferd, das Abreiten und das Dressurviereck. Ich war so stark auf meine Prüfungen konzentriert, dass ich nicht merkte, was im Hintergrund alles ablaufen musste, um ein derartiges Ereignis zu organisieren. Jetzt mache ich ganz andere Erfahrungen, es gibt zahlreiche Aspekte, die ich überhaupt nicht kannte, es ist sehr interessant und ich lerne sehr viel, das gefällt mir sehr.

Was sind die größten Herausforderungen bei der Organisation eines Events wie The Dutch Masters?

Wir arbeiten immer hart daran, zu gewährleisten, dass wir eines der besten Hallenturniere der Welt sind. Daher bemühen wir uns ständig um Verbesserungen und darum, sicherzustellen, dass alles was wir tun von bester Qualität ist. Gewissermaßen ist das für mich dasselbe Gefühl wie als Reiterin - ich betrachtete immer das, was gut war, und überlegte gleichzeitig, was ich noch verbessern könnte. Es handelt sich meiner Meinung nach jetzt deshalb um eines der größten Turniere der Welt, weil wir ständig daran arbeiten, das Erlebnis für Reiter und Zuschauer weiter zu verbessern.

The Dutch Masters gilt als eine der besten Reitsportveranstaltungen der Welt. Wie versuchen Sie, das Turnier jedes Jahr noch besser zu machen?

Letztes Jahr haben wir eine neue Halle und einen neuen Eingang hinzugefügt, so dass das ganze Areal wesentlich größer wurde. Wir haben den Turnierplatz erweitert und die Wettkampfanlage verbessert. Wir sind jetzt zum zweiten Mal Teil des Rolex Grand Slam of Show Jumping, was der Veranstaltung eine ganz neue Dimension verleiht und sie für die Zuschauer noch spannender macht.

Der Rolex Grand Prix beim The Dutch Masters zählt jetzt zu den Majors. Welche Verbesserungen sind dem Rolex Grand Slam of Show Jumping zu verdanken?

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping hat das Event sicherlich noch weiter nach vorne gebracht. Die Preisgelder sind gestiegen und wir können sicher sein, dass die besten Pferd-Reiter-Kombinationen teilnehmen. Wir sind daher überzeugt, dass es nur positive Auswirkungen hat, nun zu den Majors zu gehören.

Warum haben Sie sich für eine so wichtige Rolle bei The Dutch Masters entschieden?

Eigentlich wollte ich keine wichtige Rolle bei The Dutch Masters übernehmen, aber dann fragte mich Gerrit-Jan Swinkels. Zuerst lehnte ich ab, da ich Reiterin bin und aktiv sein möchte und mir auch die Repräsentationspflichten und andere Elemente, die diese Rolle mit sich bringt, nicht so liegen. Er drängte mich aber geradezu in diese Aufgabe hinein, und inzwischen bin ich ihm sehr dankbar dafür. Ich fühle mich in meiner Rolle nämlich richtig wohl. Sie erlaubt es mir, das Turnier aus einer anderen Perspektive zu betrachten, und ich mag neue Herausforderungen, die Aufgabe passt also gut zu mir.

Hat sich Ihr Leben geändert, seitdem Sie keine Turniere mehr reiten?

Ich reite nach wir vor, und meine Kinder nehmen an Turnieren teil. Mein Leben hat sich also so sehr nicht geändert, bis auf die Tatsache, dass ich selbst keine Prüfungen mehr reite. Ich habe immer noch einen gewissen Stress, besonders muss ich dafür sorgen, dass ich für dieses Event gut vorbereitet bin. Das dauert aber nur ein paar Wochen, insgesamt habe ich also mit Sicherheit ein ruhigeres Leben.

Wo bewahren Sie Ihre olympischen Goldmedaillen auf?

