Für Scott Brash ist der Traum vom Sieg im Rolex Grand Slam in greifbare Nähe gerückt. Sein persönlicher Rolex Grand Slam startete 2014 beim CHI Genf. Dort erreichte der Brite, mittlerweile Nummer 1 der Weltrangliste, mit seinem Top-Pferd „Hello Sanctos“ und zwei fehlerfreien Runden Platz 1. Beim Rolex Grand Prix in Aachen erlebte der Ausnahme-Springreiter vor wenigen Wochen ein Déjà-vu vor 40.000 Zuschauern: Drei fehlerfreie Runden und mit 48,04 Sekunden die schnellste Zeit im Stechen – das waren die Zutaten für den phänomenalen Sieg in einem packenden Finale. Auch in Aachen hatte er mit „Hello Sanctos“ wieder auf das richtige Pferd gesetzt. Im September hat er als erster Springreiter überhaupt die Möglichkeit, seinen Dreifach-Triumph beim Spruce Meadows „Masters“ in Calgary perfekt zu machen. Würde der 29-Jährige dort erneut den Grand Prix für sich entscheiden, würde er zur Legende des Reitsports werden. Denn dieses Kunststück ist zuvor noch keinem geglückt. Zudem würde ihm ein üppiges Preisgeld winken. Denn: Wer alle drei Major-Turniere in Aachen, Spruce Meadows und Genf gewinnt, hat die Chance auf eine Million Euro zusätzlich zum Preisgeld.
Brash ist bereits einmal in Calgary gestartet. Und er freut sich auf das Wiedersehen: „Ich mag die Anlage, auch wenn sie sich von der in Aachen unterscheidet. Aachen zeichnet sich durch seine fantastische Atmosphäre und sein großes Stadion aus. In Calgary ist die Atmosphäre ebenfalls einzigartig, aber das Stadion ist natürlich ein ganz anderes.“ Bei seiner Calgary-Premiere war bereits „Hello Sanctos“ an seiner Seite und hat sich dort sehr wohlgefühlt. Eigentlich ein gutes Omen. Dennoch nimmt Brash die letzte Hürde mit einer guten Portion Bodenständigkeit und „Understatement“. „Es wird alles andere als leicht, ein drittes Mal in Folge zu gewinnen. Das haben vor mir schon andere sehr gute Reiter versucht. Es war schon sehr schwer, zwei Turniere in Folge zu gewinnen und drei…das wird sehr, sehr schwer”, so seine realistische Einschätzung. Zumal der Brite sich auch einer starken Konkurrenz gegenübersieht: „Ungefähr 50 Teilnehmer werden versuchen, den Grand Prix zu gewinnen, Die Reiter aus den USA und aus Kanada haben vielleicht so etwas wie einen Heimvorteil, da sie auch schon im Sommer dort gestartet sind. Daher werden sie sehr stark sein, die Europäer allerdings auch.“
Das System des Rolex Grand Slam ist simpel: Der Reiter muss an drei Major-Turnieren hintereinander teilnehmen. Wenn er alle drei Turniere gewinnt, erhält er 1 Million Euro zusätzlich zum Preisgeld. Gewinnt ein Reiter zwei Turniere hintereinander, ist ihm ein Bonus von 500.000 Euro sicher, bei zwei nicht aufeinanderfolgenden Siegen („two out of three-Modus“) beträgt der Bonus 250.000 Euro. Der Reiter kann bei jedem Turnier erneut entscheiden, mit welchem Pferd er startet. Der Gewinn des Bonus ist also auch auf unterschiedlichen Pferden möglich. Dieses System hat keinen Endpunkt, ist also losgelöst vom Kalenderjahr. Eine unendliche Geschichte.
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