Ich verstecke sie, da ich ständig Angst habe, sie könnten gestohlen werden. Ab und zu hole ich sie raus und sehe sie mir an, und dann bin ich richtig stolz. Für mich ist das Gefühl, etwas erreicht zu haben, sehr wichtig. Wenn ich meine Goldmedaillen in der Hand halte, fühle ich mich sofort in den Augenblick zurückversetzt, als ich sie gewonnen habe, das erfüllt mich mit großem Stolz.

Wie lautet der beste Rat, den Sie je erhalten haben?

Ich weiß nicht, ob mir jemand diesen Rat gegeben hat, aber es ist der Rat, den ich anderen gebe: Der Grund, warum ich meiner Meinung nach so gut war, ist, dass ich mich für das begeisterte, was ich gemacht habe. Das Wichtigste im Leben ist also, etwas zu tun, was man wirklich liebt. Wenn man dann noch hart arbeitet, kann man Großartiges erreichen.

Wer wird Ihrer Meinung nach am Sonntag den Rolex Grand Prix gewinnen?

Wenn es sich um Dressur handeln würde, könnte ich Ihnen wahrscheinlich den Sieger nennen - aber beim Springen kann ich das absolut nicht! Sicher ist, dass es ein sehr spannender Wettkampf wird, da alle Reiter hier unbedingt gewinnen möchten. Aber es braucht nur eine Stange zu fallen, und alles ändert sich. Unser Parcourschef Louis Koninckx denkt bereits intensiv über den Parcours nach, es wird mit Sicherheit ein großartiges Turnier. Und sorry, aber: Ich hoffe, dass ein niederländischer Reiter gewinnt!

Interview mit Denise Moriarty (Pferdepflegerin bei Kent Farrington)

Denise Moriarty (Photo: Ashley Neuhof) Denise Moriarty (Photo: Ashley Neuhof)

Wie funktioniert das Fliegen mit Pferden?

Es hängt davon ab, ob man von Europa nach Amerika fliegt, oder von Amerika nach Europa. Auf dem Weg von Amerika nach Europa müssen die Pferde zuerst in Miami ein paar Stunden in Quarantäne verbringen, bevor wir sie dann im Ladezentrum in ihre  Boxen bringen. Wir verladen gewöhnlich ein reiseerfahrenes Pferd mit einem weniger reiseerfahrenen Pferd, damit es diesem Gesellschaft leisten kann. Die Pferde haben in den Boxen Heu und Wasser und es bleibt nicht viel Platz für die Pfleger, aber letztlich kommt es darauf an, dass die Pferde alles haben, was sie brauchen.

Die Boxen werden anschließend in das Flugzeug verladen - Hengste zuerst, und dann Stuten und Wallache. Die Hengste müssen vorne sein. Wir beobachten alles, schauen, dass die Pferde genug Luft bekommen, und natürlich müssen wir wissen, wo die einzelnen Pferde sind. Wir stellen anschließend sicher, dass die Pferde entspannt sind, und je nach Flugzeug sitzen wir dann entweder über oder direkt vor den Boxen. Bei Linienflügen gehen wir durch eine kleine Tür und sitzen bei den anderen Passagieren. Da wird man wegen des Pferdegeruchs schon mal seltsam angeschaut. Wir sitzen immer hinten, und nach dem Start, wenn die Flughöhe erreicht ist, schauen wir nach, wie es den Pferden geht, und geben ihnen Wasser. Wenn alles in Ordnung ist, lassen wir sie ein paar Stunden lang alleine schlafen und essen. Wir schauen während des Flugs zwei- oder dreimal nach, und dann ein letztes Mal kurz vor der Landung. Passagiere, die nicht wissen, dass sie mit Pferden zusammen fliegen, sind manchmal komplett überstaunt.

Kommt es vor, dass andere Passagiere fragen, wo Sie andauernd hingehen?

Ja, das kommt oft vor. Die Leute verstehen nicht, wohin wir verschwinden, und dass wir dann voller Pferdegeruch, Heu, Wasser und Karotten zurückkommen. Sie werden neugierig und stellen uns Fragen. Beim Entladen des Flugzeugs sehen sie dann auch die Pferde.

Wie lange dauert es, bis sich ein Pferd von einem Flug erholt?

Jedes Pferd ist anders. Reiseerfahrene Pferde schlafen, weil sie das alles schon kennen, und sind daher recht entspannt. Jüngere, unerfahrene Pferde erholen sich etwas langsamer, weil sie den ganzen Flug über angespannt sind. Sie schlafen dann nach der Ankunft viel länger. Es kommt vor allem darauf an, ihren Wasserkonsum im Auge zu behalten. Wenn ein Pferd unterwegs nicht viel trinkt, müssen wir ihm vor und nach dem Flug mehr Flüssigkeit geben. Wenn man das genau im Auge behält, kann sich ein Pferd schnell erholen.

Sind Pferde wie Menschen -  manche haben Angst vor dem Fliegen und andere nicht?

Ja, manche sind angespannt und die Box ist klein. Wenn ein Pferd leicht klaustrophobisch ist, kann ihm die Box recht eng vorkommen. Deshalb verladen wir nervöses Pferd immer zusammen mit einem erfahrenen und entspannten Partner, damit sie sich nicht gegenseitig Angst machen. Sie müssen nur beim Start und bei der Landung auf ihre Balance achten, ansonsten verläuft ein Flug recht ruhig, und die Pferde können schlafen. Es ist einfacher als in einem Pferdetransporter. Sie müssen nicht ständig balancieren und können aufrecht schlafen.

Bekommen Pferde Jet-Lag?

Sie kommen schon manchmal müde an, aber solange ihre Fütterungszeiten regelmäßig bleiben und sie zur richtigen Zeit aufweckt und wieder ins Bett schickt werden, gewöhnen sie sich an den Rhythmus. Für die Pferde ist die Umstellung einfacher, da wir ihnen vorschreiben, was sie tun müssen, während Menschen wach bleiben und fernsehen können.

Welches ist Ihr Lieblingsturnier?

Ganz klar CHI Genf. Dies ist einer meiner Lieblingsorte, das Turnier ist super, und die Stimmung hervorragend. Es findet zum Jahresende statt und ist daher unser Jahresabschluss. Außerdem sind wir auf dem Turnier immer recht erfolgreich.

Mit welchen Pferden arbeiten Sie am liebsten?

Ich habe sie ganz ehrlich alle gleich lieb, sie haben alle tolle Persönlichkeiten. Creedance ist etwas verrückt und frech, aber er ist ja klein und darf deshalb tun und lassen, was er will. Gazelle gibt jedes Mal ihr Bestes, sie ist etwas verwöhnt, aber sie strengt sich immer an. Voyeur und Uceko sind ganz tolle Pferde, sie haben Kent in seiner Karriere wirklich weitergeholfen und sind sehr pflegeleicht.

Benehmen Sie sich alle gut im Stall? Haben Sie besondere Angewohnheiten?

Sie sind alle sehr brav. Voyeur unterhält sich gerne mit den anderen Pferden, er macht Katzengeräusche und wird richtig eifersüchtig, wenn man zu viel Zeit mit den anderen Pferden verbringt. Creedance hat gerne Aufmerksamkeit, er spielt mit den anderen Pferden, aber diese wollen nicht unbedingt mit ihm spielen. Gazelle hasst die anderen Pferde und lässt nur Creedance in ihre Nähe kommen.

Was ist Ihr Geheimtipp bei der Pferdepflege?

Die Pferde kommen immer zuerst. Sie sind Athleten und müssen daher betreut und mit Respekt behandelt werden. Sie sind keine Maschinen, sondern individuelle Persönlichkeiten. Man muss daher jedes einzelne Pferd kennenlernen und seine Bedürfnisse erfüllen.

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